Montag, 20. Januar 2020

GEZ

Seit 2013 verweigere ich die Rundfunkabgabe. Ich habe keinen Radio und keinen Fernseher und gucke mir auch online so einen Schmarrn nicht an. Ich mag halt keine Filme und such mir auch gern meine Musik ganz gezielt aus meiner CD-Sammlung raus; ich höre auch kein Radio. Also fing ich 2014 an, Klage einzureichen und klagte mich durch alle Instanzen. Mit zwei Verfassungsbeschwerden lief ich dann in Karlsruhe ein, aber bei der großen Ablehnungswelle 2017 wurden dann auch meine beiden Verfassungsbeschwerden abgelehnt. Da fing ich halt von vorne an und legte beim nächsten Festsetzungsbescheid einfach wieder Verwaltungsklage in 1. Instanz ein. Ich beantragte damals 2017 bei Gericht die Aussetzung der Vollstreckung und der Bayerische Rundfunk musste dies gewähren und setzte die Vollstreckung für die Dauer des Verfahrens aus, daneben stand noch: „höchstens jedoch für 2 Jahre.“ Das hatte ich vergessen

Das Verfahren von 2017 läuft (seltsamerweise) noch, es wurde noch kein Beschluss verfasst, es ist noch offen – aber die 2 Jahre waren dann rum. Jedenfalls bekam ich dann im Dezember eine Ladung vom Gerichtsvollzieher für Anfang Januar. Mist .

Ja gut, ich hätte ja wieder anfangen können mit Erinnerung am Vollstreckungsgericht, aber mittlerweile hatte ich auch im September einen neuen, weiteren Festsetzungsbescheid erhalten, gegen den ich erneut Klage eingereicht habe. Dabei hab ich auch wieder die Aussetzung der Vollstreckung beantragt, aber diesmal ging das nicht mehr durch, der Antrag wurde abgelehnt . Keine Aussicht auf Erfolg für meine Klage .

Ja, ich war doch ganz schön deprimiert. Nach 7 Jahren Kampf habe ich nun diese Schlacht verloren . Ich machte mir klar, dass ich auf gerichtlichem Weg mit der Sache nicht weiter komme und die Lösung wohl eher im politischen Bereich zu finden ist, weswegen ich nun meine Fühler auch bei einer „ganz, ganz bösen“ Partei (😉) ausstrecke und mich dort ein bisschen unterstützend einbringe. Tja, das haben sie nun davon: sie ärgern die Bürger anscheinend so lang, bis auch der Letzte irgendwann AfD wählt .

Ich hatte mich also seelisch drauf eingestellt, dass ich demnächst wohl zahlen müsste und so schmiss es mich nun angesichts der Ladung vom Gerichtsvollzieher auch nicht so komplett aus den Latschen. Ja gut, weiterer Widerstand hat keinen Sinn. Also vereinbarte ich eine Ratenzahlung beim GV, weil ich will da schon noch ein bisschen für Arbeit sorgen, koste es mir, was es wolle.

So zahlte ich meine erste Rate nun beim GV und gab einen bestimmten Zeitraum an, für den das Geld gebucht werden soll. Dazu habe ich laut BGB §schießmichtot nämlich ein Recht. Nun weiß ich aber, dass die GEZ da nicht viel drauf gibt und eingehende Zahlungen einfach auf den ältesten Zeitraum verbucht. Drum warte ich grad auf den nächsten Vollstreckungsauftrag aus der aktuellen Klage, wo ja die Aussetzung abgewiesen worden ist: genau den Zeitraum habe ich nämlich auf meiner Tilgung angegeben und sobald da eine Vollstreckung aufploppt, werde ich sofort Erinnerung einlegen, weil dieser Zeitraum schon bezahlt ist, also unerhört, kraaah, Dienstaufsichtsbeschwerde! 😃

Dann kam Anfang Januar ein neuer Festsetzungsbescheid für das erste Quartal 2019 😃. Was soll ich machen? Nochmal eine Klage? Nochmal Gerichtsgebühren? Keine Aussicht auf Aussetzung der Vollstreckung? …nee, das macht wohl keinen Sinn. Ich gehe mal den langsamen Weg und fang an mit Widerspruch. Da die Aussetzung der Vollstreckung eh nicht möglich ist, hab ich ja keine Eile. Aber nicht, dass die das nun einfach zur bereits laufenden Ratenzahlung dazurechnen und vollstrecken, da muss ich was tun!

Also zahle ich halt einfach was, dachte ich.
Natürlich nicht alles, aber halt mal einen Teil, weil dann stimmt die Aufstellung auf dem Festsetzungsbescheid nicht mehr und die müssen einen neuen Festsetzungsbescheid ausstellen oder zumindest ein neues Ausstandsverzeichnis, haha.

Auf jeden Fall zahle ich bar – und mache dabei so viel Umstände wie möglich. Die sollen ja Arbeit haben, damit sich mein Geld für die jaaa nicht lohnt. Am besten sollen die genau so viel Arbeit haben, dass das ganze gezahlte Geld schon mit dieser Arbeit drauf geht 😃.

Die sollen sich auch ärgern! ...denn ich ärgere mich ja auch und muss doch meinen Ärger an den Verursacher weitergeben.
Klar ärgert sich nicht die GEZ oder der Intendant. Mit meinen Maßnahmen ärgere ich höchstens irgendeinen kleinen Deppen in der Sachbearbeitung, der halt jetzt mords Mehrarbeit hat und drum sein Pensum nicht schafft. Wahrscheinlich opfern die für solche Scheißjobs nicht mal ihre eigenen Leute, sondern holen sich irgendwelche armen Zeitarbeiter oder befristet eingestellte, ausländischen Fachkräfte aus Polen oder so wo, denen sie grad mal den Mindestlohn zahlen und sie nur übel ausbeuten – also direkt ärgere ich eigentlich die Falschen.
Diese Falschen geben den Ärger aber auch weiter, indem sie gefrustet an ihrem Arbeitsplatz hocken, über ihre Arbeit fluchen, die Stimmung im Betrieb runterziehen, sich vielleicht bei den Vorgesetzten beschweren, aber zumindest wahrscheinlich dieses ganze Rundfunk-System irgendwann dann auch in Frage stellen und so zu neuen GEZ-Feinden und Mitstreitern werden. Wenn sie zu viel meckern, wird man sie an die Luft setzen – und muss dann wieder neue Opfer einstellen, erst wieder anlernen, die machen dann auch zuerst mal wieder viele Fehler… das kostet, ist aufwendig und trifft also doch dann die Firma als solche, also Treffer für mich 😊.

So tüftle ich also schon seit Längerem, wie ich die GEZ maximal ärgern könnte.

Ich zahle also bar, und natürlich zahle ich nur einen Teil, so dass sie die Beträge und Bescheide und Ausstandsverzeichnisse wieder ändern müssen.

Ich zahle natürlich auch nicht anständig in bar, sondern so, dass möglichst viel Arbeit entsteht, also in möglichst kleinen Münzen. Da fragte ich hier im Haus rum, ob nicht irgendwer so ne Flasche hat, in der er Centstückchen sammelt, und tatsächlich kam der Nachbar daher mit einem großen Glas voller Kleingeld ❤. Ich setzte mich also hin, nahm die Cent- und 2-Cent-Stückchen aus dem Glas und zählte die. Es wurden knapp 20 €. Die Fünferla schmiss ich wieder ins Glas und einen 20er-Schein dazu und gab dem Nachbarn sein Glas wieder zurück, danke schön 😊.

Ich steckte die Geldstückchen in einen Gefrierbeutel. Besonders wichtig ist hierbei natürlich Nachhaltigkeit - man will ja nicht als UMWELTSAU da stehen: Plastiktüten muss man mehrfach verwenden, um Ressourcen zu schonen. In diesem Gefrierbeutel beispielsweise war vorher schon mein Honigbrot drin. Drum pappt der Beutel noch ein bisschen. Da freuen sich die GEZ-Mitarbeiter bestimmt arg, wenn sie den papperten Beutel aufmachen und das Geld drin pappen bleibt und sie auch noch mit den Fingern da rein langen müssen. Das papperte Geld können sie auch nicht in die Zählmaschine schütten, weil damit verdreckts ja die ganze Maschine! 😃 Versehentlich ist mir glaub ich auch ein Pfennig mit in den Beutel gerutscht und eine Wikingermünze aus einem Larp-Rollenspiel.
Also sollten die das doch in eine Zählmaschine schütten, dann bricht die hoffentlich das Zählen dort ab und findet meinen Pfennig und meine Larp-Münze wieder, oh wie schön! 😃

Dazu habe ich einen Widerspruch in Sütterlin-Schrift geschrieben. Da hab ich am letzten Festival Mediaval so eine hübsche Schreibfeder aus weißem Glas gekauft und ein kleines Tintenfass, eigentlich um meine Memoiren damit zu verfassen. Da schrieb ich nun gleich damit los auf einem rausgerissenen Zettel aus einem Ringheft, also mit vielen kleinen Fitzerlen links an der Seite. Also das muss man auch erst wieder schneiden oder abkleben, damit es sich beim Scannen nicht in die Maschine zieht.

Die Sütterlin-Schrift ist recht schön geworden (ich hab vorher auch auf ein paar Seiten geübt) und gut leserlich – für Leute, die das können. Aber ICH möchert‘s ja nicht lesen müssen 😃.

Die Idee ist natürlich nicht von mir, denn in verschiedenen anti-GEZ-Gruppen auf Facebook, in denen ich bin, haben schon mehrere Leute ihre in wüstesten Schriften geschriebenen Widersprüche und Beschwerden gepostet, u.a. auch in Sütterlin. Ich nehme an, sie haben wohl bei der GEZ auch irgendeinen alten Mitarbeiter kurz vor der Rente, der das noch lesen kann. Aber zumindest der elektronische Crawler dürfte da seine Grenze finden: eine automatische Lesung ist da eher nicht möglich, denk ich doch.

Allemal hab ich‘s dann noch ordentlich verpackt mit Luftpolsterfolie, x-mal Tesafilm drumrum gewickelt, damit es ja nicht auf geht und hab‘s in einen großen Umschlag gesteckt. Es wurde ein Paket mit 3,38 kg Gewicht. Als ich es auf die Post brachte, sagte dort der Mensch am Schalter, in dieser Verpackung könnten sie das nicht verschicken, man müsse das in so einen Post-Standard-Karton stecken. Also kaufte ich noch so einen Karton und schmiss den Umschlag da rein. Der Schaltermensch verklebte den Karton nochmal sorgfältig.

Also allein das Paket aufzumachen und den Inhalt ordentlich rauszuholen, dauert bestimmt schon 5 Minuten = ein Zwölftel Stundenlohn, also schon wieder ungefähr 1 €, der der Arbeitsaufwand kostet. Dann das Geld zählen, erst mal säubern bzw. dann nachher mit Honigresten verklebte Maschine putzen…. Dafür rechne ich nun auch mal 1 oder 2 Euro. Sütterlin-Brief lesen kostet mindestens auch 10 Minuten Bearbeitungszeit, also nochmal so 1,50 €. Antwortbrief schreiben kostet nochmal Arbeitszeit im Wert von 1,50 €.
Dann hab ich ja gehört, die nehmen das Bargeld gar nicht an. Sie müssen es zählen und schicken es – unter Angabe des Wertes – an den Absender zurück. Also müssen sie es wieder verpacken – das kostet erneut mind. 10 Minuten Arbeitszeit + Verpackungsmaterial, sagen wir 4 €. Dann müssen sie das Paket natürlich auch frankieren, das kostet mind. 6,50 €.
Dann sind wir schon bei 16,50 € Aufwand angekommen und in dem Paket sind nur knapp 20 € - die sie dann noch nicht mal haben, hahaha!

Auf jeden Fall sollen die mit meinem Geld keine Freude haben 😃

Dazu hab ich gestern eine Widerspruchsbegründung geschrieben, die ich dann heute fortschicke. Die habe ich nun zwar mit PC geschrieben, nicht in Sütterlin, aber man kriegt trotzdem Augenkrebs davon. Ich schätze, da ist der Crawler auch am Ende – automatisches Lesen nicht möglich 😃. Damit der Crawler auch ja jede Menge unbrauchbare Textbausteine zu den gefundenen Stichworten auswirft, habe ich eine Reihe solcher Stichworte zwischen die Zeilen geschrieben 😃. Zugleich liest man in meinen Stichworten eine ganze Reihe böser Anschuldigungen, die aber keine Antwort erfordern – die also dort im kollektiven Bewusstsein einfach stecken bleiben 😃.

