Weil ich ja schon unter der Woche in der Weltgeschichte herumgesegelt war, blieb ich jetzt am Wochenende zuhause im heimeligen Nürnberg. Im Hirsch spielten die Apokalyptischen Reiter und dafür hatte ich schon seit Wochen mein Ticket. Mittlerweile war das Konzert ausverkauft. Das war wieder die konzerttechnische Profi-Aufgabe: dicke Motörhead-Jacke für den winterlichen Hinweg, für den Anfang in der unbeheizten Halle ein altes, hässliches Hoodie, das man dann ins Eck schmeißen konnte und um das es nicht schade wär, wenn es einer klaut, und drunter nur ein luftiges Shirt für später (ja, ich hatte ein Apo-Reiter-Shirt im Schrank, juhu!), weil dann wird's heiß, dazu einen Fächer zum Luft zufächeln und natürlich die Lämpchen fürs Bier. In der Flasche kommen die Lämpchen leider nicht so gut zur Geltung, aber ja mei.
Ich stand von Beginn an ziemlich weit vorn und konnte den Platz auch das ganze Konzert über halten. Gleich traf ich dort den Jens, dem es gesundheitlich wieder besser geht, seine Herzarterien wurden erfolgreich durchgepustet. Jens, halt durch, ich freu mich doch jedesmal, wenn ich dich treff! Auch die Carni sah ich mal wieder mit ihren beiden Freunden, die hatten sich dort auch eingefunden. Da standen wir zu fünft da vorne und verteidigten unseren Platz.
Vorne war es gar nicht sooo voll - dafür, dass es ja ausverkauft war. Besonders noch am Anfang nicht, da kamen Victorius auf die Bühne. Ha, die kannte ich, die hab ich schon im Frühjahr in Geiselwind auf dem Metal Franconia gesehen, und ich hatte mir da tatsächlich auch eine CD von denen gekauft.
Ganz wie beim Metal Franconia kamen nach ihnen dann Cypecore. Die hatten mir damals schon nicht so gefallen, weil ich mag kein Metalcore oder Crunch. Man kann jetzt aber so nix gegen sie sagen, denn in ihrem Genre sind sie ganz gut. Zumindest showtechnisch machten sie gut was her mit ihren Lichtstreifen auf der Uniform, sehr cyberspaceig, doch.
Ich ging mal hinter aufs Klo und wollte nun nach dem 2. Bier meine leere Bierflasche mit Wasser auffüllen, weil mit meinem Bierkonsum muss ich echt haushalten, dass ich ihn noch vertrag. Mehr als 3 Bier tun mir nicht mehr gut, alt zu sein ist scheiße .
Auf dem Klo stellte ich fest, dass die Waschbecken so niedrig waren, dass die Bierflasche nicht unter den Wasserhahn passte. So wollen die also verhindern, dass man seine leere Flasche mit Wasser auffüllt, was? Aber ich kriegte es hin, das Wasser über die Hand noch in die schräggestellte Flasche laufen zu lassen, ha, clever: Erfahrung ist cool !
Jetzt kamen endlich die Apokalyptischen Reiter. Die haben mir schon immer gefallen. Schon zu Anfang ihrer Karriere irgendwann ums Millenium rum habe ich sie mal in Gunzendorf gesehen und war damals schlagartig begeistert von ihnen. Sie spielten damals auch 4 oder 5 Zugaben, hörten gar nicht mehr auf zu spielen und wie ein Floh hupfte der Fuchs auf der Bühne rum, noch mindestens doppelt so viel Energie wie ich hatte der, wow. Das ist natürlich heute auch nicht mehr so, auch die Reiter sind älter und ruhiger geworden. Die Songs haben aber immer noch viel Kraft und richtig Power, sehr schöner Sound!
Da kam dann auch ein sentimentales Lied mit Lichtlein schwenken, wir sind, weil ihr seid, und nicht minder viele Leute hatten nicht nur Handylampen gezückt, sondern tatsächlich noch ganz analoge Feuerzeuge. Ich hab da in der Tasche stets noch so ein Relikt von einem, der nicht alt werden durfte und dem ich immer noch nachtrauere, er wär hier wohl auch gern dabei gewesen.
Zum Ende der Vorstellung schwenkte der Fuchs noch die Reiter-Flagge.
Natürlich gabs dann auch noch eine Zugabe, weil Reiter ohne Zugabe gibt's nicht. Es war aber nur 1 Zugabe, weil auch - außer mir - keiner mehr danach noch "Zugabe!" brüllte. Schad, jetzt war es aus .
Im Foyer traf ich noch den Chris, der war ganz vorne rechts vor der Bühne gestanden, ich ganz vorne links, drum hatten wir uns bisher noch gar nicht gesehen. Ich blieb aber nicht mehr lang, holte meine Jacke und lief vor zur Bushaltestelle. Der Bus war vor 5 Minuten gefahren, der Nächste kam erst wieder in 15 Minuten . Naja, da lief ich mal zum Dianaplatz vor, aber dort lief ich dann mal noch eine Haltestellte weiter und wiederum dort lief ich auch gleich weiter bis zum Lamborghini-Autohaus. Dort beschloss ich, zu geizig zu sein, jetzt noch für die restlichen zwei U-Bahn-Stationen zu stempeln und lief dann in die Marktstraße und weiter auf der Schwabacher. Ich lief bis nach Hause, na, sooo weit war das vom Hirsch aus auch nicht, nur 3 km. Um vierteleins kam ich zuhause an, geht doch noch
.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen