Der Herr der Fliegen

...ist wohl derzeit mein Mentor und Inspirator.

Der Herr der Ratten und der Mäuse,
der Fliegen, Frösche, Wanzen, Läuse
befiehlt dir, dich hervor zu wagen
und diese Schwelle zu benagen!
(Goethe)

Dabei geht es nicht nur um die Fliegen im Büro, sondern auch in der Freizeit bewogen mich die Heere des Ba'al Zebub zu neuer Kreativität, zu Ideen und vielleicht sogar zu einer echt neuen Perspektive in meinem Leben, aber mal abwarten...

Wie ihr wohl schon bemerkt habt, waren die Happenings und Einträge hier in den letzten beiden Wochen etwas flach. Ich hatte nämlich gehofft, dass sich die Mütchen wieder kühlen, aber da das nicht der Fall war, erzähle ich euch nun kurz die Geschichte:

Nachdem ich am 31.08.2008 in meinem Blog erwähnt hatte, dass zwei Leute, die im Hinterzimmer der Valhalla übernachtet hatten, nachher mit Wunden herum liefen, die angeblich ein Arzt als Wanzenstiche diagnostizierte, erhielt ich gleich in der Nacht eine SMS von der Eva. Es stand drin, ich sollte diesen Eintrag aus meinem Blog entfernen, aber ich SMSte zurück: "Entferne DU erst mal die Wanzen". Gegen 10 Uhr rief Eva auf meinem Handy an, aber weil das mein erster Arbeitstag nach dem Urlaub war, ich also grad im Büro hockte und mich da echt nicht lauthals über Wanzen unterhalten mag, ging ich einfach nicht hin. Es kam noch eine SMS, dass das alles doch nur dummes Gerede sei, womit irgendwelche Leute sie und ihre Kneipen nur schlecht machen wollten. Iss ja gut, mei, ich hatte grad echt keinen Nerv für das Geschrei, war schließlich auf Arbeit und hing gerade gedanklich in einer Rechnungsreklamation wegen fehlender Studentenkonditionen.

Als ich heim kam und online ging, fand ich unter meinem Blogeintrag einen Kommentar vom Roland. Dazu kann ich nur sagen: Wenn jemandem das Wasser so sehr bis zum Hals steht und für ihn so viel davon abhängt wie hier angeblich für die Eva, sollte er sich einfach ne gute Spur defensiver verhalten.

Ich gab nicht viel auf die Kommentare, wie ihr ja dort lesen könnt.

Von irgendjemand erfuhr ich dann ein oder zwei Tage später, in der Valhalla hinge jetzt ein großer Zettel aus, worauf stünde, dass ich Hausverbot hätte. *lach* Ja, die Eva, die ist lustig: Jetzt, wo ich im Blog geschrieben hatte, dass ich da eh nicht mehr rein geh, krieg ich Hausverbot? ...und überhaupt: Man beachte auch diese "adäquate" Reaktion!

Die erste Arbeitswoche nach dem Urlaub war sehr anstrengend. Ich hatte keinen Bock, fort zu gehen. Außerdem hatte ich die ganze Woche noch Magenschmerzen und lag nur zuhause auf dem Sofa rum. Am Samstag wollten Ino & Co, David, Rainer und ich ins Elysium, aber mir wars dann so schlecht, ich hatte Kopfweh und Migräne und fühlte mich derartig unwohl, dass ich lieber ins Bett ging.

Ino & Co und David gingen alleine und erzählten am nächsten Tag, es sei gewesen wie immer. Roland sei da gewesen, hatte gar nichts zu der Wanzengeschichte gesagt, sondern es war lustig, sie hatten sich amüsiert und alles war wie immer. Auf dem Heimweg trafen Ino & Co dann allerdings die Eva, die gerade von der Valhalla kam und ins Elysium ging: Auf der Straße soll es einen kurzen, etwas disharmonischen Disput gegeben haben, erzählte Co.

Am Sonntag, den nächsten Tag, erhielt dann Ino von Roland eine SMS, in der Roland mir und den anderen ausrichten ließ: "Ich muss euch leider allen Hausverbot erteilen." Armer Roland! Der hängt ja echt in der Zwicke: Da muss er nun die Stammkunden aus seiner Kneipe verbannen - andernfalls hängt wohl der Haussegen schief, was?

Ino wollte noch wissen, wer denn mit "alle" gemeint seien: Gemeint waren natürlich ich, dann Ino & Co, David und Rainer - also quasi alles, was aus meinem Haus kommt. Allein diese "Kriegserklärung" ist für mich schon Beweis genug, dass an der Geschichte was dran sein muss; gäb's sonst einen Grund, gar so hysterisch zu reagieren?

Ich dachte nun, wenn die erste Welle des Bluthochdrucks verebbt, käme vielleicht wieder Vernunft auf und zumindest Roland würde das Hausverbot für meine Freunde dann aufheben. Ich wartete deswegen die nächste Woche noch still ab. Ino meinte dann gestern, ich sollte doch auch noch die weitere Woche abwarten: Wenn Roland sieht, dass in seiner Kneipe langsam dann gar nichts mehr los ist, käme er vielleicht zur Besinnung.

Aber ich find, das war jetzt genug Zeit.