Meine Widerspruchsbegründung ist 4 Seiten lang (in normaler Arial-11p-Schrift waren es 8 Seiten 😃). Der ganze Text ist ohne einen einzigen Absatz, also gar kein Break, alles voll Fließtext; ich habe mir schon überlegt, ob ich überhaupt Punkt und Komma setzen soll oder das auch noch weglassen? Bei dem Widerspruch ist natürlich Vorder- und Rückseite bedruckt. Damit es auch ja maximal Umstände macht, stehen die Rückseiten auf dem Kopf. Dazu habe ich die beiden Blätter noch mehrmals zusammengeklammert - ja, nicht dass sie voneinander getrennt würden, das wäre doch gar schrecklich! Die Klammern sind keine DIN-Klammern, sondern so besonders kleine, d.h. da bearbeitet man sich mit dem normalen Klammeraffen auch wieder einen Wolf, haha.

Nun habe ich einen Widerspruchsbescheid angefordert. An den solchen werde ich ab sofort alle 4 Wochen erinnern und jedesmal wieder irgendeinen Scheißbrief in Sütterlin dazu schreiben.

Demnächst werde ich dann mein Päckchen mit dem Geld zurück erhalten. Ich werde das Geld erst einmal in die Spülmaschine schütten, die Tüte wegschmeißen, und dann nachschauen: wehe, es ist nicht auf den Cent genau der Betrag, den ich gezählt habe! Und wehe, mein Pfennig und meine Larp-Münze sind nicht dabei!
Naja, und danach werde ich mich rechtfertigen, dass ich doch zahlen wollte, aber meine Zahlung leider nicht angenommen worden ist, ja mei. Dann kann ich auch nicht mehr helfen, pft.

Naja, so ist das aktuell meine Vorgehensweise, weil ich grad auch a bissl schlapp bin, was die GEZ anbelangt. Für Gerichtsverfahren hab ich einfach keinen Nerv mehr. Dann machen wir halt jetzt so flache Kasperle-Sachen wie babbertes Bargeld und Sütterlin-Briefchen. Aber das ist nur vorübergehend bis ich mich von meiner Gerichts-Niederlage erholt hab. Ich lass mir da schon noch was einfallen und dreh dann wieder richtig auf! 😃

Nachtrag 25.01.20:

Das ist jetzt schon 9 Tage her und ich habe noch nichts von der GEZ gehört? Da muss ich doch gleich mal nachhaken. Drum setzte ich mich beim Frühstück gleich hin und schrieb ein neues Briefchen an die GEZ, in dem ich um eine Eingangsbestätigung des Geldes bat und eine Mitteilung, dass das auch ja richtig gebucht wurde, so wie ich es angewiesen hatte - und natürlich nur unter Vorbehalt der Rückforderung und ausdrücklich ohne jegliches Einverständnis zu deren Machenschaften.


Ich steckte den Brief in einen Umschlag - und weil ich ihn seltsam falzen musste wegen der Schnipsel am Blattrand, klammerte ich ihn mit einer kleinen Klammer von innen an den Briefumschlag, damit er nicht im Umschlag verrutscht und man etwa den Adressaten nicht mehr lesen könnte.

Zudem war die Klammer nun ausgerechnet dort, wo die Briefmarke kleben muss. Durch die aufgeklebte Briefmarke sieht man nun die Klammer von außen fast gar nicht mehr. Ich hoffe doch, sie wird noch rechtzeitig von einem tüchtigen Mitarbeiter in der Poststelle bei denen bemerkt, nicht dass der Brief nun in der Brieföffnungsmaschine hängenbleibt, oh weh, das wäre gar schrecklich...

Sonntag, 19. Januar 2020

Ranch am 19.01.20

Der Klimawandel hat auch positive Seiten: auf der Ranch kommen schon die Palmkätzchen raus und Knospen und Triebe stehen schon deutlich am Start. Wenn nicht noch der große Wintereinbruch kommt (was ich ja nicht glaube), dann wird’s Zeit, das Gestrüpp vom letzten Jahr wegzuräumen und die Beete klar zu machen!

Also startete ich am Freitag die Gartensaison.

Der Ralf war auch dabei und grapschte sich gleich die Feuertonne. Da stand er und erzählte, was er denn nun alles machen wird: also er senst seine Brombeeren weg und die Brennnesseln, dann wird er sein Himbeer-Beet aufmöbeln, dann will er das andere Beet umstechen und in seinem Hecken-Beet möchte er mit der Motoregge durchfahren und und und…

Ich hatte beim Marktkauf das KGA vollgeladen mit Säcke von Erde. Nun ist der Marktkauf ja ein Supermarkt und kein Gartencenter, drum gibt’s da bloß 35-L-Säcke voll Blumenerde „für den Balkon“. Da passten grad mal 10 Säcke ins KGA. Die hatte ich schon am Freitag im Hochbeet und im Container-Beet verteilt, also fuhr ich am Samstag gleich nochmal los in die BayWa, Säcke mit Erde kaufen. In der BayWa gibt es auch 60-L-Säcke, da kommen wir der Sache schon näher 😊. Also lud ich das KGA wieder voll und karrte die Erde auf die Ranch. Immerhin reichte die Erde dann auch für das Container-Beet und ich füllte es am Sonntag gar auf: Es ist jetzt fertig zum Bepflanzen!

Da säte ich gleich Salat-Samen im Hochbeet aus. Vom letzten und teilweise vorletzten Jahr hab ich im Auto noch ein paar Tütchen mit Samen rumfliegen, die verbrat ich jetzt alle: Basilikum hab ich in Töpfe gesät, irgendwelche Kräuter noch, was ich da halt noch rumfliegen hatte … und Rosenkohl, Karotten, Brokkoli, Radieschen: die knall ich dann ins Container-Beet.

Ich habe aber noch ein großes Hochbeet zum Auffüllen und mein Frühbeet… Also die Erde reicht wieder nicht. Ich werde montags nochmal zur BayWa fahren und nochmal ein, zwei KGA-Fuhren Erde holen.

Außerdem fing ich an, den kleinen Kirschbaum zu beschneiden und die wilden, reingewachsenen Brombeerhecken dahinter rauszureißen. Leider wurde es noch sehr früh dunkel. Schon ab 17:30 Uhr ist Ende mit Hecken schneiden, weil man nix mehr sieht. Außerdem wurde es langsam schon ziemlich frisch, mich fror’s ganz schön.

Den Ralf fror’s nicht. Er stand an der Feuertonne, schürte da rein und erzählte, dass er nun dann die Brennnesseln und die Brombeeren da hinten wegsensen wird und sein Himbeer-Beet wird er aufmöbeln … aber tapfer durchgehalten hatte er, meinte er: 4 Stunden lang stand er jetzt schon da an der frischen Luft, das tat ihm richtig gut, ein ganz anderes Leben! Naja, er braucht halt noch a weng Motivation bis er mal anfängt zu arbeiten 😉.

Samstag, 11. Januar 2020

Glühwein-Mittelalterfest Feuchtwangen

In Feuchtwangen haben sie nun das 1. Winter-Mittelalterfest ausgerufen. Es seien tatsächlich ungefähr 30 Buden dort mit Händlern und Futterständen, hieß es. Es gab Glühwein und heißen Met. Naja, weil ja sonst nix ist, fahr ich doch einfach mal da hin.

Da muss ich mal anmerken: so klein das Kleine Grüne Auto auch ist, aber so ein Auto bedeutet schon eine enorme Erweiterung der Lebensqualität. Bei aller Umweltschonerei oder Fitnesssucht: ich war ja vorher fast 10 Jahre nur mit dem Fahrrad unterwegs. Da kam ich kaum aus Nürnberg raus. Ich erinnere mich an Summer Breezes, auf die ich mit der Bahn und dem Bus fuhr und mein Zelt und Schlafsack und alles Gepretze per Hand mitschleppte. 2013 fuhr ich mit der Trudl hin, aber auf so ein Motorrad konnte man ja nichts aufladen, da gab ich mein Campingzeug damals dem Chris in seinem Auto mit. Die anderen Jahre fuhr ich mit der Teresa mit und musste mich dann halt komplett danach richten, wann die losfahren wollte und abfahren wollte und konnte noch „danke schön“ sagen, dass sie mich überhaupt mitnahm. Dann hatte ich mal meine Stiefel in ihrem Auto liegen lassen und es dauerte fast ein ganzes Jahr, bis mir die Teresa dann endlich mal meine Stiefel wieder mitbrachte.

