Sonntag, 29. November 2020

Vernissage Adventsschau

Mein Schwesterlein war heut verhindert, drum bin ich eingesprungen und zur Vernissage ins Atelier 1 gegangen. Seitdem meine Schwester nach dem Tod meines Vaters im Haus die ganzen Aquarelle von unserer Mutter gefunden hat, bemüht sie sich, diese zu präsentieren und auszustellen - und irgendwie damit die Mama im Leben zu halten.

Da war also heute mal wieder Vernissage so einer Ausstellung mit Winterbildern, die meine Mutter einst gemalt hat.

Oh mei, im September 1987 hat sie das gemalt. Da bin ich grad 26 geworden . Da war noch alles so ganz, ganz anders als heute, mei *in Melancholie schwelg*.

Bei der letzten Vernissage war der ganze Hauptraum voll und es wurden Ansprachen gehalten und ein Fotograf war da... bei der jetzigen musste man sich anmelden und wurde dann streng nach Hygieneplan für eine Stunde des Tages eingeteilt. Ich sollte zwischen 14 und 15 Uhr kommen, aber dann musste ich wieder gehen, weil sonst zu viele Leute pro Quadratmeter im Atelier waren. Naja, also ging ich dann halt wieder und spazierte heimwärts durch die Stadt, damit ich wenigstens ein bisschen Bewegung hab.

Hier noch die Links:

Sonntag, 22. November 2020

der-Schweigemarsch.de

Meine Güte, die Lockdown-Wochenenden sind so langweilig, dass man sich schon bald auf Montag freut. Aber dieses Wochenende war wenigstens mal eine Demo gegen Lockdown, Maßnahmen und Neugesetze. Da bin ich gleich hin, weil ich hab ja eh nix zu tun, kann ein bisschen frische Luft schnappen, Leute sehen, ein bisschen quatschen... es fehlt bloß noch ein Glühwein-Wagen dazu, das wär's gewesen

Los gings am Opernhaus. Man musste sich immer zu dritt aufstellen und eben in Dreierreihen hintereinander hergehen, um den Abstand zu wahren, aber das lief eigentlich recht glatt.

Da liefen wir dann los zum Hauptbahnhof und von dort aus zum Rathenauplatz. Es waren doch ganz schön viele Leute da. Es waren lauter Stinos, also keine Krawallmacher, Berufsjugendliche und Steinewerfer, und es lief erschreckend diszipliniert ab. Da heißt es dann wahrscheinlich gleich wieder: alles Rechte!

Da traf ich die Sissy aus Berlin! Das heißt: sie wohnt nimmer in Berlin, sondern ist vor zwei Jahren wieder nach Nürnberg gezogen - und da trafen wir uns zufällig auf dieser Demo wieder. Wir tauschten gleich Kontaktdaten miteinander aus.

Am Rathenauplatz drehten wir um und liefen wieder zurück.

Mensch, ich muss mal - und weit und breit keine Kneipe offen oder irgendwas, wo man mal schnell aufs Klo gehen könnte. Ich überlegte schon, mich kurz ins Gebüsch zu hauen, aber wegen Herbst ist ja alles Laub herunten und kein Sichtschutz mehr gegeben. Mensch, die Demo wird aber auch von jedem boykottiert, sogar von den Jahreszeiten .

Also liefen wir vom Rathenauplatz wieder zurück zum Hauptbahnhof und auf der Gegenspur kamen uns noch immer Teilnehmer entgegen, die erst mal rauf zum Rathenauplatz liefen. Das waren wirklich ganz schön viele Leute!

Manche hatten Grablichte dabei und trugen sie vor sich her. Mensch, das mach ich das nächste Mal auch! Andächtig ein Kerzchen vor mich herhalten und das wärmt dann auch die Hände, tolle Idee! Ich hatte nämlich ganz schön kalte Finger gekriegt.

Da tauchten auf der Gegenspur nun endlich die Schlusslichter auf, also die blaubeleuchteten Einsatzwägen.

Ich muss immer noch . Trotzdem lief ich noch tapfer mit bis wir wieder am Opernhaus waren. Da wurde die Veranstaltung beendet und ich seilte mich auch gleich ab.

Juhu, da stand ein Tier (öffentlicher eScooter, Konkurrenz von Voi)! Das ist meins, drauf und los! Also tierte ich ratzfatz heim und erreichte noch rechtzeitig mein Klo. Hui, jetzt bin ich ganz schön ausgefroren und hock vor der Heizung, trinkt einen heißen Kaffee und such die Medien ab, was über die Demo schon gemeldet wurde.

Dienstag, 10. November 2020

Strick-Trip

Ja und was mach ich sonst so? Auf den Häkel- und Strick-Trip bin ich gekommen! Hab ich mir nämlich so nette Mittelalterbundschuhe bestellt. Da braucht man dicke Socken drunter, am besten welche aus Nadelbinding, aber das ist mir zu umständlich, gehäkelt reicht doch auch.

Also kaufte ich ein Knäuel Wolle und fing an zu häkeln. Das ist mein erstes Paar Socken.

Danach kaufte ich ein etwas grelleres Knäuel Wolle und häkelte noch ein Paar Mittelaltersocken.

Das dritte Paar wurde dann grün. Ich werde es verschenken an die Chrissi, wenn ich die das nächste Mal treffe - nur wann soll denn das sein?

Na irgendwann wird es schon so weit sein, dass mal wieder irgendwas geht und ich meine Socken los werde.

Also Socken hab ich jetzt genug. Da fing ich an mit ein Paar Armstulpen mit keltischem Muster.

Die sind jetzt heute fertig geworden.

Ein paar Mützen habe ich noch in Arbeit, aber an jeder muss ich noch etwas machen, die sind noch nicht fertig.

Zweiter Lockdown

Ab sofort sind alle Kneipen wieder dicht, sämtliche eh schon bloß halbsaitene Veranstaltungen wieder abgesagt. Es läuft also wieder gar nix mehr . Das macht mich echt depressiv .

Beim ersten Lockdown im Frühjahr ging's wenigstens wettermäßig rauswärts, aber jetzt ist es umgekehrt, es wird auch noch kalt und garstig. Also kann ich mich nicht mal mehr auf die Ranch retten, zumal es ab halbsechs schon so finster ist, dass man eh nichts mehr sieht.

Aber ja gut, was will ich denn schon treiben, also werkelte ich halt mal auf der Ranch: alle 2 Tage a halbe Tonne Laub zamkehren.

Dann ist da auch noch diese Pappel, wo es beim letzten Sturm die Astgabel runtergeweht hat, die sich dann im abgebrochenen Aststumpf oben verhängt hat. Um die Bäume zu stutzen hatte ich ja schon einen Holzfäller da, der sich das mal anschaute. Danach war er aber nicht mehr zu erreichen und auf meine WhatsApp-Anfragen antwortete er nicht. Dann kann er mich mal! Wenn frau nicht alles selber macht, mei!

Also zerrte ich die ganz große Leiter aus dem Schuppen und hievte sie an die Pappel. Die Leiter - 5 Meter lang - war aber so schwer, dass ich sie nicht hoch kriegte. Wenn ich sie Sprosse für Sprosse hoch stemme, bekommt die Leiter auf der Hälfte das Übergewicht und weil sie so schwer ist, kann ich sie dann nicht halten. Da band ich einen Strick dran, zog den Strick oben am Baum durch einen Ast und versuchte, die Leiter rauf zu ziehen. Das klappte aber auch nur zur Hälfte. Naja, da kam ich immerhin auf 2,50 Meter.

Ich krabbelte rauf und sägte mit der Handsäge an den Ästen. Pappel ist ja weiches Holz und das geht schon, aber trotzdem fiel mir halb der Arm ab: eiiiin Gesäge!

Da endlich: der Ast fiel!

Da liegt er!

Der linke Ast ist noch dicker - und schwerer. Also sägte ich erst mal die unter Hälfte weg, waren ungefähr 2 Meter. Dann fing ich an der oberen Hälfte an zu sägen, aber mittlerweile war es schon wieder am Finsterwerden und außerdem tat mir vom Sägen der Arm weh.

Da mach ich mal morgen ... oder wann anders weiter.

Am nächsten Tag fiel mir dann aber ein, dass ich ja auch noch eine kleinere Leiter hab, die ist bloß 4 Meter lang und die krieg ich noch hoch! Die lehnte ich also an die vordere Pappel, weil von dieser will ich alle Äste zur Westseite weg haben. Die Pappel neigte sich in den letzten Jahren. Wenn es von der mal einen Ast runter haut, fällt der mir auf die Garage und macht mir noch meine Solaranlage hie, das geht nicht! Runter mit den Ästen!

Zuerst sägte ich die kleinen Äste weg. Dann wagte ich mich noch an diesen da, der aber schon gefährlich nah am Dach der Garage grenzte, gefährlich, gefährlich! Da sägte ich und sägte.

Schwein hatte ich, denn der Ast fiel direkt zwischen den Baum und die Leiter. Die hätte er besser nicht treffen sollen, weil ich stand ja ganz oben und mag nicht von einem Ast von der Leiter geschubst werden.

Jetzt sieht es auf der Westseite des Baums schon ganz schön kahl aus. Nur die ganz großen Äste oben hängen noch dran, aber ich komm nicht mal rauf. Zudem hängen die deutlich über dem Garagendach. Man müsste sie an ein Seil binden und wenn ich oben säge, müsste unten jemand ziehen, damit die Äste in die richtige Richtung fallen. Aber wie dem auch sei: die Leiter reicht eh nicht so weit und außerdem habe ich dann da oben nach ner Weile doch immer wieder ganz schön den Höhenkoller. Sieht von unten gar nicht so hoch aus, aber von oben wird mir da immer ziemlich bewusst, dass ich hier lieber nicht runter fallen sollte.

Ich werde mir wohl eine Arbeitsbühne ausleihen. Dann kann ich auch mit der Kettensäge rauf, weil ich ja dann halbwegs festen Stand hätte. Aber das wird wieder ne Baustelle, das muss ich erst noch ein bisschen planen.