Samstag, 27. Dezember 2014

der Film Exodus

Da war ich also gestern abends noch im Kino und hab mir "Exodus" angeschaut.

Ich muss sagen, ich find das ja voll praktisch! Da hockt man zuhaus online, kann sich in Ruhe nen Platz aussuchen, zahlt per Paypal und geht dann erst los, wenn der Film anfängt. Kein Anstehen an der Kasse, kein Stress, kein großes Gesuche, wo ich hock - wie schön! Auf meinem Platz war schon eine 3D-Brille gelegen und ein Zettel mit "reserviert".

Das Kino wurde ganz schön voll und irgendwie fühlte ich mich nicht so recht wohl: Das sind bestimmt alles Christen um mich rum...?! Die sahen schon alle so christlich aus, oh weh! Na nix wie Licht aus und Film an!

Obwohl die im Christenforum ja so drüber gemeckert haben, kann ich nichts gegen den Film sagen. Im Gegenteil: Ich fand ihn sogar sehr gut!

Ich kann mir schon vorstellen, was die Christen aus dem Forum am meisten gestört hat: Der hebräische Gott wird dargestellt von einem etwa 10jährigen, kleinen Jungen, der ein richtig unsympathisches Fressbrett hat. Dazu noch ist dieser aufgestellte Mausdreck von einem Jungen derartig arrogant in seinem ganzen Ausdruck, es ist so richtig zum "in die Fresse haun". Lieb und mitfühlend wirkt er überhaupt nicht, sondern bestimmend, kalt, nüchtern, unberührt von menschlichem Leid und ziemlich rücksichtslos gegen Mose und die Hebräer.

Ich möcht mal sagen: Das ist typisch Götter, denn genau so kenn ich auch Satan-Ahriman ... und ich frage mich seit gestern, woher die Filmemacher das wissen? Nee, also das gibt mir echt zu denken und ich finde das höchst faszinierend.

Besonders nett rüber gebracht fand ich die Sache mit den Plagen über Ägypten. Der Nil verwandelt sich nicht einfach so in Blut *hex hex*, sondern fette, große Krokodile greifen die Fischer in ihren Booten an, so dass sich das Wasser des Nils langsam vom Blut dieser Menschen rot färbt.

Die allerbeste Szene, die ich wirklich inhaltlich hervorragend fand ist diese: Ein Berater des Pharaos interpretiert die Plagen ganz pragmatisch. Er erklärt: "vom Blut im Nil sterben die Fische, weil sie können sich nicht an Land retten. Anders die Frösche. Sie fliehen ans Land und überschwemmen die Stadt. Die toten Fische fangen an zu faulen, das bedingt die vielen Fliegen und diese wiederum bringen die Beulen und Krankheiten." Eine wunderschöne Darstellung der nüchternen Tatsachen, die man nun ganz atheistisch, aber ebenso religiös als das Wirken höherer Mächte interpretieren kann. Rundum, ich kann mir vorstellen: So könnte es tatsächlich gewesen sein!

Ich fand den Film auf jeden Fall recht gut gemacht.

Anders die Christen (na klar: In denen ihr wundersames, verträumtes, realitätsfernes Zauberglaubensweltbild passt das natürlich weniger gut). Das fängt schon an, dass die Plakate zum Film nicht nach ihrer Vorstellung gestaltet sind, denn derjenige, der hier aus "Götter" durch Schwärzen der ö-Pünktchen und der Silbe "er" den monotheistischen "Gott" betonen will, war bestimmt kein Atheist.

Nunja, was könnte man den Christen für einen Rat geben? Vielleicht diesen: Ihr dürft auch weiterhin den größten Unsinn glauben, aber die Dinge sind halt mal so wie sie sind - und in ihrem tatsächlichen so-Sein wirken sie auch.

Last not least noch einen Tipp von Satan-Ahriman: Man versteht Gott erst, wenn man die Natur und die Realität akzeptiert.

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