Seit ich mir nun das KGA angeschafft habe, ist das ganze umständliche Gesumse hinfällig. Ich fahr nicht nur aufs Summer Breeze, sondern noch auf 20 andere Festivals und Konzerte im Jahr: eine wunderbare, unbezahlbare Unabhängigkeit! Die mag ich nun nicht mehr abgeben, auch wenn der ganze Friday-for-Future-Kindergarten dabei einen hysterischen Anfall nach dem anderen kriegt 😝: Ihr dämlichen Spaßbremsen, geht mir bloß nicht auf die Nerven!
Mit meinem schönen kleinen Auto kann ich halt auch – ganz spontan – entscheiden: Oh, da ist heute in Feuchtwangen ein Mittelalterfest? Ach, da fahr ich einfach mal hin! 😃

Der Ralf wollte nicht mit, also fuhr ich alleine.

Ich kam am Nachmittag an, es war noch ein gutes Stündchen hell. Oh, das Fest war aber schön aufgebaut! Es waren wirklich relativ viele Buden da, der ganze obere Park war mit Buden voll und eine kleine Bühne hatten sie aufgebaut, da spielte ne Band und ein Mittelalterduo - man konnte das schon hören, jo.

Leider gab es keinen Mutz-Braten – auf den hatte ich spekuliert. Aber immerhin grillten sie ein Spanferkel und ich gab mir dann halt so nen Braten.

Es waren sogar einige Leute da, die mich kannten. Ich kannte die natürlich wieder nicht, wie immer .
Es geht mir andauernd so: „Hallo Rafa, wie geht’s dir denn?“
„Ach, gut und dir?“
… und ich hab keine Ahnung, wer dieser Mensch ist 😲. Wenn ich gut bin, kommt mir das Gesicht wenigstens bekannt vor. Namen weiß ich mal GAR nicht. Und bei vielen sagt mir nicht mal die Person was: kenn ich den? Woher? Wer ist das?
„Ist der Ralf nicht dabei?“ fragte die Frau.
„Nein, der blieb zuhaus.“
„Richt ihm einen schönen Gruß aus!“
„Ja, mach ich.“ Mach ich? Ja, machte ich: „schönen Gruß von der … ich weiß nicht, wie die heißt, so ne Dunkelhaarige, ungefähr um die 30…. und der Dings hat nach dir gefragt, äh, so n Typ mit ner Wikingergewandung, hatte nen Helm auf, war blond, äh….“ Na klasse .

Ich glaub, das liegt daran, dass ich keinen wirklichen Bezug zu all diesen Leuten habe. Es sind für mich nur irgendwelche Leute von irgendeinem Mittelalterfest oder von irgendeinem Metal-Festival, aber sie sind im Verhältnis zu mir viel zu jung, halt nur irgendwelche Leute, wir feiern zwar alle zusammen, juhuu, aber sie haben für mich sonst keine Bedeutung. Ich kann mit ihnen ja sonst nix anfangen: Ist da ein Kerl dabei, der für mich infrage käme, wenigstens mal nur für ein paar Wochen? Ist ne Frau dabei, mit der ich wirklich Freundschaft schließen wollte? Ist jemand dabei, mit dem ich mal zusammen was unternehmen wollte? ….nein .

Also dieser Saustall muss dieses Jahr mal ein anderer werden! Ich brauch mal wieder ein bisschen echten, sozialen Inhalt in meinem Leben!

Allemal, Feuchtwangen: Es war ein recht nettes, kleines Mittelalterfest, aber es wurde natürlich – trotz Feuerstellen und dicker Gewandung – schnell echt kalt. Dann war auch das Problem, dass ich nichts trinken konnte, weil ich musste ja noch heim fahren. Die anderen feierten da alle feuchtfröhlich und ich stand bloß nüchtern daneben . Ich hatte mir zwar für alle Fälle den Schlafsack mitgenommen, dass ich notfalls im Auto pennen könnte, aber das wollte ich nun doch vermeiden.

Da guckte ich sowas um acht noch eine letzte Runde durch die Buden und fuhr dann heim. Gegen halbzehn nachts war ich zuhaus. Soll ich noch ins Sugar? Ach nein, zu kalt, zu faul, zu müd…