Sonntag, 20. April 2014

Leonardo-da-Vinci-Ausstellung

Eigentlich wär ich heute ja gern mit dem Motorrad in die Fränkische rausgetrudelt, um ein paar Christen bei ihren widerlichen Osterritualen zu dokumentieren, aber es war mir zu kalt und zu regnerisch. Also ging ich dann mal lieber in die Leonardo-da-Vinci-Ausstellung, die seit dieser Woche im Quelle-Areal läuft. Schon auf dem Hinweg erwischte mich eine Wolke und es regnete, aber ich radelte einfach weiter, hatte nimmer weit.

Die Ausstellung kostete 15 € (2 € mehr als sonst, weil Feiertag ist). Ein Audio-Guide kostete nochmal 2,50 € Aufpreis, weil arme Leute brauchen ja auch einfach nur die Tafeln lesen.

Fotografieren durfte man, nur nicht mit Blitz. Dabei waren die Ausstellungsstücke natürlich so düster beleuchtet, damit auch ja kein Foto was wird und man manchmal schon nur mit Mühe noch die Tafeln lesen konnte.

Ich stand grad so in der 1. Halle, da kam gleich eine Wächterin daher und meinte, ich soll meinen Rucksack nach vorne hängen, weil wenn ich den am Rücken trage, könnte ich andere Leute verletzten. Was will die? Erst hab ich es ja gar nicht kapiert, weil das ist doch das Normalste von der Welt, dass man einen Rucksack auf dem Rücken hängen hat - und nicht vorn...? Ja gut, da schulterte ich ihn halt.

Da Vincis technischen Aufzeichnungen und Skizzen waren gebaut worden. Da hingen also dann diese Fluggeräte, die er sich ausgedacht hatte an der Decke. Wenn man die Decke aber auch noch mit schwarzen Tüchern ausgehängt hätte, so dass die Lüftungsrohre nicht so störten, dann hätte das bestimmt einen schöneren Eindruck gemacht.

Das Meiste durfte man nicht berühren. Aber BEBLASEN durfte man es bestimmt! Hier seht ihr ein Gerät zur Bestimmung der Windstärke. Also pustete ich mal kräftig drauf und siehe da: Dann neigt sich das Metallblatt auf der rechten Seite (das man auf dem Foto nicht einmal richtig erkennen kann) und deutet an der Skala an dem Bogen auf einen der Striche. Je stärker der Wind, desto höher steigt das Blatt.

Die meisten Mechanismen waren irgendwelche Winden und Hebevorrichtungen. Das ist eine Sperrvorrichtung: Hinten ist ein Keil, der sich in die Zähne des Zahnrads neigt, so dass das Gewicht nicht runterfallen kann, sollte einem die Winde aus kommen. Also es ist praktisch eine Aufzugrunterfallverhinderungsvorrichtung.

Krasse, anatomische Studien hat der da Vinci angefertigt. Er soll an die 30 Menschen seziert haben. Wie er dazu kam, ein Kind im Mutterleib zu skizzieren, mag ich mir nicht so bildlich vorstellen.

In der Zeichnung fällt auch auf, dass er spiegelverkehrt geschrieben hat. Boah, der muss ja echt ne krasse Trotzphase gehabt haben. Wie kann man denn auf die Idee kommen, spiegelverkehrt zu schreiben?! Noch dazu war das damals ja gleich ein Indiz, von der Inquisition schief angeschaut zu werden.

Da Vinci konstruierte gerne Fahrgeräte, die ohne Pferde laufen sollten. Hier seht ihr ein Ur-Fahrrad...

...und eine Art Ur-Auto.

Er erfand auch diese schöne Sägemaschine.

Auch "U-Boote" oder Taucheranzüge hat er sich ausgedacht. Ob das alles aber auch wirklich funktional war, wage ich doch zu bezweifeln.

Ein Tretboot hat er konstruiert. Das könnte ja noch wirklich gefahren sein, warum denn auch nicht.

Dass aber diese "Wasserski" funzten, mit denen man über das Wasser schlittern können sollte, das glaub ich nun eher nicht.

Auch die ersten Musikinstrumente aus dem Speedmetal-Genre gehen auf sein Konto: eine Drum-Machine!

Das hat mir wiederum gut gefallen und da musste ich gleich ein paar Selfies schießen: Ein Spiegelkasten!

Aber wie auch immer: Es ist natürlich wieder der Krieg, Kampf und das Militär, was den Genius antreibt. Es würde bestimmt um die Hälfte weniger erfunden werden, wenn man nicht irgendwie dem anderen ordentlich eine auf den Pelz brennen wollte. Eine ... oder auch gleich 11 auf einmal!

Dann hing ein ganzer Raum natürlich auch noch voller Mona Lisas. Das fand ich langweilig, weil das Bild ist halt schon so abgedroschen, dass ich es schon grundsätzlich nicht mehr interessant fand. Es wurde in der Ausstellung natürlich auch besonders hervorgehoben und in verschiedene Teile gesplittet, die dann alle noch extra analysiert wurden. In allen Varianten von Farb- und Effektfiltern wurden die Bildteile variiert. Also das kann ich mir online besser anschaun, sowas.

Da gefällt mir doch dieses gleich besser:

Alles in allem fand ich die Ausstellung das Haufen Geld nicht wert. Da war die Tut-Anch-Amun-Ausstellung um Längen interessanter, find ich. Naja.

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