Am Donnerstag war ja dann gleich GEZ-Treffen "Recht und Justiz" im Filmhauscafe. Ich hatte mein Wägelchen noch rechtzeitig fertig gekriegt, klappte es zusammen und schob es in die Stadt. Kaum war ich beim weißen Turm, standen da ein paar Zeugen Jehovas rum. Da ging ich doch gleich mal schnurstracks drauf zu und sagte: "Äh... ich hab mal ne Frage."
Da freuen sich die Zeugen Jehovas, wenn man ne Frage an sie hat, nicht wahr? "Leider" wollte ich aber nicht wissen, wer denn nun Jesus war, sondern ob sie denn bei der Stadt Nürnberg angemeldet sind, wenn sie sich da hin stellen? Ja, also sie sind angemeldet, meinten sie, und sie müssen auch - ganz wie die Straßenmusiker - alle halbe Stunde ihren Platz wechseln. Ah, sieh mal einer an: Wenn man sie etwas Vernünftiges fragt, kriegt man auch eine vernünftige Antwort .
Also ließ ich mein Wägelchen lieber mal eingeklappt und latschte damit zum Filmhauscafe. Aber dort konnte ich es ausklappen und aufstellen.
Die anderen meinten, der Text wär zu klein. Ich soll doch gleich noch ne Brille dazu hängen, damit die Leute das auch lesen können. Hmpf, da hatten sie vielleicht echt recht .
Naja, ich werde dann wohl ein neues Plakat basteln, das ich größer beschrifte und das auch kleiner werden soll, so dass der ganze Aufbau nicht als Infowand auf Rädern durch geht, sondern noch als Trolley und ich es nicht anmelden muss. Ja, meine Güte, wer will denn was sagen, wenn ich ein Tuch über meinen Trolley lege? ...und wenn auf dem Tuch was drauf steht?
Ab sofort werden die Chaoskräfte genutzt ! Mit Ordnung und kontinuierlicher Vorgehensweise haut es ja eh nicht mehr hin, weil ich habe so viel an der Backe, dass ich nur noch improvisiere - es geht ja nicht anders.
Sehr schön zeigt sich meine chaotische Improvisation an meinem Protokoll: Da stand mein Wägelchen, ich hatte die Flyer dabei, alles prima ... nur hatte ich Papier und Stift vergessen. Zufällig reichte mir Jutta aber eine Kopie von einem Brief, den sie mir zeigen wollte und ich - schnallte mal wieder gar nix - freute mich über das Stück Papier und begann sofort damit, auf der freien Rückseite meine Stichpunkte fürs Protokoll zu schreiben. Als Jutta das nach einer Weile merkte, erschrak sie, denn ich hätte diesen Brief eigentlich nicht behalten sollen, sie brauchte ihn noch. Also riss sie mein Geschreibsel einfach vom Blatt ab und behielt den Teil mit dem Brief.
Na gut, hatte ich halt nur noch ein Stückchen Papier. Darauf protokollierte ich dann weiter. Als drauf der Platz ausging - weil ich ja die dumme Art hab, oben links was hinzuschreiben, dann ein paar Sachen in der Mitte, dann was oben rechts... - schrieb ich zwischen die bisherigen Notizen die neuen Notizen. Weil der Platz für die neue Notiz dann oft nicht reichte, schrieb ich am Rand weiter oder irgendwo anders mit Sternchen. Das Endprodukt sieht dann so aus!
Nun kommt aber erst das, worüber ich mir echt Gedanken mache: Ich kann das dann am nächsten Tag noch lesen und weiß auch noch, was ich da gemeint hab und blick da auch noch durch!
Das Thema "Chaos" - im Chaos leben, mit Chaos arbeiten - fasziniert mich momentan.
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