Donnerstag, 29. Februar 2024

Napalm Death im Z-Bau

Gestern zog ich mein ältestes Band-Shirt an, das ich besitze. "Napalm Death" steht drauf. Das Shirt ist bestimmt schon 30 Jahre alt. Es hat Spaghetti-Träger und ist ganz knapp, absolut bauchfrei. Drum zog ich halt ein schwarzes T-Shirt drunter, weil mit so einem knappen Fetzen brauch ich jetzt echt nimmer rumlaufen .

Denn es ist natürlich jetzt viel zu kalt .
Oder was habt denn ihr gedacht?

Das Ticket für Napalm Death hab ich schon seit letzten Herbst hier an der Pinwand hängen. Ich wollte da unbedingt hin. Aber wenn ich mir dann ein Ticket für Napalm Death kaufe und mich riesig freue, dann kommen die natürlich auch auf In Flammen und da hätt ich sie dann sowieso gesehen. Naja.

Das Event fand im Z-Bau statt und ich fuhr mit dem Bus hin. Als ich dort war und nach längerem Anstehen auch endlich drin war, guckte ich erst mal rum und suchte Uwe und Michi von den Summer Breezern, die auch kommen wollten. Die fand ich (zuerst) nicht, aber dafür stand da plötzlich der Hai! Den kenn ich ja noch länger, als ich mein Napalm-Death-T-Shirt besitze!

Es ging schon gleich los mit der ersten Band, Wormrot. Die waren gar nicht mal schlecht und die Stimmung war auch gut, einige moshpitteten schon. Leider spielten die aber nicht wirklich lange, ein paar Songs, und dann war schon wieder Ende.

Die nächste Band hieß Primitive Man. Also ehrlich, die haben mir GAR nicht gefallen . Es war so eher ne Doom-Band. Sie hatten permanent ein Bassbrummen laufen, keine Ahnung, ob das ein technischer Fehler war oder so gehörte. Plötzlich sagte dann der Michi (den ich mittlerweile auch gefunden hatte): "Das bringts ja jetzt nicht so, Tonprobe zu machen und die Gitarre zu stimmen." "Was, Tonprobe?" fragte ich "ich dachte, das sei ein Song...!?" Aber tatsächlich drehte der Gitarrist an den Stimmwirbeln herum und stimmte hier anscheinend seine Gitarre mitten im Gig. Und nein: Man hörte tatsächlich kaum einen Unterschied zur bisherigen Vorstellung, als sie noch einen Song spielten. Na wie gesagt, das war nun überhaupt nicht "meins", aber vielleicht gefällt es ja manch anderem.

Ich holte mir mal ein neues Bier. Am Tresen ging es fürchterlich zu und eine Menge Leute standen an, hatte kaum genug Platz und drängten sich. Hinter dem Tresen waren einige Leute am Zapfen, aber das Bier kam nur als Schaum raus und sie brachten kaum die Becher voll. Zwei von den sechs Thekenleuten waren fit drauf und bedienten zackig, die anderen waren eher Haubentaucher, und das Mädchen, das ich erwischt hatte, war offenbar auch noch neu, wusste nicht, was sie tun sollte, als sie kein volles Bier fand und war kurz vor dem Nervenzusammenbruch. "Gib mir einfach das da!" deutete ich auf einen Becher, in dem wenigstens schon zu zwei Dritteln Bier drin war, der Rest war Schaum. Lieber noch so ein halbes Bier als dass ich das halbe Konzert hier beim Anstehen auch noch verpasse.

Die dritte Band war dann wieder besser. Leider hatte ich keine Ahnung, wer das nun war. Eigentlich können es ja bloß noch TBA gewesen sein, aber wenn ich mir deren Bilder so anschaue und sie mit meinem Bild hier vergleiche, da kommen wir nicht hin. Die spielten auch nicht wirklich lange und schon waren sie wieder von der Bühne verschwunden.

Da kamen nun endlich Napalm Death. Endlich richtig geile Mukke! Ich moshte und hüpfte und jubelte, es kam wirklich gut.

Aber leider war es ein Mittwoch und es war spät geworden und ich musste ja morgen wieder früh aufstehen und arbeiten. Also gab ich dann noch vor dem Ende meinen Becher ab, holte meine Jacke und machte mich auf den Heimweg.

Den Bus hatte ich knapp verpasst und hätte jetzt fast 20 min auf den nächsten warten müssen. Da lief ich eben vor zur Frankenstraße und stieg dort in die U-Bahn. Ziemlich k.o. kam ich heim und heute früh tauchte ich ebenso k.o. in der Arbeit auf. Aber eines Tages bin ich dann mal in Rente und dann kann ich bei meinen Konzerten einfach bleiben, so lang ich mag!

Sonntag, 25. Februar 2024

Mittelaltermarkt Kirchberg/ Jagst

Freitag - Feierabend um 14 Uhr - und irgendwie grausts mich zur Zeit vor "daheim" so sehr, ich will bloß noch weg. Da sind ein paar Sachen, die mich belasten und stressen, aber momentan kann ich nichts unternehmen und alles, was ich machen kann, ist die Termine und Fristen abzuwarten. Drum halte ich es momentan zuhause einfach nicht aus. Nichts wie auf die Autobahn!

Ich fuhr nach Kirchberg an der Jagst, dort ist der erste Mittelaltermarkt im Jahr auf meinem Eventkalender. Der Markt fängt zwar erst am Samstag an, aber ich fuhr einfach freitags schon hin, schon nur, um nicht zuhause zu sein.

Ich war auch letztes Jahr schon in Kirchberg und erinnerte mich daran, dass die ganze Ortschaft komplett zugeparkt war und ich damals ein übles Wendemanöver mit meinem fetten Schiff in einer völlig zugeparkten Straße gefahren war. Diese Straße war dieses Jahr gesperrt. Auch die anderen Ecken, in denen ich letztes Jahr noch Parkplätze fand, waren gesperrt oder mit Halteverbotsschildern bestückt. Ich hatte ja Zeit, weil etwas Nennenswertes hatte ich heute eh noch nicht vor und so kurvte ich die Ortschaft ab und suchte nach einem Parkplatz. Ich fand auch einen ganz regulären Parkplatz in einer Parkbucht. Es lag zwar an der Hauptstraße und davor war gleich eine Bushaltestelle, aber zum Markt war es nicht weit und da blieb ich stehen.

Ich parkte ganz genau ein, so eng am Gebüsch, dass ich kaum mehr aus der Tür kam, aber immerhin belegte ich auf die Art tatsächlich nur diesen einen Parkplatz und neben mir konnten noch wunderschön PKWs einparken. Ich war zufrieden.

Ich gewandete mich ein bisschen und funkte den Charly an: "Kommst du erst morgen oder bist du schon da?" Prompt kam die Antwort: "Ich bin gleich da, brauche nur noch eineinhalb Stunden." Ah, eineinhalb Stunden ist die Fahrtzeit von Nürnberg nach Kirchberg: Charly war wohl noch zuhause und fuhr wohl nun extra gleich los, weil ich schon da war. "Ist da bei dir noch ein Parkplatz frei?" chattete er. "Ja, noch eine ganze Menge, alles noch frei" antwortete ich und gab ihm die Adresse durch, wo ich geparkt hatte.

So lief ich mal zum Markt. Dort war natürlich noch alles finster und kaum jemand war unterwegs. Nur vereinzelt waren ein paar Händler noch beim Aufbau ihrer Buden. Ich lief hinter in den Schlossgarten und da fand ich doch eine Feuerschale, um die ein paar Leute saßen. Ich setzte mich dazu, packte meine Bierdosen aus, die ich mitgenommen hatte und unterhielt mich mit den anderen. Das war eine recht lustige Runde.

Da kam schließlich dann auch der Charly daher und setzte sich dazu ans Lagerfeuer. Zum Glück hielt das Wetter, es regnete nicht. Gegen die Kälte gab es Holz und Feuer und so saßen wir da rum, tranken unser Bierchen und genossen die erste mittelalterliche Outdoor-Runde dieses Jahr. Mei, da ist man doch gleich ein ganz anderer Mensch, wieder!

Schließlich war ich müde und begab mich zum Auto. Da war parkplatzmäßig immer noch einiges frei, irgendwie machte ich mir dazu gar keine Gedanken. Nur drei Autos weiter parkte jetzt auch der Charly. Es war ruhig geworden in Kirchberg, kaum ein Auto fuhr noch und der Bus hatte schon vor Stunden den Betrieb an der Haltestelle eingestellt. Ich schlief richtig gut!

Gegen Morgen regnete es leicht, aber ich schlief ja noch bis Mittag. Dann kroch ich mal aus den Federn, zog mir was an und kochte mir einen Kaffee. Der Charly schlief noch. Neben mir stand nun ein roter PKW, ziemlich nah an mir, aber meine Tür ging noch auf und die Treppe konnte ich auch noch ausfahren.

Ich frühstückte und surfte auf dem Laptop, aber da fiel mir auf, dass da drüben schon groß ein Getümmel war. Fangen die jetzt schon an mit dem Mittelalterfest? Ich guckte durchs Fenster und sah ein paar Trecker, dazu Wagenladungen von Streu und eine Herde Kühe, die sie da einfach auf die Straße geführt hatten.

Da zog ich mir schnell meine Stiefel an, ließ meinen heißen Kaffee stehen - den konnte man eh noch nicht trinken - und guckte da mal rüber, was da ab ging. Sie hatten eine ganze Reihe Kühe dort angebunden, der Größe nach geordnet. Ich drückte mich eng an der Wand vorbei, weil vor den großen Viechern hatte ich ganz gehörig Respekt.

Die kleinen Viecher waren dagegen recht goldig, das hier war das Kleinste, noch ein ganz junges Kälbchen.

Eine Menge Kinder standen bald um die Kälbchen und streichelten sie.

Mei, das sind schon imposante Lebewesen. Ich guckte mir die Tiere eine Weile an und machte eine Menge Fotos. Vorne am Platz war anscheinend eine Prämierung, allemal standen da Bauern und hatten je eine Kuh an der Leine. Die gewaltigen Tiere wollten teils loslaufen und die Bauern, g'stand'ne Mannsbilder, stemmten sich mit ganzer Kraft dagegen, was die Kühe nicht besonders beeindruckte. Insgesamt hatten sie sie aber im Griff und gefährliche Situationen ergaben sich ja auch nicht. Nur ich, ich Stadtkind, staunte und schauderte.

Dann verluden die Bauern ihre Kühe wieder in die Transporter. Da standen die großen Trecker live, wie ich sie erst neulich bei den Bauerndemos auf Videos gesehen hatte. Gewaltige Maschinen, mannshohe Räder, PS-Protze ... und die entsprechenden Hänger, also massive, mehrachsige Wagen mit dicken Blechwänden und Rampen. Da schoben und zogen sie nun über die Rampen die Kühe hinein. Was wiegt denn so eine Kuh? Die Hänger rumpelten in ihren Grundfesten als diese Massen an Fleisch da reinstampften. Die Männer lagen teils auf dem Rücken der Kühe und banden sie im Hänger dann an Vorrichtungen an. Also wirklich imposant. Ich staunte Bauklötze und war schwer beeindruckt.

Ich ging zurück ins Naglfar und frühstückte. Es war ein chilliger Samstag, die Sonne schien und so fing ich dann mal an, mich zu gewanden. Der Charly schlief noch und so lief ich dann halt mal auf den Markt. Ich lief auch hinter dem Markt ein Stück an das Schloss und in die Altstadt. Hier gab es echt sehr verwinkelte kleine Gässchen mit alten Bauernhäusern und kleinen Hinterhöfen, manche Tür war nicht viel höher als einen Meter.

Ich schlenderte über den Markt und guckte, was es so alles gab. Nun hab ich ja letztes Jahr meinen Lieblingskrug versehentlich runtergeschmissen, und er hat nun einen Sprung, läuft aus. Eigentlich wollte ich drum einen neuen Krug kaufen, aber es war kein Töpferstand dort, schade. Aber Ratten konnte man werfen! Den Rattenstand find ich total lieb!

Ein Marienkäfer krabbelte schon herum! Der ist aber bald dran! Februar ist der neue Juni, was? Aber man sieht ja, dass sich die Natur sehr gut anpasst. Ich habe in sie vollstes Vertrauen.

Und wenn da nun einige Stimmen aus der Politik gesagt haben sollen: "Deutschland wird sich verändern, und ich freue mich darauf.", dann sage ich hiermit: "Das Klima wird sich verändern und ich freue mich darauf." - allein schon, um diese ganzen verrückten Klimahysteriker zu ärgern.

Ein bisschen was essen wär vielleicht auch nicht schlecht. Was gab es denn? Nun, es gab einen Würstchen- und Mutz-Braten-Stand, danach einen Crepe-Stand: oh, ein Crepe mit Schinken und Käse fänd ich jetzt lecker! Aber es gab kein Crepe mit Schinken und Käse. Es gab nur süße Crepes mit Nutella oder Apfelmus und schon auch deftige Crepes mit Käse und Tomaten, aber nichts mit Schinken.

Auch beim Hanfstand gab es kein Brötchen mit Hackfleisch und Knoblauch wie sonst immer, nicht einmal eins mit Putenfleisch, sondern auch nur Rucola und Bärlauchblabla, Kartoffeln, Käse oder Pilze... das macht mich wütend! Dieser subtil erzwungene Vegetarismus geht mir ernsthaft auf die Nerven!

Ich nahm mir vor, dass ich von keinem Stand etwas kaufe, wenn er nicht auch Fleischprodukte im Sortiment hat (Bäcker, Süßwaren oder Taverne natürlich ausgenommen).

Ich kaufte mir dann einen Flammkuchen mit Gemüse drauf, aber nur, weil die auch Flammkuchen mit Speck und Zwiebeln anboten. Da hatte ich zwar grad keinen Bock drauf und aß tatsächlich was Vegetarisches, aber ich hatte die freie Auswahl und konnte das selber entscheiden - und genau das finde ich wichtig.

Gegen Abend versammelte sich die ganze Szene dann an den Feuerschalen. Es war schon noch ordentlich kalt und trotz einiger Lagen an Klamotten hielt man es ohne Heizung nicht aus. So ließen wir dann den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Der Charly blieb noch länger, als ich ging. Der bleibt ja oft bis zum Morgengrauen. Na, wart mal, wenn ich denn mal auch in Rente bin und aus diesem Hamsterrad der Arbeitszeiten ausgestiegen bin, dann bleib ich auch wach und munter, so lange ichs halt einfach bin.

Drum waren an Charlys Wohnmobil dann auch mittags noch die Schotten dicht und nichts rührte sich, als ich schon gefrühstückt hatte und dann mal in Richtung Markt lief.

Naja, sonntags ist es auf jedem Markt nicht mehr schön: Die ganzen Stinos laufen rum, ewig viele Kinder, von den Gewandeten gehen viele schon heim und auch die Shows sind halt ganz auf den Sonntag und das Alltags-Publikum abgeschnitten. Das ist nix mehr für die Insider.

Der Stoffdealer war ganz froh, als er mich sah und stellte mich gleich ab, auf seinen Stand aufzupassen, dann könnte er mal kurz auf den Topf. Da saß ich nun ein Weilchen in der Stoffbude.

Ich beschloss, dass ich besser heim fahre, bevor ich hier jetzt noch eine Tüte Süßigkeiten nach der anderen kaufte und in mich reinschlichtete. Ich verabschiedete mich von allen, die ich kannte und lief zum Auto.

Ich zog mir meine Jeans an und die Turnschuhe, stieg aus dem Mittelalter hinein in die Jetztzeit, räumte das Auto auf, drehte die Gasflasche ab, setzte mich ans Steuer, trat die Kupplung, rollte von den Keilen runter, verstaute die Keile im Kofferraum ... und dann stand ich da. Da hatte schon ein SUV entdeckt, dass vielleicht mein Parkplatz frei würde und stellte sich freudig an. Nur leider hatte sich in der Parkbucht neben mir ein PKW gestellt, links von mir war ein Gebüsch und hinter mir die kleine Straße und gleich eine Mauer. Da ich nun erst mal gerade raus musste und nicht einschlagen konnte, weil ich entweder den PKW oder das Gebüsch absenste, kam ich nicht um die Kurve. Der SUV-Fahrer war bereits ausgestiegen und winkte mich umeinander, aber ich kam nicht rum, es ging nicht. Nach einigen Versuchen - in die andere Richtung ging es genausowenig - rief ich schließlich bei der Bullerei an, meldete, dass ich zugeparkt sei und bat drum, den Halter des Nachbarautos zu ermitteln, damit der wegfahren würde und ich einschlagen konnte.

Da saß ich nun und wartete auf bessere Zeiten.
Der Günther kam des Weges und machte gleich Fotos von mir Häufchen Elend auf der Mauer hockend. Da saßen wir zu zweit auf der Mauer und unterhielten uns, aber tatsächlich kam dann eine Frau ... und sie lief ziemlich genau auf den PKW neben mir zu ... sie hatte zwei Tortendosen in der Hand, die Richtung stimmte, die Hoffnung stieg ... und tatsächlich stellte sie jetzt die Tortendosen auf dem PKW ab: jaaa, sie war die Fahrerin! Ich freute mich und die Frau war auch total nett und sie fuhr los, und draufhin kam ich auch einwandfrei aus der Parklücke raus und trat den Heimweg an und so kam ich also wieder nach Hause, bin glücklich und zufrieden und wenn sie nicht gestorben sind, rangieren sie noch heute.

Sonntag, 18. Februar 2024

Kataklysm, Geiselwind

Ich war immer noch erkältet, aber dann würde ich halt ein wenig auf "low" machen. Ich muss mich ja jetzt nicht ins dickste Getümmel schmeißen. Ich kann mich ja auch mal so eher an den Rand stellen und von hinten bissl zugucken. Mindestens das wollte ich nun aber schon, denn diesen Samstag war in Geiselwind Kataklysm angesagt. Während das verpasste Konzert im Cult letzte Woche nur 15 € gekostet hat, war Kataklysm nun wieder eins der besseren Sorte und das Ticket wollte ich nun wirklich nicht verfallen lassen.

Also packte ich Hustensaft, Eukalyptusbonbons und Tigerbalm und sattelte die Hühner, also die Autos. Da stehen meine beiden Schätzle hintereinander noch am Nürnberger Parkplatz. Seht ihr beim kleinen, blauen Röhrle, wie sauber und neu die Windschutzscheibe glänzt?

Die A3 macht Fortschritte! Einige Stellen der 60 km langen Baustelle sind jetzt schon fertig. Wow, was für eine Erholung auf dieser schönen, breiten, 3-spurig ausgebauten Autobahn zu fahren ... aber nein, hier kommen doch schon wieder so scheinheilige Baken, die eine Baustelle andeuten!

Weil ich auch gerade auf der Gegenspur ein Wohnmobil seh: Noch immer ist Winterzeit, wir haben erst Februar. Winterwohnmobile grüßen sich! Das find ich total lieb, wie beim Motorradfahren.

Mitten in der Baustelle tauchte im Rückspiegel plötzlich ein Polizeiauto auf. Es hielt meine Geschwindigkeit und fuhr immer so, dass ich es im Rückspiegel sehen musste. Aber eine Anzeige von der Sorte "bitte folgen" blinkte nicht auf. Sie fuhren eine Weile immer in Sichtweite Rückspiegel, aber dann plötzlich zogen sie zügig los und vorbei, fort waren sie.

Was haben die jetzt gemacht? Mein Kennzeichen überprüft, ob ich noch TÜV hab, oder was?

Unbehelligt kam ich in Geiselwind an. Es war noch mitten am Nachmittag, es war noch hell, die Sonne war teilweise noch zwischen den Wolken zu sehen. Endlich hatte ich mal Zeit, nach Geiselwind ins Dorf reinzulaufen. Dort gibt es nämlich ein Katzen-Denkmal. Dabei handelt es sich um einen schwedischen General aus dem 30jährigen Krieg, der mit einer Wurst in der Hand gesagt haben soll: "So wahr ich diese Wurst hier esse: Ich werde Geiselwind einnehmen!" Da sprang ihm eine Miezekatze auf die Schulter, schnappte ihm die Wurst weg und verschwand. Der abergläubische General ließ wegen dieses bösen Omens von seinem Vorhaben ab, und so wurde Geiselwind vor der Vernichtung bewahrt. Schöne Geschichte, oder?

Da hab ich also tatsächlich den steinernen General gefunden und die Katze, die sich die Wurst krallt.

Nach meiner Fototour ging ich dann mal zurück ins Naglfar und hatte Lust auf eine Wurst. Ich hatte ja alles dabei: Mett, Brötchen, Butter und fertig geschnittene Zwiebeln. So mampfte ich also im Auto vor mich hin. Schlagartig wurde ich nach dem Essen schon wieder müde und war total erschöpft. Also verdammt, was hab ich denn? Ja, was soll's, ich hatte ja noch gut ein Stündchen Zeit und so legte ich mich halt mal ins Bett - und schlief auch sofort ein.

Als sich dann der Parkplatz zu füllen begann und ein Auto nach dem anderen daherfuhr, wachte ich auf. Wieviel Uhr war's denn? Ah, so 19 Uhr rum. Ich hätt jetzt echt noch Stunden lang schlafen können, raffte mich aber auf, zog mich an und lief dann auch mal runter an die MusicHall.

Da trat dann bald die erste Band auf, Stillbirth. Die Jungs hatten Hawaii-Hosen an, Surfbretter als Deko und schrubbten aber richtig gut ab, wie Gutalax, nur auf melodisch. Der Sound gefiel mir ja mal wirklich gut und traf auch direkt meine Stimmung, aber leider konnte ich nicht groß moshen und hüpfen, weil ich war schon wieder müd . Da kaufte ich mir wenigstens eine CD von den Buben.

Nach kurzer Umbaupause kamen schon Fleshgod Apocalypse. Die hatten zum Trash mehr so Gothic-Einlagen dazu, was ich gar nicht schlecht fand. Das Publikum stieg jedoch nicht so drauf ein, also die Stimmung flaute etwas ab. Naja, es gehört wohl wirklich zu jeder Band auch das richtige Publikum dazu, und wenn das nicht passt, kann die Band noch so gut sein. Mir gefielen die Fleshgod Apocalypse - zwar vielleicht momentan wirklich nicht so, aber insgesamt fand ich die doch recht hörbar, ist eben Stimmungssache. So kaufte ich mir auch von denen eine CD.

(So hock ich grad zuhause und höre die CD und bin fast richtig begeistert: der Sound kommt mal richtig gut!
Live ist es aber nicht so der Burner, stimmt schon.)

Die ganze CD-Kauferei geht mir auf den Wecker! Da kaufst a CD, zuhaus tust se dann rippen, dann hast mp3, überspielst die auf einen Stick und erst dann kannst se im Auto hören. Am Dachboden stapeln sich bei mir mittlerweile lauter Kisten mit CDs, die ich eigentlich nicht mehr brauche, weil ich hör ja nur mp3. Aber gut, wie will man das am Merch anders machen? Schließlich will ich ja den Sound direkt von der Band kaufen, weil ich damit die Band unterstützen will - und nicht EMP oder Amazon - und außerdem kauf ich mir den Sound nicht mehr, wenn ich erst mal wieder zuhaus sitz und Abstand zum Konzert hab. Ach, dann ist es mir doch zu teuer, und so unbedingt brauch ich den Sound dann auch nicht. Naja, drum kauf ich mir nach wie vor andauernd CDs am Merch.

Kataklysm selbst rissen mich dann gar nicht mehr so weg.

Im Publikum war die Stimmung dann aber wieder besser. Die Leute gingen ganz gut mit, und es gab Mosh Pits und Crowdsurfer. Ein Kamerateam schwirrte auch andauernd herum und filmte umeinander. Ich hätte sie fragen sollen, für wen das Video gedreht wird und wo man es sehen konnte.

Als Kataklysm fertig waren, war noch lange düsteres Licht im Saal, aber es formierte sich kein richtiger Sprechchor nach einer Zugabe. Erst als das Licht dann endlich heller wurde, forderten einige Leute deutlich eine Zugabe. So überzeugend waren die Rufe allerdings nicht, das war der Band wohl zu blöd, und so gingen die Scheinwerfer an, es war zu Ende.

Ich war auf einmal gar nimmer müd! Jetzt war ich oben im Auto und war eigentlich putzmunter. Das kam wohl davon, weil ich am Nachmittag schon geschlafen hatte. Naja, aber hilft ja nix, ich ging trotzdem ins Bett. Alle anderen fuhren heim, der rechts von mir war schon am Rausfahren, in den Kleinbus links von mir stiegen grad lauter Besoffene ein und machten demonstrative Kotzgeräusche als sie drin saßen , aber dann fuhren die auch weg. Naja, ich machte die Schotten dicht und legte mich ab. Eine Weile röhrte es noch auf dem Parkplatz, aber dann war alles still.

...und wie immer am Autohof Geiselwind stand heute früh mitten in der Nacht wieder ein LKW neben mir und ließ seinen Motor laufen und es röhrte und dieselte. Ich stand schließlich auf, machte mir einen Kaffee. Da saß ich nun so im Auto am Laptop und guckte meine Bilder an. Die Heizung motzte schon wieder umeinander, es blinkte ein Licht und sie wollte nicht gehen - gestern war sie noch gegangen. Aber so schlimm war es nicht, denn die Sonne schien und es war echt lau. Es war schön und ich spürte einen Hauch fernen Sommers auf mich zukommen, um mich aus meiner Winterdepression abzuholen.

Als ich wegfahren wollte, merkte ich grad noch, dass ich ja da meine Bettwäsche zum Lüften rausgelegt hatte. Huch - um ein Haar hätte ich sie vergessen!

Was ich nun aber tatsächlich vergessen habe, ist die zweite Mettwurst und die Butter und die restlichen aufgeschnittenen Zwiebeln im Kühlschrank vom Naglfar! Da muss ich morgen unbedingt hinfahren und das Fresszeug holen, sonst stinkt mir nächste Woche mein ganzes Auto oder ich hab dann sogar die grüne Überraschung im Kühlschrank, igitt.

lauter blödes Zeug

Eigentlich ist ganz schön viel passiert seit dem letzten Blog-Eintrag, lauter blöder Mist. Das fing schon an mit Montag, dem 05.02.24. Ich war gegen Mittag in Erlangen unterwegs und fuhr auf einer Hauptstraße, als ganz unvermittelt direkt vor meiner Nase eine Pedelec-Fahrerin vom Gehsteig aus auf die Straße radelte. Ich kam nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und erwischte die Frau mit ihrem Fahrrad, gabelte sie mit der Kühlerhaube richtig auf, und sie fiel in meine Windschutzscheibe. Zum Glück ist der Frau nicht viel passiert, sie stand gleich wieder auf und wurde aber trotzdem ins Krankenhaus zur Überwachung gebracht.

Meine Windschutzscheibe war komplett zersplittert. Naja, da fuhr ich halt von Erlangen aus dann nach Nürnberg zurück - ganz langsam, damit der Fahrtwind die Scheibe oder Scherben nicht noch davon wehte. Zuhause in Nürnberg telefonierte ich in der Gegend rum und bekam tatsächlich noch beim Noris Autoglas einen Reparaturtermin für morgen, Dienstag. Also fuhr ich mit dem kaputten Auto dann noch montagsabends zu Noris Autoglas und ließ das Auto dort stehen.

Mit Fahrrad und den Öffis fuhr ich am Dienstag in die Arbeit - nach der Arbeit dann schnell wieder heim, denn nachmittags hatte ich einen Zahnarzttermin und ohne Auto ist das ja alles eine mords Operation, von A nach B zu kommen und die Termine alle zu schaffen. Nach dem Zahnarzt fuhr ich mit der U-Bahn zum Noris-Autoglas und holte grad noch 10 min vor Feierabend von dort mein Auto ab.

Das brauchte ich auch dringend, denn am Mittwochfrüh hatte ich einen Termin beim Rechtsanwalt in Langwasser. Mit Auto konnte ich die Zeit dann so einteilen, dass ich vorher noch eineinhalb Stunden in die Arbeit ging, dann schnell nach Langwasser rutschte und nach dem Termin dort wieder zurück in die Arbeit fahren konnte. Mit den Öffis wäre das alles gar nicht zu schaffen gewesen.

Am Mittwoch war dann Altweiberfasching in der Arbeit. Unser diesjähriges Motto war "Putzfrau". Also nahm ich meinen Putzeimer und meinen Mopp von zuhause in die Arbeit mit (das ist mit den Öffis mal einfach nur wieder gar nicht zu schaffen, denn ich schlepp doch nicht nen Mopp und nen Putzeimer im Bus herum!). Da mobbte ich dann in der Arbeit meine Kollegen und sammelte in meinem Putzeimer abgeschnittene Krawatten.

Auf der Ranch musste ich feststellen, dass jemand in den Schuppen eingebrochen war. Mein Akku-Schrauber war geklaut worden, zudem mein alter Schlafsack und zwei Decken. Aber um den Kater zu filmen, für den ich auf dem Kühlschrank eine Futterstelle eingerichtet hatte, stand oben auf dem Regal die eine Wildcam - und hatte den Einbrecher frontal gefilmt, also recht viel schönere Aufnahmen konnte man fast nicht von einem Einbrecher machen: direkt ins Gesicht, die Person ist ganz detailliert zu erkennen.
Da schrieb ich auch gleich eine Anzeige wegen Einbruch, Diebstahl und Sachbeschädigung an die Erlenstegenwache. Eine SD-Karte mit den Aufnahmen legte ich bei.

Mittlerweile hab ich den Einbrecher schon dreimal auf der Straße laufen gesehen. Er war es, ich bin mir ganz sicher. Aber ich kann ja nicht hingehen und sagen: "Hee, Sie da...?!" ...und dann?
Ich werde morgen mal auf der Erlenstegenwache anrufen und fragen, was aus meiner Anzeige geworden ist und ob es ein Aktenzeichen gibt. Dann kann ich bei der nächsten Sichtung wenigstens gleich anrufen und melden: "Aktenzeichen XY - der Täter läuft gerade hier auf der Straße herum! Kommen Sie schnell!"

Mein alter Schlafsack wurde mittlerweile gefunden, nämlich von meinem Gartennachbarn. Der Einbrecher war damit auch in dessen Garten eingebrochen, hatte sich Zugang zu dessen altem Campingwagen verschafft und darin genächtigt. Da das jetzt aber alles so derartig stinkt, wollte ich den Schlafsack nicht mehr haben: könnt ihr wegschmeißen. Der Nachbargärtner hat allemal auch eine Anzeige erstattet und ich hoffe mal, dass ich morgen am Telefon von der Polizei eine vernünftige Zwischennachricht erhalte.

Vielleicht war alles auch einfach zu viel Stress und Aufregung, auf jeden Fall fühlte ich mich am Donnerstag dann total erschöpft und ging schon am frühen Abend ins Bett. Am Freitag wurde die Erschöpfung eher noch schlimmer, dazu kam jetzt noch eine üble Heiserkeit, dass ich kaum mehr einen Ton raus bekam. Ich fühlte mich so elendig müde und schlapp, dass ich wieder schon am frühen Abend ins Bett ging - obwohl im Cult Metal Macabre lief, wofür ich ein Ticket hatte. Das Konzert hätte mich echt interessiert, hatte mich wirklich drauf gefreut, aber ich war echt nicht fähig, sowas von k.o. Da blieb ich zuhaus.

Am Samstag hatte ich ein Treffen mit der Christa, ihren Freundinnen und dem Robbi beim Griechen. Na, wenigstens das schaffte ich, obwohl ich nun auch noch Schnupfen und Husten dazu bekommen hatte. Essen gehen ist ja nun auch nicht anstrengend, man hockt ja nur da und futtert, muss nicht tanzen, moshen, jubeln, Applaus brüllen.

Letzten Montag machte ich in der Arbeit dann mal einen Corona-Test, weil mich die Erkältung gar so schlauchte - aber der Test war negativ. Ich weiß auch nicht: Früher merkte ich am 1. Tag "ich glaub, ich werd krank", spätestens am nächsten Tag war ich dann krank und zwar so derartig, dass ich meinte, ich sterb. 2 Tage starb ich dann so vor mich hin, am 3. Tag gings wieder und am 4. Tag war ich dann wieder fit. Seitdem ich vor 2 Jahren Corona hatte, ist das anders: Erkältungen kommen nicht mehr so richtig krass raus, schleichen sich so mit Erschöpfungssymptomen langsam daher und ziehen sich so halbseiden dahin, nicht wirklich schlimm, aber auch nicht gut, ich bin andauernd schlapp und müde, bin jetzt schon in der 2. Woche und immer noch nicht wirklich gesund.

Nun fürchtete ich schon, die Erkältung würde mir auch das nächste Wochenende versauen, weil sie sich gar so hartnäckig hielt.