Ist immer eiiin Gedöns bis ich mal fort komm: Bis 14 Uhr arbeite ich, da bin ich diesmal einfach schon 20 min eher gegangen. Dann fahr ich heim. Da werkel ich dann rum, koche Wasser, damit ich abends zum Zähneputzen aus der Thermoskanne warmes Wasser hab, schnipsle Zwiebeln für mein Katerfrühstück (Mettbrötchen), pack das Essen aus dem Kühlschrank ein, schmier mir noch irgendeine Farbe ins Gesicht (Make up), stöpsel sämtliche Geräte (Lap Top, WLAN-Kästla, Handy) von der Ladestation und pack sie ein, schlepp mein ganzes Gepäck in einem Waschkorb runter ins kleine Auto und dann fahr ich noch Einkaufen, denn ich brauch ja frische Hühnerinnereien. Hier seht ihr nun den Grund, warum ich so ein Gepretze mach: Dann fahr ich auf die Ranch und füttere meine zwei Streunerle, die sK (=schwarze Katze) und die swK (=schwarz-weiße Katze).
Dann fahr ich zum großen Auto, lad das ganze Gepretze um, schlicht das Essen in den Kühlschrank, verteil Thermoskanne, offene Kaffeemilch, Vitaminsaft und Klamotten in Spüle und Schränke, damit während der Fahrt nichts umkippt und rumfliegt und dann aber endlich los!
Weit gekommen bin ich nicht, dann stand ich schon im Stau.
Dann war ich aber endlich in Hirschaid und parkte 10 m weiter von Torstens Auto, der - wieder mal - schon seit mittags da war und sich schon ordentlich im fortgeschrittenen Partymodus befand. Jaja, die deutsche Bahn und ihre Lokführer! Da sind sie pünktlich . (Torsten ist nämlich Lokführer)
Als ich stand, brauchte ich natürlich nochmal ne Weile: Gasflasche aufdrehen, Standheizung anschmeißen, sich umziehen und dann endlich ab in die Halle. Ich kam dann grad zu Insulter, die erste Band hatte ich leider verpasst.
Torsten und Javy standen noch aufrecht, Hai war diesmal gar nicht dabei.
Nach Insulter kamen Prediction. Die bestanden aus einem Drummer und einem Frontmann. Diese 1-Mann-Bands kommen jetzt wohl in Mode? Allemal spielten sie erstaunlich gut und irgendwie fehlte nichts. Ich dachte, vielleicht spielten sie den Bass noch irgendwie ein, aber ich konnte keinen Bass hören und doch klang der Sound richtig gut.
Was mir in Hirschaid auch immer voll imponiert ist das Bier. Stets haben die auf den Flaschen ein eigenes Label zum jeweiligen Event. Ist das nicht niedlich?
Dann kamen Craven Idol. Die spielten richtig schönen klassischen Metal. Death oder Trash? Weiß ich jetzt grad gar nicht. So der Musikexperte bin ich auch wieder nicht .
Das sind Delirium Tremens. Die wollte der Torsten unbedingt sehen. Sie sahen ja auch lustig aus. Und die Musik? Naja, einige Takte von Slayer waren da schon drin, oder? Es hörte sich doch recht nett an.
Das sind die Bütcher. Die wollt ich unbedingt sehen.
Ich sah sie mir noch an, aber nicht mal bis zum Ende. Natürlich wurde ich jetzt schon wieder müd. Früh war ich um 6:30 Uhr aufgestanden, dann musste ich arbeiten, dann ein Haufen Gestresse machen und abends hauts mir dann stets das Gestell zamm. Ich hasse es.
Kaum hatte ich das Wochenende verdaut, gings schon gleich zuhause weiter mit Obituary im Hirsch. Also schmiss ich mich in die U-Bahn und ubahnte bis Hohe Marter. Dort wollte ich in den Bus umsteigen, aber den hatte ich wohl knapp verpasst, denn der Nächste kam erst in 18 min . Ich ärgerte mich, aber dann fiel mir ein: Ich nehm einfach ein Voi (eRoller)! Ich scannte die Gegend ab und fand das nächste Voi gleich ums Eck, also auf und los.
Da kam ich dann pünktlich beim Hirsch an. Dort war es rappelvoll, also wirklich ganz, ganz viele Leute. Die meisten Besucher solcher Konzerte sind ja immer Männer, aber hier waren ja fast nur Männer. Man musste echt suchen, um mal eine Frau zu finden. Ich versteh nicht, ihr Frauen, warum ihr eure Männer da nicht begleitet? Die Ausrede, dass jemand bei den Kindern bleiben sollte, ist doch nun seit mindestens 20 Jahren auch schon out of order ? Warum geht ihr denn nicht mit?
Schon beim Opener - Sadus - standen sie dicht gedrängt bis hinten zur Tür und darüber hinaus. Also so voll hab ich den Hirsch schon lang nimmer gesehen, und das auch noch an einem Dienstag unter der Woche, wo doch eigentlich immer nicht so viel Leute unterwegs sind.
Das Thekenpersonal war entsprechend überlastet, aber sie machten echt gute Arbeit. Trotzdem standen lange Schlangen vor der Schänke und ich war dann ganz froh, als ich endlich ein Bier hatte. Die Flaschen waren aus gegangen, drum schenkten sie jetzt das Bier offen in Bechern aus. Im weiteren Verlauf des Abends gingen dann auch die Becher aus, und sie schenkten das Bier in ganz billigen, dünnen Plastikbechern aus.
Torsten und ich quetschten uns durch die Leute bis ganz vorn. Da standen wir nun in der 2. Reihe.
Sadus hatten wir doch schon am Party San gesehen, aber da waren ja so viele Bands und man sieht so viel, dass der einzelne Gig fast dabei unter geht. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, den Sadus' nochmal ganz bewusst und aufmerksam zu lauschen.
Meine schönen, teueren Gehörschutz-Stöpsel hatte ich zuhaus vergessen, und so kriegte ich die volle Dröhnung ab. Aber geil war's! Gefallen hat's mir, wär es nicht so übermäßig voll gewesen.
In der kurzen Umbauphase verliefen sich die Leute ein bisschen nach draußen, aber die meisten standen an der Theke und versuchten geduldig, irgendwie an ein Bier zu kommen. Obituary hatten schon angefangen, als ich endlich bei der Tränke an die Reihe kam.
Die Tür zum Saal stand nach außen offen, denn das Gedränge von Leuten im Saal begann schon knapp dahinter, sodass die Türen gar nicht mehr zu gingen. Es war mir nun zu anstrengend, mich nach vorne zu wühlen, so blieb ich hinten stehen. Gesehen hab ich da fast nix. Das nächste Mal zieh ich meine Killstar-Stiefel an, dann hab ich Absätze und bin wenigstens 10 cm größer.
Leider brachte ich von da hinten natürlich auch nicht 1 vernünftiges Foto zusammen. Man sah die Musiker auf meinen Fotos nur schemenhaft. "Das könnte praktisch auch Metallica sein" sagte Torsten . Naja.
Obituary spielten 1 Stunde. Punkt 22:30 Uhr hörten sie auf. Sofort wurde die Unterhaltungsmusik aufgedreht und das Licht ging an, also man hatte auch gar keine Gelegenheit, nach einer Zugabe zu schreien. Das war vielleicht andererseits auch ganz gut, so wurde es nicht gar so spät, weil ich musste ja am Mittwoch wieder früh raus und arbeiten.
Ich holte meine Jacke von der Garderobe und lief zur Haltestelle. Da kam ich an den ganzen Autos vorbei, die sich bis zur Kreuzung hinten stauten. Wo die alle herkamen? Kennzeichen aus dem ganzen Nürnberger Umland bis rauf nach Bamberg und runter nach Regensburg! Sogar aus München waren welche hergekommen.
Für mich kam gleich ein großer, roter Wagen mit 400 PS . Da landete ich dann zuhause und ging gleich schlafen. Heute morgen quälte ich mich aus dem Bett und ging in die Arbeit. Morgen hab ich noch zum Ausruhen .... und dann gehts schon wieder weiter auf das Braincrusher am Wochenende!
Das Baphofest in der Posthalle Würzburg begann schon um 15 Uhr. Die spinnen ja! Da liegt der gemeine Metaler doch noch selig im Bett! Also musste ich an meinem heiligen Wochenende wohl oder übel früh aufstehen und kämpfte mich schon um 12 aus den Federn.
Ja, dann musste ich aber erst mal frühstücken.
Weil ich ja nicht so lang durchhalte und mir rund 10 Stunden Konzert sowieso zu viel sind, plante ich eh, erst gegen Abend anzutanzen. Zudem ist bei den Nachmittags-Bands selten was dabei, um was es wirklich schade wär, wenn man es verpasst.
Anders sahen das Torsten + Clique. Die fuhren schon frühmorgens los und machten am Vormittag erst mal eine Sightseeing-Tour durch Würzburg. Gegen Mittag hatten sie schon den ordentlichen Zacken in der Krone und ich erhielt um 14 Uhr - bei meinem Frühstück - schon ein Bild auf WhatsApp, das mir verdeutlichte, dass ich mich schleunigst aufmachen sollte, wenn ich die Freunde noch halbwegs lebendig antreffen will . Also Kaffee reingeschüttet, auf, auf, und los!
Erst mal fuhr ich natürlich auf die Ranch, wenn auch nur kurz, weil da will ich doch meine beiden Streunerkatzen füttern. Die warteten schon mit vorwurfsvollem Miau, wo ich denn heute bleib, hey!? Streicheleinheiten und Geknuddel gabs diesmal nur im Schnellverfahren, dann aber gleich weiter zum Naglfar. Als ich dann dort war, meinen Krempel vom kleinen ins große Auto umgepackt hatte und den Motor anwarf, stellte ich fest, dass ich noch auf Tanken fahren sollte. Mit dem Tank käm ich vielleicht noch knapp nach Würzburg, aber niemals mit der Heizung noch durch die Nacht. Also machte ich noch einen Umweg an die Tanke. Mei, bis ich immer erst mal aus Nürnberg rauskomm...
Als ich ankam, war es schon finster, obwohl es erst kurz nach fünfe war. Also kramte ich das Fahrrad aus dem Laderaum, klappte es auseinander und radelte los. Auf halbem Weg fiel mir auf, dass ich das Fahrradschloss im Auto liegen hab lassen. Also radelte ich wieder zurück, weil sonst hätt ich ja das Fahrrad nicht absperren können. Dann nochmal los...
Da kam ich gerade richtig zu der ersten Band, die ich dort wirklich sehen wollte, nämlich Boötes Void.
Kaum hatte ich die Halle betreten, standen dort schon die Freunde - hackedicht . Naja, kein Wunder: Seit 15 Uhr am Nachmittag feierten die schon. Genau das ist es, was ich nicht brauch: Um 18 Uhr schon banane wie a Päckla Resi und um 20 Uhr dann im Zombiemodus in einem Eck liegen und die ganzen guten Bands verpassen. Man meint, ihr seid erst 16 ohne jegliche Party-Erfahrung?
Als Torsten mich sah, drückte er mir gleich ein Bier in die Hand und wollte mich sofort nach vorne vor die Bühne zerren. "Halt, halt, ich muss doch noch meine Jacke abgeben" wehrte ich mich. Grad so, dass er mir das gewährte, aber dann gings gleich los: vor in die 1. Reihe und ab die Post!
Ich feierte und hüpfte ein bisschen, aber in der erstbesten Umbauphase ging ich dann mal raus an den Imbiss und bestellte mir einen Cheeseburger.
Wenn so ein Burgerpatti auf dem Grill liegt, muss es ja festgepresst werden. Dafür gibt es z.B. von Weber-Grill so Pressteile für rund 30 €. Das Zeug ist völlig überflüssig, denn der Grillmaster an der Bude nahm einfach einen alten Aluminiumtopf und klatschte damit das Patti platt. Hat aber super geschmeckt! Vielleicht grad deswegen, weil das Hackfleisch wirklich total zerquetscht war, man könnt meinen, es stammte aus meiner Küche . Mampf mampf - und gleich wieder rein.
Jetzt standen Nornir auf der Bühne. Die Sängerin war eine kleine Frau, aber hatte ne tolle Ausstrahlung und sang richtig gut, kein Gequietsche, kein verkrampftes Gegrowle (das ja die wenigsten Frauen gut hinkriegen), sondern einfach guten Metal. Also Nornir gefielen mir richtig gut.
Dann kamen Endstille. Die hatte ich schon vor 20 Jahren mal gesehen, seitdem jedoch nicht mehr. Da war ich ganz gespannt drauf. Ja, man konnte sie immer noch gut hören.
Javy war nun schon im Endstadium. Er wollte nur noch schlafen. Da bat er nun den Torsten, ihm das Auto aufzumachen, damit er sich ablegen konnte, aber Torsten meinte, bei der Kälte sei das viel zu gefährlich. Wie? Was meint er da? Es hatte noch nicht mal richtig Minusgrade. Was ist da gefährlich, sich ins Auto abzulegen? Aber nun ja, Torsten entschied das so, und der arme Javy stolperte dann nur noch in der Halle rum und hockte sich letztendlich auf eine Stufe, wo er dann hocken blieb und wegpennte. Das ist dann besser als im Auto? Na, ich weiß nicht...
Ich spazierte auch mal durch die Halle. Da hatte einer bei diesen "gefährlichen Kältegraden" nicht einmal Schuhe an! Bestimmt ein Klimaerhitzungsgläubiger: Es hat einfach seit Beginn der Wetteraufzeichnungen der heißeste November in diesem Hitzewinter zu sein, und da läuft man dann halt barfuß rum .
Die Metal-Barbie vom Dark Troll hab ich da auch wieder getroffen, sieh an.
Mir gings gut .
Auf der Bühne gings jetzt weiter mit Desaster. Die gefielen mir richtig gut.
Dann kamen Batushka, der Headliner.
Die hab ich mir noch nie wirklich anschauen können, bin immer schon beim Intro gegangen. Am Wolfszeit (oder wo ich sie da das letzte Mal gesehen hab) fiel mir halb der Arm ab mit meinem Handy beim Filmen bis der Gig denn mal endlich anfing. Das Intro lief und lief und lief... so auch heute.
Ich mein, ja, es ist schon stylisch ... diese ganze russisch-orthodoxe Deko (oder was das da für ein christoider Aufzug ist), dabei sind Batushka doch aus Polen. Hee, in Polen gibt es fei viel geilere Bands, z.B. Behemoth .
Nach dem langatmigen Intro, das bestimmt ne Viertelstunde lief, fingen Batushka dann mit dem ersten Song an. Man hörte harte Riffs, ok, aber insgesamt war das alles viel zu langsam und meditativ. Javy, der nun langsam wieder aufgewacht war, brachte es auf den Punkt: "Lahmarschig." Meins ist das auch nicht, aber das wusste ich ja. Zudem war es eh schon Mitternacht und so verabschiedete ich mich von den Freunden, schwang mich auf mein Fahrrad und radelte zum WoMo-Stellplatz über den Main.
Da klappte ich das kleine Fahrrad auch gleich wieder zusammen und stellte es in den Laderaum. Am Sonntag wollte ich dann auch gleich fahren und nicht noch groß aufräumen müssen.
Einen Drumstick hatte ich ergattert - von Boötes Void. Den hab ich gleich meinem Abbath in die Hand gedrückt.
Nachts träumte ich, es würde an der Wohnung klingeln. Wer will denn schon wieder was von mir? Aber dann fiel mir ein: "Geht ja gar nicht, ich bin ja gar nicht daheim!" Das ist das Schöne am Naglfar: keiner weiß, wo ich bin, niemand stört mich, keiner kann was von mir wollen, leckt mich alle a.A., so herrlich !
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