Samstag, 3. Februar 2024

Gloryhammer & Beast in Black, Geiselwind

Diesen Freitag gab's endlich mal wieder was in meiner Lieblings-Location, dem Eventzentrum Geiselwind. Geiselwind ist so praktisch, liegt fast vor der Nürnberger Haustür und doch ein ordentliches Stück weg, so dass man dort "fort" ist und doch fast zuhause. Ich fahr so gerne hin ... wäre da nicht die A3 .

Die 60 km lange Baustelle zwischen Nürnberg und Geiselwind war diesmal ein klein wenig anders als ich sie kenne. Da hatte sich wirklich was getan und ein kleines Teilstück war fertig geworden, so dass die Umleitung nun etwas anders war als bisher. Auch die kriminelle Verengung an dieser einen Brücke hab ich nicht mehr passiert, da werden jetzt die Fahrspuren irgendwie anders geleitet. Jedesmal war ich da vorher immer mit Herzklopfen vorbeigerauscht, Luft anhalten und nur nicht hinschaun, komm ich noch durch mit meinem fetten Schiff? ...aah, war das immer eng!
Ich sah auch sich bewegende Bagger und sogar ein paar Arbeiter! Da wird also tatsächlich dran gearbeitet, man sollte es nicht glauben. Allemal: Die Zufahrten sind teils wirklich lebensgefährlich, manche Beschleunigungsstreifen nur 20 Meter lang und sie enden vor einem Betonteil mit Baken. Da braucht man also richtig dick Mut beim Beschleunigen, denn wenn einen dann keiner rein lässt, derhutzt man sich an diesem Betonrahmen. Entsprechend den Stiefel fahren die Leut da auch zam und am Besten ist, man hält mindestens 100 m Abstand. Dass dort nicht mehr passiert, wundert mich echt.

Ich kam jedenfalls heil an und war viel zu früh dran, der ganze Parkplatz war noch frei.

Da schnipselte ich erst mal Zwiebeln und schmierte mir ein Mettbrötchen. Das hätte ja eigentlich meine Verpflegung für die Nacht sein sollen, wenn ich mit schwabbeligem Bierbauch und Sodbrennen heim komm. Dann gibt's fast nix Besseres als ein Mettbrötchen mit Zwiebeln. Aber als es da so fertig und startbereit vor mir lag und mich leise anflüsterte: "Mensch, iss mich doch!", konnt ich nicht widerstehen und hab es gleich gegessen .

Da saß ich so im Auto, futterte mein Mettbrötchen, glühte mit einem Bier vor, beobachtete die ankommenden Autos und guckte mir den schönen Sonnenuntergang an. Noch ist das alles nicht schön genug, es ist noch zu kalt, die Bäume sind noch kahl, die Wiesen grau und der Anblick erfrischt das Herz nicht so wirklich. Ich sehne mich so nach dem Sommer!

Bald standen schon einige Leute an, wie ich sah. Da machte ich mich auf und stellte mich mit dazu.

Da kam auf einmal der Michael aus der Menge daher gestochen, den ich genau hier letztes Jahr bei Accept kennen gelernt hatte. Er hat es mir doch ge-WhatsApp-t, dass er kommen würde, meinte er.
Äh, ja, bestimmt..., nur hatte ich seine Nummer in WhatsApp ins Archiv verschoben und auf "stumm" geschaltet, weil er mir mit seinen ständigen Messages auf die Nerven ging . ...und ich besaß auch die Dreistigkeit, ihm das jetzt direkt ins Gesicht zu sagen .
Das machte ihm aber gar nichts aus, denn er antwortete nur: "Das hab ich mir schon gedacht" und erzählte mir gleich seine neuesten Kalauer .

Angeblich ist er ja verheiratet. Wie seine Frau die Fülle an Stories aushält, ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht schickt sie ihren Mann einfach nur immer wieder fort auf irgendwelche Konzerte? Da findet er dann so "Doros" wie mich und andere Blondinen, die er mit seinen Geschichten beglücken kann.
Ich schau überhaupt nicht aus wie die Doro, und außerdem bin ich auch nicht blond, sondern grau!

Es dauerte nicht lang, da wurden die Tore geöffnet. In der Halle war sogar geheizt. Michael erzählte mir gerade vom letzten Einsatz seiner freiwilligen Feuerwehr und stellte mir gleich ein paar seiner Kameraden vor, die ebenfalls gekommen waren - servus, ich bin der Hunz - hallo, ich bin der Kunz - ja servus, ich bin die Doro ... aber dann ging er nach oben, seine Jacke abgeben und ich verzupfte mich zum Merch-Stand. Was gibt's denn da Schönes? Ei, kunterbuntes Poser-Zeug! Ich verspürte nicht unbedingt den Drang, mir etwas zu kaufen und ging weiter in die Halle.

Da kam der Patrick mit Luise von unserem Summer-Breeze-Team, oh, hallo. Die ganze WhatsApp-Breezer-Gruppe lästerte sich die letzten Tage schon einen ab, wie man nur auf so ein Kitsch-Konzert gehen kann, aber ja mei, es lief halt heut nix anderes, passt doch, könnt viel schlimmer sein, was wollt ihr denn? Patrick sah das ganz genauso: kann man doch hören, passt doch.

Ich stand noch bei Patrick und Luise, da kam die Christa eben von draußen in die Halle. Ich schloss mich gleich an und so liefen Christa und ich weiter und fanden vorne auch noch die anderen aus der Rockfabrik-Clique. So find ich's schön: x Leute, die ich kenn

Da startete die Warm-up-Band: Brothers of Metal. Das waren ziemlich stattliche Jungs, aber sie versuchten mit ihrem Style, das Beste draus zu machen. Man trägt ein Schottenröckchen oder Lendenschurz, spreizt die Arme ab, als störe der (nichtvorhandene) Bizeps beim Laufen, achte auf eine großflächige Gürtelschnalle, am besten gleich ein Lederschild, der den Bierbauch elegant kaschiert und natürlich braucht man auch eine urige Kriegsbemalung. Musikmäßig hörte es sich ganz lustig an und man konnte doch ein wenig drauf moshen.

Dann kamen Gloryhammer. Die hab ich doch neulich schon irgendwo gesehen, aber wie auch immer: doch, die finde ich recht lustig.
Auch wenn ich momentan recht trashig drauf bin, aber man kann ja nicht jede Woche auf ein Trash-Konzert. Da ist mal so ein Poser-Metal-Auftritt doch ganz nett.

Auch Beast in Black fand ich nicht unbedingt schlecht. Ich bin ja musikalisch eher breiter gefächert und hör mir auch mal gern sowas an. Ne CD davon muss ich mir aber nicht unbedingt kaufen.

Immerhin spielten sie sehr harmonisch und hatten wohl ihre Choreographien sorgsam einstudiert: Sie standen in einer Reihe, die Beine alle gleich weit auseinander, sie moshten im gleichen Takt und es war alles recht perfekt aufgezogen.

Dann war die Show beendet, ich gab meinen Becher ab und ... der Michael kam aus der Menge. Wo ich denn gewesen war, wollte er wissen, denn er war ganz vorne in der Mitte und ich hätte doch auch vor kommen können.
Ja, ich hatte ihn gesehen, denn ich war bei Christa und den anderen da drüben auf dem Podest und konnte genau beobachten, wie ein Crowdsurfer nach dem anderen dem Michael in den Rücken fiel.

Gemeinsam liefen wir an den Ausgang.
Gemeinsam liefen wir vom Ausgang auf den Parkplatz.
Gemeinsam liefen wir auf dem Parkplatz in Richtung Naglfar...
"Wo steht denn dein Auto?" fragte ich. "Ja, da drüben" meinte Michael. "Ja dann, gute Nacht und gute Fahrt!" wünschte ich.
Naja, es hätt mich ja ein Werwolf erwischen können und es ist doch nett, wenn so ein Mann mich auf dem Weg ein Stück begleitet, nä ... so lang ihm dann noch rechtzeitig einfällt, wo sein Auto steht .

Ich hüpfte ins Naglfar und schloss sofort hinter mir die Tür ab, denn da waren auch noch zwei andere Kerle, die was meinten, sie würden auch gern im Wohnmobil schlafen. Naja, dann kauft euch halt eines...?!

Die hintere Batterie war seit Heidelberg ja nur wieder ein knappes Viertel geladen und ich rechnete damit, dass sie für die Nacht nicht reichen würde. Bis jetzt hatte die Heizung durchgehalten - so kalt war es ja diesmal auch nicht - und so ging ich ins Bett, so lange alles noch warm war.

Ich hab recht gut geschlafen und die Heizung hatte sogar durchgehalten. Als ich gegen Mittag wach wurde, blinkte zwar wieder der Batterie-Alarm und der Akku stand fett auf Reserve, aber doch noch nicht ganz leer. Vielleicht sollte ich wirklich mal an eine Station fahren und die Batterie laden (lassen)?

Keine Kommentare: