Was hat mich nun eigentlich so ausgebremst? Naja, es war die blöde Standheizung im Naglfar! Ich hatte beschlossen, dass ich sie erst im Herbst reparieren lassen würde, weil wenn ich jetzt noch ne Werkstatt finde, krieg ich meinen Termin sowieso erst in 4 Wochen und da wirds ja schon langsam dann wieder Frühling, brauch ich dann auch keine Heizung mehr. Drum ist es also im Naglfar immer noch eiskalt. Daraus ergibt sich, dass ich keinerlei Bock habe zum Fortfahren, so blieb ich zuhaus in Nürnberg.
Da war jetzt immerhin am Donnerstag Nachtblut im Hirsch. Das Ticket hatte ich schon seit Wochen, aber nun war ich am Donnerstag gar nicht in Stimmung. Am liebsten wär ich daheim geblieben, aber natürlich bin ich doch hin. Torsten und Töchter waren ja dort, und Nachtblut ist ja eigentlich ne echt geile Band, die man nicht verpassen sollte.
Erst mal stand ich mir in der Warteschlange vor dem Hirsch die Füße platt. Zum Glück war es nun aber gar nimmer so kalt, wenigstens hat's mich nicht gefroren. Drinnen traf ich dann gleich den Torsten, der war noch völlig nüchtern, also was ist denn los? Also zwitscherten wir dann gleich mal ein Bier, schon lief es besser.
Da dümpelten wir so vor der Bühne und guckten dumm rum, da stand doch direkt neben mir die ganze Zeit schon die Angela. Ja Wahnsinn! Wir begrüßten uns erst mal und kreischten den ganzen Hirsch zusammen: Hat's jetzt jeder mitgekriegt, dass wir uns ganz überraschend getroffen haben?
Ich freute mich, denn um die Vorband hatte ich mich noch gar nicht gekümmert. Erst kurz vor dem Konzert bemerkte ich, dass als Warmup die Sagenbringer kommen. Ja goldig, die hab ich erst am Dark Troll letztes Jahr für mich entdeckt und war gleich begeistert. Die Jungs aus Sylt haben sich also tatsächlich mal wieder ins "Gebirge" gewagt
. Ich stimmte gleich mal das Sylt-Lied an: "Döp döröp döröp..."
, aber schon fingen sie an zu spielen und haben mich natürlich übertönt.
Die Sagenbringer heizten wirklich gut ein und wir moshten und feierten. Torsten meinte zum Schluss, die Sagenbringer waren ja fast besser als Nachtblut, und er war total enttäuscht, dass sie nur eine Dreiviertelstunde spielten.
Naja, also das war schon mal ein echt guter Auftakt.
Als echter Nachtblut-Fan hatte ich mir das neue Album schon gleich aus Amazon runtergezogen gehabt und die letzten Tage kaum was anderes gehört. So war ich bereits recht textsicher. Da ich das Album also schon hatte - und die anderen Alben natürlich auch schon alle - konnte ich mir gar keine CD kaufen. Da kaufte ich mir wenigstens ein Tour-Shirt. "Von Hass getrieben" steht hinten drauf. Das ist ja fast so schön wie mein "ich hasse Menschen"-Shirt. "Das Shirt in S bitte" verlangte ich am Merch. "S?" staunte der Torsten. Hörte ich da etwa eine Spur von Neid aus der Tiefe seines in den letzten Monaten recht stattlich gewordenen Bierbauchs?
Als Nachtblut anfingen, kamen wir natürlich nicht mehr ganz vor. Da wars gerammelt voll, vorn. Aber immerhin konnte ich mich auf Höhe des Mischpults rechts an die Wand wühlen. Da ich - Hirsch-mäßig - wieder meine Killstar-Stiefel mit den hohen Absätzen angezogen hatte, war ich damit über 1,80 und konnte ganz gut über die meisten Leute gucken. Den Torsten fand ich im Gewühl dann nicht mehr, verschollen im Bermuda-Dreieck.
Nachtblut spielten ziemlich viel vom neuen Album. Das Album hat mich am Anfang gar nicht so weggerissen, aber nachdem ich es jetzt immer wieder gehört hatte, fand ich's auch immer besser.
Eine Weile blieb ich an meiner Wand und guckte mir den Gig an, aber dann wühlte ich mich zurück durch die Leute in die Lobby, ein neues Bier holen. Dort fand ich den Torsten mit zwei Kumpeln und so standen wir also noch bis zum Ende gar am Tresen und feierten.
Dann war's aus und alle strömten nach draußen. Schnell holte ich meine Jacke von der Garderobe, so lange noch nicht so viele Leute anstanden. Dann lief ich vor an die Bushaltestelle. So schön die Killstar-Stiefel auch sind, aber langsam taten mir ganz schön die Füße weh. Ich war recht froh, als ich daheim war, schon allein um die Schuhe ausziehen zu können . Spät war's geworden und ich fiel erschöpft ins Bett.
Heute früh hab ich dann natürlich verschlafen und kam erst ne halbe Stunde später in die Arbeit. Aber das ist ja bei uns alles ganz locker, da fragt gar keiner danach.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen