Er war schon im August fertig geworden, und eigentlich war er für Torstens 60. Geburtstag gedacht. Der ist aber erst übernächstes Jahr, und so lange wollte ich ihn nicht aufheben. Also würde ich ihn bei nächster Gelegenheit verschenken, und diese war am Samstag: Torsten hatte zu seiner legendären Winter-Gartenparty eingeladen. Ich ging vorher noch schnell einkaufen, weil im Kaufland ist der Jacky im Angebot, da packte ich auch gleich ne Flasche für Torsten ein. Dann aber los.
Der Garten liegt so dämlich an einem Bahndamm, dass jede Straßenbahn weit außenrum fährt. Nur die S-Bahn fährt ziemlich nah dort hin, aber die fuhr um diese Zeit dann nur noch alle 40 min. Ein Bus wäre auch gefahren, aber mit dem ganzen Busgewimmel kenn ich mich nicht aus, dann weiß ich wieder nicht, wo der am Hauptbahnhof los fährt, dann muss man wieder x-mal umsteigen. Also fuhr ich mit der Straßenbahn bis Scharrerstraße und lief den Rest. Letztes Jahr war ich eine Haltestelle weiter gefahren, das wäre luftlinienmäßig kürzer gewesen, aber da der anschließende Fußweg durch eine ganze Menge kleiner Gässchen führt, erst rechts, dann links, dann nochmal links, wieder links, dann rechts... war es einfacher, von der Scharrerstraße aus die Hauptstraßen entlang zu laufen. Es war halbwegs warm, hatte 7 Grad, aber so ein nebliger Sprühregen lag in der Luft und befeuchtete alles. Immerhin fand ich den Garten auf Anhieb .
Torsten freute sich gescheit über sein gehäkeltes Double. Die Puppe machte erst mal die Runde und jeder bestaunte sie: Sind denn auch die Bändchen alle dran? Hängt sein VIP-Ausweis am Hosenbund? Ja, tatsächlich! Ein Kreator-Patch hinten auf der Kutte! Nur die Ohrringe fehlten. Oh, ich wusste gar nicht, dass Torsten Ohrringe trägt .
Die Puppe kann auch moshen, stellte Javi fest.
Nachdem ich angekommen war, inspizierte ich erst mal den Grill. Das sah aber lecker aus (war es auch )!
Getränke standen auch genügend in der Wiese. Naja, braucht man schon bei diesem Haufen von Hardcore-Säufern .
Ich holte mir aus dem Gartenhäuschen einen Teller, Besteck und gleich mal einen Schlag Nudelsalat, dann ein Steak vom Grill und ein Bier von der Wiese. Das Essen war erstaunlich lecker, die Steaks richtig gut und auch der Nudelsalat, da hätt ich am liebsten die ganze Schüssel mitgenommen.
Wenn man Javi fotografiert, growlt und posert er oder er schaut extra-grimmig. Mit seinem Senf-Tupfen am Mundwinkel und dem Senf-Klatsch auf der Stirn sieht das besonders gefährlich aus .
Nach einer Weile wurde es langsam kühler und der Grill alleine schaffte nicht mehr genug Wärme, da schürten wir die Feuerschale an. Da hockten wir im Gartenverschlag um das Feuer und schwelgten in Party-San-Erinnerungen. Max war tatsächlich 500 km hier her gefahren, um unsere Party-San-Truppe wieder zu sehen.
Naja, was gibt es sonst zu berichten: gefuttert, gesoffen, gelacht, sich gefreut, sich geknuddelt, bisschen gefroren, ans Feuer gestellt, Rauch in die Augen gekriegt, Hustenanfall, auf die Wiese geflüchtet und nach Luft geschnappt, gleich ein neues Bier mitgenommen ... und das bis etwa 23 Uhr. Dann machte ich mich auf den Heimweg. "Bist du mit dem Wohnmobil da?" fragte Torsten. "Nein, mit der Straßenbahn!"


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