Sonntag, 28. Juli 2013

relax!

Der Klaus hat sich eine Klimaanlage installieren lassen! Ich hab auch eine, aber bloß noch heute, weil ab morgen gehts wieder ab in die Wildnis. Da bin ich wohl auch besser aufgehoben, denn unter all den Touristen hier fühl ich mich nicht ganz koscher. Grad wieder: Da hinten haben sie ein Abendprogramm, da singt einer und ein Kinderchor begleitet ihn und die Leute jubeln und klatschen mit. Das wär was für meine Oma gewesen, der hat sowas immer gefallen...

Heute legte ich allemal mal einen Relax-Tag ein. Ich gammelte den ganzen Tag bloß am Strand rum und ging schwimmen. Schon nach 100 m Schwimmen war ich end-fertig. Ich hoff, mein Muskelkater morgen wird nicht sooo schlimm, dass ich den Lenker vom Rad nimmer halten kann. Mit den Beinen hatte ich ja kein Problem, die sind ordentlich trainiert, aber die Arme...!

Jetzt hab ich schon ein bisschen was abgenommen, bin aber immer noch ordentlich wampert. Ich muss aber echt lachen, mittlerweile: Was allein an diesem Strand alles einen Bikini an hat?! Da bin ich bei weitem nicht die Fetteste und auch weiß der Teufel nicht die Älteste! Also Schabracken laufen da ja rum, hey, und auch noch im Bikini!


Sichtbar braun geworden bin ich auch schon. Und gut gehts mir! :-)

Das ist der Ausblick aus meinem schönen Häuschen. Morgen bis 10 Uhr muss ich es geräumt haben. Ach, da bin ich schon längst wieder über alle Berge! Wann ich das nächste Mal zum Bloggen komm, weiß ich nicht, weil die Leitungen im Wald sind doch immer recht selten ;-).

ein Doppelbett für mein Radl und mich

In der Früh breitete ich mein Zelt oben auf dem Weg aus zum Trocknen, denn der Weg war asphaltiert und schön sauber. Aber als ich unten so weiter einpackte, hörte ich oben ein Auto kommen! Das war eine Straße und einer der Bewohner des noch bewohnten Gutshofs fuhr da offensichtlich grad in die Arbeit. Ich kraxelte hoch, so schnell ich konnte, um mein Zelt von der Straße zu ziehen, aber der nette Italiener bremste und fuhr ein Stück in die Böschung um auszuweichen, als ich nicht rechtzeitig oben war. Boah, das hätt in D bestimmt keiner gemacht. Da wären's wohl drüber gefahren und hätten mich dann noch blöd angemacht deswegen. Ach, die Itaker sind echt liebe Leut!

Als ich alles eingepackt hatte, radelte ich mal los und kam nach Goro.

Hinter Goro sah ich dann auch das erste Boot, auch wenn es nur als Deko in einem Vorgarten stand.

Ich radelte weiter, da stand deses Kriegerdenkmal von 1945 am Straßenrand.

Damals haben sie wohl noch keine Pixel gekannt, nur Schichten. Die Darstellung ist also verschichtet (verpixelt), wie man sieht.

Ein Stück daneben fand ich diese Brücke. Es waren einfach nur Bretter, die auf Booten lagerten und da fuhren echt die Autos drüber! Ja gut, der Autoverkehr hielt sich in Grenzen...

Von Brücken und Flüssen hatte ich aber die Schnauze voll, denn ist man mal drüber und ein Stück weiter, kommt man nicht mehr nüber. Also guckte ich lieber mal erst auf der Karte nach und siehe da: Ich war tatsächlich schon wieder auf einem Irrweg! Hier ging es auf eine langgezogene Halbinsel um eine große Bucht, die dann einfach im Meer endete, ohne dass es weiter nach Süden gehen würde. Ich hätte alles wieder zurückradeln müssen. Nein, dann aber schnell zurück nach Goro!

Als ich durch Goro durch war, sah ich das erste Mal ein Stückchen Meer. Da war ein Hafen und die Fischkutter dümpelten darin rum. Und das Schönste: ab sofort war ein Radweg ausgeschildert, der bis nach Ravenna gehen wollte, das waren noch 59 km.

Der Radweg führte oben an der Küstenböschung entlang. Er war zwar kieselig und steinig, aber wunderschön. Zudem wehte da auch ständig ein Lüftchen, also herrlich!

