Aber alles andere war mir nun nicht mehr neu, hatte ich schon gesehen ... außer den komischen Park, den er mir zeigen wollte. Ich wollte nicht in den Park mit dem in tiefster Nacht, hey, und zum Glück war der Park auch abgesperrt! Also sparten wir uns den Park.
Gegen früh um 3 wurde dann auch Joel müde und ging heim. Da latschte ich dann mal gemütlich zum Bahnhof vor. Ich wollte mich in die Wartehalle hocken oder vielleicht sogar schon auf Gleis 2, von wo mein Zug gehen würde.
Als ich aber an den Bahnhof kam, war der abgesperrt! Habt ihr schon mal sowas gesehen? Ein Bahnhof, der abgesperrt ist?! Gibt's das? Ja, hier gab es das, denn der Bahnhof war einfach dicht. Ich sah auch auf einer Bank vor dem Bahnhof einen völlig verschlafenen Mann mit einem Koffer hocken, der schon ziemlich grantig aus der Wäsche schaute. 3 Taxifahrer standen mit ihren Taxis vor dem geschlossenen Bahnhof und unterhielten sich. Einer von ihnen hatte sogar einen Klappstuhl dabei. Sie hielten da nächtliche Siesta auf der ansonsten wie leer gefegten Straße. Es war kein Mensch unterwegs! Könnt ihr euch das vorstellen? Es lief niemand auf der Straße, also wirklich gar keiner, nicht einmal ein Besoffener oder irgendwelche Strolche oder ein Liebespaar - einfach niemand! Es fuhr auch kein Auto durch die Stadt, nicht einmal die Polizei!
Ich spazierte wieder zurück auf den Hauptplatz und guckte dort ein bisschen rum, aber da war auch nix und niemand - außer ein paar Geistern in den Dachgiebeln, aber mit denen unterhielt es sich schlecht .
Da spazierte ich wieder zum Bahnhof. Ich lungerte dort noch ein bisschen rum. Mittlerweile waren noch ein paar einzelne Männer aufgekreuzt, die offensichtlich reisen wollten und hatten sich ins Bushäuschen gehaut, um dort noch eine Weile zu pennen, oder saßen auf den Bänken rum und glotzten genervt.
Da endlich! In der Früh um 5 kam ein Mensch aus dem Inneren des Bahnhofs und begann, die Türen aufzusperren! Hey, das ist ja endlich mal ne Action hier mitten in der Nacht! Da ging ich gleich rein in den Bahnhof und schob das Fahrrad aufs Gleis 2.
Nun schmiss jemand den einen von den beiden dort geparkten Zügen an. Der Zug röhrte vor sich hin und lief sich warm. Nach einer Weile fuhr er dann los. Es saß sogar 1 Reisender drin, nämlich der Mann von vorhin auf der Bank mit seinem Koffer.
Dann fing es langsam im Osten hinter dem 2. Zug an, heller zu werden. Es dämmerte. Bald stand nur noch der Mond und der Morgenstern am Himmel.
Im Bahnhof war ein McDonalds und ich hoffte ja inständig auf einen Kaffee, aber das McDonalds machte erst um 6 auf.
Es war dann schon ordentlich hell, da fuhr mein Zug ein. Ich schob gleich mein Fahrrad rein, hockte mich dazu und rührte mich nicht mehr vom Fleck, aus lauter Angst, in diesem Kaff hier bleiben zu müssen. Dann würde ich halt erst in Bologna Kaffee trinken.
Es dauerte eine Weile, dann fuhr der Zug los. Es war so ein Bummelzug, der in jedem Kaff hielt. Eine Schaffnerin stieg noch jedesmal aus, kontrollierte die Türen und winkte dann dem Lokführer mit einem großen, grünen Tuch zur Weiterfahrt.
Endlich waren wir in Bologna. Bologna ist mind. 3 x so groß wie Ravenna und entsprechender Trubel war dann auch auf dem Bahnhof. Gleich nachdem ich das Fahrrad und das ganze Gepäck aus dem Zug gerissen hatte, lief ich zum nächsten Fahrplan und guckte, wo mein Zug weiterfährt. Es war um 8:10 auf Gleis 1 ovest. Was heißt denn "ovest"? Heißt das was Wichtiges? Ich schob das Rad erst mal rüber auf Gleis 1 und guckte, was dort angezeigt wurde.
Es kam dann eine Durchsage, aber ich verstand kein Wort. Irgendwie standen mir hier aber zu wenig Leute rum, außerdem war es schon 8:06 Uhr und kein Zug war da. Das war mir gar nicht geheuer und so lief ich zum nächstbesten Typen, der da rumstand, fragte ihn, ob er Englisch könnte und als er das zum Glück konnte, wollte ich wissen, wo mein Zug fährt. Der meinte zuerst, es wäre hier, auf Gleis 1, aber als ich dann meinte, es wären so wenige Leute und noch kein Zug da, wunderte er sich auch und fragte einen Officer, der daher kam. Der Schaffner guckte erst auf den Fahrplan und sagte dann, es wäre hier, auf Gleis 1. Da gatzte ich aber rein: "guckt mal, da steht 'ovest', was heißt das?" "Ach so, 'ovest', na DAS ist da drüben!" vermittelte der Schaffner. "Was? Wo genau??" Es war schon 8:06, ich hatte nur noch 4 Minuten!!
Der Kerl, den ich zuerst gefragt hatte, packte mein Fahrrad, schobs auf die Treppe zu - dabei war doch da hinten ein Lift, aber zu dem schafften wirs nicht mehr - und er schleppte das Rad mit dem schweren Gepäck die Treppe runter, rüber nach links und bei Gleis 1-ovest die Treppe wieder hoch. Wir rannten noch durch die Leute, weil da stand der Zug und der Schaffner schloss schon die Türen! Schnell noch hin, der Typ quatschte kurz mit dem Schaffner, also noch schnell rein, Fahrrad in den Zug geschmissen, ich war derweil auf die Laderampe hochgekraxelt und saß im Waggon und der Typ hinterher! Was will der jetzt noch in meinem Zug? "Mille grazie!" sagte ich erleichtert, aber er meinte: "Money." Ach so, na da gab ich ihm halt einen 10er, das war mir seine Aktion nun schon wert.
Ja, also ich hab mirs echt auf der ganzen Reise so gedacht: An so einem größeren Bahnhof wie Nürnberg oder München gäbs für Einheimische, die sich gut auskennen, doch eine Menge Möglichkeiten, schnell mal ein paar Kröten zu verdienen. Es ist nämlich unheimlich blöd für so einen Reisenden, mit nem Ticket am Bahnsteig zu stehen, 5 Gepäckstücke mit sich zu schleppen und nicht zu wissen, wo der nächste Zug fährt und nur noch 5 Minuten Zeit zu haben.
Oder was auch eeend-nervig ist: Der Zug fährt in 10 Minuten, man braucht noch schnell ein Ticket, kommt am Automaten aber nicht klar, da fremdsprachig oder einfach zu stressig, rennt an den Schalter und stellt dort fest, dass man ne Nummer ziehen muss. Man zieht 2505, guckt auf die Anzeige und da wird grad 2449 aufgerufen und nur 3 Schalter sind offen. Da könnte man so als armer Schlucker z.B. eine Nummer ziehen, eine halbe Stunde warten, bis die Nummer in 5 Nummern endlich dran kommt und sie dann gegen bar cash jemandem anbieten, der endgestresst in die Halle rennt und einfach keine Zeit mehr hat, sich auch noch anzustellen. Na, wenn ich mal wieder arbeitslos bin und Kohle brauch, dann versuch ich das mal!
Auf alle Fälle: Ich war im richtigen Zug und der fuhr auch gleich los.
Ich fuhr damit nur eineinhalb Stunden, dann war ich in Verona. Hier war vor knapp 2 Wochen alles los gegangen! Auf dem Bahnhof in Verona war noch viel mehr Betrieb als in Bologna. Auf dem Gleis 1, wo mein Zug fahren sollte, standen eine Menge Leute. Na, ich ging erst mal runter in die Bahnhofshalle, mir was zu futtern kaufen und auch endlich mal einen Kaffee ab zu kriegen. Dann stellte ich mich wieder rauf auf den Bahnsteig zu 4 anderen Leuten, die ein Fahrrad mit sich führten.
Die 4 Radler waren aus Tirol und schon am Bahnsteig guckten die auf mein Rad und ich auch auf die Räder von denen, weil die hatten echt fette, teuere Teile. Da war meins ja bubbl dagegen. *grins grins* nüber und rüber, da fuhr der Zug ein. Der eine Radler guckte schon gleich, wo der Fahrrad-Waggon war, vorn oder hinten, weil auf dem Bahnsteig standen 100e Leute, da kämste mit dem Rad nie ans andere Ende des Zuges. "Da!" Da war der Fahrrad-Waggon! Wir schoben ihm alle 5 unsere Räder hinterher.
Der Zug hielt endlich.
Die erste von den 4 Tirolern schmiss ihr Rad hoch, der eine Kerl von den Vieren war schon im Zug und hob es gar rein. Dann das nächste Rad! ...und 100 Leute außen rum, die eigentlich auch gern zuerst eingestiegen wär. Dann das 4. Rad von den Tirolern. Die Radlerin stand aber nun mit ihrem Rad im Zuggang und rief runter, dass nichts mehr rein passt! Mittlerweile war noch eine weitere Radlerin aufgetaucht, die wie ich an die Stelle des Zuges geradelt war, wo schon ein paar Radler (also wir) standen. Die stand noch weiter hinten, auch hinter den anderen Leuten, und rief dann: "Da hinten ist noch ein Fahrrad-Waggon!" Ich schmiss meine beiden Fahrradkörbe und das Zelt mit dem Schlafsack in den Gang des Zuges und rief zu den Tirolern: "Könnt ihr auf mein Zeug Acht geben, einfach nur in den Gang schmeißen und drin lassen, ich hols mir später, wenn ich drin bin! Danke!"
Also zurück, lasst mich durch! Die nachdrängenden Leute machten mir ganz gern Platz, damit sie vor konnten und ich radelte auf dem Bahnsteig dort hin, wo gerade die letzte Radlerin angekommen war: am Kopf des Zuges, gleich hinter dem Triebwagen. Die meisten Leute waren schon im Zug, manche Türen waren schon geschlossen, da kam ich vorne am Triebwagen an: Jetzt wollte da so ein uniformierter Wichtigmeier aber erst mein Ticket sehen! Das hatte ich im Rucksack, also Rucksack aufgepfriemelt ... Scheiße, Knoten drin in der Schnur, oh Mann ... Knoten aufgebubbelt, Ticket rausgeholt, Fahrrad reingeschmissen, gleich hinterher in den Waggon gehüpft, angeschissen worden, dass das ein Frachtwaggon ist und ich als Passagier da nix verloren hab, wurscht g'wen, pfiffen hat's draußen, klack, alle Türen gingen zu - aber ich war drin, ächz!
Nachdem ich mich von dem Gerenne, Geradle und Gestresse erholt hatte, machte ich mich auf, durch den Zug zu gehen und die Tiroler zu suchen, die mein Gepäck hatten. Aber schon im 1. Waggon hatte ich derbe Probleme, denn dort war ein heilloses Durcheinander. Jeder hatte versucht, so schnell es geht in den Zug zu kommen, alle hatte ihren Krempel schnell irgendwo hingeschmissen, nur rechtzeitig noch reinhüpfen, und die nachfolgenden Leute flogen oder stiegen über die ganzen Koffer und Taschen und oh weh! Naja, da schloss ich mich an, kletterte mal lustig los über all die Gepäckstücke "tschuldigung, kann ich mal durch?" Endlich, endlich hatte ich dann mal die ungefähre Mitte des Zuges erreicht und auch die Tiroler gefunden, die von einem noch wichtigeren Uniformdeppen angeschissen wurden, wie sie nur so blöd sein konnten und ihre Räder hier rein schieben konnten?! Sämtliche Leute, die soeben ihre reservierten Plätze suchten, steckten im Gang fest, weil da standen die Tiroler mit ihren Fahrrädern. "Hier stand ein Fahrradzeichen am Waggon!" verteidigte sich der eine Radler. Da hatte er Recht, das habe ich auch gesehen - ja und da waren ja auch 2 Aufhängevorrichtungen für Fahrräder! Der Schaffner schimpfte zurück, er hätt ja mal fragen können, bevor er sein Rad hier in den Gang stellt, dass keiner mehr durchkommt. Naja, aber wen hätt er denn fragen sollen, es war ja nur noch ein Gedränge und ein Chaos und niemand da, der irgendwelche Anweisungen gab. Auf alle Fälle war es ein heilloses Durcheinander, Gedränge und Geschimpfe. Mir wurscht, weil ich hatte mein Fahrrad im richtigen Waggon und ich hatte auch mein restliches Gepäck wieder gefunden, halali!
Es dauerte noch eine Weile, während dessen ich zwischen zwei Zügen stand, weil anschließend das Rad von dem einen Tiroler so dämlich im Gang stand, dass es kein Vor oder Zurück mehr gab. An der nächsten Haltestelle wollten die beiden, deren Räder nicht mehr in den Wagen passten, aus dem Zug hupfen und schnell zum Fahrradwaggon radeln. "nach links oder nach rechts?" fragten sie mich: "Nach rechts, ganz nach vorn, das ist fei ein Stück!" Na, DAS würde wieder ein Gestresse geben!
Als die beiden Räder und die Radler aus dem Zug gestresst waren, stellte ich fest, dass ich auch mal gern einen Sitzplatz hätte. Ich mein, ich hock mich schon auch mal ne Weile dumm in den Gang, aber keine 5 Stunden bis nach München! Ich suchte mir ein Abteil, in dem noch ein Platz frei war, aber da erfuhr ich, dass die Plätze nummeriert waren und jeder einen festen Platz reserviert hatte. Wo ist denn dann MEIN Platz? "Waggon Nr. 254" und darin "Platz 55" stand auf meinem Ticket, erklärte mir ne Mitreisende, ach ja, da! Ja, welche Nummer hat denn der Waggon, in dem ich da bin? ...und wo gehts aufwärts und wo abwärts? Also schmiss ich meine Gepäckstücke erst mal hin und guckte, in welche Richtung ich musste, d.h.: Alle Leute, die im Gang hockten, mal hochgescheucht "kann ich mal durch?", dann durch gewesen, festgestellt, dass der Waggon dort eine Nummer niedriger hatte und ich aber die Nummern höher brauchte, also wieder zurück, dasselbe Durchgedränge nochmal im nächsten Waggon, dort hab ich dann aber nur den ersten Teil des Gepäcks (die 2 Seitenkörbe) mitgenommen, das Zelt und den Schlafsack hab ich irgendwo liegen lassen, denn es war einfach unmöglich, den ganzen Krempel durch all den anderen Krempel und die auf ihren Koffern hockenden Leute ohne reservierten Platz durch oder drüber zu schleppen. Und ich hatte in Ravenna noch geglaubt, die Tussi am Schalter könnte mich nur nicht leiden, als sie mich abwimmelte und sagte, der Zug sei schon voll. Wenn in diesem Zug noch ein Platz für mich zu haben war, wie sahen denn dann erst die vollen Züge aus?!
Nach einer Weile derben Durchgedränges hatte ich endlich mein Abteil gefunden. Da saßen 3 Amerikaner drin, 2 Kerle und ne Frau. Ich saß direkt am Fenster. In Bozen kamen noch 2 hübsche Studentinnen dazu, dann war auch dieses Abteil voll. Der eine Amerikaner, obwohl schon älter, fing dann an, die Studentinnen anzuquatschen. Die eine zückte draufhin gleich ein Buch und begann, vertieft zu lesen und die andere ließ sich auf ein Gespräch ein und begann, dem Amerikaner die Landschaft zu erklären, sowie die Geschichte Italiens, Österreichs und Deutschlands mitsamt sämtlichen weltpolitischen Hintergründen der letzten 100 Jahre. Sie hatte so eine monotone Stimme, da pennte ich voll weg und schlief ein.
Ich wachte auf als wir in Innsbruck waren und zwar durch einen Donner. Huch?!
In Innsbruck kam ein Wolkenbruch runter, da meinst', die Welt ging unter! Der Zug fuhr nun auch langsamer. Später in München sollte ich erfahren, dass heute keine Züge mehr durch diese Gegend fahren, weil die Strecke für den Bahnverkehr wegen eines Unwetters gesperrt werden musste. "It's only a small cloud!" erklärte gerade die Studentin dem Amerikaner anhand ihres Smartphones. Na, der Wetterbericht, der da nur "a small cloud" anzeigt, gehört nun mal voll in die Tonne, hey! Die "small cloud" zog sich quer durch die gesamten Alpen und ins Alpenvorland bis fast nach Garching!
So aus dem Zug sah das Unwetter ja voll beeindruckend und romantisch aus.
Der Zug fuhr weiter, immer noch recht voll. Dann kamen irgendwann allen Übels auch noch ein paar komische Typen in ner Gruppe daher, stellten sich voll in den Weg, rumpelten in ein Abteil und riefen: "Bahnpolizei, Personenkontrolle!" Einen Australier kontrollierten sie, aber an der nächsten Haltestelle stiegen sie wieder aus. Ich hörte sie noch sagen: "Der Zug ist zu voll, da drin finden wir ihn nicht, das überlassen wir lieber den Münchnern." Na, da hatte der Lump, den sie suchten, aber nochmal Glück gehabt!
Eine gute Weile vor München hatte ich versucht, innerhalb des Zuges ein Stück weiter vor zu kommen, um an den Triebwagen und den Fahrradwaggon zu gelangen, aber es war aufgrund der vielen Leute ein Ding der Unmöglichkeit und ich gab das dann irgendwann auf. Immer noch war ich weit, weit hinten als der Zug in München einfuhr.
Schnell sprang ich raus, warf das Zelt und den Seitenkorb mit der schmutzigen Wäsche auf den Bahnsteig, nahm den Seitenkorb mit dem Asus PC in die Hand und rannte damit auf dem Bahnsteig vor, um dort mein Fahrrad zu holen. Es waren nur noch 3 Räder drin, als ich endlich dort ankam. "Das Schwarz-Rote ist meins!" rief ich. So ein mumpfliger Bahntyp gab es mir einfach. Ja, gut, es war auch wirklich meins, aber genaugenommen braucht man doch da auch nur im Trouble hinrennen, sich kurz die Räder anschaun, auf das beste und teuerste zu deuten und zu rufen: "Das ist meins! Geben Sie es mir mal bitte!" und mit dem Radl davonradeln!? Es ist nämlich verboten, die Räder im Waggon abzusperren, weil "wenn was ist", klärte man mich auf, müssen die Räder ratzfatz wegzuschaffen sein. Also sind die ganzen Räder nicht abgesperrt und die Bahnleute geben sie einfach den Leuten aus, die danach schreien. Na, das gefällt mir echt nicht!
Wurscht aber, denn ich hatte ja jetzt mein Rad wieder. Ich schob das nun so schnell es ging gegen den Strom der noch immer aus dem Zug kommenden Passagiere wieder zurück, weil da hinten lag ja noch mein anderer Krempel. Zum Glück lag er noch da. Obwohl's nix Teueres war, was in den Körben war, wärs doch blöd gewesen, wenn das wer geklaut hätte.
Jetzt war ich erst mal da, wo ich wollte und hatte meine Ruhe, ächz! Ich war tatsächlich in München angekommen! Welch ein End-Stress war das gewesen! Mann, war ich froh!
Ich dümpelte nun erst mal am Münchner Bahnhof herum und versuchte, ein Ticket nach Nürnberg zu kriegen. Letztendlich stellte ich mich dann halt mit so ner Nummer am völlig überfüllten Schalter an und wartete a halbe Stund bis ich mal endlich dran war. Es fuhren heute noch mehrere Züge nach Nürnberg, der nächste in 7 Minuten, aber das war mir zu stressig. Ich nahm den übernächsten, eine Stunde später, da konnte ich noch was essen und ein bisschen chillen nach dieser end-stressigen Bahnfahrt.
Ich kaufte mir dieses Stück mieser Pizza (ja gut, ich war jetzt echt verwöhnt, was gutes, italienisches Essen betrifft) und eine Dose Bier und zahlte dafür 6,10 €! Meine Güte, ist München teuer! Dort kostet ja echt alles fast das Doppelte als hier in Nürnberg!
Da hockte ich dann erst mal in München am Bahnhof zwischen den Gleisen am Bahnsteig und gönnte mir ein bisschen Ruhe.
Ich war tatsächlich wieder (so gut wie) daheim! Ich war nun auch schon ganz schön lang wach, war völlig erschöpft und irgendwie war mir doch grad alles auch wurscht, oddä! *chill*
Im Zug nach Nürnberg war dann auch noch so ne schöne Reisestimmung. Ich - und ein paar andere - lungerten im Fahrradwaggon rum, wo auch ein paar Mütter mit ihren Kinderwägen eingestiegen waren. Die Erwachsenen lagen alle erschöpft in den Ecken des Waggons, die Kinder spielten am Boden zwischen den Fahrrädern, die Sonne ging grad unter ... so richtig die romantische End-Reise-Heimkomm-Stimmung.
Ja und dann war ich zuhaus. Da bin ich wieder: im Untergrund vom Nürnberger Hauptbahnhof.
Ich radelte vom Bahnhof aus heim. Zuhause packte ich erst mal vor dem Haus das Rad ab, schmiss das Zeug in den Hausgang, machte dann das Rad im Hof fest, brachte das Zeug rauf und schmiss mich dann unter die Dusche. Meine Güte, war ich versüfft! Und erst mein Zeug: Das Badetuch ist so dreckig, das pappt schon ganz! Ekelhaft!
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