Montag, 30. April 2012

Touren und Verkehriges

Eigentlich wollt ich ja heut mit dem Norbert eine kleine Tour machen, aber gestern als ich in der Badewanne lag, rief mich der Norbert an und sagte, er sei gerade über 300km gefahren bis runter nach Baden Württemberg, der Arsch tät ihm weh und er kann nimmer. Wir wollen lieber übermorgen fahren.

Jaja, Männer! "Der Arsch tut ihm weh..."? Kleiner Tritt rein, dass ihm die Scheiße um die Ohren fliegt, und schon gehts wieder, oder? Naja, also wollt ich mal nicht so sein und bin dann heute allein gefahren.

Ich fuhr irgendwie Richtung Weißenburg und da ein bisschen in der Gegend rum. Dann fuhr ich zurück und hockte mich in Schwabach zu einem Beck und trank einen Kaffee.

Es war trotz herrlichen Sonnenscheins ganz schön windig und manchmal kamen so richtige kleine Sturmböen. Das war streckenweise richtig schwierig zu fahren!

Gegen Abend fuhr ich wieder heim, hockte mich auf mein Rad und hüpfte noch auf einen Sprung in die Stadt. Da war erst mal noch die Montagsdemo am Laufen und ne Ecke weiter ne Demo gegen Atomkraft. Leider waren's bei beiden Demos knapp nur 10 Leute, die da mitmachten. Na, das macht aber keinen Eindruck...?!

Mein Auto ist tot! Das weiß ich zwar schon länger, aber nun hab ich die Gewissheit: Mein schöner Tigra, dem damals der Pleuel gerissen ist, ist für immer aus dem Verkehr gezogen ... denn heute sah ich ein Taxi, das hat mein ehemaliges Kennzeichen *heul*.

Samstag, 28. April 2012

amerikanisch essen

Als ich gestern abends heim kam, lag ein Päckchen vor meiner Tür. Es war das Buch von dem afghanischen Künstler, das ich mir auf Amazon bestellt hatte - in der Hoffnung, darin meine seit Jahren gesuchte Geschichte über Ahrimans Geburt zu finden. Der Künstler hatte mir noch aufgeschrieben "der Unsichtbare" und ich dachte, das sei vermutlich der Titel der Geschichte, die doch hoffentlich in dem Buch zu finden war.

Also machte ich gleich das Päckchen auf und suchte das Buch durch: Es ist immer eine Geschichte, ein Bild, eine Geschichte, wieder ein Bild - im Wechsel. Es fand sich auch der Titel "der Unsichtbare" im Inhaltsverzeichnis! Total gespannt blätterte ich auf die angegebene Seite, aber "der Unsichtbare" ... ist ein Bild!

Mann, ich hasse persische Götter, die sich interessant machen wollen! *ärger ärger*
Naja, ich werde das Buch halt jetzt lesen, vielleicht find ich die Geschichte. Außerdem hab ich ja auch noch den Roman "der Dämon und Fräulein Prym" gekriegt, in dem zumindest das Zitat aus der Geschichte steht, dann hab ich wenigstens mal das.

Irgendwann gegen Mittag kam dann heute die Renate angetrapst und beim Kaffeeklatsch fragte sie mich, ob ich heute abends mitgehen tät zum Amerikaner. Sie wollen fett amerikanisch essen und das wär doch was. Na, wenn es was zu futtern gibt, bin ich doch immer dabei.

Odin, Wummy und Renate holten mich also abends ab. Wir fuhren nach Schwabach, wo einer von den Motorrad-Brüdern so ein amerikanisches Restaurant betreibt. Feine Spareribs gab es da und dicke Cheeseburger, aber den Whisky kannste in die Tonne treten, obwohl ich echt noch den zweitteuersten auf der Karte gewählt hatte: Kein Vergleich zum guten Scottish malt!

Nazareth und Uriah Heep

Um 16 Uhr radelte ich zur Renate. Schneider wollte uns sein Auto leihen und so fuhren wir dann nach nem Kaffee los, Richtung Bamberg.

