Sonntag, 7. Juli 2024

Rock Harz am Samstag

Ich schlief ordentlich aus und frühstückte ausgiebig, denn so wirklich prickelndes Zeug trat heute nachmittags gar nicht auf, z.B. Coppelius, die mag ich eh nicht. Dazu fuhren auch schon wieder Crew-Fahrzeuge durch die Reihen und warnten vor Sturmböen und Unwettern. Tatsächlich fing es an zu regnen, und aus diesem Grund wurde das Programm gestoppt: Keiner kam mehr auf's Gelände, Bands durften nicht mehr auftreten .

Naja, es hat halt ein bisschen geregnet. Ein richtiges Unwetter ist für mich was anderes, und offenbar auch für manch anderen, denn ein paar Leute waren immer noch da oben auf der Teufelsmauer unterwegs und kraxelten die Felsen hoch. Die hier herunten schimpften darüber, wie "tollkühn" diese "Unverbesserlichen" seien, bei so einer bösen Unwetterwarnung auch noch auf den Berg zu steigen ... dass sie aber alle wieder heil herunter gekommen sind und niemandem was passiert ist, weil eigentlich gar nix war, gibt denen nicht zu denken? Sie kommen nicht drauf, dass es nicht schlimm ist, wenn es mal ein bisschen regnet? ...oder wenn es im Sommer 30 Grad hat? ...oder wenn sonst ein für die Jahreszeit völlig adäquates Wetterphänomen auftritt? Nein, dann halten sie ganz normale Leute für "tollkühn" und "unverbesserlich", statt sich selber für hysterisch? Mensch, lasst euch doch ausstopfen, ihr elenden Hosenschisser! Echt, ich habe diese Weicheier und aufgescheuchten Klima-Hühner sowas von satt!

Eh, und was war in Wacken, bittschön: Da versanken Leute und Fahrzeuge im totalen Sumpf und das Festival fand trotzdem statt. Hier dagegen schiffts mal kurz a weng, und sie rufen gleich die Katastrophe aus. Sind das irgendwelche Versicherungs-Fakes? Anders kann man sich das doch nicht mehr erklären!?

Endlich wurde das Infield wieder geöffnet und ich lief mal runter. Dort vor dem Eingang standen ein paar Stände, u.a. ein Stand mit zwei Druckern, und da druckten sie komische Gebilde, die sie dann als Schlüsselanhänger verkauften. Na, das überzeugte mich nun aber nicht. Der Drucker druckte und druckte, und an dem Werkstück sah man noch 3 Druckvorgänge weiter kaum einen Unterschied. Wie lang braucht denn der, um einen Schlüsselanhänger zu drucken?

Vor dem Eingang standen drei Personen von der wilden Jagd, mit denen man sich fotografieren lassen konnte.

Ich ging mal rein und guckte, wer grad auftrat. Oh, Orden Organ - hatte ich erst vor kurzem im Löwensaal gesehen.

Dann Soilwork ...


...und dann Schandmaul.

Siehe da: Da hupfte auf einmal Alea auf die Bühne! Den hatte ich vorhin schon im Publikum gesehen. Offenbar wollte er inkognito bleiben, denn er trug eine schwarze Mütze tief ins Gesicht gezogen, aber man erkannte ihn natürlich trotzdem, nicht zuletzt an seinen Securities, die um ihn rumwuselten und alle "Saltatio Mortis" auf den Jacken gestickt hatten .

Bei wem Alea nun alles Gastauftritte hat, da blickt man ja nimmer durch: Versengold, Fiddlers Green und jetzt auch Schandmaul.

Danach gab's technische Probleme, denn irgendwie wollten sie das Regenwasser von den Dachplanen abkippen, trafen damit aber die Bühne und das ganze Equipment. Drum hatten sie ihre liebe Mühe, bis wieder alles funzte und ein neues Geräusch aus den Lautsprechern kam.

Sie spielten gestern noch in Nürnberg, allerlei Freunde hatten auf Facebook schon Bilder gepostet, und heute spielten sie nun bei uns auf dem Rock Harz: Judas Priest! Da traf ich nun auch endlich den Thomas, denn der stand mit seiner Frau ziemlich weit vorne, in der 12. Reihe. Da stellte ich mich gleich daneben und so kam es, dass ich den Judas-Priest-Gig fast ganz vorn hautnah erlebte. Da ging's natürlich ab, und ein Crowdsurfer nach dem anderen segelte über meinen Kopf.

Ja, also wenn mich der Peter von Pain nicht nimmt , dann nehm ich den Gitarristen von Judas Priest . Das ist doch auch ein überaus schnuckliger Kerl!

Aber ein Gig weiter kam ja dann schon wieder mein Peter, diesmal mit Hypocrisy. Klar: Wo Pain spielen, spielen auch Hypocrisy.

Auf dem Gelände war nun schon Aufbruchsstimmung. Die Buden wurden abgebaut und die Angestellten packten schon alles ein. Normalerweise trifft mich da immer schon diese zu-Ende-Depression, nur diesmal nicht, weil für mich ist es nicht der letzte Tag! Nein, mein Festival ist nicht zu Ende! Nein, Freunde, ihr könnt zwar alle heim fahren, aber ich nicht! Nein, ich fahre morgen nicht heim, ich fahre nur weiter! Ich fahre morgen rüber zu In Flammen! Ich mach jetzt nur ein bisschen Atempause und dann geht es weiter mit dem nächsten Festival! Ja, so stell ich mir mein Leben vor .

Zuerst aber wollte ich noch Lordi sehen, die als Headliner auftraten.

Lordi sind gut informiert. Lordi wissen, was in Germany "ja" bedeutet, und Lordi wissen auch, was in Germany "jaja" bedeutet, nämlich licken sich da die Germans in the assh0le . Lordi amüsierten sich prächtig über solche tiefsinnigen, germanischen Sitten.

Ich blieb nicht ganz bis zum Ende und machte mich auf den Heimweg. Manche Parkplätze waren nun schon leer, die Leute schon gefahren. Um das Naglfar herum hatten wir auch schon alles aufgeräumt und eingepackt: Das Fahrrad war schon weg, das Wägelchen, alles schon verstaut. Also ab ins Bett und morgen dann eine Haltestelle weiter!

Keine Kommentare: