Montag, 9. Dezember 2024

Kanonenfieber im Löwensaal

Gemütlich stieg ich in die U-Bahn, am Hauptbahnhof dann in die Straba und fuhr bis Tiergarten. Alle Leute, die jetzt noch in der Straßenbahn saßen, hatten alle dasselbe Ziel: den Löwensaal ... am Gipfel des Berges, vorbei an den hungrige Bestien ... da unten im Raubtierhaus .

Kaum war ich hundert Meter gelaufen, schon war hier das Ende der Schlange. Was? Die stauen sich schon hier unten und stehen ganz bis oben? Das darf ja nicht wahr sein!

Ursprünglich sollte das Konzert im Hirsch stattfinden, aber dann verkaufte es sich so gut, dass sie es schnell verlegten in den Löwensaal - da passen 400 Leute mehr rein. Selbst im Löwensaal war es dann nach kurzer Zeit ausverkauft. Hier hatten wir das Resultat: So eine lange Schlange hatte ich hier noch nie gesehen.

Es ging aber verhältnismäßig zackig. Da oben war wohl ein gutes Team am Einlass. Hätte nicht gedacht, dass ich noch so schnell rauf und rein komme.

An der Garderobe standen erstaunlicherweise ganz wenig Leute an. Meine Jacke bekam das Ticket 111.

Auch an der Theke kam ich gleich dran. Ein Bier kostete nur 3,50 € - I am beghosted !

Kaum war ich in der Halle, sah ich auch schon Torsten, Javi und Hai. Sie standen oben auf der Tribüne. Ja, was war denn los? ...nicht vorn in der ersten Reihe direkt vor der Bühne? Torsten erklärte irgendwas von wegen, dass sie gestern schon auf Kreator in Stuttgart gewesen waren, er morgen in der Spätschicht arbeiten müsste und drum heute mal etwas langsamer tun wollte . Ja und ich? Ich war erst vorgestern auf In Extremo und muss morgen schon gleich früh arbeiten, um 7 aufstehen.

Ich stellte mich drum nur kurz mit da oben hin, dann ging ich wieder runter.

Da verschwand ich wieder an meinem Lieblingsplatz. Der ist in der Halle rechts ziemlich weit vorn. Man kommt da mitunter echt weit vor, rechts an der Wand ist dazu eine Theke, da stehen kaum Leute an und das Beste: Dahinter ist ein Lieferanteneingang, der steht meistens offen und es kommt immer frische Luft rein.

Die Vorband hieß Panzerfaust, passend zu Kanonenfieber . Die waren wirklich nicht schlecht, besonders das Intro und das erste Lied waren klasse. Ich ging gleich an den Merch und kaufte mir eine CD von denen.

Dann kamen Kanonenfieber. Naja, erst wurden mal wieder die Styropor-Sandsäcke hingeschlichtet und der Gummi-Stacheldrahtzaun gespannt. Dann aber....!

Ich guckte mir das alles so an und ließ es auf mich wirken. Angeblich wurde dieser "Noise" inspiriert vom Tagebuch seines Urgroßvaters, das nach dem 1. Weltkrieg von diesem noch gefunden worden war. Dort beschreibt der Urgroßvater seine Erlebnisse im WK I, und dies hat nun "Noise" vertont und inszeniert.

Mich berührt das. Der Urgroßvater wäre bestimmt stolz auf seinen Urenkel, wenn er das sähe. Abgesehen davon, dass ihm die Musik bestimmt nicht gefiele . Mir schon .


Mit dem nächsten Bier, das ich in der Lobby holte, guckte ich auch gleich an den Merch, ob es eine neue CD von Kanonenfieber zu kaufen gäbe. Aber es gibt nur diese eine, Menschenmühle, und die habe ich schon. Also ging ich schnell wieder rein und wühlte mich vor zu meinem Platz.

Jetzt sprühten aus einer Kanone ein Haufen weißer Schnitzel. Das sollte wohl Schnee darstellen. Als es dann auf dem Boden liegen blieb, kam ein Security mit einem Putzlappen und schob den "Schnee" weg. Es war nur so ein Schaum, vielleicht Backofenspray oder sowas. Guckt nur, da wischten sie!

Kanonenfieber spielten lang. Sie brachten auch noch eine Zugabe. Es war schon 23:30 Uhr, als die Vorstellung dann beendet war. Das war alles ganz toll und super, wäre nicht Sonntag gewesen und eben morgen Montag, an dem ich um 7 aufstehen musste . Aber was soll's: YOLO!

Javi packte uns alle in sein spanisches Auto und fuhr uns heim, zuerst den Torsten und die Töchter, dann mich. "Hier möcht ich raus" rief ich in der Schwabacher Straße. Da blieb Javi mitten auf der Hauptstraße stehen, damit ich aussteigen konnte. "Ich hab ein spanisches Kennzeichen, ich darf das." grinste er. Noch dazu konnte er voll Spanisch daherreden und so tun als würd er nix verstehen und als käm ihm alles spanisch vor, wenn jemand was von ihm wollte: "Cuantos coches?" So ne Fremdsprache ist schon echt praktisch. Na, wenn ich denn mal Zeit hab (wenn ich in Rente bin), lern ich vielleicht doch noch Italienisch und lass mich in Italien nieder .

Samstag, 7. Dezember 2024

In Extremo in der KIA-Arena

Heute gab's mal kein Thrash-, Black- und Death-Besäufnis, sondern ein richtig gepflegtes Konzert mit Korpiklaani und In Extremo. Ich hatte nicht mal meine Kutte angezogen und sogar ne blue Jeans an.

Seit über einem Jahr hab ich das In-Extremo-Ticket an der Pinnwand hängen, denn eigentlich hätte das Konzert schon im Dezember 2023 stattfinden sollen. Dann haben sie es aber um ein Jahr verschoben auf den 06.12.2024.

Da lief ich nun vor in die KIA-Arena, denn ich wohn ja fast gleich ums Eck rum. Da guckt nur, wie sie alle anstehen, um einen Parkplatz zu kriegen, haha .

Ums andere Eck rum wohnen Robert und Chrisi. Die sind aber 1 Haltestelle mit dem Bus gefahren, weil der grad vorbei gekommen ist als sie zuhause losliefen.

Wir trafen uns zufällig vor der Tränke. Da muss ich gleich lobend erwähnen, dass dort 0,5er-Becher mit hübschen Tour-Motiven ausgeschenkt wurden und das Bier nur 4,50 € kostete. Das kriegste ja heut kaum noch wo.

Eigentlich wollte ich ja meine Jacke abgeben, aber zur Garderobe nach oben stand eine ewig lange Schlange an Menschen an, da ließ ich die Jacke mal vorerst an und ging in die Halle.

Zuerst gab's als Warmup die Band Rauhbein. Gelesen hatte ich die schon ab und zu, aber noch nie gehört oder gesehen.

Da traf ich links der Bühne die Petra. Man kam übrigens auch gut noch vor an die Bühne, es war zum Glück nicht allzu vollgestopft.

Ich weiß nun auch gar nicht mehr, ob es Unterschiede gab bei den Tickets und ob man für Ränge weniger oder mehr zahlen hat müssen. Allemal waren keine Securitys an den Aufgängen, und man konnte sich in der ganzen Halle verteilen, wohin man mochte. Natürlich nicht gleich bis direkt vor die Bühne, weil da stand der Guido und passte auf . Da schmiss ich doch gleich meine Jacke an die Absperrung, weil hier waren ja gute Aufpasser .

Nach Rauhbein kamen Korpiklaani. Mei, wann waren denn Teresa und ich so fürchterlich auf dem Korpiklaani-Trip? Das war nun schon ein paar Jahre her als wir den Korpiklaani fast nachgereist sind und jedes ihrer Konzerte besuchten, das im Umkreis stattfand. Da war immer eiiiine Gaudi und wir dancten uns einen ab!

Korpiklaani - und vor allem ihr Publikum - waren aber nun auch schon ordentlich in die Jahre gekommen. Trotz dass ich ganz vorne stand, war dort nicht wirklich viel Bewegung in den Leuten. Es standen da halt nun auch schon lauter gediegenere Herrschaften .

Nach dem Gig ging ich dann mal raus und guckte mir die Arena so an. Es gab mehrere Imbiss- und Bier-Theken, mehrere Toiletten, aber alle besetzt und mit Warteschlange, und einen Merch-Stand. Da wollte ich nun die neue CD von In Extremo, aber sie hatten sie nicht dabei. Wie? Ich dachte, das sei hier die Tour zum Album-Release?

Auch am Merch hatten sie relativ moderate Preise, denn ein Shirt kostete nur 30 €. Ich hab auch schon anderswo Shirts für 45 € gesehen, nä. Da kaufte ich mir doch gleich eines von In Extremo. Mit dem Shirt lief ich aufs Klo und zog mich gleich um: Korpiklaani runter, In Extremo an.

Na klar: ...und dann hab ich so ein doofes Selfie gemacht, wo man das neue Shirt gar nicht richtig sieht .


In Extremo gefielen mir ganz gut. Freilich, ich hatte sie auch schon auf dem WGT 2002 gesehen, da waren sie noch ganz anders drauf, wow . Aber der letzte-Einhorn begann diesmal den Gig endlich wieder mit seinem Kehlkopfgesang, in dem die ganz alten In Extremo-Songs immer gehalten waren. Er hat ja dann leider in neuerer Zeit damit aufgehört und singt nun meistens auch "ganz normal". Aber nun fing er da wieder richtig tief und brummend an, das war richtig schön.

Dazu holten sie dann diesen bärigen Sänger von Rauhbein mit auf die Bühne. Das ergänzte sich ganz gut.

Eine schöne Feuershow zogen sie auch dazu ab. Am Ende bliesen sie dann noch so rauchige Seifenblasen in die Luft und irgendwelche Papierschnitzel. Alles in allem war das eine ganz gute Show, doch.

Zum Schluss liefen alle Musiker - die von Rauhbein, von Korpiklaani und von In Extremo - nochmal zusammen auf der Bühne herum. Da fiel mir dann auf, dass sowohl der letzte-Einhorn als auch der Jonne oft mit dem Finger ins Publikum deuteten. Das hatte Jonne schon während seines Auftritts die ganze Zeit gemacht, auch einmal in die Richtung, wo ich stand, und ich dachte noch: "Hä? Meint er mich? Was ist hier?" Aber anscheinend war das ein Show-Gag, weil jetzt zum Schluss deuteten sie alle ziemlich oft auf irgendwelche Ecken im Publikum.

Mit der Veranstaltung war ich recht zufrieden, doch. Es war ein guter Auftritt, es hatte ne ausführliche Zugabe gegeben, es war nicht überteuert - und ich konnte zu Fuß wieder heim laufen . Da sitz ich nun zuhause und mach den Samstag mal "nix", denn am Sonntag ist Kanonenfieber im Löwensaal und da geht es dann gleich weiter mit diesem Wochenende.

Sonntag, 1. Dezember 2024

Nuclear Winter, Hirschaid am Samstag

Ach es war so schön chillig am späten Samstagvormittag. Ich wachte selig auf, zog mich an, machte mir einen Kaffee und 2 Brote mit Mett und Zwiebeln, setzte mich an den Tisch, schrieb auf dem Laptop meinen Blogeintrag vom Freitag und fand dann, dass es doch etwas zu kühl ist und ich die Heizung höher drehen sollte. Die war grad in einer Brennphase, da surrt sie immer etwas lauter. Vielleicht hätte ich ja abwarten sollen, bis diese Phase abgeschlossen war, aber ich drehte gleich höher und prompt blinkte das rote Licht: Sie hatte sich an der Zufuhr "verschluckt" . Alsbald hörte auch das Gebläse auf zu blasen und es kam keinerlei warme Luft mehr aus den Düsen . Hätt ich bloß nicht hingelangt! Hätt ich sie bloß auf den Nachtmodus gelassen! Lieber mäßig warm als total kalt, aber zu spät .

Erst mal war das nicht schlimm, weil gerade schien die Sonne auf das Naglfar und da mich dann auch noch Javy und Torsten besuchten, war's im Auto bald so warm, dass wir das Fenster zum Lüften aufmachen mussten. Außerdem ist das Naglfar wirklich saugut isoliert.

Na, jedenfalls frühstückten wir da eine Weile, bis es Zeit wurde, in die Halle zu gehen, weil dort schon die Opener am Spielen waren. Das Line Up fing schon um 13 Uhr an. Das ist aber ganz wie mit dem Bier: wenn ich da schon anfang, hab ich ja schon um 18 Uhr zu viel. Lasst uns das mal chillig angehen!

Torsten und Javy liefen vor und ich ließ mir noch Zeit, zog mich um, stylte mich ein bisschen und kam dann nach. Zu Bloody Vengeance kam ich dann auch endlich in die Halle. Von denen sah ich nur noch den Schluss.

Ich war ja eigentlich auch nur wegen Pripjat schon so bald dran, die wollte ich nämlich gerne sehen. Ich hatte sie schon mal auf dem Ragnarök gesehen und war nun ganz gespannt auf sie.

Pripjat hatten 2 Kameramänner dabei, die ununterbrochen filmten. Ich denke, sie machen da ein Bandvideo draus, und wohl darum legten sich die Pripjat so richtig ins Zeug. Die Halle war erst spärlich befüllt, denn tatsächlich schien so mancher noch zu schlafen und so waren nur ein paar Leute da. Vorne zur Bühne standen erst nur 3 Zuschauer. Trotzdem legten die Pripjat einen super Gig hin! Gefiel mir total gut. Nur meine Stimmung war zu der frühen Zeit auch noch nicht so richtig hoch gefahren, so guckte ich nur still zu.

Ich frag mich echt, warum sie so eine super Band schon am Nachmittag spielen lassen und nicht ins Abendprogramm nehmen, ts ts.

Ich find "Eurynomos" ist ein toll klingender Name und drum war ich ganz gespannt auf die so benannte Band, weil das klang vielversprechend. War es dann aber nicht. Naja, also sie waren nicht schlecht, aber weggerissen hat es mich nicht.

Auch Hell Milita fand ich nur mittelmäßig.

Jetzt weiß ich leider nicht mehr, ob es die Hell Milita waren oder eine Band davor oder danach, jedenfalls hatten die eine Ansage zu einem Thema, das mich schon länger bewegt: die brennenden Felder bei Neapel, Campi flegrei. Was sie im Song darüber getextet hatten, verstand ich natürlich nicht (wer versteht schon Death Metal-Songs?). Allemal geht es in Neapel grad ziemlich ab und ich verfolgte das fast täglich: Der letzte heftige Erdbebenschwarm war am 25.11.24. Unheimlich, dass ich da jetzt sogar auf einem Konzert auch was davon höre !

Dann kamen Slaughter Messiah auf die Bühne. Die kannte ich nicht, hatte noch nie was von ihnen gehört. Der Frontmann war ein kleiner Dicker mit dünnen Beinen und irgendwie erinnerte er mich an den Dirkschneider . Alle Musiker waren reichlich mit Nieten ausgestattet, ziemlich übertrieben, aber lustig.

Die Musik allerdings gefiel mir überaus gut! Sie gefielen mir so gut, dass ich mir sogar eine CD von Slaughter Messiah kaufte.

Der Torsten jammerte die ganze Zeit, dass die Bar oben nicht offen hätte. Dann fiel ihm auf, dass er den Javy schon lang nimmer gesehen hatte. Javy stolperte auch vorhin schon mit erheblicher Breitseite in der Gegend herum. Torsten ist doch selber schuld! Da füllt er seine Freunde schon mittags mit Glühwein und Pfeffis ab und wundert sich dann, wenn die schon um acht Uhr abends nicht mehr zu finden sind? Weil ich nun sowieso meine neue CD zum Auto bringen wollte, bat mich Torsten, doch an seinem Auto nachzugucken, ob vielleicht der Javy drin liegt?

Ich lief mit der CD zum Auto. Das Naglfar war noch nicht vollends ausgekühlt, es war darin noch spürbar "wärmer" als außen, besser "noch nicht ganz so kalt" . Ich schmiss die CD auf den Tisch und nahm für den Rückweg mal lieber meine Winterjacke mit. Schnell noch gegenüber in Torstens Auto geschaut: Ja, darin lag der Javy und grunzte nur noch.

Leuz, ihr habt das mit der Sauferei irgendwie nicht im Griff, hab ich das Gefühl .

Ich lief zurück in die Halle und stellte fest, dass jetzt die Bar offen war. Torsten saß schon darin und nuckelte an einem Cuba Libre. Na, ich glaub, die wissen schon, warum sie die Bar erst um 20 Uhr aufmachen .

Ich ging lieber wieder runter und guckte mir die aktuelle Band an, the Night Eternal.

Da stand einer unter den Zuschauern, der hatte schon mal mehr Haare gehabt. Aber seinen Style wollte er nicht aufgeben. Es sah aus als wäre es mal ein Undercut gewesen und oben ein Zopf. Der Haargummi klammerte sich verzweifelt an die letzte Strähne.

Ach, Altwerden ist schon echt Scheiße und mit ihrem Haarausfall tun mir die Männer ja wirklich Leid.

Jetzt kamen Bewitched. Die wollte ich unbedingt sehen. Ich hatte sie schon vor 20 Jahren gern gehört und hab auch von damals noch 2 CDs von ihnen.

Ich war gleich total begeistert von Bewitched, weil sie gefielen mir immer noch richtig gut. Leider hatten sie am Merch keine CDs dabei. Wie kann denn das sein?? Warum tritt denn eine Band auf und hat dann keine CDs zum verkaufen, wie gibt's denn das? *ärger ärger*

Der Torsten hatte sich mittlerweile aus der Bar lösen können und tanzte auch zu Bewitched rum. Allerdings hatte er nun auch einen Level, dem ich besser aus dem Weg ging. Zudem war ich nun auch müd und so seilte ich mich nach dem Auftritt von Bewitched ab und lief zum Auto.


Es war richtig kalt geworden. Über den Autos und dem Naglfar lag eine Eisschicht. Im Naglfar drin, war es vielleicht 2 Gard wärmer, oder mindestens geschützter. Noch war ich gut aufgewärmt, weil ich hatte getanzt und gemosht. Diese Warmphase musste ich noch ausnützen, also schnell Zähne geputzt, umgezogen und ab in die Koje! Oh, die war schon unangenehm kalt.

Im Schlafsack drin und mit Federdecke, dicke Socken an und noch ne Trainingshose samt Pulli fror es mich jetzt nicht, aber das Kissen war so kalt und die Luft! Im Gesicht fror's mich bitter. Ich beschloss, ich würde mir eine Mütze stricken, die über's ganze Gesicht ging und nur ne kleine Öffnung für Mund und Nase hatte zum Atmen. Aber auch die Atemluft war unangenehm kalt. Es dauerte lange, bis ich einschlief. Ich wachte auch öfters wieder auf, drehte mich rum, huch, da war wieder das Kissen voll kalt. Gegen Morgen wurde es am schlimmsten, aber noch bevor es dämmerte, wurde es wieder ein zwei Grad milder. Echt, da merkt man jedes einzelne Grad.

Um halbzehn war ich dann so weit wach, dass ich nicht mehr schlafen mochte, aber auch nicht wirklich aufstehen. Ich linste durch den Vorhang: Die Sonne schien. Ich wollte noch ein bisschen warten, dass vielleicht das Eis auf der Windschutzscheibe schmolz, denn ich hatte nicht mal einen Eiskratzer dabei. Das schrieb ich mir dann auch gleich auf einen Zettel: unbedingt den langen Eiskratzer von der Ranch holen! Schließlich stand ich doch auf, zog mich ganz schnell um und guckte aufs Thermometer: Es war schon halbzehn und es hatte im Auto minus 2 Grad. Also sollte es heute nachts gut minus 5 bis 6 gehabt haben . Boah, hee, das macht doch keinen Spaß mehr!

Ich ließ gleich den Motor an, weil vielleicht taute es dann wenigstens die Scheibe etwas ab. Ich riss die Türen auf, denn außen in der Sonne war es spürbar milder als innen im Auto. Gestern hatte ich mir noch nen Tee gemacht, es war noch Wasser im Pfeiftopf. Das war allerdings zu Eis gefroren . Nein, so ohne Heizung ist wirklich Mist. Nix wie heim nach Nürnberg. Da hock ich nun zuhaus vor dem Ofen und geh den ganzen Tag nimmer davon weg .