Als ich gegen Mittag aus dem Bett kroch, regnete es. Ich frühstückte erst mal. Da krabbelten schon wieder zwei Ameisen in der "Küche" herum und zwei weitere in der Tür. Ich kriegte die Krise und veranstaltete einen Genozide *batsch batsch batsch*! Und ich habe Ameisengift gekauft und jetzt gibt's Tote!
Dann machte ich mich gleich mal auf den Weg nach oben. Das Wetter war recht unbeständig, ein paar Tropfen fielen schon und ich überlegte, ob ich erst in den Supermarkt radeln sollte und dort beim Einkaufen den Regen abwarten, oder gleich auf die Burg, denn um 14:45 Uhr spielten Haggefugg. Ich ging lieber gleich auf die Burg, nur um festzustellen, dass ich das Samstags-Line-up mitgenommen hatte und Haggefugg erst morgen spielten. Da hörte ich mir halt Deus Vult an, die waren auch ganz nett.
Nach Deus Vult sagten sie den Eric Fish an. Oh, das war dann der ideale Zeitpunkt, um in den Supermarkt zu gehen!
Mittlerweile regnete es ordentlich. Ich hatte zwar einen Schirm dabei, aber hatte natürlich trotzdem was abgekriegt, zudem war es ganz schön kälter geworden und ich fror. Also radelte ich zum Netto, der war nicht weit vom Campingplatz weg, und kaufte Obst, Wurst, frisches Brot. Als ich raus kam, schiffte es immer noch fett. Ich radelte im strömenden Regen noch gar das Stück bis zum Naglfar. Der Bauer hatte die Wiese vorher nicht gemäht, das Gras war gut 20 cm hoch und so radelte und stapfte ich dann durch die Wiese, das ganze nasse Gras hing sich in die Stiefel und einmal rutschte ich fast aus. Ziemlich nass war ich dann endlich beim Naglfar.
Erst mal die nassen Klamotten runter! Was zieh ich denn jetzt an, denn ich hatte dann nur noch ne Leggings dabei oder eben meine Mittelalterkleider, aber mit langen Röcken sammelt man bei Regen ja immer die ganzen Pfützen auf + mind. 5 Pfund Sand. Hab ich denn keine Jeans eingepackt? Eh, wo hab ich bloß meinen Kopf? Da entdeckte ich im Schrank ganz hinten tatsächlich noch eine alte, schwarze Jeans! Die hatte ich da mal reingeschmissen so als Reserve. Sie sah jetzt gar nicht sooo schlecht aus und war wenigstens halbwegs warm. Dazu zog ich ein langärmliges Bandshirt an und meinen Piratenmantel. Zuerst fror es mich darin fast, dann wurde es nach einer Weile wieder etwas wärmer und ich schwitzte. Dann regnete es wieder. Also das Wetter war wirklich saublöd!
Da bin ich ja leider so wetterfühlig in der Hinsicht, dass ich einfach keine gute Laune her krieg, wenn die Sonne nicht scheint. Da stand ich vor der Bühne, langsam tat mir der Rücken weh, aber nirgends konnte man sich setzen, weil es war ja alles nass.
Oben auf dem Bühnenaufbau schraubten sie wohl auch noch grad einen Blitzableiter hin, oder was? Ja, ist denn jetzt bloß noch Unwetter angesagt?!
Da ging ich mal rauf auf den Markt. Schon auf dem Weg nach oben ömmelte mir der Ralf entgegen mit sichtlichem Zacken in der Krone, hurra ! Kurz drauf traf ich noch den Hef. Na, da hatten sich ja die Richtigen gefunden!
Ich musste mal. Das war hier auf dem Feuertanz noch nie einfach und wird leider von Jahr zu Jahr eine immer größere Katastrophe. Weil ich grad am Markt war, guckte ich mal in den Burgkeller zur Toilette. Am Eingang muss man 50 ct zahlen, aber sorry, ich geh erst mal rein und guck ums Eck: oh nein, was für eine Schlange! Nee, also da stell ich mich nicht an und schon gar nicht fur 50 ct ! Also wühlte ich mich runter zur Bühne und dort hinter zu den Dixies. Es waren bereits am Nachmittag so viele Leute da, dass der Weg schon in einer halben Weltreise ausartete bis man sich da durch die Menschenmassen nach hinten gewühlt hatte. Vor den Dixies musste ich natürlich auch noch warten und das schon erst am Nachmittag, wie soll das erst abends werden? Also sorry, ich weiß ja auch nicht, wo man sie hinstellen sollte, aber da gehören für die Haufen Leute mind. doppelt so viele Häuschen hin!
Als ich das nächste Mal mal musste, ging ich wieder zuerst in den Burgkeller. Dort hatten die Mädels nun auch die Herrentoilette für sich erobert. Ich stellte mich an. Verzweifelte Männer mit verbissenen Gesichtern reihten sich dahinter. Irgendwann kam dann von drinnen der Schlachtruf: "Hee, ihr Kerle, die Pissoires sind doch frei!" und mindestens 10 erleichterte Strullerer rannten aus der Schlange den Toiletten-Pit .
Die Show war recht schön, es spielte nun die letzte Instanz. Aber das Wetter war wirklich ätzend. Dazu wehten noch stoßweise ziemliche Sturmböen und die ganzen schönen Luftballons bließ es von der Bühne aus direkt gegen die Bäume und die Burgmauer.
Ein paar Leute waren unterwegs, die trugen Alu-Hüte. Ich glaube nicht, dass es "echte Alu-Hüte" waren, weil echte Verschwörungstheoretiker sehen ja meistens anders aus, aber sie wollten auf diese Frage keine Antwort geben und sagten nur, die Auflösung käme dann schon noch später. Wahrscheinlich also war es ein Gag, aber ich konnte das leider nicht mehr in Erfahrung bringen.
Nach der Instanz kamen Versengold als Freitags-Headliner. Danach wären noch die Gossenpoeten im Burgsaal aufgetreten, die ich eigentlich sehen wollte. Es pisste aber nun derart ungemütlich und ich fror unter meinem Schirm. Da entschloss ich mich nach den ersten Songs von Versengold, dass ich heim geh, mimimi.
Ich radelte im Regenmantel durch den strömenden Regen heim zum Naglfar, dabei war es noch nicht mal elf Uhr .
Ich war nass und mir war's kalt, mimimi, und so zog ich mich dann im Auto gemütlich um und machte mir noch nen heißen Tee. Da saß ich noch eine Weile und mumpfelte vor mich hin. Hoffentlich wird das Wetter jetzt am Samstag dann besser.
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