Sonntag, 10. Mai 2020

Corona-Homes

Am 27.03.20 war mein letzter Arbeitstag im Büro. Aufgrund der Corona-Ausgangssperre wurden wir alle heim geschickt. Da saß ich nun zuhaus und hatte eeeeendlich mal Zeit, meine Bude aufzuräumen! Die kotzt mich schon seit Monaten an, aber ich hab ja nie genug Zeit + Muse, mal klar Schiff hier zu machen, weil entweder arbeite ich oder habe Termine und Erledigungen an der Backe oder ich habe wertvolle Freizeit, in der ich dann aber auch was erleben will - und nicht aufräumen oder putzen. Das war jetzt anders, denn ich konnte ja nix erleben. Also räumte ich die Bude auf, sukzessive, jeden Tag ein Eck. Nach der ersten Woche Hausarrest war ich dann mit dem Wohnzimmer fertig geworden und hatte sogar die Fenster geputzt.

In der zweiten Woche werkelte ich im Schlafzimmer rum, räumte den ganzen Kleiderschrank leer und reparierte endlich mal die Fächer, denn die Seitenwand hat sich gelöst, dadurch verlieren die Fachböden den Kontakt zu diesen Knibbeln an der Seite und wenn man die Klamotten nicht gaaanz vorsichtig aus dem Fach nimmt, flog das Fach durch die Knibbel und riss dann die anderen Fächer meist auch alle mit. Was hab ich mich da schon x-mal geärgert! Aber jetzt hatte ich nun endlich mal die Zeit, die nicht verloren war, wenn ich das mal reparierte! Also reparierte ich den Kleiderschrank und auch den Bücherschrank und räumte alles raus und rein und schmiss die Hälfte endlich auch mal weg.

Nach der zweiten Woche war von der Betriebsleitung beschlossen worden, dass wir alle Home Office machen müssen. Zu dem Zweck holte ich dann irgendwann den PC und das Equipment aus der Arbeit und baute das bei mir zuhause im Wohnzimmer auf. Mein schönes aufgeräumtes Wohnzimmer! Jetzt war WIEDER alles voll! Oh, das nervte mich.

Da ich also jetzt wieder arbeiten musste, ging ich auch nachmittags auf die Ranch und bastelte. Die Baumärkte waren in der ersten Woche noch offen und in weiser Voraussicht hatte ich einige Bretter, Schrauben und Material hamstergekauft. In der zweiten Woche wurden dann auch die Baumärkte dicht gemacht . Das traf mich doch übel!

Aber ich hatte ja meine gehamsterten Bretter und so hockte ich nach dem Home-Office jeden Tag auf der Ranch und bastelte Nistkästen. Es dauerte aber nicht lang, da gingen die Schrauben zur Neige und außerdem wollte ich Buntlack haben, um meine Nistkästen anzumalen. Also gab ich beim Bauhaus eine online-Bestellung auf. Zum Glück kamen die Schrauben relativ schnell, der Buntlack brauchte dann aber 3 Wochen - 2 Tage, bevor ich ihn wieder im Markt kaufen hätte können, wurde er geliefert.

Allemal bastelte ich weiter.

Mein Spatzenhaus und meine Fledermauskästen hab ich ja schon im Beitrag vom 20.03.20 gepostet - ebenso meine Nisthöhlen für Rotkehlchen.

Also stellte ich mich etwas aufwändigeren Modellen:

Das waren vier Nistkästen mit "Marderschutz", also mit verstärktem Einflugloch, damit Marder und Katzen durch die dicke Wand die Pfoten nicht weit genug anwinkeln können, um bis runter zur Brut zu greifen.

Die vier Nistkästen hängte ich dann gleich auf, zwei an die Pappel, das Weiße an die Birke und das Vierte ans PV-Haus.

....und dann ging mir das Holz aus . Da kriegte ich einen Rappel! Die Bretter waren alle und keine Chance, welche nachzukaufen! Online waren die nicht bestellbar, weil die sperrigen Dinger sind ja 2 Meter lang, das liefert keiner. Also ging ich hinter zum alten, halb abgerissenen Schuppen und wühlte dort in den Abrissbrettern, ob noch brauchbare Holzstücke zu finden waren. Ich schnitt halt das total Verwitterte ab und zog die alten, rostigen Nägel aus den Brettern. Natürlich brachte ich auch kaum genug gleichartige Holzstücke zusammen, dass es für einen Nistkasten reichte und so nahm ich dann halt dicke und dünne Bretter, welche von einem alten Stuhl mit eingedrechseltem Muster und lauter verschiedene Reste, die irgendwie noch verwertbar waren. Das ist Nachhaltigkeit!

Da bastelte ich dann so einen "Altbau" zusammen, hint und vorn zusammengestöpselt.

Nach dem Anstrich sah das Altbau-Häuschen eigentlich ganz witzig aus.

Aus den restlichen, eher schmalen Abfallteilen der neuen Bretter bastelte ich diese Vogeltränken.

Danach gab's noch 3 Altbauten aus Schrottholz. Die vermoderten Bretter reichten teils gar nicht mehr für ein ganzes Vogelhäuschen-Teil, da pfriemelte ich notgedrungen mehrere Holzstückchen zu einem Bauteil zusammen, drum sind so viele Umbrüche und Unterschiede in den Nistkästen.

Wenn man sie lackierte oder lasierte, war's gar nicht mehr so schlimm und sah doch noch ganz nett aus. Mittlerweile war dann also auch mein Lack geliefert worden.

Also hängte ich sie mal alle in den Kirschbaum.

Mittlerweile hatte ich mir auch kompliziertere Modelle ausgedacht.

Dann machte das Bauhaus endlich wieder auf und ich stürmte gleich rein und kaufte neue Bretter.

Da fing ich dann endlich auch mal an, Türchen an meine Häuschen zu bauen. Man soll ja einmal im Jahr so einen Nistkasten sauber machen und das alte Nest entfernen, damit nicht so viele Parasiten drin hocken. Dazu braucht es also ein Türchen.

Nach dem Anmalen - Lack und Lasur hatte ich nun endlich auch wieder kaufen können - sahen sie recht lustig aus.

Die Weißen hing ich dann alle an die tote Birke. Ins Oberste ist fei schon eine Meise eingezogen!

Während des Home Office in der Früh entwarf ich immer neue Vogelhäuschen-Modelle, schnipselte Schablonen und am Nachmittag sägte ich die Teile aus und montierte ein Häuschen nach dem anderen.

Dann noch anmalen - schön!

Dann bastelte ich 3 kleine "Vogelkirchen". Durch den Kirchturm fliegt das Vögelchen und im Kirchenschiff wird gevögelt und gebrütet .

Dann ging ich zum Masterplan über und bastelte ein Vogelschloss.

Anschließend bastelte ich 4 Hexenhäuschen.

...und dann bekam ich die Message, dass ich ab morgen, Montag, wieder ins Büro muss. Also schloss ich heute die Vogelhäuschen-Aera ab und baute den finalen Vogelturm auf die Garage. Damit meine Vögel keinen Hitzschlag kriegen, weil der Vogelturm ja recht sonnengefährdet ist, hab ich sie vollwärmeschutzisoliert - mit so ner alten Eisdecke fürs Auto. Die tackerte ich an die Häuschen hinten dran, möge die Silberfolie die Sonne und Hitze reflektieren - und weil das beschissen ausschaut, kaschierte ich das Ganze noch mit Stücken von einem Kartoffelsack.

Keine Kommentare: