Sonntag, 27. Juli 2014

Ahrimans Blümchengarten

Heute schlief ich dann mal chillig aus und schmiss mich dann auf die Trudl, bissl um Nürnberg cruisen. Als ich wieder heim kam, sah es ein wenig nach Regen aus. Drum ließ ich die Trudl unabgedeckt, damit sie mal ne richtige Dusche abkriegt und sauber wird. Ich könnt sie eigentlich auch mal richtig putzen und polieren...? Ach, Leuz, wenn ich Zeit hätte! *heul*

Trotz bedrohlicher Regenwolken walkte ich los, weil ich wollte die Kalorien von gestern wieder runter kriegen. Also walkte ich in den Burggraben und stiefelte von dort aus rauf auf die Burg, weil da wollte ich wegen der Kapelle und der Teufelssäule weiter-recherchieren. Ich landete erst mal im Burggärtchen. Seht ihr: Dort, wo der rote Kreis ist, ist die Baustelle, hinter der ich vorletzte Woche mein Kerzchen am Eck angezündet hab. Also war ich zu weit links.

Ich lief die Burgmauer oben entlang und landete im anderen Burggarten. Jetzt war ich genau über Satan-Ahrimans Eck: Warum wollte der denn ein Blümchen von mir? Hier sind doch genug Blümchen! Eine ganze Menge Blümchen sind da!

Kaum hatte ich den Blumengarten betreten, fielen die ersten Regentropfen. Es regnete bald ganz schön heftig, dazu kam auch noch ein Gewitter und dann kam der fette Wolkenbruch. Ich hatte zwar einen Schirm dabei, aber der hielt den Wassermassen nicht stand und so lief ich doch auch schnell an die Mauer in eine Tür, so wie ein paar Touristen, die soeben auch vom Gewitter überrascht worden waren. Die Tür, in die ich mich in der Eile unterstellte, war die Toilette. Mit den anderen 3 Touristen stand ich also in der Damentoilette über dem Tiergärtnertor und wartete, dass der Regen nachlassen würde.

Wenn man das Klofenster aufmachte, guckte man über den Schützengang direkt auf den Tiergärtnertorplatz!

Als das Wetter etwas heller wurde und der Regen wenigstens ein bisschen nachließ, drängte ich mich aus dem Klo raus: "Ich geh, ich hab ja einen Schirm!" meinte ich. Der Schirm half nicht viel und bald war meine Hose bis zu den Knien nass und versaut, aber ich spazierte trotzdem jetzt noch bis ganz hinauf zur Burg. Dort ist nämlich der "Heidenturm".

Ich hatte von dem "Heidenturm" erst bei der Whisky-Tour gehört. Ich hatte bis dato keine Ahnung, dass da ein Turm "Heidenturm" heißt. Ich wusste auch nicht, welcher Turm das ist. Also guckte ich auf eine Touristentafel und stellte fest: der "Heidenturm" ist DER Burgturm! Das ist der Hauptturm der Burg, auf ihm ist auch die Fahne. Leute, ich habe den dringenden Verdacht, dass die ganze Burg einst "heidnisch" war - wie Satan-Ahriman ja sagte: SEIN Platz! Hey, was iss'n da los?!

Der Heidenturm schließt auch gleich an die Burgkapelle an, in deren Untergeschoss die Säulen mit den "nichtchristlichen" Symbolen stehen sollen bzw. die Teufelssäule weiter gehen soll. An dem Heidenturm sind auch die Figuren, die vorchristliche, nichtchristliche Personen darstellen und von denen niemand weiß, wer da dargestellt sein soll.

Die Figuren sind leider so stark verwittert und verfallen, dass sie nicht mehr erkennbar sind. Hey, Stadt, warum lässt man denn die "nichtchristlichen" Figuren am Turm verrotten, während jeder Scheißjesus alle paar Jahre restauriert wird? Was iss'n da los, hey?!

Ich lief im Regen um den Turm herum und fand in einem kleinen Garten links des Turms einen Museumswächter mit einem Schirm. Der freute sich, dass trotz des Regens ein Besucher kam und bot mir gleich seine Dienste an, also fragte ich dem Löcher in den Bauch: Wie komme ich ins Untergeschoss der Burgkapelle?

Der Museumswächter erzählte: Die untere Kapelle sei verschlossen. Der Grund, warum sie nicht zu besichtigen ist, sei auch nicht die ausgetretene Treppe, von der der Kurt erzählte, und dass diese zu gefährlich sei, dass man ausrutschen könnte, sondern die untere Kapelle ist hier gleich um den Turm durch eine alte Eisentür zu betreten. Die Tür ist aber verschlossen, weil im 12. Jahrhundert hat man (wer: "man"??) diesen unteren Kapellenteil einem christlichen Orden geschenkt (einfach so? Freiwillig?? Ha: bestimmt nicht!). Diesen Orden gibt es heute noch und der verwahrt auch den Schlüssel, lässt dort aber niemanden rein. Was für ein Orden das ist, konnte mir der Mann nicht sagen. Er meinte aber, er selbst sei einmal unten gewesen, weil es war in der oberen Kapelle etwas abgebrochen und dort runter gefallen und da schloss man ihm auf, dass er das abgebrochene Stück da unten wieder hoch holen konnte.

Ah ja, freilich, hä haaa-ha: "Man" schloss ihm auf und er war selber unten, er weiß aber nicht, wer für den Schlüssel zuständig ist und welchem Orden die Kapelle gehört.
Sagt mal, für wie bescheuert halten die einen denn? Warum erzählen denn solche Stadtwarte, Museumswächter und Kirchenführer immer so Ausreden? Das stinkt doch 10 km gegen den Wind nach Lügenmärchen!

Warum wird denn um all das heidnische Zeug, also um die schwarze Madonna in Regensburg oder hier um diesen Heidenturm und die heidnischen Säulen so ein Geheimnis gemacht? Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter oder fürchten die vielleicht Anathema, oder was?!

"Recherchieren Sie! Nächste Woche komme ich wieder!" versprach ich dem Museumswächter: "und dann will ich wissen, welchem Orden die Kapelle gehört!", ... sonst hol ich der Königin ihr Kind!

Ich ließ den Museumswächter stehen und ging auf die andere Seite um den Heidenturm herum. Dort fand ich die Eisentür!

Ein Fenster war daneben, ganz schön hoch, und ich versuchte, mit meiner Kamera hineinzufotografieren, aber außer dem Spiegelbild meines schönen, roten Schirms kann man nix erkennen.

Das ist wohl das Schloss der 800 Jahre alten Tür. Wie schließt denn das ab, das hängt doch eigentlich bloß doof in der Luft rum? Ich rüttelte an der Tür, aber sie war wirklich fest verschlossen. Ha, aber nun sind diese alten Türschlösser ja immer große Löcher und so hielt ich einfach mal mit meiner Kamera in das Schlüsselloch.

Da! Die Säulen!!!

Also so viel ich von den Säulen erkennen konnte, sind auf ihnen keine Zeichen. Aber Kurt meinte ja auch, es seien dort unten noch mehr als die 4 Hauptsäulen und die (vermutlich) keltischen Zeichen seien auf diesen anderen Säulen.

Naja, wenn ich die Woche Zeit habe, werd ich mich mal darüber durchgoogeln und nächste Woche steh ich wieder vor dem Heidenturm und nerve den Museumswächter.

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