Donnerstag, 10. Juli 2025

In Flammen am Mittwoch, Anfahrt

Eigentlich darf man ja auf dem In Flammen erst am Donnerstag anreisen, aber ich (und ein paar andere) war(en) halt einfach jetzt schon da. Torsten hatte geschrieben, dass er mittwochs fährt und ich antwortete: "Ich auch, aber von Gera aus, bin nicht in Nürnberg", sonst hätten wir ja zusammen fahren können.

Da kam ich sowas um fünfe am Nachmittag auf dem Entenfang an. Ich sollte mich auf den Tagesparkplatz hinter diese anderen beiden Autos stellen, die schon gekommen waren, und da mussten wir bis 18 Uhr warten, denn erst da kamen welche mit Bändchen und Kasse und dann durften wir rein. Ein weiteres Auto kam, dann noch eins; es kam ein Wohnmobil, noch ein PKW … und da schob sich ein weißer Lieferwagen mit aufgeklebter Fensterwerbung durch die Bäume: Mensch, das ist doch der Torsten! Was für ein Timing ! Ich freute mich riesig, sprang ihm gleich vor die Kühlerhaube und schüttete ihm mein Bier über die Windschutzscheibe . Die Scheibenwischer entfernten die Biertaufe, klitsch, klatsch.

Es dauerte nicht lang, dann kam ein Auto mit Orga-Leuten, Bändchen und Müllsäcke wurden verteilt und wir durften in den hellisch garden (sowas Ähnliches wie der Garten Eden, bloß schöner ). Da fuhren wir hintereinander auf's Gelände, mei, das ist immer so ein tolles, erhabenes Feeling.

Wir fanden gleich den Harry, der schon seit Montag da steht, und die Corinna und den Axl, Mensch, ist das schön , ich bin in solchen Momenten immer so glücklich!

Naja, … Torsten stellte kurz drauf fest, dass sein Biervorrat nicht reichen wird , und ich hatte auch nur noch eine halbe Palette, wir müssen morgen unbedingt einkaufen gehen.

Gera

Es war ein wunderbares Festival! Wäre der Stress mit der Panne nicht gewesen, wäre es freilich noch schöner gewesen. Aber ansonsten hat alles gepasst: das Wetter, die Bands, die Leute. Ich war so glücklich!

Am Sonntagmittag wachte ich auf, kroch aus dem Naglfar und guckte mich um. Viele waren tatsächlich gestern schon gefahren und auf dem Heimweg vom Infield sah ich schon deutliche Lücken auf dem Campground. Die meisten waren dann heute früh gefahren, nur vereinzelt waren welche noch am Zusammenpacken. Auch die Freunde hatten auf WhatsApp geschrieben, dass sie schon vor einer Stunde gefahren waren und sich längst auf der Autobahn befinden.

Normalerweise krieg ich da ja das heulende Elend: alles vorbei, alles aus, alles zu Ende, die Festivalwelt geht unter! Aber nicht doch, nicht doch, denn es folgt ja nun gleich das nächste Festival, nämlich das In Flammen .

Harry hatte schon auf FB gepostet: "Ich bin schon da!"
Alter, nu mach mal langsam, ich bin noch auf dem Rock Harz!
Eh, eiiin Stress ist das, also nö !

Gut, ich fuhr dann auch mal so langsam. Es war überhaupt kein Abreisestau! Also das versteh ich gar nicht: hinwärts so wie heimwärts lief alles absolut problemlos, kaum Stau - das haben die dieses Jahr echt toll organisiert, bin völlig geflasht!

Der Stau kam dann auf der A9. Das Navi fragte schon eine Weile vorher, was ich von einer alternativen Route halte: "F*** dich, geh mir bloß weg mit deinen alternativen Routen!" Nix da, ich bleibe auf der A9. Ich hatte ja auch gar nicht mehr weit, nur noch wenige Kilometer, dann kam das Kreuz und ich musste eh runter. Hier stand schon "Gera"!
Ich fuhr natürlich nicht nach Nürnberg zurück, wenn ich in 3 Tagen schon gleich wieder nach Torgau fahre, sondern ich fuhr zur Verwaltung BD Gera, wo ich ja auch arbeiten kann, dann hab ich's nach Torgau nimmer so weit .

Diesmal parkte ich nicht auf dem Betriebsparkplatz, sondern lieber wieder am Bahnhof. Ich brauch einfach den Break zwischen Arbeit und Freizeit - und wenn ich nur 100 Meter Heimweg habe, aber mit jedem Schritt hake ich den Arbeitstag ab und nähere mich dem Feierabend. Das Verwaltungsgebäude ist gleich da drüben links, aber dazwischen ist ein Baum und ich sehe es nicht .

Als ich das Naglfar abstellte, hupfte ich gleich vor und guckte: KEINE Pfütze unter dem linken Vorderrad ! Fein gemacht, Werkstatt!

Am Sonntag holte ich mir dann gleich mal die fette Portion vom Griechen und futterte fett eins auf.

Leut, guckt mal: Das ist der Hauptbahnhof Gera (am Sonntagabend). Also mit dem Hauptbahnhof Nürnberg ist das überhaupt nicht zu vergleichen, in keinster Hinsicht; hier ist es so schön und ruhig und chillig, besser als auf jedem Campingplatz .

Jetzt putzte ich erst mal das Naglfar (von innen), weil der Staub vom Rock Harz lag über allem. Wo man hinlangte, war eine Staubschicht, nein, so kann ich nicht wohnen. Der Lappen war dann so derartig dreckig! Den nahm ich dann für morgen mit in die Arbeit, ordentlich unter fließendem Wasser auswaschen.

Ich stellte mir den Wecker und ging relativ bald ins Bett.

Am Montagmorgen um 7 kochte ich mir eine Kanne Kaffee und stiefelte rüber in die Verwaltung. Da kam schon eine Message vom Thomas: Ab heute um 17 Uhr ist VVK für RHZ 2026! Eh Leuz, ich bin noch nicht mal zuhaus vom RHZ 2025!

Nach der Arbeit ging ich rüber zum Naglfar, erledigte ein paar Umbuchungen von dieses Konto auf jenes Konto, weil irgendwie ist auf meinem Privatkonto ja gar nicht mehr genug Kohle drauf , und dann versuchte ich mich auf der Rock-Harz-Seite mit einer Bestellung.

Online-gehen ist ja sowieso immer so ein Act: WLAN-Kästchen einschalten, WLAN-App am Handy aufrufen, WLAN-PIN eingeben, warten, App findet WLAN nicht (doch, ich BIN verbunden! Weiter! ...*such such such*), WLAN ist endlich da, am Laptop WLAN verbinden, Laptop merkt, dass er im WLAN ist und schreit gleich: "wollen Sie die Druckersoftware updaten?" Nein!!! Geh weg! ...ok, simmer endlich drin? Schnell, nicht dass der noch x Updates lädt, weil ich hab nur 8 GB Volumen! Also Rock-Harz-Seite... und da fing's schon an: hoffnungslos abgekackt, da ging fast gar nichts mehr . Einloggen konnt' ich mich mal grad noch so, aber weiter ging's nicht, der lädt und lädt und lädt. Nein ich log mich aus und probier's später nochmal.

Kurz drauf kam eine Message vom Robert: "Hast du schon bestellt? Es sind schon 70% der Tickets weg!"
Was???

Au, das stresste mich jetzt aber schon, also WLAN-Kästchen eingeschaltet. WLAN-App aufgerufen... Es ging dann irgendwann sogar, wenn auch höchst langsam. Die erste Bestellung kackte mir ab, die Reservierungszeit war dann abgelaufen, ich kriegte die Bestellung nicht mehr her, also machte ich eine neue auf, und die funzte dann tatsächlich und ich kam durch bis zur Bestellbestätigung mit Bestellnummer. Mails hab ich natürlich auch keine, weil mit meinen 8 GB ruf ich garantiert nicht auch noch mein Postfach ab, was allein mit dem Spam schon das ganze Volumen verbrät. Also hab ich keine Ahnung, ob ich eine Bestätigungsmail für die erste Bestellung gekriegt hab oder nicht. Naja, notfalls hab ich halt jetzt 4 Tickets bestellt, damit hätt ich jetzt auch gar kein Problem, das handelt sich ja besser als die schönsten Aktien .

Thomas meldete auch gleich seinen Erfolg: Er hatte 6 Tickets bestellt. Na, von zuhause aus kann das ja jeder !

Jetzt war ich erst mal beruhigt, alles war geklärt und ich widmete mich meinem Aufenthalt in Gera.

Das Wetter war umgeschlagen, es war ordentlich abgekühlt, es fror mich fast. In der Nacht regnete es heftig und wusch den ganzen Staub vom Naglfar. Das Naglfar ist nun also von innen und außen sauber - ich aber nicht *stink* .

Ich war rüber auf die Mooswiese geradelt, denn da war doch mal ein Schwimmbad? Ein Einheimischer erklärte mir aber, dass das Schwimmbad hier schon lang nimmer ist, aber vor dem Theater sei doch ein hübscher Springbrunnen, da könnt man ja auch duschen . Spaßvogel! Nein, danke, dann stink ich lieber .
Muss halt wieder mein Antitranspirant herhalten, Feuchttücher, Febreeze und Deo .

Gera ist witzig. Mittlerweile kenn ich mich ja in der Innenstadt schon voll aus.

Gegenüber von der Verwaltung ist diese Schrottimmobilie, die mich schon seit 2 Jahren fasziniert. Sie ist immer noch nicht abgerissen. Bau-mäßig passiert hier mal gar nichts. Um manche Ruinen ist immerhin ein Bauzaun aufgestellt, aber das war's dann schon.

Leerstehende Mietobjekte stehen weiterhin leer, Grundstücke stehen zum Verkauf genau wie letztes Jahr und rund um den Bahnhof liegt viel braches Gelände mit verrosteten Gleisen und halb eingestürzte Bahngebäude. Von der einen Garage gegenüber hängt nun das Tor schief rum, letztes Jahr war es noch ganz; ich glaub, da steht nun auch kein Auto mehr drin, aber die Garagen nebenan sind wohl weiterhin in Gebrauch.

Der Bahnhof ist beschaulich und richtig niedlich. 6 Gleise haben sie - oder sind es sogar 8?

Die wenigsten Ampeln springen von selber um. So selten kommt ein Passant, dass man bei den meisten Ampeln extra den Knopf drücken muss.

Ein Stück weiter fließt die Elster. Jenseits und entlang der Elster zieht sich dann eine lange Straße mit alten Mietshäusern, sieht fast aus wie die Landgrabenstraße in Nürnberg - und ist auch mindestens so lang. Ich radelte und radelte. Sooo klein ist Gera ja doch nicht, stellte ich fest. Es ist nur ungünstig aufgeteilt: um den Bahnhof ein kleines Zentrum, aber die Stadt liegt da nicht kreisförmig drum rum wie andere Städte, sondern längs entlang des Flusses.

Echt DDR .

Ich radelte weiter bis zur Nürnberger Straße, dann gab ich es auf und kehrte um.

Am Mittwoch gab's großes Frühstück in der Arbeit, da haben die Geraner ihren Präsenztag - und die sind dann auch tatsächlich alle da . Da hocken wir zusammen im Büro und vesperten und tratschten. Naja, das machen unsere in Nürnberg ja auch, sofern sie im Büro sind - also ich bin diesen Donnerstag schon mal nicht da. Früher - vor Corona - haben wir das jeden Tag gemacht. Irgendwie ist bei Corona dann schon viel auch verloren gegangen, und das Home Office macht echt einsam. Mobile Office, so wie ich es mach, find ich viel interessanter !

Am Mittwoch war mein letzter Gera-Tag. Nach der Arbeit lief ich noch in die Gera-Arcaden (Einkaufszentrum), gab mein Leergut ab, kaufte bissl was zu essen und dann startete ich das Naglfar: ab nach Torgau!

Ciao Gera, bis in 4 Wochen, da folgt Ossi-Tour III!

Sonntag, 6. Juli 2025

Rock Harz am Samstag

Ich wollte den Robse sehen. Den hatte sie schon wieder voll früh auf die Running Order gesetzt, schon um 13:30 Uhr. Diesmal beeilte ich mich mit Frühstücken und ploppte noch rechtzeitig auf dem Infield auf: Da war er! Robse meinte, es habe schon so seine Vorteile, wenn man 13 Jahre bei Equilibrium gesungen hat, da hätte man die Rechte auf alle ihre guten Songs. So sang Robse eine ganze Menge Eqilibrium-Songs. Ich muss mir sein Album doch nochmal reinziehen, vielleicht kauf ich's ja doch?

Ich schlenderte so über das Infield und sammelte Eindrücke: ein Todesengel, guckt mal!

...und hier voll das liebe Tattoo: die Belzebubs! Wie süß!

Ich will jetzt was Süßes! Kekse oder Schokolade wäre fein. Ein Crepe? Ach nein... aber hier: einen Donut! Ja! Ich kaufte einen von diesen Donuts - für 3,50 €. Das ist ja schweineteuer, aber der Donut war überaus lecker, dass ich sogar überlegte, mir noch einen zu kaufen. Nein, nix wie weg von diesem bösen Donut-Stand!

Mei, früher... also ganz früher meine ich, so in den 60ern und 70ern, da waren Festivals ja nur was für Jugendliche. Auf meinem ersten Festival - das war 1976 - war kaum einer älter als 25. Ja, was hat sich da bis heute geändert? Das Publikum anscheinend nicht, sind immer noch dieselben Leute von 1976 .

Ich find das ja echt recht praktisch und habe schon ernsthaft drüber nachgedacht, mir auch so einen Gehwagen zuzulegen. Er hat nämlich einen ganz, ganz großen Vorteil: Man kann sich jederzeit draufsetzen . Das war jetzt hier am Rock Harz nicht notwendig, weil das Wetter war herrlich, man konnte sich überall auf den Boden setzen, aber wenn es regnet und alles nass ist und man dann so einen Sitz mitschiebt? So hatte ich denn auch den Mann im Verdacht, dass er seinen Wagen nur aus reiner Solidarität zu seiner Frau dabei hatte, denn der schleuderte ihn eher herum und einen wirklich gehbehinderten Eindruck machte der Kerl nicht.

Ich ging mal wieder rauf ins Camp, die Freunde suchen und kam an folgendem Hinweisschild vorbei. Schreck lass nach, schnell weg, nicht dass ich noch jemandem in die Klöten treten muss .

Auf dem Weg traf ich noch Sven und Anja, die erzählten mir, dass um 15 Uhr Knorkator auf dem Infield seien. Sie würden zwar nicht auftreten, aber als Gäste an dem Nocut-Stand seien sie angekündigt. Also ging ich doch da gleich hin.

Na klar, da war natürlich kein Durchkommen mehr. Ich sah nichts von Knorkator, nur Alfs dringliche Stimme war aus der Meute zu hören. Auf Geratewohl hob ich das Handy einfach ganz hoch und drückte ab, da sah man wenigstens ein bisschen was von seinem Gesicht.

Aber wartet mal: Was ist denn mit der Plakatwand im Hintergrund? Ist dahinter abgesperrt? Warum ist da keiner? Ich lief da rum, aber da war alles frei, keine Securities, nix, also stellte ich mich direkt hinter diese Wand, hob das Handy drüber und drückte blind fleißig ab: ja Volltreffer! Ich drehte sogar ein nettes Video, wie Alf mit nem Ball um sich schmiss.

Was war da eigentlich? Konnte man da was gewinnen? Vielleicht ein romantisches Candlelightdinner mit den Herren? Naja, da ging ich doch mal wieder weiter.

Hatte ich was erzählt von wegen, der Einhorn-Trend sei zum Glück wieder rückläufig? Da hat sich wohl einer das letzte Einhorn gar noch gekrallt und ordentlich festgemacht, damit es nicht mehr entwischen kann.

Da haben wir auch einen Ketten-"Log", Vorsicht, bissig. Den hatten sie ja schon auf der Rock-Harz-Facebookseite gepostet, aber nun hab ich ihn auch IRL gefunden, als ich zum Camp hoch lief. Die Freunde riefen nämlich zum Grill, da tauchte ich natürlich auf und grillte mit.

Zurück auf dem Infield entdeckte ich doch glatt den Manfred aus Kassel. Das ist total der liebe Kerl, aber er kriegt halt die Kurve oft nicht.

Das hat ja durchaus auch seine Vorteile, denn hier machten gerade In Extremo Autogrammstunde und eine Menge Leute standen schon ewig an um dran zu kommen. Nicht so der Manfred.

Der stand gar nicht an.
Er stand nur dumm rum.
Dann nahm er sich da vom Tisch ein Kärtchen und nölte die In Extremo so lange voll - die konnten ja hier vom Tisch nicht davon laufen - bis sie ihm halt ein Autogramm gaben.

Ich hatte vom Naglfar meine Abbath-Puppe geholt, denn jetzt würde dann gleich der Abbath auftreten.

Da war er auch schon. Ich hatte mich bis in die erste Reihe vorgekämpft und stand da mit meiner Puppe.

Wer in der ersten Reihe steht, ist verpflichtet, sich aufzuführen, find ich. Wer bloß still rumstehen will, soll nach hinten! Also führte ich mich auf. Ich moshte und die Puppe moshte und ich hüpfte und kreischte und growlte schrie und jubelte. Nicht nur dem Abbath da oben war ich aufgefallen, sondern auch den Fotografen und so machten gleich welche einige Fotos von mir und meinem Püppchen.

Für die erste Reihe und die Leute, die sich da aufführten und die wilde Sau markierten, wurde jetzt von den Grabenschlampen Eis verteilt - zur Erfrischung, damit keiner umkippt.

Also ich muss mich ja echt selber wundern, weil es gibt manche Sachen, da toucht mich einfach was und dann rausch ich da los wie der Berserker und tobe durch die Gegend und das in meinem Alter, aber da merk ich nix von irgendwelchen Zipperlein oder dass mir doch eigentlich manchmal mein Knie weh tut und Arthrose und so, ja von wegen: mosh mosh hüpf tob!

Ich tobte den ganzen Abbath-Gig durch. Ja gut, ab dem vorletzten Song dachte ich dann langsam schon ans Schlappmachen, aber das wollte ich dem Abbath nicht antun, einfach vor dem Ende zu verschwinden, geht ja nicht, also weiter!

Abbath's Auftritt hat mir einfach super gefallen, die Stimmung war einmalig. Ich war total geflasht und dann am Ende auch erschöpft und glücklich.

Ich lief zurück zum Naglfar und brachte die Puppe ins Auto. Was für ein herrlicher Abend!

Danach ging ich nochmal runter, weil nun kamen doch noch In Extremo und die wollte ich schon sehen.

Einer von den In Ex hatte sogar noch ausgerechnet heute Geburtstag und so sang ihm das Publikum ein Ständchen.

Ansonsten war der In Ex-Auftritt sehr romantisch und episch: Für alle feinen Seelen, die nicht mehr unter uns weilen, wurden Handylampen und Feuerzeuge angezündet. Wie erzählte der Sänger: dass nun schon viele in dem Alter sind, in dem man die Eltern verloren hat, Freunde, Geschwister oder sogar den Partner.

Ja, das stimmt durchaus; da bin ich ja wieder mal nur froh, dass ich keinen Partner habe. Da hast' dich endlich an den gewöhnt, bist zusammengewachsen, und dann stirbt der. Sowas Blödes!

Allein daran ist doch schon erkenntlich, dass irgendein "Gott", "Schöpfer" oder "Design" fernab jeglicher Intelligenz dahindümpelt. Sowas kannste doch nicht bringen, wenn nur 1 Funke Intelligenz vorhanden wäre. Ganz logisch ist die Quelle allen Seins und Geschehens einfach nur die unbändige Kraft; die Lava bricht aus dem Vulkan, weil zu viel davon drin ist, groaah, raus mit Gebrüll … und alles was daraus entsteht oder auch zugrunde geht , ist nur unbeabsichtigte Folge des Kraftausbruchs. Kein Plan, kein Ziel, keine Verantwortung, keine Intelligenz - nur kausale Folge. Tatsächlich ist genau das das Wesen der Natur.

Abra makabera, dreimal schwarzer Quader - zu Ende ging es mit dem Rock Harz, es ist so traurig! Mich überkommt da am Ende von Festivals immer diese oh-nein-alles-aus-Depression . Es war so schön! ...und nur eins verhinderte, dass ich nicht grad raus in Tränen ausgebrochen bin: In drei Tagen schon fahr ich weiter nach Torgau auf In Flammen, sehe dort meinen Harry Heep endlich wieder und auch den Torsten von der Eisenbahn und Napalm Death .

Eine gewisse Festival-Sucht habe ich nie geleugnet .