Am Samstagnachmittag ging ich dann ein wenig in die City. Dort war aber weiträumig die "Technikmeile" aufgebaut und allerlei Maschinen und Gerät wurde ausgestellt. Mei, das nahm ja der Stadt den ganzen Flair! Keine Christen, keine Straßenmusikanten, keine Schausteller... das gefiel mir nicht, nö, und so schlenderte ich mal Richtung Burger King.
Tatsächlich war dort der christliche Wurzelsepp tätig, dieser bärtige Fundi-Zwerg, denn seine Plakate sah ich schon weit vorher aufgestellt. Zuerst kam ich aber nicht weiter, denn es rief jemand nach mir: Thor Van Voodoo war mal wieder in Nürnberg und trieb sich hier auch grad rum.
Wir gingen erst mal zum Beck einen Kaffee trinken und erzählten uns ein bisschen so das Neueste. Als wir gefrühstückt hatten, trennten wir uns und Thor Van Voodoo ging allein weiter irgendwo Richtung Bahnhof (leider! Den hätt ich nachher noch brauchen können - wenn mans halt immer schon vorher wüsste).
Ich guckte mir also mal das Christenhappening an. Es war ein Stand mit Flugzetteln, der Wurzelsepp verteilte seine Flugzettel und ein paar andere Christen lungerten noch rum und hielten Maulaffen feil - unspektakulär - wie immer. Trotzdem stellte ich mich dann mal an den Burger King und machte zwei, drei Pics. Da stach auf einmal eine Christin mit Migrationshintergrund vor dem Stand vor, ging auf mich los und motzte mich an, für wen ich denn fotografiere. Ich meinte genauso pampig: "Für mich, wieso?" Da fing die an, sich aufzuspielen, dass ich das nicht dürfte, aber ich meinte drauf, dass ich das durchaus darf und so viele Bilder mache, wie es mir passt.
Da griff sie nach der Kamera, erwischte mich am rechten Armgelenk und hielt mir die Hand fest. Als ich mit der Linken ihren Arm wegzerren wollte, packte sie auch noch meine Linke und hielt die auch fest. Da blieb mir nichts anderes, als sie mit Hilfe meines Knies von mir zu stoßen. Schon war auch ein dicker Christ, ebenfalls mit Migrationshintergrund, neben uns und rief aufgeregt, ich hätte die Frau geschlagen und er riefe jetzt die Polizei. Der Wurzelsepp schrie vom Stand vor: "Lasst sie doch gehen, das ist doch sowieso nur eine Hexe!", aber die beiden Christen mit Migrationshintergrund veranstalteten eiiin Theater, waren ja schon handgreiflich geworden und versuchten auch weiterhin, mich festzuhalten. Das wurde mir nun wirklich zu arg und so ging ich einfach. Der dicke Christ mit Migrationshintergrund hatte unterdessen sein Handy gezogen und quatschte dort rein: "Eine Frau ... sie hat eine Frau geschlagen ... vor dem Burger King..." Der Wurzelsepp rief ihm noch hinterher: "Ihr seid doch Christen, lasst die doch!", aber der Dicke wich nicht von meiner Seite. Ich lief gelassen wieder Richtung Innenstadt und er protokollierte am Handy mit: "Sie läuft jetzt Richtung U-Bahn, jetzt ist sie links abgebogen...". Ich nahm das alles nicht ernst, dachte auch einen Augenblick, dass der wohl nur faket und wahrscheinlich gar niemanden an der Leitung hatte und hoffte, dass er schon irgendwann einfach eine Ruhe geben würde. In der breiten Gasse aber waren dann plötzlich die Polizisten da und hielten mich an.
Der dicke Christ machte eiiinen Wirbel, war vollends aus dem Häuschen und regte sich auf wie ein kleines Auto, während die Polizisten meine Personalien aufnahmen und wissen wollten, was denn war. Ich schilderte die Sache aus meiner Sicht und gab ihnen auch die Kamera, aus der der eine Polizist dann die beiden Bilder vom Christenstand noch löschte. Drum hab ich leider keine Bilder außer dieses verwackelte da oben, das während des Gerangels mit der Christin noch entstanden ist. Leider war ich natürlich auch ziemlich aufgeregt, denn jetzt - im Nachhinein - fällt mir ein, dass das doch verkehrte Welt ist: Eigentlich hätte ja ICH die anzeigen sollen, weil sie hat ja zuerst hingelangt. Aber leider war Thor Van Voodoo 3 Minuten vorher weg gegangen und ich hatte daher keine Zeugen. Pech.
"Warum fotografieren Sie denn Christen-Stände" fragte mich der Polizist. "Ach, ich fotografier öfters mal Christen" wich ich aus. "Was machen Sie denn mit den Bildern?" fragte er. "Ach, die meisten archivier ich..." meinte ich (stimmt ja auch!). "Warum fotografieren Sie denn Christen" fragte er. Naja, was soll ich denn sagen? "Äh, naja, ich bin Satanist und habe da einen philosophischen Hintergrund..." meinte ich nen Ton leiser. Da zog er schon ein sehr schiefes Gesicht, der Polizist, aber verdammt: was soll ich denn drauf sagen? (Satanis, gebt mir mal nen Tipp! Ich brauch für solche Fälle mal ein echt gutes Wording!)
Die Polizisten gingen mit mir zum Polizeiauto, fuhren mich quer durch die Fußgängerzone zurück zu dem Stand, an dem der dicke Christ dann mittlerweile auch angekommen war. Der Polizistenfahrer stieg aus, der 2. Polizist blieb bei mir im Auto. Das Auto stand in der prallen Sonne. Meine Güte, wars darin heiß, mir blieb bald die Luft weg! Aus dem Auto sah ich den Polizisten am Stand mit den Christen herum lamentieren. Mist, mich hätts doch so interessiert: Ob die ihn wohl auch bekehren wollten?
Der andere Polizist bei mir im Auto fragte dann etwas komisch - er musste selber schüchtern lächeln, weil er sich mit der Frage wohl doch etwas doof vor kam - ob ich ein Messer einstecken hätte. "Nein" lachte ich. Leider hatte ich mein Schlachtermesser heute vergessen, aber sonst lauf ich immer mit Machete, Kampfhammer oder Morgenstern in der Handtasche herum...
Nach einer Weile kam der Polizist vom Christenstand zurück. Die christliche Dame würde verzichten, eine Anzeige zu erstatten - jaja, der ist wahrscheinlich zu Bewusstsein gekommen, dass SIE ja angefangen hatte! Sie hätte allerdings noch ausgesagt, dass ich nach ihr getreten hätte und das sei bei meinen Stiefeln eine gefährliche Körperverletzung! "Was?" rief ich "das darf ja wohl nicht wahr sein, das sind ganz normale Halbschuhe, nicht einmal mit Stahlkappe!" (Ich hatte meine Mary Janes an). In Zukunft, wenn ich in ein Handgemenge verwickelt werde, dann sage ich nun immer bevor ich hintrete: "Moment noch schnell, ich muss nur eben erst meine Flic Flacs anziehen..." also da hörts doch echt auf!
Auf alle Fälle durfte ich nun gehen und sie boten mir an, mich zurück zu fahren, wo sie mich aufgelesen hatten, aber ich lief lieber. Ich sollte aber nicht noch einmal zum Christenstand zurück gehen, meinte der Polizist. Neinein, diese Heiner seh ich noch oft genug, sie sind ja fast jeden Samstag in der Stadt. Wie gesagt: Eigentlich sollt ja ICH die anzeigen...
Sonntag, 27. Juli 2008
radikale Schläger-Christen
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