Ab sofort sind alle Kneipen wieder dicht, sämtliche eh schon bloß halbsaitene Veranstaltungen wieder abgesagt. Es läuft also wieder gar nix mehr . Das macht mich echt depressiv .
Beim ersten Lockdown im Frühjahr ging's wenigstens wettermäßig rauswärts, aber jetzt ist es umgekehrt, es wird auch noch kalt und garstig. Also kann ich mich nicht mal mehr auf die Ranch retten, zumal es ab halbsechs schon so finster ist, dass man eh nichts mehr sieht.
Aber ja gut, was will ich denn schon treiben, also werkelte ich halt mal auf der Ranch: alle 2 Tage a halbe Tonne Laub zamkehren.
Dann ist da auch noch diese Pappel, wo es beim letzten Sturm die Astgabel runtergeweht hat, die sich dann im abgebrochenen Aststumpf oben verhängt hat. Um die Bäume zu stutzen hatte ich ja schon einen Holzfäller da, der sich das mal anschaute. Danach war er aber nicht mehr zu erreichen und auf meine WhatsApp-Anfragen antwortete er nicht. Dann kann er mich mal! Wenn frau nicht alles selber macht, mei!
Also zerrte ich die ganz große Leiter aus dem Schuppen und hievte sie an die Pappel. Die Leiter - 5 Meter lang - war aber so schwer, dass ich sie nicht hoch kriegte. Wenn ich sie Sprosse für Sprosse hoch stemme, bekommt die Leiter auf der Hälfte das Übergewicht und weil sie so schwer ist, kann ich sie dann nicht halten. Da band ich einen Strick dran, zog den Strick oben am Baum durch einen Ast und versuchte, die Leiter rauf zu ziehen. Das klappte aber auch nur zur Hälfte. Naja, da kam ich immerhin auf 2,50 Meter.
Ich krabbelte rauf und sägte mit der Handsäge an den Ästen. Pappel ist ja weiches Holz und das geht schon, aber trotzdem fiel mir halb der Arm ab: eiiiin Gesäge!
Da liegt er!
Der linke Ast ist noch dicker - und schwerer. Also sägte ich erst mal die unter Hälfte weg, waren ungefähr 2 Meter. Dann fing ich an der oberen Hälfte an zu sägen, aber mittlerweile war es schon wieder am Finsterwerden und außerdem tat mir vom Sägen der Arm weh.
Da mach ich mal morgen ... oder wann anders weiter.
Am nächsten Tag fiel mir dann aber ein, dass ich ja auch noch eine kleinere Leiter hab, die ist bloß 4 Meter lang und die krieg ich noch hoch! Die lehnte ich also an die vordere Pappel, weil von dieser will ich alle Äste zur Westseite weg haben. Die Pappel neigte sich in den letzten Jahren. Wenn es von der mal einen Ast runter haut, fällt der mir auf die Garage und macht mir noch meine Solaranlage hie, das geht nicht! Runter mit den Ästen!
Zuerst sägte ich die kleinen Äste weg. Dann wagte ich mich noch an diesen da, der aber schon gefährlich nah am Dach der Garage grenzte, gefährlich, gefährlich! Da sägte ich und sägte.
Schwein hatte ich, denn der Ast fiel direkt zwischen den Baum und die Leiter. Die hätte er besser nicht treffen sollen, weil ich stand ja ganz oben und mag nicht von einem Ast von der Leiter geschubst werden.
Jetzt sieht es auf der Westseite des Baums schon ganz schön kahl aus. Nur die ganz großen Äste oben hängen noch dran, aber ich komm nicht mal rauf. Zudem hängen die deutlich über dem Garagendach. Man müsste sie an ein Seil binden und wenn ich oben säge, müsste unten jemand ziehen, damit die Äste in die richtige Richtung fallen. Aber wie dem auch sei: die Leiter reicht eh nicht so weit und außerdem habe ich dann da oben nach ner Weile doch immer wieder ganz schön den Höhenkoller. Sieht von unten gar nicht so hoch aus, aber von oben wird mir da immer ziemlich bewusst, dass ich hier lieber nicht runter fallen sollte.
Ich werde mir wohl eine Arbeitsbühne ausleihen. Dann kann ich auch mit der Kettensäge rauf, weil ich ja dann halbwegs festen Stand hätte. Aber das wird wieder ne Baustelle, das muss ich erst noch ein bisschen planen.
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