Samstag, 6. Januar 2024

Normahl im Hirsch

Ich hab schon den ganzen Herbst gefressen, nicht erst an Weihnachten. So wog ich jetzt schon wieder fast 67 kg! Das geht ja mal gar nicht! Drum hab ich jetzt noch den Silvester abgewartet und ab 02.01.24 wieder mit Kohlsuppendiät angefangen.
Das hab ich letztes Jahr schon erfolgreich so gemacht: Kohlsuppendiät im Januar, wenn eh nix los ist, wo es keine Plätzchen und Lebkuchen mehr gibt, aber auch noch keine Grillfeiern.

Der große Nachteil an der Kohlsuppendiät ist allerdings, dass man keinen Alkohol trinken darf und natürlich auch kein Bier, nicht mal alkoholfreies, sondern nur Wasser, Kaffee und Tee (ohne Zucker).

Ja, was mach ich denn jetzt, weil mit dem Naglfar fortfahren brauch ich nicht, wenn ich von früh bis abends Kohlsuppe essen muss. Also bleib ich daheim in Nürnberg, und was geht denn da ab?

Da wäre gestern im Hirsch Ronnie Romero gewesen; den kenn ich nicht. Da hab ich mir auf youtube einiges angeschaut: nö, reißt mich jetzt nicht weg.

Aber heute spielte im Hirsch was, was ich wenigstens schon mal gehört hatte, nämlich Normahl, ne Punk-Band aus den späten 70ern. Na, da geh ich halt da hin.

Dass die ganze Welt sich heute anders dreht als früher und heute jeder als "rechts" gilt, der die Massenzuwanderung nicht bejubelt, der nicht an den "menschgemachten Klimawandel" glaubt oder der Männer in Frauenkleidern lächerlich findet, und dass die Punks mit diesen "Nazis" ein Problem haben, stört mich nicht. Ich hab kein Problem mit den Punks. Aber auffallen wollte ich dort natürlich trotzdem nicht.

Was zieh ich denn an? Für Punk hab ich zur Auswahl nur ein T-Shirt von den Sex Pistols und eins von der APPD. Ich entschied mich für das Sex-Pistols-Shirt.

Weil ich ja nun eh nichts trinken kann, kann ich ja bedenkenlos mit dem Auto fahren! Also nahm ich das Röhrle (= mein kleines Auto) und fuhr zum Hirsch. Begleitet hat mich mein Taschen-Abbath.

Bevor ich das Auto verließ, legte ich alle möglichen "Nazi-Sachen" ab: meine Kette mit der bronzenen Wikinger-Axt, wo auch noch Runen drauf sind - voll "Nazi": bäh! - und meinen Geldbeutel, auf dem ein Thorshammer drauf ist - absolut "Nazi", geht ja mal gar nicht! . Dann trage ich normalerweise noch so ein "rechtsradikales" Lederarmband mit einem Yggdrasil-Motiv drauf, das legte ich auch mal lieber ab. Die Sachen ließ ich im Auto und legte meinen Mantel drüber, nicht dass mir noch irgendein naziphober Punk die Scheibe einschlägt, oder so. Naja, diese Rechts-Hysteriker sollte man besser nicht unterschätzen.

Dann lief ich vor zum Hirsch und ging ganz lässig rein. Ich schaute mich erst mal um: Zum Glück war keiner da, der mich kannte. Nicht mal von den Punks von früher war irgendjemand dort. Sind wohl alle "brav" geworden oder haben umgelabelt, hä?

Als Vorband spielten Superskank, eine Ska-Band. Die waren richtig gut und eine Weile überlegte ich, ob ich mir nicht ne CD von ihnen kaufen sollte. Das ließ ich aber dann, weil Ska ist nicht meins, das hör ich ja sonst nie.

Die Herren von Normahl waren teils noch ein bisschen älter als ich, zumindest der Gitarrist. Aber sie hielten sich tapfer wie in alten Zeiten. Später spielten sie dann sogar ein Cover von den Straßenjungs, "ich brauch mein' Suff". Oh ja, das hab ich Ende der 70er auch schon gehört.

Im Publikum wurde von Anfang an gepogt. Das ist wie Moshpit, nur in Punk. Einen Crowdsurfer gab es auch, aber der stürzte immer wieder ab und konnte auch nach mehreren Versuchen die Bühne nicht erreichen.

Ich hüpfte auch ganz schön rum, Kalorien verbrauchen.

Na, im Großen und Ganzen war es doch ne ganz lustige Veranstaltung. Es war zumindest die billigste Veranstaltung, auf der ich je war, denn ich habe tatsächlich nichts getrunken, gar nichts, nicht mal ein Mineralwasser (weil dafür war ich dann auch zu geizig). Also keine Getränke, keinen Merch, einfach nichts ausgegeben! Sagenhaft.

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