Dann führte der Weg durch einen Wald voller zirpender Grillen. Mann, ich schwitzte wie die Sau! Noch dazu wurde der Weg nun sandig. Das ist zwar eine geile Mountainbike-Strecke, aber nicht bei 36 Grad mit 25 kg Gepäck hinten drauf.

Ach wisst ihr was? Da ist ja sowieso kein Schwein unterwegs außer mir und da riss ich mir einfach das T-Shirt runter und fuhr bloß im BH, also halb oben ohne. Ich hatte ja das Handtuch um den Hals und wenn einer kommt, konnt ich ja kurz den Schleier vorziehen.

So radelte ich durch den Wald, aber an dessen Ende war gleich ein wunderschöner Badestrand! Mensch, iss das geil! Da wollte ich bleiben! Es war sowieso an der Zeit, einige Akkus aufzuladen, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen und vor allem: mich mal zu duschen! Ja, ich fahr seit 3 Tagen bei sengender Hitze mit denselben Klamotten durch die Pampa und in diesen Klamotten schlaf ich sogar auch noch!

Ich suchte also ein Zimmer und kam in einem Resort raus. Die hatten noch was frei, aber leider waren es halt nur ganze Häuschen. Da standen 3 Betten drin und eigentlich waren es Familienunterkünfte. Drum kostete eine Übernachtung auch 88 €. Mir wurscht, das leist ich mir jetzt einfach. Ich buchte so ein Häuschen für 2 Nächte. Die Zimmer waren aber erst ab nachmittags 16 Uhr bereit. So lange schmiss ich mich dann mal an den Strand. Da hielt ich Siesta, pennte auf meinem Gepäck und wartete, dass ich mein Häuschen beziehen konnte.

Ich schlief im Doppelbett und mein Fahrrad im Kinderbett ;-). Aber zuerst mal knallte ich mich unter die Dusche!

Dann wollte ich eigentlich essen gehen und schwang mich auf mein Fahrrad. Im ganzen Umkreis war aber nichts außer dieses Resort! Daran grenzte ein Reitstall mit einem Haufen Pferde, ein großer Parkplatz, aber kein Dorf?! Da radelte schon ein Security daher und fragte, was ich da such. Einen Mercato such ich! Ein Mercato ist neben der Rezeption, gestikulierte mir der. Das gefiel mir überhaupt nicht, denn ich suchte ja nicht nur einen Supermarkt, sondern auch eine Pizzeria und ein Dorf oder eine Stadt mit Kneipen, Cafes und italienischem Leben!

Notgedrungen radelte ich wieder in die Hotelsiedlung und suchte den Mercato. Ja, da legsti nieder! Da kostete die Flasche Mineralwasser über 90 ct (im normalen Supermercato so um die 29 ct), eine Literflasche Cola oder Saft um die 2,50 € und 2 kleine Dosen Tunfisch im Doppelpack 4,48 €! Schweinerei! Da wird Diät gemacht! Ich kaufte ein Stück Käse (2,25 €, nicht mal 100 gr drin) und ein einziges Brötchen (69 ct).

Da hockte ich mich vor mein Häuschen, futterte meinen Käse, surfte auf dem Asus und flüchtete dann nach innen vor den Schnaken, die plötzlich in Massen auftauchten. Aber ich hab wenigstens sehr gut geschlafen.

Irrfahrt im Arsch-Delta

Am Morgen ließ ich mir etwas Zeit, weil ich wollte ja eh zurück fahren und in Lendinara die dort eventuell vorhandene schwarze Madonna angucken.

Beim Zusammenpacken schreckte ich noch ein Kaninchen hoch, aber dann ciao, ihr Reiher und Viecher!

Ich radelte die paar km zurück in den Ort und stand bald vor der Kirche. Dort war aber noch alles geschlossen und so wie ich das sah, machte die eh erst spätnachmittags um 17 Uhr auf. Na, dann konnte mich auch die Isis mit ihrem Horus-Kind mal am Popo lecken, da fahr ich weiter!

Mist auch! Ich hatte zuhaus nicht dran gedacht, aber ich hätte mich ja informieren können über schwarze Madonnen auf meiner Route und diese entsprechend planen können. Aber wie gesagt: Da hab ich nicht dran gedacht. Naja, Pech gehabt.

Ich radelte weiter und kam bald in den Ort Rovigo. Das war wieder so ein typisch italienisches Städtchen mit Flair, wo es mir gefiel. Manche komischen Siedlungen sind offensichtlich nämlich erst neu und so künstlich aus dem Boden gestampft und denen fehlt einfach die Seele.

Nicht so dieses Rovigo. Da ließ ich mich dann auch gleich mal nieder und gönnte mir in einem Straßencafe einen Cappucchino.

Als ich weiterfuhr, kam ich an dieser Straße vorbei: guckt mal, mein Fahrrad steht total am Arsch!

Jaja, und dann kam wieder das alte Spielchen, das ich mit meinem Fahrrad im Ausland so gerne treib: auf der Autobahn rumfahren! Naja, diesmal war es nicht gerade eine Autobahn, aber nachdem ich bestimmt 20 km auf ihr geradelt war, stand dieses Schild an ihrem Ende: eine kompetente Straße!? ...vielleicht: eine Straße für kompetente Fahrzeuge? Na, wahrscheinlich eine Kraftfahrstraße!
Oh.
Naja.

Na, das kommt davon, weil also ehrlich, das ist echt ein Mangel hier: Die Radwege in Italien sind überhaupt nicht oder nur ganz mies ausgebaut! (besonders auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen *g*)

Ich radelte weiter und kam nach Ádria. Das war wieder ein wunderschönes, gepflegtes Städtchen und hier wollte ich bleiben, was essen und Siesta halten.

Es war hier fast so heiß wie vor ein paar Jahren in Spanien! Doch, ich freu mich, dass ich das offensichtlich immer noch pack, weil ich hab schon dran gezweifelt, ob ich meine Spanien-Tour nochmal schaffen tät? Aber ich bin mir sicher: sogar besser als das erste Mal!

Das Radeln hier ist trotz der Hitze sehr geil, weil es gibt hier keine Berge und wenn mal ne Anhöhe ist, dann grad mal die Auffahrt zu einer größeren Brücke oder so, also lächerlich. Man braucht kaum schieben.

Ich hockte mich jedenfalls rein nach Adria und suchte eine Pizzeria, die offen hatte. Es hatte hier nämlich alles noch zu, weil die meisten machen erst abends auf.

Ich fand "Willys Pizzeria" und bekam dort erst mal ein feines, kühles Bier und dann eine der besten Pizzas, die ich je gegessen hab, wow! Oh Mann, wie lecker!

Nach der Siesta radelte ich weiter Richtung Osten. Leider hatte ich den Po zur Rechten. Der blöde Arsch wurde auch immer breiter und ich radelte dran entlang und fand keine Brücke. Ob da überhaupt noch ne Brücke kommmt, weil der Strom war nun echt schon so breit wie mancher See.

Ursprünglich wollte ich ja nach Venedig und dann weiter Richtung Bibione, um mich dort an den Strand zu flatschen, aber dann fiel mir auf, dass mich Venedig eigentlich gar nicht interessiert und ich auch keinen Bock hab, so ewig zu fahren bis ich mich mal an einen (sauberen) Strand flatschen könnte und dass ich doch deswegen lieber nach Süden fahr! Aber wie gesagt: dazwischen floss der blöde Po.

Nun wurde der Po wirklich SEHR breit und eine Menge Inseln waren drin. Von überall flossen Seitenarme und Zuflüsse rein und die Gegend war teilweise auch sehr sumpfig. Natürlich war das ein weiträumiges Naturschutzgebiet, denn in den Sümpfen und Po-Ufern gab es eine Menge großer Vögel und Reiher.

Rechts von mir floss also der riesige Strom und links erstreckte sich bis zum Horizont Ackerland. Das war auch ganz komisch, denn zwischen den Äckern kam alle paar km mal ein Gutshof, aber die meisten Höfe waren verlassen und verfallen. Das war ja mal ne total morbide Stimmung! Bisher kam doch immer ab und zu ein Dorf, wo zumindest in den Abendstunden das Leben auf der Straße pulsierte - und hier kam überhaupt nix außer Ruinen? Das zog mich runter. Ich will hier weg! Nur: ich kam nicht über den Fluss! ...und wenn keine Brücke kam, musste doch irgendwann mal das Meer kommen mit einem Hafen, dann nehm ich halt eine Fähre. Ich radelte und radelte...

Die Sonne stand schon sehr tief, da erreichte ich ein Dorf namens Ca Venier. In der einzigen Bar dort fragte ich nach einem Zimmer, aber sie hatten keins und hier gabs auch kein Hotel, erst drüben in Porto Tolle, aber das lag auf der anderen Seite des Flusses. Es gab hier auch noch die letzte Brücke über den Po, aber die war noch 5 km weiter, erklärte mir der Barkeeper.

Also radelte ich die 5 km noch runter und fand auch die Brücke.

Leider ging es auf der anderen Seite des Stroms genauso morbide weiter wie drüben. Warum mag denn hier keiner wohnen? Warum gibt es hier denn keine Dörfer? ...nur verlassene Gutshöfe und verfallene Fabriken?

In Porto Tolle fand ich dann zwar diverse Alberges und Hotels, aber die gefielen mir alle nicht, die ganze Gegend gefiel mir nicht, ich wollte hier nicht bleiben. Da radelte ich weiter.

Ich radelte noch wirklich weit - bis nach Riva. Dort wollte ich mein Zelt hinter ein paar Häusern auf einem Acker aufschlagen, aber als ich das Fahrrad abpacken wollte, überfiel mich ein Schwarm Schnaken: nee, nur nix wie ganz schnell wieder weg hier! In mein Badetuch verhüllt und trotzdem andauernd gestochen radelte ich davon, was das Zeug hielt.

Auf einer Böschung zwischen einem verfallenen und einem noch offensichtlich bewohnten Gutshof waren zwar auch eine Menge Schnaken, aber doch nicht gar so viele. Weil auch die Sonne schon untergegangen war, blieb ich hier.

Ich hab heute meinen absoluten Rekord aufgestellt und bin 108 km geradelt!

Montag-nana

Am Morgen stellte ich fest, dass auf der Böschung, unterhalb derer ich zeltete, ein relativ belebter Jogger- und Radweg war. Das ist jetzt aber nicht so wie in Deutschland, dass mich da gleich ein Spaziergänger angeschissen hätt, was mir einfällt, hier wild zu zelten und er holt die Polizei *mimimi*, sondern die Jogger joggten fröhlich vorbei und riefen sogar "bonjorno" zu mir runter. Eine Rentnerin, die da oben spazieren ging, wollte sich sogar mit mir unterhalten, aber leider verstand ich kein Wort. Da beließen wir es beim Gestikulieren. Ich glaub, sie wollte wissen, ob ich hier gepennt hab. Ja, hab ich und sogar recht gut!

Also die Italiener sind echt total nette und freundliche Menschen. Sowas Nettes hab ich ja schon lang nicht mehr erlebt. Sollt ich italienisch lernen und hierher ziehen?

Da sattelte ich mal meinen Drahtesel, radelte hoch auf den Radweg und radelte Richtung Sonnenaufgang.

Jetzt weiß ich echt nimmer, wie der Fluss hieß. Es war auf jeden Fall ein Seitenarm vom Po. Ich radelte also direkt Richtung Popo.

Da guckt ihr: da haben die einfach ihre Wasserleitung über den Fluss drüber gelegt.

Ein Haufen kleiner Kanäle sind vom Fluss (fiume) weg gegraben, da pumpen sie sich das Wasser (aqua) für die Felder und sprengen es im hohen Bogen in die Luft. Also ich weiß nicht: Da ist doch bestimmt ein ganz schöner Druck drauf...? Ob ich als Pflanze diesen Strahl abkriegen wollte?

Da hab ich dann mal Halt gemacht, 2 Flaschen Limo gekauft und mir einen Frühstückskaffee gegeben.

Dann radelte ich weiter. Gegen Mittag kam ich in die Ortschaft Montagnana. Morgen fahr ich nach Dienstagnana und dann nach Mittwochnana... ;-)

Auf alle Fälle hatte der Ortskern eine imposante Stadtmauer. Als ich durch das Stadttor fuhr, stellte ich fest, dass da heute Markt war. Drum gings ganz schön zu.

Es ist echt ein elender Jammer, dass ich nichts shoppen konnte, weil es gab dort wirklich tolle Sachen für mau! Kleider, Schuhe, ach toll! Aber was mach ich auf dem Fahrrad mit ner Tüte Geshopptes? Das kann ich leider nicht brauchen, weil ich spare an Gewicht, wo ich nur kann.

Um 12 schlug die Kirchturmuhr und auf ganz gespenstische Weise war der ganze Ort innerhalb von 20 min wie ausgestorben. Die Händler bauten ihre Stände ab. Das waren sowieso nur Autos. Also es waren so kleine Lieferwagen, da fuhr oben ein großer, faltbarer, markisenartiger Schirm für den Stand ein und aus. Die Türen waren die Ladenregale, die mitsamt der Ware eingeklappt wurden und die Tische vor dem Auto waren auch in kürzester Zeit abgebaut und zusammengeklappt. Sie wurden hinten in das Auto gestellt. Dann verabschiedeten sich die Händler von ihren Nachbarn und fuhren weg. Ratzfatz waren sie alle davon gefahren. Nur noch ein paar große Müllbeutel und -kartons in irgendwelchen Ecken waren vom Markt übrig.

Ich kaufte mir ein Stück Pizza und hockte mich vor eine Bank. Das noble Finanzgebäude war natürlich vollklimatisiert und ein paar Kinder machten sich den Spaß, sich ständig vor die Tür zu schmeißen, dass diese auf ging. Jedesmal kam ein Schwall frische, kühle Luft raus, ah, das tat gut!

Ich hockte auf meinem Sims vor der Bank und schrieb ein paar Ansichtskarten - an meinen Papa, an die Kollegen in der Firma: tröstet euch, ich schwitze auch. Aber ich glaub, ich schwitz angenehmer ;-)

Ich wollte Blog schreiben, aber als ich den Asus hoch fahren wollte, war der Akku leer. Offensichtlich hatte ich zuhaus den Stecker nicht richtig eingeklickt und so hatte er sich nicht geladen. Da machte ich mich in eine Bar, wo man surfen konnte. Die Bedienung sagte mir einfach das Passwort, ich durfte sogar noch meinen Stecker in eine Steckdose stecken und das war alles gratis, ich musste nicht mal ein Getränk dazu bestellen! Wow!

Ich wollte denen aber nicht zu arg auf den Wecker fallen, da surfte ich nur das Nötigste und machte mich wieder hinaus in die Bullenhitze.

Ich bildete mir ein, ich könnte ein Stück weiter radeln, aber das war einfach nicht möglich. Es war so heiß, es ging nicht. Da schmiss ich mein Badetuch in den Schatten eines Firmengebäudes, legte mich einfach drauf und pennte eine Runde.

Ein kleiner Hund kam über die Straße gelaufen. Er stellte sich vor mich hin, guckte mich an und dann fing er an, lauthals zu bellen. Sogleich kam ein tiefes Bass-Gebell aus einem anliegenden Garten. Das schien ein etwas größerer Hund zu sein. Es war aber eingezäunt, und so sprang der kleine Hund vor den Zaun und bellte den großen Hund dahinter ordentlich aus. Der Große ärgerte sich natürlich und fing an, echt bedrohlich zu kläffen. Ein Hund aus dem Garten links davon stimmte in das Gebell mit ein. Von rechts hinten, etwas weiter weg, kam nun auch eine Antwort. Bald bellte die ganze Straße. Nur langsam beruhigte sich das Hundevolk.

Ich war da echt dann mitten auf offener Straße wie so ein Penner auf der Parkbank einfach weggepennt. Nach ner Weile wollte ich aber doch wieder weiter. Dann fahr ich halt bloß langsam...

Die Gegend wurde nun zunehmend mediterraner, hier wachsen schon die Palmen fest in der Erde, nicht bloß im Blumentopf. Also haben die keinen Winter, dass man sie wieder ins Haus holen müsste?

Gegen Abend kam ich in diesen Ort. Schon am Ortseingang stand ein Schild: Mensch, das sah doch voll nach einer schwarzen Madonna aus...? Die wollte ich mir ansehen, also bieb ich hier. Ich hätt zwar noch ein Stück vom Tag gehabt, aber da radelte ich lieber raus aus dem Ort und schlug dort mein Zelt auf, um morgen wieder her zu kommen.

Ich radelte in einen Feldweg. Links war das Feld, rechts von mir ein Bach, aus dem die das Gießwasser pumpen. Auf einmal tat's daraus eiiin Geflatter, wow. Ich hatte einen richtig großen Fischreiher gestört, der sich majestätisch in die Luft flüchtete. Nach ein paar Metern füchtete gleich der nächste und der übernächste. Hier waren offensichtlich lauter große Reiher.

Am Ende des Bachs, wo dieser mit einem anderen Gießkanal zusammen floss, schlug ich mein Zelt auf. Mei, welch eine Ruhe: linkerhand und im Rücken ein Bach, da kam schon mal schlecht einer durch, rechts ein Feld und vor mir ein langer Feldweg. In der Ferne bellten ein paar Hunde. Die Reiher hatten sich wieder beruhigt und sich an ihre Plätze niedergelassen. Und es gab KEINE Schnaken, obwohl ich ja gleich neben dem Wasser war. Herrlich.

P.S.: 78 km bin ich heute geradelt.