Montag, 30. Juni 2014

KEIN Hautkrebs

Heut nach der Arbeit hatte ich einen Termin bei der Hautärztin. Noch immer war ich schwer davon überzeugt, dass ich Hautkrebs hab, aber nun diagnostizierte also auch die dermatologische Fachärztin, dass dieses Ding an meinem Arm "nichts" ist. ("Altersfleck" wollte sie wohl nicht sagen, hä?) Nach dem Hautkrebsscreening bot sie mir gleich eine "dynamische Mikromassage"-Behandlung gegen Falten an. Na, das fällt mir ja grad noch ein, hä! ...und vielleicht noch Botox spritzen, oder was? ...dass mir wieder irgendwelche Kerle auf der Straße nachpfeifen und ich um jede Baustelle 3 Wohnblocks Umweg machen muss? Nix gibt's: Jung und schön war ich lang genug, aber jetzt bin ich eine alte Schachtel und das soll nun auch jeder sehen!

Na, irgendwie muss ich es doch auch mal kapieren, dass ich jetzt ne Oma bin und am ehesten kapiert man das, wenn einem die Tatsachen aus dem Spiegel entgegen schreien.

Die Hautarzt-Praxis war mitten in der Stadt, da ging ich doch anschließend noch gleich ein bisschen durch die City spazieren. Ah, in diesem Schaufenster fand ich was, was mich besonders freute: Das sind meine neuen Schuhe, bloß in Weiß statt Blau, und kosten aber 20 € mehr als ich dafür bezahlt hab!
(Allerdings möcht ich lieber nicht wissen, für welchen Preis sie sie einkaufen und wie hoch dann die Gewinnspanne ist.)

Da fällt mir ein: Ich hatte sie immer noch nicht an (weil es zu kühl ist oder andauernd regnet)!

Als ich zuhause war und die Blumen im Hof goss, kam Rainer-Mama grad von der Arbeit heim. Schon saßen wir dort und laberten. Wenn wir schon da saßen, könnten wir auch gleich grillen, stellten wir fest. Also warf ich den Mini-Grill an und schmiss ein bisschen Futter drauf zum Abendessen für Rainer-Mama und mich. Da kam eine dicke Wolke und meinte, sie muss uns in den Grill regnen! Nix gibts: Dann grill ich halt mit Schirm!

Sonntag, 29. Juni 2014

Bamberg

Samstags war schon wieder Literaturgruppe und die Renate ging da hin. Ich wollt aber nicht mit und so ließen wir das samstägliche Treffen mal ausfallen. Dafür hatte ich nun mal die seltene Gelegenheit, einen ganzen Tag frei zu haben und da wollte ich nun endlich nach Bamberg fahren.

Gegen Mittag schwang ich mich auf die Trudl. Das Wetter war einfach optimal zum Motorrad fahren: Es waren ein paar Wölkchen am Himmel, die Sonne schien nicht ganz so heiß runter, aber doch heiter genug und ich fuhr mal los. Weil ich die Autobahn vermeiden wollte, trudelte ich bei Erlangen dann irgendwo nach links, fort von der A73. Der Weg führte mich dann nach Herzogenaurach und irgendwie Richtung Neustadt an der Aisch und ich blockerte gemütlich durch die Käffer. Als dann aber irgendwann Würzburg angeschrieben stand, sah ich ein, dass ich mal wieder auf dem vollkommen falschen Dampfer trudel und auf dem Weg wahrscheinlich nie nach Bamberg komme. Da beschloss ich, doch lieber die Autobahn zu fahren.

Auf der Suche nach der Autobahn tröpfelten dann schon vereinzelt ein paar Regentropfen gegen mein Visier, aber der Fahrtwind trocknete das schnell wieder weg. Auf der A73 kam ich ziemlich schnell ans Ziel. Ich parkte vor diesem Haus.

Oh, die Bamberger haben uns Nürnbergern unsern "Ochs' von der Fleischbrücke" geklaut! Der schaut doch hier fast genauso aus!

Ich latschte mal über die Rednitz.

Es gibt schon sehr hübsche, alte Häuser in Bamberg, aber überall stehen halt diese bigottischen Katholenfiguren rum, das stört ziemlich.

Ich fragte so einen Bamberger, der grad sein Fahrrad absperrte, wo denn hier das Hexenmuseum ist und der meinte, das sei möglicherweise oben am Dom. Sie hätte hier 3 Museen und in einem von den dreien könnte es sein. Also lief ich mal hoch zum Dom.

Das Wetter wurde unterdessen immer schlechter, und es regnete leicht. Einen Schirm hatte ich natürlich nicht dabei.

Oben an dem Dom war so ein Touristengeschäft mit lauter Ansichtskarten und Krempel. Da ging ich mal rein und fragte nach dem Hexenmuseum. Ein solches hätten sie hier nicht, meinte der Verkäufer. In Bamberg gäbe es nur ein "Trudner-Haus" und von dem stünde auch nur noch der Grundriss.

Ich wusste ja, dass die Kernattraktion des Bamberger Hexenwesens in einem Dorf namens "Zeil" bestand, ca. 30 km westlich von Bamberg. Dort war die Bamberger Hinrichtungsstätte, d.h. dort brannten die Scheiterhaufen und dort ist auch der "Hexenturm". Aber die 30 km wollte ich bei dem Wetter nicht mehr fahren.

Mittlerweile regnete es ganz ordentlich, also mochte ich auch gar nicht groß zu Fuß nach dem Trudner-Haus suchen, sondern ging halt mal in den Dom, da hatte ich wenigstens ein Dach über dem Kopf. Der Dom war total überlaufen von Touristen, die drängten sich da drin nur so rum. Darin gefiel's mir nicht. Naja, es ist halt eine Kirche, was willste da schon erwarten: überall nur Gruften und Sarkophage, dazu Darstellungen von Leichen und Gefolterten - einfach eine widerliche Religion, dieses Christentum!

Ich sah zu, dass ich wieder raus kam. Im Foyer hing ein Plakat über einen "Motorradgottesdienst" und eine Weile stand ich davor und überlegte, ob es zu meinen satanischen Pflichten als Bikerin gehört, dieses Plakat schleunigst verschwinden zu lassen? Es liefen aber doch zu viele Leute rum und es würde wohl Trouble geben, wenn ich es einfach runterreiß, da ließ ich es hängen.

Wieder draußen im Regen fand ich dann wenigstens ums Eck einen schönen Rosengarten. Der machte aber bei dem Mist-Wetter auch nicht wirklich was her.

Ich lief mal lieber wieder runter zur Trudl und brach meine Hexen-Tour hier für heute ab, weil es sich nun langsam eingeregnet hatte und so aussah, als würde es heute auch nicht mehr aufhören zu regnen ... und ich hatte noch gut ne Stunde für den Nachhauseweg!

...und dann bikte ich im Regen los und suchte die Autobahn. Die hatte ich dann endlich gefunden und trudelte darauf Richtung Nürnberg.

Der Regen wurde nun immer schlimmer. Noch hatte ich ein rotes Auto vor mir, dem ich hinterher fuhr, weil ich es noch sehen konnte. Es war ja nicht nur mein Visier voller prallender Tropfen, sondern auch meine kleine Windschutzscheibe - und das alles natürlich ohne Scheibenwischer - also man sah vor lauter Tropfen und Regen bald gar nichts mehr, außer dieses rote Schemen irgendwo zwischen den Fontänen vor mir. Kurz vor Nürnberg bog dann "mein" rotes Auto ab. Nun hatte ich überhaupt keinen Anhaltspunkt mehr, wohin ich fahren sollte! Da war einer vor mir, das konnte ich mit Mühe noch erkennen, aber der Depp war dunkel und hatte kein Licht (oder man konnte das kleine Rücklicht vor lauter Regen nur nicht mehr sehen). Meine Fahrt entpuppte sich bloß noch als reiner Blindflug; das war mir jetzt echt zu gefährlich, ich fahr die Nächste raus!

Ich war schon im Stadtgebiet. Recht viel mehr von der Straße sah ich hier jenseits der Autobahn im Regen auch nicht. Aber ich musste da wenigstens keine 100 km/h mehr fahren. Ziemlich nass kam ich endlich zuhause an.

Ich schälte mich aus der patschnassen Lederhose, die ich leider nicht imprägniert hatte, schüttete das Wasser aus meinen Schuhen, hockte grantig im Wohnzimmer und dachte ans Restaurant Oddysseus und dass mir so ein kleiner Griechenbesuch doch jetzt echt gut täte. Da SMSte mich auch schon der Chris an, ob ich Hunger hätte. Au fein, ja, hab ich!

Gleich machte ich mich mit den Öffis nach Fürthz. Grad als ich aus dem Bus stieg, kam der Chris von der anderen Seite. Da hockten wir gemütlich beim Griechen und ließen es uns gut gehen.

Diesmal saßen wir weiter hinten. Guckt euch mal diese stilvollen, klassisch-griechischen Figuren an, die dort rumstehen!

Freitag, 27. Juni 2014

GEZ-Petition

Da bin ich ja mal auf die Idee gekommen - besser: drauf gebracht worden - eine Petition an den Bayerischen Landtag zu schicken und mich dort über die neue GEZ-Regelung zu beschweren. Als ich nun im Winter arbeitslos war, hatte ich auch endlich mal die Zeit, mich um solche Sachen zu kümmern (also solche Sachen, die ich eigentlich schon längst mal machen wollt, aber zu denen ich meistens sonst nicht komm) und so schickte ich meine Petition im Februar ab.

Es fand dann erst irgendwann an einem Mittwoch früh um 9 eine Sitzung im "Maximilianeum" statt (das ist in München!), aber da nahm ich nicht teil, weil da müsst ich ja sonst Urlaub nehmen und eiiinen Terz veranstalten. Da fand eine 2. Sitzung statt, an der nahm ich auch nicht teil. Nachdem die 3. Sitzung veranschlagt wurde, rief ich mal an und meldete, dass ich da nicht teilnehmen kann. Das würd gar nix ausmachen, meinte die Tussi vom Bayerischen Landtag, es werde auch genausogut in meiner Abwesenheit entschieden.

Die Entscheidung wurde mir dann die Tage zugeschickt: Natürlich haben die das einfach abgelehnt. Soll ich mir das bieten lassen?

Aus diesem Grund suchte ich dann heute mal wieder die Anti-GEZ-Gruppe auf, die sich jeden 2. und 4. Freitag im Monat im Restaurant in der Galeria Kaufhof sowas um 17 Uhr trifft. Denen legte ich den Schrieb vor. Bei der Diskussion dazu kam ich auf die Idee, dass man gegen die Entscheidung ja einfach Widerspruch einlegen können müsste? Na, das werde ich doch auch gleich tun!

Mini-Grill funzt!

Gestern bastelte ich dann gleich den neuen Mini-Grill zusammen. Als das Teil stand, nahm ichs auch gleich in Betrieb: Ich warf 2 Hand voll Grillkohle rein und zündete das an. Rainer-Mama und Thomas beobachteten das Spektakel in sicherem Abstand.

Innerhalb von 10 min war die ganze Kohle ordentlich durchgebrannt und ich konnte auch gleich mein Mini-Futter drauf schmeißen: 2 Hacksteaks und 12 Nürnberger Bratwürstchen.

Dann war der Grill voll.

Genauso schnell wie er anbrannte, brannte er aber auch runter. Da musst' ja richtig flott zusehen, dass die Würstle gar werden!

Das ist meine 1. Bratwurst auf dem Mini-Grill (bissl schwarz, wie halt immer ). Rainer-Mama und Thomas futterten gleich mit.

Falls ihr euch wundert, warum da Stäbchen liegen: Die paar Gabeln, die ich noch hab, sind in der Spülmaschine; ich muss meine Würstchen jetzt mit Stäbchen essen, weil ich kein anderes Besteck mehr habe.

Der Grill war auch gleich nach dem Essen runter-gebrannt und ich stellte ihn unter im großen Grill.

Ah, ich freu mich, weil genau so hab ich mir das vorgestellt. Jetzt gibts dann mal öfters ein bisschen Gegrilltes allein für mich, also gar kein großes Spektakel, sondern nur mal ein Putenschnitzel oder ein kleines Steak... weil die Spargelsaison ist ja jetzt rum und mit irgendwas muss ich jetzt weiterhin Diät machen. Wenn man keinen Kartoffelsalat dazu isst und kein Bier dazu trinkt, sondern echt einfach nur blankes Fleisch vom Grill...? Ich werd's mit dem Abnehmen auf jeden Fall mal so probieren!

Mittwoch, 25. Juni 2014

Mini-Grill

Als ich heute heim kam, lag ein DHL-Zettel im Briefkasten: Mein Päckchen war während meiner Abwesenheit vom Ralf entgegen genommen worden. Ich klingelte gleich, aber der war nicht da. Huhuhuhuhuuu *heul*! Na, das ist ja grausam: ein Päckchen gekriegt haben und es doch nicht kriegen! Hilft nix, ich ging halt mal rauf.

Da klingelte es. "Das ist bestimmt der Ralf mit meinem Päckchen!" dachte ich, aber stimmte nicht. Ein ganz seltener Gast stand mal wieder da: der Jörg, stadtbekannter Politiker aus Film und Fernsehen . Der blieb auf 2 Orangensaft, drückte mir 4 Flyer auf's Aug und verkrümelte sich dann weiter in die Villa Leon, weil dort ist immer noch die Ausstellung mit den beiden Kunstwerken von "magnusfe". Ja, da wollte ich ja auch zur Vernissage hin, aber die hatte ich verpasst, und bisher hatte ich auch noch keine Zeit, "so" einfach mal hinzugehen, weil mein Tag hat einfach 6 Stunden zu wenig, ich krieg die Krise!

Nachdem Jörg weg war, ging ich erst mal einkaufen. Ich kaufte ein paar Hühnchenspieße, Bratwürste und Hacksteaks. In dem Päckchen, das immer noch beim Ralf unten rumömmelte, ist nämlich ein kleiner Grill. Ich hab da so einen Raclette-Grill bestellt für "die kleinen Würstchen zwischendurch" , den kann man auf den Tisch stellen. Oft genug tät ich nämlich gern drei, vier gegrillte Würstchen futtern, schmeiß aber für so nen Kack doch den Grill nicht an!? In diesen Mini-Grill (der übrigens gar nicht teuer war, nur 9,90 €) schmeiß ich jetzt 5 Holzkohlestückchen und schon hab ich meinen Grillsnack! (zumindest stell ich mir das so vor ).

...aber leider dümpelte das Päckchen mit dem kleinen Grill beim Ralf unten rum, und Ralf war nicht da . Ja gut, da machte ich mir halt wieder Spargel.

Endlich klopfte es dann an der Tür und Ralf überreichte mir meine Päckchen. Es waren gleich zwei Päckchen, weil Öllampen hab ich auch noch mit-bestellt. Naja, jetzt bin ich schon satt, aber morgen probier ich dann gleich mal den Mini-Grill aus.

Cocktail-Gläser

Eigentlich wollte ich ja nach der Arbeit nun endlich Motorrad fahren, vielleicht nach Bamberg...? ...oder nur zur Ikea nach Poppenreuth? ...aber als ich das Verkehrschaos auf dem Nachhauseweg sah, gab ich die Idee auf. Die Öffis streiken nämlich - kein Bus, keine U-Bahn fährt. Jeder fährt mit dem Auto - natürlich alleine, weil den Nachbarn oder Kollegen mitzunehmen, das wär ja nichts, nä. Drum sind nicht nur viel mehr Autos auf der Straße, sondern sie fahren auch voll aggressiv. Das ist mir zu gefährlich und zu unchillig. Da fuhr ich mal lieber mit dem Fahrrad - zur Ikea nach Poppenreuth.

Sogar Fahrrad fahren war stressig. Es war nur ein Gehupe und Gestresse auf den Straßen, echt Survival. Da bog ich lieber runter in den Wiesengrund und radelte am Fluss entlang.

Eigentlich wollt ich ja in der Ikea so ein billiges Besteck-Set kaufen, weil irgendwie sind die Hälfte meiner Gabeln abhanden gekommen. Noch immer habe ich zwar die Hoffnung, dass sie nur in irgendeiner Spülmaschine des Hauses vor sich hindümpeln und demnächst mal wieder im Hof auftauchen, aber schlecht wärs nicht, mal ein Pfund billiges Besteck im Keller auf Vorrat zu haben, ...aber in der Ikea hatten sie keine Bestecke mehr .

Da kaufte ich halt ein Set Cocktail-Gläser .

Auf dem Heimweg nahm ich mir noch unterwegs irgendwo ein Sushi mit und dann probierte ich gleich mal meine neuen Cocktail-Gläser aus: Ja - so schmeckt so ein Schwanzschwanz doch gleich viel besser!

In der Zwischenzeit war Rainer-Mama, Domi, Sherika und auch der Thomas raus gekommen. Wir laberten und ich feilte mir meine künstlichen Fingernägel. Die mussten dringend aufgefüllt werden, waren schon wieder 7 Wochen alt; ich bin ja ganz stolz, dass sie überhaupt so lange halten! Als ich mit Feilen fertig war, kam das Gel dran. Ja, entweder, ich geh jetzt rauf und gele oder ich hol die Lampe runter und gele unten. Ich entschied mich für Letzteres.

Ich holte den Fingernagelkram runter und steckte die UV-Lampe mit dem Verlängerungskabel an die Steckdose unten im Waschkeller. Dann trug ich das Gel auf und steckte die Hand in die Lampe, schaltete an - aber nix ging. "Warum ist da kein Strom drauf?" brüllte ich grantig (mein Gel zerläuft ja!). Da stach aber gleich der Thomas hoch und rannte wie ein Wiesel in den Keller: Aha! Hat der schon wieder sein Handy da unten im Waschkeller aufgeladen und danach vergessen, den anderen Stecker wieder reinzustecken?! Stromvampire! Da krieg ich ja die Krise, hörst! An die Steckdose da unten hat überhaupt keiner hinzulangen! *auf autoritär mach* ...und wenn, dann bitte wenigstens so, dass ich es nicht merk!

Sonntag, 22. Juni 2014

Bollerwagen gestrichen

Ich wollt heut vielleicht nach Bamberg fahren, weil da ist ja ein Hexenmuseum...

Ja, ich weiß, das wisst ihr wohl schon.
...und ihr könnt euch auch denken, dass ich wieder nicht nach Bamberg gefahren bin, weil ich hab bis 14 Uhr geschlafen und dann blieb ich noch bis 16:15 Uhr im Bett liegen und vollendete mein Zwiegespräch mit Satan-Ahriman, das ja vorgestern so vehement gestört wurde.

Ja, was mach ich denn heute? ...weil nach Bamberg fahr ich jetzt auch nicht mehr.
Na, ich könnte mal den neuen Bollerwagen streichen!

Ich machte mir eine Tasse Kaffee zum Frühstück, ging runter in den Hof und fing an, die Holzlasurfarbe möglichst gleichmäßig über den Bollerwagen zu verteilen.

Auf den alten Bollerwagen hatte ich ja zur (vermeintlichen) Diebstahlsicherung die Adresse drauf gemalt, aber das entpuppte sich als contraproduktiv, denn es wurden doch recht oft damit Sachen transportiert, von denen keinen was angeht, wo sie hingehören. Es meint ja sonst Google, bei uns werden hier jede Woche mindestens 5 Kästen Öttinger gesoffen! Nee, also so gehts nicht .

Drum malte ich den neuen Bollerwagen jetzt ganz neutral nur mit Holzschutzfarbe an.

Während ich noch pinselte, kam Rainer-Mama runter und setzte sich dazu. Kaum hatten wir ein bisschen gelabert, kamen Ralf und Flo. Ja gut, dann streich ich noch fertig und dann hol ich mal nen Met runter.

Da fing das Met-Gemixe schon wieder an und wir taten uns an den Met-Cocktails gütlich.

Schließlich kam auch noch Nille und setzte sich dazu und so becherten wir schon wieder ordentlich was weg.

Ralf fuhr dann schwere Geschütze auf und köpfte den Single-Barrel-Jacky, den er bekommen hatte. Einen kleinen Schluck hab ich auch probiert, aber - nein - ich bleib lieber bei den Scottish Malts.

Whisky-Tasting

Als die Renate heute kurz nach 14 Uhr klopfte, um zum Kaffeeklatsch zu gehen, lag ich noch im Bett. Mei, so einen Kater hab ich doch gar nicht gehabt, aber trotzdem kam ich irgendwie nicht recht hoch. "Ich komm nach" meldete ich halbnackt und zog mich erst mal an.

Da saßen wir beim Entner vorn und laberten. Als um 16 Uhr das Café zu machte, rauschte ich gleich weiter in die Stadt. Ich hatte da neulich ne Hose gesehen, die mir gefiel, hatte die Hose nicht gekauft, weil ich dachte: "Ich muss ja jetzt nicht jeden Scheiß kaufen" und ärgerte mich nun aber, dass ich sie nicht hatte, weil sie mir gefiel. Also hetzte ich ganz schnell noch rein zum City-Point und kaufte die Hose. (Nicht einmal mehr zum Shoppen hab ich richtig Zeit, ich weiß auch nicht!) Dann aber zack-zack nach Fürth, denn um halbsechs war dort das Whisky-Tasting.

Weil ich ja nicht einmal mehr meine Tasting-Termine in die Reihe krieg vor lauter Events und Dates und sonstiger Veranstaltungen, hab ich das Tequila-Tasting verpasst. Es war zeitgleich mit dem Straßenbahn-Tasting und leider konnte ich mich nicht zerteilen, um an beiden Tastings teilzunehmen.

Drum ließ ich die feinen Tequilas in kleine Fläschchen abfüllen und für mich zurück legen. Heute holte ich sie ab. Es sollen sehr feine Stöffchen sein, meinte der Gerald. Na, da bin ich mal gespannt.

Aber erst mal gab's jetzt Whisky. Was hatten wir denn da? ...na folgendes:

  • Koval Four Grain, Single Barrel, 47%, €39,90
  • Scallywag, Speyside Blended Malt, Douglas Laing, 46%, €54,90
  • Ben Nevis 1996, 2014, 18 years, Sherry Cask, Alambic Classique, 57.2%, €82,00
  • Glenglassaugh Torfa, 2013, Refill Sherry Butts, 59,8%, €43,50
  • Ledaig 2005, 2013, 7 years,Hogsheads, C&S Dram, 61,9%, Ausverkauft.

Der Erste war aus Amerika. Es fehlte ihm massiv der Torf. Außerdem war er erst höchstens 5 Jahre alt und lag in neuen Fässern - ewig schad, weil so kann der ja gar nix werden! Als Substanz hat er schon getaugt, aber alles andere fehlte ja.

Der Zweite war auch nix und mit "richtigem Whisky" los gings dann mal beim Ben Nevis.

Der Glenglassaugh war der Beste von allen, aber leider wurde die Flasche fast leer und so war am Schluss gar nicht viel zum Versteigern mehr drin; das lohnte sich gar nicht, zu bieten.

Unmittelbar nach der Versteigerung und damit am Ende des Whisky-Tastings wurde aber gleich der Fernseher eingeschaltet, weil schon wieder irgendso ein assliges Fußballspiel war. Es ist echt zum Kotzen: In jeder Kneipe und an jeder Ecke läuft dieser nervige Scheiß! Nicht mal mehr im Irish Cottage nach'm Whisky-Tasting kann man gemütlich sitzen bleiben, sondern nur noch flüchten. Also flüchtete ich.

Ich flüchtete mit dem Fahrrad auf leeren Straßen nach Nürnberg. Kaum ein Mensch war unterwegs, nur ein paar vereinzelte Leute mit offensichtlichem Migrationshintergrund. Als ich zuhause war, war es erst kurz nach 21 Uhr. Was mach ich denn jetzt, denn nirgendwo kann man mehr hingehen?

Eine Weile räumte ich im Hof das G'werch von gestern weg in der Hoffnung, dass vielleicht Rainer-Mama oder Ralf dazu kämen und wir uns ein gemeinsames Feierabendbierchen gönnen könnten. Aber niemand kam, da ging ich rauf.

Ich schmeiß mich doch nicht an einem heiligen Samstag am frühen Nachmittag um kurz nach 9 schon ins Bett, oder was? Also beschloss ich, noch eine Runde zu walken. Ich walkte eine kleine Runde von 6 km und lief mir die Kalorien wieder runter, die ich im Irish Cottage zu mir genommen hatte.

Schon während des Laufens fiel mir auf, dass aus den angrenzenden Häusern zwar frenetischer Fußballlärm aus den Fernsehern kam, aber gar kein großes Gejubel: Wird doch nicht Deutschland verlieren? Das wär klasse, weil dann wären sie raus und die WM wär hierzulande weitgehend beendet, man könnt endlich mal wieder was unternehmen und in ne Kneipe gehen ohne diesen Kack im Hintergrund...