Vorn an den Rampen war die Ampel rot. Kaum stand ich, kam so ein Mitbürger mit offensichtlichem Migrationshintergrund dahergelaufen und reichte der Renate durchs offene Fenster ein Feuerzeug und einen Zettel. Auf dem Zettel stand: Ich habe 5 Kinder und keine Arbeit *blablabla*... Renate wunderte sich: "Ui, da kriegt man sogar was geschenkt..., schön!" Neinein, diese Zettelfuzzis kenn ich schon aus diversen Cafes in der Stadt. "Der kommt garantiert gleich wieder und will Kohle dafür!" ahnte ich. Im Rückspiegel sah ich, wie er an dem Auto hinter uns stand und da auch Feuerzeuge verteilte. Und freilich: noch schnell, bevor die Ampel grün wurde kam er wieder und fragte nach einer Spende. "Ich hab auch 4 Kinder!" sagte Renate und gab ihm sein Feuerzeug wieder; "...und ich hab auch keine Arbeit" ergänzte ich und fuhr los. Schnell lief der Typ an die andere Seite der Kreuzung, weil da wurde nun die Ampel rot. Das ist also die neue Bettelmasche?! Das ist ja wie in den Slums von Afrika, fehlt bloß noch, dass sie einem beim Ampelstopp die Scheiben putzen.

Wir kamen viel zu früh in Bamberg an, aber lieber zu früh als zu spät. Da setzten wir uns noch in so einen Biergarten bei der Konzerthalle und futterten ein Schnitzel. Lauter ältere Leute waren da, also solche in unserem Alter - ein Vorgeschmack aufs Altersheim, hähä. "Igitt, ein Jugendlicher!" rief ich als da so ein 20jähriges Küken herein lief, auch noch mit einem T-Shirt "true norsk black metal". Also das passte ja nun überhaupt nicht her, wie untrue, schmeißt den raus! Also wo simmern da, ts!

Es war echt lustig in der Konzerthalle. Es waren echt lauter so alte Leute da wie wir. Das war herrlich, mal irgendwo richtig rein zu gehören und nicht immer wegen irgendeiner Absonderlichkeit aufzufallen. Ist ja so: Entweder ich hock bei den Punks und Freaks, dann bin ich aber viel zu alt unter den anderen, oder ich hock unter Gleichaltrigen, dann sind die meistens viel zu spießig und anständig und ich fall voll auf, weil ich mich "nicht benehmen kann" und rumflipp. Aber da war's mal richtig: Die waren alle genauso alt wie ich/wir und hupften auch noch genauso flippig rum, wenn nicht sogar NOCH gestörter als ich/wir. Einer hatte so nen Jeansmantel aus den 70er Jahren an, wo lauter Bandnamen drauf gestickt (!) waren von Santana bis Genesis. Ein anderer hatte ein Indianerstirnband um seine langen, grauen Haare, also echt geil, voll die alten Hippies da!

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mal NICHT rumzutanzen und zu -moshen. Das geht doch immer arg in die Knochen und dann komm ich wieder total verschwitzt und versüfft raus und drum wollte ich heut mal altersgemäß anständig stehen bleiben und nicht ständig rumzappeln. Ging aber nicht: Schon bei der Vorband fing ich an zu tanzen und zu hüpfen, rumzuschrein und Party zu machen, die Renate genauso. Zu meiner Freude hüpften da auch eine ganze Menge anderer Leute umeinander und moshten sogar und schüttelten sich. Ah, tauen sie wieder auf, hä? Beim letzten Gammelfleisch-Konzert von Uriah Heep und Thin Lizzy vor ein paar Jahren (2008) waren nämlich alle bloß dumm rumgestanden und haben bestenfalls mal ein bisschen mit dem Kopf gewippt. Da hast gmeint, du bist auf einer Beerdigung!

Nach kurzer Umbauphase kam dann Nazareth. Hier seht ihr den grottenschlechtesten Gitarristen aller Zeiten. Zuerst dachte ich ja noch, ich hätte einen Knick in der Akustik, aber dann wurde das immer schlimmer: der verspielte sich laufend und überhaupt lag er grundsätzlich einen halben bis zwei Töne höher oder tiefer als die anderen Musiker. Also das konnte man sich echt nicht anhören. Da hörte ich auch recht schnell wieder auf zu tanzen und zu hüpfen, weil das war echt ein entsetzliches Gejaule. Der quälte seine Gitarre zum Erbrechen! Echt, da üb ich 3 Stunden, dann kann ich das auch und stell mich da rauf und jaul da rum.

 

Als Nazareth mit ihrem Gig durch waren, war mir total die Laune vergangen. Irgendein blöder Zuschauer rief: "Zugabe!" und ich schrie zurück: "Halt's Maul!" Nicht noch mehr von dem Gedudel! Renate und ich gingen raus und wir hörten uns die Zugabe, die Nazareth aus irgendeinem unerfindlichen Grund noch gaben (gefordert wurde sie nicht wirklich), gar nicht mehr an. Also wenn nun Uriah Heep so weitermachten, dann würd ich nach dem 2. Lied einfach heimgehen, weil das hältste ja nicht aus.

Uriah Heep waren dann aber um Klassen besser! Die waren ja sogar richtig gut! Die brachten auch die Stimmung recht schnell wieder hoch. Sie spielten zuerst einiges von ihrer neuen CD, was ich zwar nicht kannte, aber was doch ganz nett war. Einige alte Songs hatten sie neu aufgemischt, konnte man auch gut hören. Natürlich spielten sie dann auch ein paar alte Klassiker von früher. Ihr "neuer" Sänger hat eine saugute Stimme und brachte auch echt ne geile Stimmung rein.

Boah, und da fing ich wieder an rumzuhupfen und zu schreien und kreischte mir einen ab und sang mit und jaulte rum und schüttelte mich und war dann gegen Ende total alle. Da forderten Uriah Heep die Ladys auf, auf die Bühne zu kommen und dort zu moshen, aber ich konnte nicht mehr, blieb lieber unten, sonst brech ich noch zam. Bin nimmer die Jüngste, mei!

Als es aus war, war ich so fertig, dass ich kaum mehr stehen konnte und auch keinen Ton mehr raus brachte. Bevor der große Stau los ging, lief ich schnell zum Auto und fuhr los und holte Renate am Eingang ab: Die konnte nämlich auch nicht mehr laufen, weil sie sich irgendwie schon wieder so eine Sehne im Bein derquetscht hatte (ich hab das auch immer im rechten Oberschenkel: wenn ich ne Weile krumm rumsitz, schnackelts da auf einmal und dann kann ich ein paar Minuten fast nicht mehr auftreten, aua). Schnell fuhren wir vom Gelände, bevor sich alle anderen Autos daher stapelten.

Gegen eins in der Nacht kamen wir zuhause bei Renate an. Ich stellte dem Schneider sein Auto wieder irgendwo hin, machte mein Rad los und radelte - verschwitzt, fertig, alle, müd, kaputt und ko, wie ich war - nach hause. Da fiel ich dann völlig erschöpft ins Bett. Grad noch grapschte ich mein Blutdruckmessgerät und maß: 72 zu 64 hatte ich Blutdruck! Puh, mich hauts ja gleich um?! Kreislaufflash? Oh Mann, alt sein ist sooo Scheiße, Leute! Und IHR seid schuld, weil ihr mich noch nicht erschossen habt!

Freitag, 27. April 2012

Mammographie

Weil ich jetzt nun auch offiziell eine alte Schachtel bin, bekam ich neulich eine Einladung vom Mammographie-Zentrum in Bayern, weil irgendwie alle alten Schachteln über 50 da mal zur Vorsorge hin sollen. Drum bin ich da heut hin.

Das war gar nicht schlimm, hab ich mir schlimmer vorgestellt. Ich war auch gleich in 10 Minuten wieder fertig. In 14 Tagen krieg ich das Ergebnis und dann guck ich mal, ob ich noch hupen kann (also ob die Hupen dran bleiben dürfen).

Oho! Im Krankenhaus war eine Ausstellung! Die guckte ich mir natürlich gleich näher an. Oh, der Künstler hat auch ein Haus gemalt - ganz wie ich . Für sein Haus hier verlangt der Künstler 700 €! Da find ich aber mein Haus schöner. Für das große, graue Bild will er 1100 €! Stolze Preise! Mei, so als Künstler verdient man sich ja echt dumm und dämlich ... wenn jetzt noch jemand die Bilder kaufen tät .

City-Gammel

Mittags traf ich mich mit der Sylvia beim Beck in der Stadt. Schon als ich am weißen Turm ankam, war mir klar: Ich war viel zu warm angezogen, mit langärmligen Longsleeve und bäh! Also hüpfte ich schnell in den nächsten Klamottenshop und kaufte mir ein T-Shirt. Das ist nun ungefähr das 25. schwarze T-Shirt, das ich hab, aber was soll's. Es war immerhin nun schön luftig.

Nach nem Kaffee spazierten wir noch ein wenig so durch die Stadt. "Guck mal, da vorn ist einer mit bunten Haaren. Kennst du den?" fragte die Sylvia, der ich von meinem Punk-Faible erzählt hatte. Natürlich kenn ich den! Das ist doch der Lunger!! Freilich kenn ich den!

Der Lunger hat sich endlich seines spießigen Outfits entledigt und trägt wieder Iro in bunt. Bisher sah er nämlich ganz brav aus mit stino-Lockenkopf, weil er ne Wohnung sucht. Mit dem braven Outfit hat er aber auch keine Wohnung gekriegt, also ist es auch schon wurscht, meinte er. Prima!

Die Sylvia wollte sich noch um 16 Uhr mit irgend einer Bekannten treffen, also seilte ich mich ab und hockte mich vor mein "Haus" und malte. Ich malte so in aller Ruhe, da stand nicht auf einmal dieser eine Fundi-Christ vor mir, der da immer Flyer verteilt. "Oh Schreck, der Christ!" rutschte es mir raus. Ich glaub fast, der Christ hat mich gar nicht erkannt, denn sonst lauf ich immer bloß arrogant und hämisch lächelnd an ihm vorbei. Diesmal war aber die ganze Situation anders, ich hatte sogar eine nicht-schwarze Jacke an, ne Brille auf, saß mitten in der Sonne und ich glaub, dass er mich so gar nicht erkannte, und so erzählte er mir, dass das ein nettes Haus sei, weil die Wirtschaft, die da unten drin ist... da kriegt man ein feines Bier (! ) und da säßen sie oft drin nach "Feierabend" (Flyer verteilen, meinte er) und kehrten ein.

So so: Die Christenbagage verteilen da den ganzen Tag ihre blöden Flyer und abends kehren sie ein in der Wirtschaft in "meinem" Haus?

Auf der christlichen Flaniermeile tauchte dann auch noch ein neuer Akteur auf, nämlich dieser Zeuge Jehovas! Also da geht's zu...! Wider mein Erwarten bekamen sich die beiden christoiden "Mitbewerber" leider NICHT in die Haare, von wegen, wer die wahrere Religion hat, so sehr ich auf drauf wartete. Leider verteilten sie ganz friedlich ihre Flyer bzw. Wachttürme nebeneinander her. Was? Kein Krieg?

Ich radelte gegen Abend dann irgendwann nach Hause.

Kaum saß ich dort, klingelte mich der Jörg an: Da sei grad eine Vernissage von einer Fotoausstellung in der Villa Leon und ob ich nicht auch kommen möchte. "Aber klar, in einer halben Stunde bin ich da!" freute ich mich. Jörg meinte noch irgendwas von der Sorte: "Seit du wieder arbeitslos bist, kann man wenigstens was mit dir anfangen..." .

Zusammen mit dem Jörg gab ich mir also die Foto-Ausstellung.

Anschließend wollte Jörg noch irgendwie an die Rampen radeln, wo diese idyllische Hinterhofszene in meine Kamera sprang. Ein paar Leute hockten da rum und diskutierten und wir gesellten uns dazu. Ich guckte ein bisschen rum und fand da einen Eimer voll Malkreiden, so für Kinder. Mensch, klasse! Ich wollte schon seit ner ganzen Weile so eine Kreide! Also nahm ich eine von den Kreiden einfach mit und steckte sie ein.

Wir radelten weiter und kamen im Komm-Kino an. Dort zeigte mir Jörg die Computer-Gruppe, wo ein paar Leute in nem Raum saßen und umeinander häckten. An und für sich nichts Besonderes, aber ich habe mal das Treppenhaus vor dem Raum fotografiert...:

Das ist ein ganz heiliges Treppenhaus, Leute, denn genau an dieser Stelle, die ich da fotografiert habe ..., da...!
Es war 1979 im Frühjahr, also vor ziemlich genau 33 Jahren! Da war ein Konzert im Komm-Festsaal. Peter und ich tanzten da rum und schließlich verzupften wir uns mit unseren Frühlingsgefühlen irgendwohin, wo wir möglichst ungestört waren und das war genau dieses Treppenhaus. Damals war natürlich noch keine Computergruppe dort und auch sonst war dort nichts. Alle weiter führenden Türen waren verschlossen und verrammelt und Licht brannte dort auch keins. Da vögelten Peter und ich dort eins auf auf Teufel komm raus - mitten über dem Konzertssaal, ganz genau an dieser Stelle, völlig ungestört, während alle anderen einen Stock tiefer umeinander tanzten. Meine Güte, das waren noch Zeiten, da lief alles echt noch ganz anders als heutzutage. Ha, mei, das ist alles gar nicht mehr wahr... *seufz*

Der Jörg verzupfte sich irgendwann nach Hause und ich saß noch mit dem Team vom Komm-Kino in irgendso einem Raum unter dem Dachgiebel vom Komm und diskutierte über Nahost-Politik . Es war schon kurz vor 1 in der Nacht als ich ging. Leider war schon alles im Komm abgesperrt und ich kam an mein Fahrrad, das im Hofgarten abgeschlossen stand, nur noch hin, weil mir so ein Security-Typ mit dem Generalschlüssel alle möglichen Türen öffnete. Irgendwie hatte das echt was Gespenstisches.

Ich radelte hinaus in die Nacht und kam an die Christen-Flaniermeile. Da zog ich das vorhin geklaute Stück Kreide aus der Tasche und malte an die Stellen, wo der christliche Wurzelsepp immer seine Jesus-Plakate aufstellt, lauter 666en hin .

Mittwoch, 25. April 2012

Surrealistisches

Die Sonne schien! ...da packte ich gleich mein "Haus" und mein Malzeug und machte mich in die Stadt! Zuerst hockte ich mich in den Beck und fing bei ner Tasse Kaffee dort an zu malen, aber dann verzog ich mich direkt vor das Haus, hockte mich dort auf einen Stein und malte.

Bald blieben ein paar Leute stehen, guckten mir ins Bild und teilten mir ihre Anerkennung mit.

Dann kam ein Mann und unterhielt sich ne Weile mit mir. Er war auch Künstler. Er malt abstrakten Surrealismus und seine Werke hängen in der Apotheke am Bahnhof. (Was? Am Bahnhof ist eine Apotheke? Da hängen dem seine Werke...?? In einer Apotheke? Naja, wenn er das sagt...?)

Weiter in der Unterhaltung erzählte er mir, dass er Perser ist. (Was?? Oh, total interessant!!) Und jetzt kommt was ganz Komisches, was mir mal bitte einer erklären soll:

Ich fragte ihn, ob er sich halbwegs mit der vorislamischen Religion der Perser auskennt und er bestätigte das, Zarathustra, ja ja *voll check*. Ich erklärte ihm, dass ich eine Geschichte suche und zwar die Geschichte über Zurwan, den Gott der Zeit. Er schmunzelte und schien absolut im Bild zu sein, wovon ich redete. Ich erzählte, dass die Geschichte in einem Roman von Paul Coelho vorkommt und auch den kannte er. Ich erzählte, dass ich schon viele Leute gefragt habe, wo ich die Geschichte im Original finde, und der eine sagte, sie stünde in den Königsbüchern - also kaufte ich die Königsbücher und las das, aber die Geschichte stand nicht drin. Dann fragte ich einen anderen, der sagte, sie stünde im Schahname. Also kaufte ich mir das Schahname, aber da steht was ganz anderes drin (bisher, ich bin noch nicht durch damit, find ich nämlich sehr langweilig, lauter Liebesgeschichten da drin, bäh). "Ferdowsi..." sagte der Mann aufmerksam und schien auch gut mitzukommen, wovon ich rede. Ich fuhr fort: "Es ist die Geschichte von Zurwan, dem Gott der Zeit, als er Ahriman und Ormazd gebiert..." Da lächelte der Mann ganz seltsam und wissend und dann erzählte er mir... ja, ich kann es nicht einmal wiederholen ...er erzählte irgendwas ganz anderes, was mit meiner Frage überhaupt nicht zusammenhing, irgendwie dass Persien ja nicht nur Iran ist, sondern auch Afghanistan oder irgendwie und was er erzählte, war derartig surreal, dass ich es mir nicht einmal merken konnte. Ohne meine Frage konkret zu beantworten, waren wir auf einmal bei nem ganz anderen Thema und irgendwann gab er mir noch seine Internet-Addy und ging .

Also das ist so derartig komisch! Ist denn meine Frage gar so seltsam? Oder sind die Perser in der Sache irgendwie unverständlich?

Langsam fang ich echt an, zu "glauben", denn Ahriman sagte schon seit längerer Zeit, er möchte diese Dinge und diese Geschichten mit mir eigens durchgehen, und ich glaub, dass ich deswegen einfach die Antworten nicht verstehe, die mir Leute geben. Ich soll das Teil anscheinend echt eigens SUCHEN müssen. Soll ich es aufgeben, danach zu fragen?

Ich saß auf dem Stein vor meinem "Haus" und malte nachdenklich noch eine Weile. Dann wurde es aber doch schattig und windig, und so packte ich mein Malzeug ein und ... lief an den Bahnhof, weil diese verrückte Geschichte will ich jetzt überprüfen.

Am Bahnhof suchte ich die Apotheke, fand aber keine. Drei Bahnhofsbullen kamen mir entgegen, da fragte ich die. Tatsächlich! Es gibt im Bahnhof eine Apotheke, da vorn bei den Rolltreppen rechts.

Ich ging dort hin und fand tatsächlich eine kleine Apotheke. Dort waren aber nur Medikamente im Schaufenster, also das war doch keine Galerie dort, oder wie... Ich ging rein und guckte mich um - und dann fand ich tatsächlich seine Bilder. Die hängen da einfach in der Apotheke rum!

Ich find das alles sehr, sehr komisch und surreal. Diese verblödete, persische Religion um Ahriman ist derartig verrückt in allen ihren Ausläufern! Das iss irgendwie echt alles gaga! Ich hasse Götter, die sich interessant machen wollen!

Ich fange langsam an, Ahriman in dieser Sache zu verstehen, ja doch *seufz*. Er hat vor gar nicht langer Zeit, ein paar Monate vielleicht, auch zu MIR gesagt, dass ich das, was er mir ab sofort (damals) lehren wird, nicht weiter sagen soll. Seitdem hat er mir schon einiges davon erzählt und mir altem Tratschweib fällt es so verdammt schwer, davon nicht zu sprechen. Aber ich weiß auch andererseits, dass ich gar nicht weiß, wie ich das, was ich da jetzt weiß, überhaupt ausdrücken soll. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, denn ein anderer würde es gar nicht verstehen! Es bliebe mir nichts übrig als auch irgendeine komische, surrealistische Story zu erzählen, die kein Mensch versteht.

Ok, Ahriman.
Ich integriere mich hiermit einfach in die Reihe derer, die die Schnauze halten.

Nachtrag:...und jetzt hab ich was gefunden, von was der Mann sprach! Er sprach von dieser seltsamen Sprache und ich soll auf Amazon klicken und da finde ich die Geschichte... Und als ich gerade seine Homepage durchguckte, kam ich auf sein Buch! Er hat ein Buch geschrieben von Geschichten in dieser seltsamen Sprache, "Paschai" oder wie. Ich hab auch gleich auf Amazon geklickt und mir das Buch bestellt! Es war nur noch 1 Exemplar davon auf Lager. Das eine Exemplar krieg jetzt ICH und wehe, "meine" Geschichte steht da nicht drin!

Dienstag, 24. April 2012

nix g'macht

Am Sonntag hab ich ja gar nix gemacht. Am Montag auch nicht - außer Bewerbungen geschrieben. Na, und heute hab ich wieder ein Stück weiter gemalt an meinem "Haus". Langsam geht mir das trübe Wetter echt auf's Gemüt: heut hat's nur geregnet und alles ist nass, man kann nicht Motorrad fahren und in der Stadt rumgammeln macht auch keinen Spaß. Da bin ich wenigstens abends ins Palais Schaumburg und hab mir die Wampe vollgehaun mit Biofutter und Bier.

Sonntag, 22. April 2012

samstäglicher Kaffeeklatsch

So lang die Renate noch nicht auftauchte, malte ich heut noch ein bisschen an meinem "Haus" rum und vollendete die 1. Farbschicht um den Balkon rum.

Bloß ... langsam komm ich zu einem Problem, nämlich dem unteren Teil des Hauses. Darin befindet sich eine hässliche Wirtschaft mit hässlichen Leuten, die da rumhocken - also die lass ich einfach weg. Auch befindet sich davor ein hässlicher, verkrüppelter, kleiner Baum und eine fürchterlich hässliche Straßenlampe. Lass ich auch weg (künstlerische Freiheit!). Aber am Objekt selbst, nämlich am Haus befindet sich auch noch dieses oberhässliche Einbahnstraßenschild & Konsorten! Das lass ich weg, auch wenns eigentlich echt dazu gehört, oder? Versaut ja sonst das ganze Bild, also...?!

