Freitag, 5. Juli 2024

Rock Harz am Donnerstag

Um 13:30 war heute das Treffen der Metal-Gruppe am Brunnen vor dem Mutantenstadl veranschlagt. Carmen hatte das schon so früh am Tag terminiert, weil später würden ja dann die Leute immer irgendwelche Bands sehen wollen. Drum stand ich extra bald auf.

Kaum waren ich und ein paar andere dort, fing es an zu regnen - zuerst noch so leicht, dass wir uns an einen Tisch setzten und den dort stehenden Sonnenschirm aufspannten, aber der Wind blies den Regen drunter durch und so flüchteten wir in das Wirtshaus. Dorthin flüchteten auch nach und nach alle Umstehenden. Jetzt schüttete es auch richtig runter. Wir standen gut eine Stunde unter diesem Dach und warteten auf bessere Zeiten. Dann vereinbarten wir lieber ein neues Treffen, das ist jetzt dann am Samstag, weil das hier war ins Wasser gefallen .

Nun gab es weit und breit einen großen Biermangel. Ralf und Robert hätten ja am Dienstag Bier einkaufen sollen, aber als sie in den Rewe kamen, waren dort schon alle Dosen ausverkauft, ebenso sämtliches Grillzeug. Auch der Getränkemarkt war schon leergekauft. In ganz Ballenstedt gab es kein Bier mehr und auch keine Würstchen. Wir hatten eigenlich kalkuliert, dort 2 Paletten Bier zu kaufen, denn mit den paar Dosen, die ich so standardmäßig im Naglfar dabei hatte, kamen wir nicht mehr weit.

Carmen und ihr Mann hatten sich eine Ferienwohnung in Quedlinburg gemietet. Sie fuhren von dort jeden Tag mit dem Auto her, konnten dort auch einkaufen, dort gab es auch noch ein wenig Bier, und so brachten sie mir eineinhalb Paletten mit. Im Regen zog ich drum das Wägelchen hinter mir her bis zu Carmens Auto auf dem Tagesparkplatz und holte mir die Lieferung. Dann ging es die verschlammten, aufgeweichten Feldwege wieder zurück *ächz*. Mehrere Kerle boten mir unterwegs gegen eine Dose Bier ihre Hilfe an, aber das Wägelchen wär wohl dann leer gewesen bis ich überhaupt angekommen wäre, nix gibt's!

Der Regen hatte nun aufgehört, aber alles war natürlich nass. Varg hatte ich unterdessen verpasst, aber Rage erwischte ich noch und sah sie mir an.

Danach aber schnell weg, damit ich zum Auftritt von Pain wieder rechtzeitig zurück war! Ich hatte das Fahrrad aus dem Kofferraum geholt und wollte über den Teufelsberg zum Rewe radeln. Nach dem Haufen Krach und Unmengen von Leuten tat es doch auch wieder gut, mal ein Weilchen ganz allein in der stillen Natur zu sein.

Es ist irgendwie wie in einem Bienenstock: ein riesiges Gewusel und Gesumme. Wenn man dann ausfliegt, trifft man ab und zu auf andere Bienen. Manche sind Einheimische, dann gibt es auch welche, die kommen extra her, um uns zu beglotzen und ab und zu trifft man einzelne Bienen aus dem eigenen Stock. Man erkennt sich sofort, grüßt sich, besummt einander und schwirrt weiter.
Naja, Bienen... mehr so wie die Ameisen auf einer Ameisenstraße, alle schleppten sie schwere Einkaufstüten und kämpften sich damit den Weg entlang. Ich radelte lustig an ihnen vorbei, denn auf dem Rückweg ging es fast nur bergab.

Von dieser Seite aus sah die Teufelsmauer so still und friedlich aus. Nur, wenn man genau hinschaute, sah man die ganzen verrückten Metaler, die da raufgekrabbelt sind. Ziemlich zackig war ich auf meinem Fahrrad wieder im Camp. Guckt ihr, da krabbeln sie ... die Ameisen ... auf ihrer Ameisenstraße ... den steilen Weg zum Felsen rauf.
Ich machte es mir erst mal gemütlich und futterte meinen Rollmops, den ich eingekauft hatte.

Dann aber vor zu Pain mit dem Peter. Das ist so ein toller Mann! Mit seinen langen, grauen Haaren und seiner Endzeit-Montur sieht er so klasse aus! Der tät mir gefallen .

Seht ihr, ihr alten Säcke: Der kriegt das doch auch hin, dass er nach was ausschaut! Warum ihr nicht? Warum wird euer Bierbauch immer fetter, euer Outfit immer lätschiger, und warum in aller Welt zieht ihr euch oft auch noch Crogs an?

Apropos Anziehen: Nun war die Schlange vor dem Merch auf moderate Größe abgeschrumpft und so stellte ich mich nun doch an, kam auch bald dran und ergatterte sogar noch ein Main-Festival-Shirt. Hoodies und Zipper waren allerdings ausverkauft. Naja, man muss ja auch nicht alles haben.

Ich schlenderte ein bisschen übers Gelände, denn bis zu Kreator am Abend wollte ich eigentlich nicht unbedingt ne Band sehen.

Da gaben D'Artagnan gerade Autogramme.

Andere poserten umeinander. Das war bestimmt ein echter Beichtstuhl, der mal irgendwann in einer Kirche stand. Wer weiß, wieviel schreckliche "Sünden" darin schon zur Sprache gebracht wurden? "Vater, vergib mir, aber ich trinke alkoholfreies Bier..."

In einem großen Zelt auf dem Infield war eine Kunstausstellung. Da hatten ein Maler alle möglichen Stars verewigt. Na, also Leuz, ich seh doch nicht aus wie die Doro, die hat doch ne ganz andere Nase als ich, was habt ihr nur immer ?

Vor dem Infield am Rand des Campgrounds stand dieses "Wohnmobil". Immerhin kommt der auch locker durch Wacken und braucht nirgends fürchten, dass er im Sumpf stecken bleibt.

Aber mir gefällt mein Naglfar besser. Da rechts steht es, vor der Flagge, hinter dem großen, weißen Rundzelt.

Die Tage sind gerade sehr lange und noch immer war es nicht richtig dunkel, als um 21:40 dann Hammerfall auftraten.

Als dann aber die Nacht hereingebrochen war, wurde es ganz schön frisch. Ich hatte tatsächlich meine Winterjacke dabei und die zog ich nun auch an. Aber trotzdem ging so ein garstiger, feuchter Wind, dass es sogar am Kragen der Winterjacke kalt reinzog.

Da guckte ich mir noch Kreator an, aber nicht mal ganz, weil sooo "real is Satan" dann doch wieder nicht . Die Füße taten mir weh in den schweren Stiefeln, ich hatte Rückenschmerzen, mir war kalt, ich bin alt und überhaupt: mimimi, ich geh heim.

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