Freitag, 27. April 2018

Marionettentheater: Dr. Faustus

Da hab ich mal neulich so zufällig auf Facebook etwas gefunden und zwar das "Nürnberger Marionettentheater" (https://www.facebook.com/nuernberger.marionettentheater). Ach, das ist ja witzig! Ich habs mal geliket und abonniert und bekam also auch immer das Programm in meine Chronik: Schneewittchen, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel... aber auf einmal kündigten die das Stück "Dr. Faust" an - für Erwachsene. Da hab ich gleich zugeschlagen und mir ein Ticket gekauft.

Die Vorstellung war heute.
Drum bin ich extra eher von der Ranch gegangen, dass ich es noch rechtzeitig bis 8 Uhr abends in das Marionettentheater schaff.

Dieses ist im "Apollo-Tempel" im Cramer-Klett-Park. Mei, was es hier in Nürnberg alles gibt: einen Apollo-Tempel!?
...naja, das ist ein kleiner, klassizistischer Rundbau in der Wiese zwischen Rathenauplatz und Fachhochschule. Das ist jedenfalls die Kuppel davon.

Das Stück war nicht das von Goethe, sondern bevor dieser sein Drama schrieb, kursierte schon eine Geschichte von Dr. Faustus und eben das Theaterstück. Es kam in dem Theaterstück leider kein Gretchen drin vor, nur eine Herzogin und der Faustus hat sie noch nicht einmal gekriegt.

Aber zuerst gabs mal einen Einblick in eine höllische Mitarbeiter-Besprechung. 4 Teufel müssen dem Satan berichten, was sie alles Böses getan haben und der entscheidet dann, ob das böse genug war.

Der Dr. Faustus ist auch im Theaterstück schon die andauernd depressive Miesmuschel, meckert die ganze Zeit und heult rum - hier zu einer Heiligen, aber der Mephisto bringt ihn mit List und Tücke wieder auf den höllischen Pfad.

Das ist der Hans Wurst, des Dr. Faustus' Knecht, eine Art Narr. Er reißt die ganze Zeit Späßchen und schafft es auch am Ende, seinen Dämonenvogel, dem er eigentlich seine Seele versprochen hat, zu überlisten. Hier siegt also nicht die fromme Tugend, sondern der gewitzte Haderlump.

Aber Dr. Faustus - anders als bei Goethe - wird am Ende von 2 Teufeln abgeholt und zur Hölle gezerrt. Da gab's keine "Liebespein", die die Geister spüren mussten und keine blöde Gnade, so wie bei Goethe.

Allemal gibts hier noch die Homepage vom Marionettentheater. Dort sind auch bessere und schärfere Szenen-Fotos drauf, denn mit meinem Foto ohne Blitz oder mit meinem Handy + Zoom wurden die Bilder alle nicht so wirklich toll.

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