Nun aber schnell in die Literaturgruppe! Ich habe schon seit 2 Monaten nix mehr geschrieben und wie ich mich kenn, werde ich auch die nächsten 2 Monate nix schreiben. Drum brachte ich als Ausgleich - damit ich auch was "vortragen" kann - einfach meine Bilder mit. Im Gespräch darüber meinte dann der eine Literat, für freischaffende Künstler gäbs eine "Künstlersozialversicherung" und da könnte man sich wesentlich günstiger krankenversichern lassen als so in den normalen Gesetzlichen. Oh, das klingt gut! Sollte ich bis Arbeitslosengeld-Ende tatsächlich keine Stelle als Bürotussi oder als Staplerfahrerin finden, dann werd ich wohl tatsächlich vielleicht als "Kunstmaler" ein Gewerbe anmelden und mal gucken, wie weit ich damit komm?

Die Renate und ich hockten uns anschließend noch zum Beck, lasen uns gegenseitig Gedichte vor, zeigten uns Bilder, tratschten und lästerten und philosophierten - wie jeden Samstag. Bei der satanischen Philosophiererei, die wir wieder veranstalteten, krachte es plötzlich ordentlich: Irgendein blöder Gast hatte seine Tasse Kaffee runterfallen lassen und die Tasse war zerbrochen. Gut - weiter im Text: kaum tratschten wir weiter, krachte es schon wieder. Die Bedienung hatte beim Abräumen das Geschirr runtergeschmissen und es ging ordentlich was zu Bruch. "Wo waren wir?" fragte Renate ganz irritiert. "...äh, bei der Schläfenlappenepilepsie!" fand ich den Faden wieder. Da krachte es nochmal: irgendein Depp hatte sein Tablett nicht richtig in den Abstellwagen reingeschoben und alles flog runter und zerbrach. Mann, das war jetzt schon der dritte Scherbenhaufen in der letzten halben Stunde, ständig werden wir beim Tratschen unterbrochen! Die Renate meinte, da hätte wohl irgendeine höhere Macht was gegen unser Gespräch...? Ah wah! "Kommen wir zur Differentialdiagnostik bezüglich der schizotypischen Symptome und der Religiosität...!" fuhr ich fort. Fuck for höhere Mächte!

Freitag, 20. April 2012

...und schon wieder alles anders!

Um halbelf hab ich meinen letzten Blogeintrag gemacht. Eine halbe Stunde später war schon wieder alles anders: Ich erhielt eine Mail von der Metallteilefirma, dass sie nun eine noch geeignetere Bewerberin gefunden hatten und sie deswegen die Probearbeit am Dienstag wieder absagen. In der Zwischenzeit hatte ich mich entschlossen, dass ich dem Bundesamt für Flüchtlinge absage, denn - sorry - aber da verdien ich ja mal grad die Hälfte von meinem vorigen Verdienst und 300 € weniger als was ich gerade Arbeitslosengeld kriege und das seh ich irgendwie nicht ein, so sehr mir der Job auch Spaß gemacht hätte (wär echt interessant gewesen!) Wenn ich putzen geh, krieg ich mehr .

Also sämtliche Stimmungshebel wieder umschalten!
Das macht mich fei fertig! Diese emotionalen Wechselbäder !
Könnt nicht mal irgendwas halt einfach so sein und dann auch so bleiben wie es ist, damit ich mich dran gewöhnen kann und wieder mal so eine gewisse Routine in meinem Leben einkehrt, damit ich mein Gehirn aus der andauernden Alarmbereitschaft wieder mal runterfahren kann?

Also schmiss ich mich wieder an meine Mal"arbeit" und pinselte an dem Erker von meinem "Haus" rum. Das ist wenigstens recht schön geworden.

Am frühen Nachmittag kam dann noch der DHL und brachte meine Mittelalterschuhe, die ich mir anfertigen hab lassen: lustig! Leider flieg ich beim Laufen damit aber ständig über meine eigenen Füße. Das muss ich erst inhome üben, bevor ich die nach draußen anzieh!

Aus ist's mit dem Arbeitslosendasein!

Ich bin jetzt definitiv wieder von der Straße weg, denn als ich gestern früh meine Mails öffnete, war gleich eine Mail von der Metallteilefirma drin, dass sie mich zur Probearbeit für nächsten Dienstag einladen. Das mit der Probearbeit war ja eigentlich meine Idee: ICH will mir das erst mal anschaun und sagte das auch dem Chef dort. Wenn ich darauf nicht bestanden hätte, dann hätten sie mich wahrscheinlich gleich eingestellt. Es geht in der ganzen Sache wohl nur noch darum, ob ich zusage.

Ja gut.
Ist ja so gesehen auch nicht schlecht, denn das ist ein 21-Stunden-Job, d.h. 3 Tage arbeiten, 4 Tage frei und das Verhältnis find ich ja doch recht angenehm. Da kann ich immer noch in Ruhe malen, Motorradtrips machen und an den Bodensee fahren... hm hm hm *überleg*.

Ich hatte mich jetzt eigentlich schon fast dazu entschlossen, dass ich dort zusage - es sei denn, bei der Probearbeit stößt mir was ganz sauer auf - da kam heute früh ein Anruf vom Bundesamt für Flüchtlinge: Es ging um meine Bewerbung, ob ich noch interessiert sei, denn die würden mich jetzt einstellen.

Ja hoppla: auf einmal reißen sich alle um mich?!

Jetzt hab ich die Wahl: Das Bundesamt ist ne Halbtagsstelle (20 Stunden), ich müsst jeden Tag dort rein, also jeden Tag früh aufstehen, dafür ist das ein schöner, chilliger Job, denn da muss ich nur vom Band abtippen, hab keine Verantwortung, müsst' nicht viel denken, ist bestimmt auch nicht stressig, ...aber die zahlen total mies .

Die Metallteilefirma (21 Stunden) hat den Vorteil von diesen 3 Tagen auf einmal, also hätt ich den Rest der Woche mei' Ruh, der Weg dort hin ist recht praktisch, ist zwar viel weiter als zum Bundesamt, aber die U-Bahn fährt direkt vor meinem Haus zu denen vor's Haus und ich brauch nur 15 Minuten ohne Umsteigen, dafür ist das wieder das volle Programm mit Teamassistenz, Telefondienst, Buchhaltung und allem Drum und Dran, ...aber die zahlen mehr als die Hälfte mehr (wenn sie bez. meiner Gehaltswünsche nicht noch rumzuzicken anfangen, was ich aber nicht glaub).

Also ich glaub, ich geh zu der Metallteilefirma... die schau ich mir jetzt am Dienstag erst noch mal an und am Mittwoch geb ich dann den Kandidatenfirmen meine Entscheidung bekannt .

frische Fische beim Moltke

Gestern früh hab ich dann gleich angefangen, meine Haus-Skizze mit Farbe zu beglücken. Hui, das ist ja genauso eine Fizzelarbeit! 4 Stunden hab ich gemalt für das Stückchen Haus! Das ist ja furchtbar! Na, da hab ich mir ja was vorgenommen, mei!

Da muss ich ja direkt aufpassen, dass ich diese Woche nicht mehr als 15 Stunden mal , weil wenn ich die Bilder mal verkauf, dann gilt das ja als "erwerbstätige Arbeit" und ich bin nicht mehr arbeitslos, wenn ich mehr als 15 Stunden die Woche etwas arbeite. Jaja, das hat mir meine Beraterin am Arbeitsamt erklärt .

Abends traf ich mich mit dem Klaus beim Moltke. Das letzte Mal hatt' ich ja diesen feinen Fisch endlich gefunden, nachdem ich nun die dreiviertelste Fischkarte durchprobiert hab. Also bestellte ich wieder die Nummer 60, aber diesmal bekam ich dafür einen ganz anderen Fisch! Gemeinsam mit dem Kosta kamen wir dann drauf, dass ich letztes Mal den falschen Fisch gekriegt hatte, denn Nummer 60 sei schon das, was ich da hatte; das da war aber nicht der Fisch vom letzten Mal, den ich wollte. "Mein" Fisch ist also Nummer 61, stellten wir fest. Also gut. Das nächste Mal: Nummer 61 (merken!!)

Nachdem ich dann irgendwann des Nachts ziemlich Ouzo-bedüdelt nach Hause gefunden hatte, bekam ich meinen "Moralischen", fühlte mich auf einmal ganz einsam und dachte irgendwie an ... Männer . Na, da rief ich mal spät in der Nacht noch den Norbert an und erzählte ihm ein bisschen was Nettes: vielleicht nehm ich den ja einfach mit, wenn ich zum Bodensee fahr? Weil ich wollt nämlich eigentlich in der 2. Mai-Woche zum Bodensee fahren...