Sonntag, 23. Juni 2024

Feuertanz am Samstag

Es gibt Leute - natürlich nur extrem verfressene -, die bunkern sich im Sommer After Eight im Wohnmobil und wundern sich dann, wenn das zerfließt und ihnen Ameisen ins Auto krabbeln . Um das Desaster zu begrenzen, hab ich dann am Samstagfrüh jede Menge Süßigkeiten zum Frühstück gefuttert, z.B. auch Haribo Tropifruit (das Zeug liebe ich ja!), das bei Hitze zu einem Klumpen verschmelzen kann - wusstet ihr das?

Nach dem Frühstück ging ich aber schnell rauf auf die Burg, denn jetzt kam tatsächlich Haggefugg. Den Anfang hatte ich schon wieder verpasst, weil ich nicht schnell genug den Berg hochgekommen bin *ärgerärger*. Also ich find die Band und ihre Songs total witzig, besonders den Song von dem Säufer, der einen Pakt mit dem Teufel macht und dann das Gretchen anbaggern will: alle Hoffnung schien verlor'n, da leerte er sechs Flaschen Korn, ne neue Chance er sich versprach, doch er sich nur vor ihr erbrach ... aber den Song haben sie leider nicht gespielt.

Unterdessen mischte sich Alea von SaMo unter's Fußvolk, lief auf dem Gelände herum und ließ sich mit den Fans fotografieren.

Der Ralf war diesmal mit von der Partie und freute sich seit Wochen. Ralf plante schon die ganze Zeit: "Welchen Rock soll ich denn anziehen, den Grünen oder den Schwarzen?" Ja, das sind echte Berserker-Sorgen ! ...und was war dann: Er hatte den grünen Rock zuhause vergessen! Wo er doch jetzt so schön abgenommen hatte und wieder ne richtig gute, schlanke Linie gewonnen hat, auch wenn er doch noch ein wenig praller ist als die schwangere Honni.

Das Wetter hielt sich, es regnete nicht mehr und das Ganze machte gleich doppelt so viel Spaß. Da gondelte ich während des Umbaus auf dem Markt herum und guckte ein bisschen dem Feuergaukler zu.

Danach ging ich wieder runter und sah mir Manntra an, wo Gevatter Tod auf dem Surfbrett über die Leute segelte.

Anschließend kamen Irdorath, aber die hatte ich ja erst in Leipzig gesehen.

Da radelte ich mal runter zum Campground und machte einen Abstecher rüber zum Zeltplatz, weil dort war der Botsi als Security abgestellt und musste auf die Camper aufpassen. Was heißt "auf die Camper", ja, eigentlich nur auf die Zelte, weil alle Leute waren ja oben auf der Burg - bloß der arme Botsi nicht, der musste arbeiten.

Ich radelte zum Naglfar und holte mir ein Hoodie, weil langsam wurde es kühler. Auf dem Weg nach unten kam mir ein Crew-Quad entgegen, und mit einem Megafon wurde ich einsamer Radler auf dem Feldweg informiert: "Achtung, Unwetterwarnung! Es ist Starkregen gemeldet!" Was: Starkregen? Wo denn?

Mit dem Hoodie und dem ersten Bier im Gesicht radelte ich vom Naglfar aus wieder über den Campground nach oben. "Achtung, Starkregen-Warnung!" riefen mir ein paar sichtlich belustigte Feierer aus einem Pavillon entgegen. "Ja schrecklich!" antwortete ich: "Gehen Sie sofort in die Bunker! Gehen Sie nicht über Los! Ziehen Sie nicht 5.000 Mark ein!"

Dabei regnete es gar nicht.
Nicht einmal in Nürnberg, so wie letztes Jahr beim fürchterlichen Starkregen.

Nun aber schnell wieder hoch, denn nun kamen D'Artagnan, die wollte ich doch sehen.

Dieses Mal waren angeblich 1000 Karten mehr verkauft worden als sonst immer und das machte sich unangenehm bemerkbar. Schon am Nachmittag war der Platz viel zu voll und jetzt am Abend stapelten sich die Leute schon bis ganz hinter. Man kam kaum mehr an eine vernünftige Stelle, wo man was sehen konnte, ohne über ein paar Leute zu stolpern. Die Böschung runter ging überhaupt nix mehr, weil dort drängten sich die Leute aneinander und wenn man runter vor die Bühne wollte, musste man ganz außen rum laufen. Allen Übels hatten sie oben auf dem Weg einen Behinderten-Sektor mit Gatter abgesperrt, also kam man da auch nicht mehr vorbei nach unten. Klar, wohin sollte man eine Behinderten-Tribüne schon sonst stellen, der Platz war schon günstig, aber dafür war dann hier gesperrt und da auch und dort die Stufen mit Flatterband versiegelt, weil da stand die Pyro-Maschine ... und dafür noch 1000 Leute mehr als sonst? Nun sind wir aber am Limit, tät ich mal sagen!

Vor dem Met-Stand traf ich den Raimund und dann gab's noch ein Selfie mit dem Schleichi.

Der Hef kam mir auf dem Weg zur Bühne entgegen mit einer PET-Flasche klaren, durchsichtigen Zeugs. Es war Samstag nach 20 Uhr, und da trinkt der Hef nur noch Wasser. Sonst trinkt er immer übles Cola-Jacky-Gemisch der Sorte 50/50. Aber am Sonntag möchte er ja fahren und um Restalkohol zu vermeiden, trinkt er am letzten Tag ab 20 Uhr eben nur noch Wasser. Also manche Leute haben schon üble Angewohnheiten, ts.

Die Sonne war nun am Verschwinden und Saltatio Mortis kam auf die Bühne.

Mit "vor kommen" oder "was sehen" war es nun ganz aus und es half nur noch, sich auf die Zehenspitzen zu stellen und das Handy ganz weit hoch zu halten. Da konnte man wenigstens dann ein Bild vom Alea machen.

SaMo haben ein paar wirklich schöne Songs, aber Aleas Hauptanliegen ist ja eher auf Freundschaft, Geselligkeit, Brüderlichkeit, Zusammen & Miteinander gelegt, gemeinsam springen, sich an den Händen fassen, dem Nachbarn die Arme um die Schultern legen... - und diesem Gruppenkuscheln kann ich nicht folgen, da fehlt mir das Sozial-Gen. Ich mags nicht, wenn mich fremde Leute anfassen und ich hab auch keinerlei Bedürfnis, sie mehr zu berühren als es unbedingt notwendig ist. Und auch fühle ich mich hier keinesfalls als eine große Gemeinschaft mit allen anderen, denn es ist "bunt": ein jeder ist anders als der andere und mit so manchem kann ich mich halt echt überhaupt nicht identifizieren. Aber wenn ich jetzt das Lästern über mangelnde Ästhetik anfangen wollte, über Stil oder wie man sich kleiden sollte, wenn man mehr als 3 Zentner wiegt , werde ich heute nimmer fertig mit Blog-Schreiben . Nur so viel: Ich habe wirklich Schreckliches gesehen!

Ich blieb nicht ganz bis zum Schluss, sondern gab mal lieber meinen Becher ab, so lang noch keine allzu schlimme Schlange an der Theke stand. Dann machte ich mich chillig runter zum Fahrrad und radelte heim zum Naglfar. Insgesamt war das Festival recht schön, wäre nur das Wetter besser gewesen, aber was soll man schon machen im heißesten Dürre-Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 125.000 Jahren, die schlimmste Klimakatastrophe kurz vor dem Weltuntergang ?

Samstag, 22. Juni 2024

Feuertanz am Freitag

Als ich gegen Mittag aus dem Bett kroch, regnete es. Ich frühstückte erst mal. Da krabbelten schon wieder zwei Ameisen in der "Küche" herum und zwei weitere in der Tür. Ich kriegte die Krise und veranstaltete einen Genozide *batsch batsch batsch*! Und ich habe Ameisengift gekauft und jetzt gibt's Tote!

Dann machte ich mich gleich mal auf den Weg nach oben. Das Wetter war recht unbeständig, ein paar Tropfen fielen schon und ich überlegte, ob ich erst in den Supermarkt radeln sollte und dort beim Einkaufen den Regen abwarten, oder gleich auf die Burg, denn um 14:45 Uhr spielten Haggefugg. Ich ging lieber gleich auf die Burg, nur um festzustellen, dass ich das Samstags-Line-up mitgenommen hatte und Haggefugg erst morgen spielten. Da hörte ich mir halt Deus Vult an, die waren auch ganz nett.

Nach Deus Vult sagten sie den Eric Fish an. Oh, das war dann der ideale Zeitpunkt, um in den Supermarkt zu gehen!

Mittlerweile regnete es ordentlich. Ich hatte zwar einen Schirm dabei, aber hatte natürlich trotzdem was abgekriegt, zudem war es ganz schön kälter geworden und ich fror. Also radelte ich zum Netto, der war nicht weit vom Campingplatz weg, und kaufte Obst, Wurst, frisches Brot. Als ich raus kam, schiffte es immer noch fett. Ich radelte im strömenden Regen noch gar das Stück bis zum Naglfar. Der Bauer hatte die Wiese vorher nicht gemäht, das Gras war gut 20 cm hoch und so radelte und stapfte ich dann durch die Wiese, das ganze nasse Gras hing sich in die Stiefel und einmal rutschte ich fast aus. Ziemlich nass war ich dann endlich beim Naglfar.

Erst mal die nassen Klamotten runter! Was zieh ich denn jetzt an, denn ich hatte dann nur noch ne Leggings dabei oder eben meine Mittelalterkleider, aber mit langen Röcken sammelt man bei Regen ja immer die ganzen Pfützen auf + mind. 5 Pfund Sand. Hab ich denn keine Jeans eingepackt? Eh, wo hab ich bloß meinen Kopf? Da entdeckte ich im Schrank ganz hinten tatsächlich noch eine alte, schwarze Jeans! Die hatte ich da mal reingeschmissen so als Reserve. Sie sah jetzt gar nicht sooo schlecht aus und war wenigstens halbwegs warm. Dazu zog ich ein langärmliges Bandshirt an und meinen Piratenmantel. Zuerst fror es mich darin fast, dann wurde es nach einer Weile wieder etwas wärmer und ich schwitzte. Dann regnete es wieder. Also das Wetter war wirklich saublöd!

Da bin ich ja leider so wetterfühlig in der Hinsicht, dass ich einfach keine gute Laune her krieg, wenn die Sonne nicht scheint. Da stand ich vor der Bühne, langsam tat mir der Rücken weh, aber nirgends konnte man sich setzen, weil es war ja alles nass.

Oben auf dem Bühnenaufbau schraubten sie wohl auch noch grad einen Blitzableiter hin, oder was? Ja, ist denn jetzt bloß noch Unwetter angesagt?!

Da ging ich mal rauf auf den Markt. Schon auf dem Weg nach oben ömmelte mir der Ralf entgegen mit sichtlichem Zacken in der Krone, hurra ! Kurz drauf traf ich noch den Hef. Na, da hatten sich ja die Richtigen gefunden!

Ich musste mal. Das war hier auf dem Feuertanz noch nie einfach und wird leider von Jahr zu Jahr eine immer größere Katastrophe. Weil ich grad am Markt war, guckte ich mal in den Burgkeller zur Toilette. Am Eingang muss man 50 ct zahlen, aber sorry, ich geh erst mal rein und guck ums Eck: oh nein, was für eine Schlange! Nee, also da stell ich mich nicht an und schon gar nicht fur 50 ct ! Also wühlte ich mich runter zur Bühne und dort hinter zu den Dixies. Es waren bereits am Nachmittag so viele Leute da, dass der Weg schon in einer halben Weltreise ausartete bis man sich da durch die Menschenmassen nach hinten gewühlt hatte. Vor den Dixies musste ich natürlich auch noch warten und das schon erst am Nachmittag, wie soll das erst abends werden? Also sorry, ich weiß ja auch nicht, wo man sie hinstellen sollte, aber da gehören für die Haufen Leute mind. doppelt so viele Häuschen hin!

Als ich das nächste Mal mal musste, ging ich wieder zuerst in den Burgkeller. Dort hatten die Mädels nun auch die Herrentoilette für sich erobert. Ich stellte mich an. Verzweifelte Männer mit verbissenen Gesichtern reihten sich dahinter. Irgendwann kam dann von drinnen der Schlachtruf: "Hee, ihr Kerle, die Pissoires sind doch frei!" und mindestens 10 erleichterte Strullerer rannten aus der Schlange den Toiletten-Pit .

Die Show war recht schön, es spielte nun die letzte Instanz. Aber das Wetter war wirklich ätzend. Dazu wehten noch stoßweise ziemliche Sturmböen und die ganzen schönen Luftballons bließ es von der Bühne aus direkt gegen die Bäume und die Burgmauer.

Ein paar Leute waren unterwegs, die trugen Alu-Hüte. Ich glaube nicht, dass es "echte Alu-Hüte" waren, weil echte Verschwörungstheoretiker sehen ja meistens anders aus, aber sie wollten auf diese Frage keine Antwort geben und sagten nur, die Auflösung käme dann schon noch später. Wahrscheinlich also war es ein Gag, aber ich konnte das leider nicht mehr in Erfahrung bringen.

Nach der Instanz kamen Versengold als Freitags-Headliner. Danach wären noch die Gossenpoeten im Burgsaal aufgetreten, die ich eigentlich sehen wollte. Es pisste aber nun derart ungemütlich und ich fror unter meinem Schirm. Da entschloss ich mich nach den ersten Songs von Versengold, dass ich heim geh, mimimi.

Ich radelte im Regenmantel durch den strömenden Regen heim zum Naglfar, dabei war es noch nicht mal elf Uhr .

Ich war nass und mir war's kalt, mimimi, und so zog ich mich dann im Auto gemütlich um und machte mir noch nen heißen Tee. Da saß ich noch eine Weile und mumpfelte vor mich hin. Hoffentlich wird das Wetter jetzt am Samstag dann besser.

Feuertanz am Donnerstag

Für den Freitag hatte ich noch kurzfristig nen Tag frei genommen, damit ich schon am Donnerstag fahren konnte. Leider hatte ich vorher aber noch einen Termin in der Kosmetik, ließ mir neue Wimpern hinpappen und bekam auch frische Fingernägel. Danach aber fuhr ich gleich los.

Für die Wohnmobile hatten sie diesmal einen großen, neuen Platz, kündigten sie auf ihrer Homepage an. Den fand ich dann auch gleich. Schon beim Reinfahren war da eine dicke Schlammpfütze, durch die vor mir schon mindestens 5 große Autos durchgefahren waren. Ich rutschte noch grad so durch die Spurrillen, kam aber noch durch. Na, das konnte ja am Sonntag bei der Abfahrt heiter werden, denn es sollte bis dort hin noch gescheit regnen.

Leider war der Wohnmobilplatz ewig weit unten, und selbst mit dem Fahrrad war das spürbar weit, denn da geht es ordentlich bergauf, woah *schwitz*. Es war ziemlich schwül, und ich ächzte also erst mal hoch auf die Burg.

Der Festival-Platz war noch abgesperrt, aber der Markt war schon offen. Da waren schon gleich eine Menge alte Bekannte, sogar der Charly war gekommen.


Den Ralf und den Robert konnte ich aber nicht finden und so radelte ich dann mal auf den oberen Campingplatz, um sie zu suchen. Ein großes, rundes Zelt fand ich, von dem ich dachte, es konnte Robert's sein, aber die Buben waren nicht zuhause. Da kamen mir der Manni und der kleine Österreicher (jetzt krieg ich wieder nen Anschiss, weil ich wieder nicht mehr weiß, wie der heißt) entgegen und erzählten, Ralf und Robert seien grad auf die Burg gegangen. Ja, von der komm ich grad, da kraxel ich jetzt nicht nochmal rauf.

Ich radelte lieber mal nach unten zum Naglfar und stellte fest, dass davor die Nachbarn alle noch lustig feiern. Da hocke ich mich dazu und feierte noch mit. Ach, das ist so geil: und als ich dann müde wurde, lief ich 2 Meter weiter und da stand mein Bett und ich fiel rein .

Sonntag, 16. Juni 2024

Underground Death-Fest am Samstag

Am Morgen prasselte heftiger Regen gegen das Naglfar. Der Wind bließ so scharf, dass das ganze Wohnmobil andauernd wackelte. Ich mein, ich mag das ja, kommt man sich vor wie in einer Wiege, sanftes Geschaukel auf fetten Stoßdämpfern ... aber ein Geräusch passte nicht: lautes Geflatter von nebenan war zu hören und als ich zum Fenster raus guckte, bemerkte ich die Nachbarn, ein Pärchen, die mit ihrem Pavillon kämpften. Der Pavillon war vom Sturm schon zur Hälfte abgedeckt, die Frau hing an einen Ende und versuchte, die Plane festzuhalten, wobei sie Gefahr lief, selber gleich mit abzuheben so wie es aussah - und der Mann versuchte, die Heringe zu lösen, denn unter dem Pavillon stand deren Auto und die ganze Konstruktion drohte, auf das Auto zu stürzen ....und auch auf meines, das ja gleich daneben stand. Also sprang ich raus aus dem Naglfar und hängte mich mit an den abhebenden Pavillon. Gemeinsam konnten wir dann die Plane so weit entfernen, dass man wenigstens das Gestänge im Griff hatte und den Pavillon abbauen konnte.

Ich hatte es gestern schon bemerkt, dass im Naglfar über meinen Frühstückstisch eine Ameise krabbelte. Dann bemerkte ich noch eine und nach einer Weile nochmal zwei. Auch in meiner Küche (gleich daneben) krabbelten zwei Ameisen um meinen Orangensaft. Seit das Naglfar in der Werkstatt stand, habe ich jetzt Ungeziefer im Auto!

Muss ich jetzt hysterisch werden, weil es waren ja nur einzelne und ich nehme an, es sind nur Arbeiterinnen und keine Königin, also kein Nest. Wahrscheinlich sind sie irgendwie ins Naglfar gekrabbelt, vielleicht waren sie auch auf dem letzten Campingplatz in eine geleerte Flasche oder Bierdose gekrabbelt, die ich dann in eine Tüte packte und in den Kofferraum schmiss. Jetzt krabbeln sie da vereinzelt im Auto herum. Ich überprüfte sofort die Lebensmittel: Zucker, Schokolade, Kekse - aber nichts war befallen.

Ich werde jetzt sofort gleich morgen Ameisenfallen kaufen und im Naglfar auslegen. Mal sehen, wie stark der Befall ist. Notfalls fahre ich zum Kammerjäger!

Erst mal frühstückte ich fertig und ging dann vor zum Gelände. Das Wetter war wieder besser geworden und es schien sogar zaghaft die Sonne.

Es waren auch schon eine Handvoll Leute vor der Bühne und lauschten der Vorstellung.

Ich habe ja an meiner Kutte auf der Schulter immer eine Ratte. Es ist eine ausgestopfte Stoffratte, die ich mal bei Ikea gekauft hatte und dann an meine Kutte genäht hab. Da kam einer rein, der hatte gleich einen Papagei! ...und: Es war ein echter Papagei! Na, ob dem jetzt das Konzert so wirklich gefallen hat?

Ah, da kam eine Band, die ich ja tatsächlich kannte: Argash. Die hab ich erst vor kurzem auf dem Braincrusher-in-hell gesehen.

Das kleine Festival hatte nur 1 Bühne. Das hatte den Vorteil, dass immer eine Umbaupause nach jeder Band kam. So gab sich die Gelegenheit, zwischen den einzelnen Gigs auch mal ein bisschen rumzugucken und sich die anderen Wohnmobile genauer anzuschauen, z.B. dem Frohwald seines. Der hat sein Wohnmobil ja einem Hamburger abgekauft und so ist auf dem Auto hinten ein großes Bild von Hamburg drauf. Das Bild ist sehr witzig und hat bemerkenswerte Details. Mir haben am besten diese beiden Engelchen gefallen, die von einer Wolke runterstrullern.

Da kamen schon wieder die ersten Töne von der nächsten Band: Hellknife. Der Umbau war fertig und die traten nun auf.

Hellknife gefielen mir richtig gut!

Insbesondere der Drummer. Er gab wirklich alles! Der fetzte da rein, voll Speed, und das ne gute Stunde lang, einfach wow! Ich finde, Drummer werden sowieso viel zu wenig gewürdigt. Sie sitzen meistens nur im Hintergrund, leisten dort aber die ganze Arbeit. Der Sänger heimst dann den ganzen Applaus ein, obwohl zum Singen bei weitem nicht so viel gehört. Allemal war dieser Drummer echt eine Show für sich. Leider gibt es kein scharfes Foto von ihm, weil er kam ja keine Sekunde mal zu einem Stillstand, der ganze Mann wackelte und bebte non-stop.

Danach kamen die da. Das war eine Profi-Band, da stimmte alles, keiner verspielte sich - aber mir gefiel es nicht. Das war irgendwie so ... ja, ich weiß nicht: New Metal? Crunch? Es war auf jeden Fall künstlerisch wertvoll, denke ich, denn die spielten teils ganz skurrile Parts, da gehört echt was dazu. Aber mein Stil war das nicht.

Die nächste Band gefiel mir wieder besser und der Headliner, Path of destiny, war am besten. Ja, ich bin tatsächlich bis zum Headliner geblieben, weil ich war noch munter, es war eine gute Stimmung, weil nun doch ein paar Leute mehr da waren und es war nicht gar so kalt wie gestern.

Also insgesamt war das kleine Festival echt gelungen. Es hätte nur ein klein bisschen größer sein dürfen, vielleicht kann man ja nächstes Jahr ein bisschen mehr Werbung dafür machen?