Samstag, 16. August 2008

Summer Breeze, Teil 1

Am Donnerstag um 12 Uhr sollte ich mein Leihauto beim Hertz abholen. Noch in der Nacht zum Donnerstag erhielt ich eine Mail, dass ichs doch nicht in Fürth, sondern in der Beuthener Straße in Nürnberg abholen sollte. Als ich dort ankam, wussten die aber von nichts - da gings ein bisschen zu bei denen. Sie organisierten dann aber schnellstens Ersatz und so erhielt ich diesen kleinen, blauen Twingo.

Ha wie schön: Mal wieder Auto fahren - hab ich schon lang nicht mehr gemacht, letztes Jahr bin ich das letzte Mal irgendwann mal mit Klausens Auto gefahren.

Summer Breeze war ungewöhnlich gut organisiert. Großes Lob an die Belegschaft! Es war ab Dinkelsbühl übersichtlich ausgeschildert und es gab überhaupt keinen Stau! Letztes Jahr standen da welche 5 Stunden lang im Stau, weil sie so lang brauchten bis sie die Autos gefilzt hatten, aber dieses Mal ging da alles ratz fatz. Ich musste nicht mal anstehen und innerhalb von 5 Minuten war das Auto durchsucht (gut gut, ich hatte nun echt nicht viel drin ... wenn ich da an den Standardkrempel denke, der sonst so in MEINEN Autos rumgeflogen ist?). Ich fuhr gleich aufs Gelände.

Im Sektor "L" parkte ich auf dieser schönen Wiese und baute gleich mal mein Zelt auf - hier steht es. Dann ging ich gleich mal los runter aufs Festival.

Dabei kam ich an diesem "Club 666" vorbei. Ach ja: Natürlich standen auch wieder so Jesus-Deppen vor dem Eingang, aber die Abfertigung (Filzen, Ticket, Bändchen) ging so schnell, dass ich gar nicht dazu kam, sie zu fotografieren. Ich hab sie nicht mal richtig gesehen, nur die beiden Anhalter, die ich mitgenommen hatte, machten mich drauf aufmerksam. Na, das ist aber ein müder Auftritt, ihr Jesus-Freaks! Jetzt kommen die ganzen armen Black-Metaler in die Hölle, nur weil ihr nicht mehr als 2 Mann zum Rumposen herkriegt!

Endlich war ich unten und stürzte mich gleich mal in die Shopping-Area: Wenn man das nämlich nicht sofort macht, dann shoppen einem die anderen alles schöne Zeug schon weg!

Band-Shirts-Merchandise war ja dieses Jahr nix, nä. Zipper-Longsleeve von Summer Breeze gabs nur noch in XL und XXL, Girlie-Zipper gabs überhaupt nicht... nee, also da würde ich später noch mal schaun.

In einem der anderen Shops fand ich dann diesen komischen Typen: Wie sexy!

Naja, wers mag...?

Die Kerle laufen rum wie die Vandalen, aber die Mädels sollen dann mindestens SO aussehen, oder was?

Nachdem ich so fürs Erste das Nötigste zusammen geshoppt hatte, ging ich mal vor an die Bühne. Dieses Mal waren also 27.000 Leute da. Das hatte zur Folge, dass man schon am Nachmittag um drei nicht mehr bis ganz vor an die Bühne kam. In Abtsgmünd gab es noch die Chance, wirklich ganz vorn sein zu können, wenn man ne halbe Stunde vorher schon da war. Auch 5 min vor Beginn kriegte man in Abtsgmünd meistens noch einen guten Platz. Aber diesmal war kein Durchkommen mehr.

So kriegte ich die Bands immer noch von ziemlich weit weg ins Bild. Man kann fast gar nicht mehr erkennen, wer es ist, stünden nicht immer so schöne Flaggen mit den Namen hinter ihnen. Hier seht ihr also Arch Enemy.

Das ist auch wieder so ein uriger Sexyman... wow!

Die beiden üben gerade Synchronabsaufen.

Da ging ich doch mal lieber weiter shoppen. New Rock hat eine ganze Palette neuer Modelle rausgebracht. Das wurde auch Zeit, insbesondere, dass sie mal ein paar neue Weiberschuhe rausbringen. Sie hatten jetzt seit mindestens 5 Jahren fast dasselbe Sortiment. Die beiden Paare, die mir gefielen, hatte ich mir vor Jahren schon gekauft - aber nun war ja endlich mal was Neues da.

Ich setzte mich dann mal in den Biergarten, der aufgebaut war. Ein Biergarten ist eine super Idee, die ich auf Summer Breeze schon lang vermisste! Endlich gibt es eine Gelegenheit, sich auch mal ordentlich wo hin zu setzen. In Wacken gabs das vor 10 Jahren schon ... und jetzt gibts das auch auf Summer Breeze. Also da wurde wirklich viel optimiert.

Klasse auch: Am Einlass gab es überhaupt keine Wartezeiten mehr! Da sie schon die Autos alle gefilzt hatten, wurde am Eingang nur noch das Bändchen kontrolliert. Sie haben mir nicht einmal in die Taschen geschaut. Ratz fatz war ich durch. Ich erinnere mich vor ein paar Jahren, noch in Abtsgmünd: Da traute ich mich gar nicht mehr raus, weil um wieder rein zu kommen, brauchte man gut ne Stunde. Also da wurde wirklich was getan - alle Achtung!

Neben dem Eingang hatten sie ein großes Partyzelt aufgebaut. Darin spielten eine Reihe Newcomer. Die ganze Nacht durch konnten die Leute dort Party machen und auf dem Zeltplatz war ab 1 Uhr Nachtruhe angesagt, die auch kontrolliert wurde. Das lob ich mir, ganz klasse! Ansonsten ist das ja immer 3 Tage durchmachen, weil man vor Geschrei, Gedröhne und Helga-Gebrüll kaum mal ne Stunde im Stück schlafen kann. Also großes Lob an die Veranstalter: Das habt ihr alles dieses Mal wirklich ganz toll gemacht!

Endlich endlich konnte ich mal Behemoth sehen. Ich glaub, das war schon das 4. Festival, wo Behemoth angesagt waren und immer wieder etwas dazwischen kam, dass ich sie nicht sehen konnte. Das erste mal - noch in Abtsgmünd - kamen sie nicht, weil sie auf der Autobahn im Stau steckten und lauter solche Sachen. Aber dieses Mal konnte ich sie endlich mal sehen - wenn auch leider von ziemlich weit hinten. Ich hätte wohl schon 3 Stunden vorher anstehen müssen um nen Platz ganz vorn zu ergattern.

Trotzdem stand ich offenbar noch zu weit vorn oder zu dick in der Mitte, denn alle paar Minuten kam ein neuer Publikumssurfer dahergetragen. ICH lang da NICHT hin. Ich brech mir doch wegen so jemand nicht eventuell nen Fingernagel ab, nö! Das hieß: Jedesmal, wenn ich im Rücken was auf mich zustoßen spürte, duckte ich mich und hielt mir meine Plastiktüte mit geshoppten Klamotten über den Kopf. Der Surfer surfte dann ins Leere und mindestens 2 schmiss es deswegen auch. Die meisten wurden aber von den anderen aufgefangen und surften weiter.

Hier seht ihr Paradiselost und Primordial.

Ein Prost drauf!

Danach wurde es immer voller. Es hatte keinen Sinn mehr, Bands zu fotografieren, denn ich stand zu weit hinten und es war auch alles zu dunkel.

Ich ging dann auch irgendwann zurück zum Zelt. Bis ich das erst mal fand! Ich hatte mir Sektor "L" gemerkt, aber der war groß! Außerdem wars stockdunkel, denn das Flutlicht vom Turm strahlte natürlich ausgerechnet in die andere Richtung. Mein Auto kannte ich nun auch nicht so gut, als dass es mir in der Nacht unter all den anderen Autos ins Auge fiel - ein elendes Gesuche. Endlich hatte ich dann mein Zelt erkannt und da stand auch das Auto.

Tja, da zog ich dann halt Hose und Schuhe aus und legte mich in den Schlafsack. Ich merkte gleich: es ist verdammt schattig! Also zog ich das eine Shirt an, das ich geshoppt hatte. Ich hatte natürlich vergessen, mir von zuhause irgendwelche bequemen Sachen zum Schlafen mit zu nehmen und in dem engen T-Shirt, das ich anhatte, kriegte ich ja kaum Luft. Aber auch das Langarmshirt war zu kühl. Ich zog dann nach einer Weile doch meine Hose wieder an, denn es fror mich bitterlich! Mit Hose und Socken waren trotz dicken Kuschelschlafsacks dann wenigstens meine Füße und Beine so weit, dass sie nicht froren, aber wirklich warm wars mir nicht! Ich fror mir den Arsch ab! Drum konnt ich auch nicht schlafen *schlotter schlotter*. Ich hoffte, dann in den Morgenstunden, wenn die Sonne aufs Zelt fiel, einschlafen zu können, weil bekanntlich wirds da ja dann richtig heiß.

Aber da hatte ich mich getäuscht: Noch in der Nacht fing es zu regnen und zu stürmen an, es wurde immer kälter, ich konnte immer weniger schlafen, denn der Wind pfiff gegen das Zelt und der Regen prasselte in Schüben dagegen. Am Morgen gab es auch keine Sonne, sondern es war bitter kalt, nass und regnete.

Da lag ich nun hundskrüppelkrumm und total verpennt in meinem Schlafsack. Immer noch war es mir kalt.

Ich hüpfte schnell rüber ins Auto, aber dort wars auch nicht wärmer. Am Donnerstag wars so herrlich warm und ich hätte nie gedacht, dass es mich frieren würde. Drum hatte ich mal grad ein Kapu-Shirt dabei und zum Glück meine Regenjacke. Die war zwar dunkelrot und nichtschwarz und damit untrue, aber das war mir momentan wurscht.

Ich ging dann erst mal los, was frühstücken. Da kam ich gleich an diesem Scheiße-Auto vorbei, das gerade die Kacke aus den Dixis pumpte. Mann, was für ein Düftchen schon in aller Früh!

Ein paar Meter weiter kam ich an diesem jungfräulichen Bus vorbei. Ne nette Gallionsfigur hat das Auto!

Ihr dürft raten, wieviel ich für dieses Frühstück bezahlt habe!

Ja, weil ihr eh nicht drauf kommt, verrat ichs gleich: 8 Euro!!!

An der Theke hätt es noch Wurst und Käse gegeben, aber die einzelne Scheibe Wurst kostete 50 ct!! Nö, also sowas Unverschämtes, da hörts doch auf!

Die Breze war natürlich lätschad, weil sie viel zu viel Feuchtigkeit in dem Regenwetter gezogen hatte. Die Rühreier schmeckten nach bäh und ich ließ sie nach ein paar Gabeln voll stehen. Der Kaffee war auch nichts, aber den schüttete ich mir wenigstens noch rein.

Dann ging ich mal los und guckte mir so das Musikangebot an.

Hier seht ihr die Band Midnattsol. Die Sängerin von denen sah zwar gut aus und hatte ein sexy Outfit an, sie konnte aber leider überhaupt nicht singen! Also das war ja ein schiefes Gejohle...!

Seltsame Wikinger trieben sich da im Publikum rum. Zuerst veranstalteten sie noch einen Strohlauf. Wegen dem Matsch hatten sie nämlich reichlich Stroh und Holzspäne vor die Bühnen verteilt (auch da wieder: großes Lob an die Veranstalter - das hat absolut gut geklappt, fast kein Schlicker, also klasse!). Weil es andauernd regnete und nieselte, war das Stroh nass und man rutschte wunderbar drin aus.

Beim Auftritt von Korpiklaani fing es dann schon an, dass das Stroh in der Luft herumflog. Das entwickelte sich zu einer knüppeldicken Strohschlacht.


Das war echt voll witzig, wie die sich alle gegenseitig im Stroh wälzten, da hab ich davon ein Filmchen gemacht:



Hier seht ihr noch den Gig von Pro-Pain und von Exodus. Exodus waren recht gut, also gefielen mir klasse!

Vor den Scheißhäusern erschien mir Jesus! Die genaue Aussage dieser Performance kann ich aber nicht erklären. Das versteht man wohl auch erst ab 2 Promille...

Hier haben wir noch ein paar seltsame Gestalten. Die männliche Jugend von heutzutage hats sogar nötig, auf weggeschmissene Gummipuppenteile abzugehen, meine Güte, welch ein Elend! Mädels, erbarmt euch doch!

Hier sind End of Green. Die fand ich jetzt nicht so toll, obwohl das eigentlich ein wichtiger Auftritt für sie gewesen sein soll: Sie haben nämlich ne neue CD raus gebracht und machten dafür riesig Werbung. Aber so wird das wohl nix...

Da haben wir noch ne echt fette Sau!

Ich guckte mir die Gigs jedenfalls noch bis Six Feet Under an. Fotografiert hab ich die, aber man erkennt drauf nix: Es war zu dunkel und ich war viel zu weit hinten.

Obwohl ich alles mögliche angezogen hatte, was ich von zuhause mitgebracht und mittlerweile auch noch geshoppt hatte, fror ich wie ein Schlosshund. Es war mir sogar die Hose zu dünn und obwohl ich Socken an hatte, hatte ich kalte Füße. Das mag wohl auch daran liegen, dass ich heute nichts getrunken hatte: Ich wollte in der Nacht noch heim fahren und da absolut nüchtern sein. Also ging ich nach Six Feet Under. Da wär eh nur noch Subway to Sally gekommen und die sind einfach nen eigenen Gig wert: Die nur ne Stunde lang anzuschaun, lohnt sich nicht, dafür sind sie einfach zu gut. Außerdem hatte ich Subway schon mal im Löwensaal gesehen und auch auf anderen Festivals, also ließ ich sie aus.

Ich ging zurück zum Auto. Neig'hockt - Heizung ang'macht!! Oh Mann, wie es mich fror. Im Auto wurds mir dann mit der Heizung langsam warm. Das Zelt und das Feldbett ließ ich stehen, aber den Rest nahm ich mit und fuhr zum Ausgang. Da stoppte mich die Security und fragte mich: "Wohin wollen Sie denn?" Na hör mal: Ich möchte gerne über Nacht nach Hause fahren und morgen wieder kommen. Und außerdem: SIE?

Ach, es ist furchtbar. Ja, Leute, also wisst ihr: Vor 10 Jahren noch waren wir ein ganzes Wohnmobil voller Festival-Kumpel. Wir fuhren nach Wacken, Mera Luna, WGT/Leipzig, nach Summer Breeze und auch noch anderen Events. Immer waren gut 10 Leute zusammen und wenn wir dort waren, trafen wir meistens noch mindestens 10 weitere Bekannte. Da feierten wir dann lustig und das war immer n geiles Ding. Aber irgendwann kam die Leipzig-Crew nicht mehr zusammen. Auf Wacken mochte ich dann nicht mehr - zu weit. Auf Mera Luna fährt auch kein Mensch mehr, den ich kenne, Earthshaker ist pleite und fällt nun aus und Summer Breeze: Das war immer das Festival vor der Haustür, wo man die halbe Rockfabrik traf und alle möglichen Bekannten. Letztes Mal traf ich wenigstens noch Maria und Jens, aber die fuhren dieses Jahr nicht mehr. Außerdem sah ich letztes Jahr auch noch ein paar Leute, die ich wenigstens entfernt kannte (also aus der Valhalla oder sonstigen Locations). Aber dieses Jahr?

Ich lass mir jetzt T-Shirts drucken, Text vorne: "Miss Sophy unterwegs - Festival for One" und hinten drauf: "Vera - hat jetzt ne Beziehung; Seelenfeuer - hat auch ne Beziehung, wohl sogar schon verheiratet; Karsten - Beziehung; Matze - Beziehung; Jürgen - verheiratet; Maria und Lars - keine Kohle (hatten sie früher auch nie, haa-ha!); Markus - krank (als wenn den das früher gestört hätte!?!); Andreas - gestorben; ..." ja, sofern sie nicht gestorben sind, wurden sie einfach ALT!

Nun bin ich zuhause angekommen und schreib meinen Blog (das war ja trotz Asus eeePC auf Summer Breeze nicht möglich, da ich dort wohl ne Übertragungsrate von %$§%&-GSM hatte: Man schlief ja ein während sich da mal ne Seite aufbaute - unmöglich!). Auf meiner Fensterbank hat es nur 13 Grad! Da es mitten in Nürnberg immer 2 oder 3 Grad wärmer ist als auf'm Land, kann man davon ausgehen, dass es letzte Nacht sowas 10 Grad gehabt hat! Kein Wunder, dass es mich fror.

Mir stichts auch irgendwie in der Lunge und ich hab ein ganz komisches Feeling. Ich bin mir sicher, ich werd krank! Aber die Inkubationszeit ist ja meistens mindestens n Tag, also kann ich morgen nochmal los!

Keine Kommentare: