Sonntag, 25. Juli 2010

Literaturgruppe

Die Sabine schreibt Gedichte und Kurzgeschichten. Drum waren wir nun schon auf einigen Poetry-Slams und wollten auch in irgendeine Schreibwerkstatt gucken, aber da fanden wir nichts Gescheites. Drum wollte Sabine nun selber eine Literaturgruppe aufmachen. "Da kommen bestimmt keine Leute" meinte sie, also sagte ich, um sie zu motivieren: "Also ich komm auf jeden Fall." Nun hat Sabine eine Anzeige geschaltet und da meldeten sich tatsächlich ein paar Leute und so fand nun gestern die erste Literaturgruppe statt, wo jeder ca. 20 min seine Gedichte vorlesen sollte.

Scheiße, ich hab überhaupt keine Gedichte!
Ich schreib zwar echt unheimlich viel, z.B. in meinen Foren, für meine Homepage, auch hier in meinen Blog, meine Philosophien und Memoiren, aber das kann man doch alles nicht in einer Literaturgruppe vorlesen?

Also setzte ich mich hin und schrieb ein Gedicht - über die Mäuse :

Mäusehochzeit

In einem Käfig habe ich
einen kleinen Mäuserich
und um das Viechlein zu beglücken
wollt ich's mit einem Weib bestücken.

"Sind das gewiss auch alles Weiber?
Kontrollier'n Sie mir die Leiber!"
sag ich zu der Verkäuferin
damit ich auch ganz sicher bin.

"Das Geschlecht ist allemal
meinen Schlangen ganz egal"
sprach der Kunde neben mir
nahm 7 Stück von dem Getier.

Wahllos greift die Hand der Frau
in den Käfig ungenau,
packt die Mäus' am Schwanz hinfort
in die Schachtel zum Transport.

Und so kommt das eine Mäuschen
zum Mutterglück im warmen Häuschen
und den anderen ist ihr Ende
beschieden mit der Tageswende.

Im kalten Würgegriff der Schlange
fragt sich die Maus des Todes bange
wär sie ein Mensch und wüsst sie klar
was ihr bisher geschehen war:

Warum ausgerechnet ich?

[Ende des Gedichts]

Dann nahm ich noch 2 Texte von meiner Homepage, überarbeitete die, so dass sie ohne Kontext vorlesbar waren. Das sollte reichen.

Als Renate dann gestern mit der Hausordnung fertig war, meinte ich, ich könnte nicht lang zum Kaffee mitgehen, weil ich den Date in der Literaturgruppe hab. Das interessierte Renate, denn die schreibt auch Gedichte (das hab ich ja noch gar nicht gewusst ). Also nahm ich Renate gleich mit.

Es war sehr interessant. Wir waren 6 Leute und es hatte wirklich jeder einen ganz eigenen Stil - sogar ICH . Mein Gedicht hört sich an wie von Wilhelm Busch, meinten die anderen. Ja gut, dann werde ich mal los legen, geh jetzt unter die Reimer und die Dichter und schreib philosophisch-existentielle Gedichte ala Wilhelm Busch, pf .

Der nächste Date der Literaturgruppe ist am 21.08.2010, 14 Uhr: Falls noch jemand aus Nürnberg + Umgebung Interesse hat, dann meldet euch bei mir!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Respekt!!

Aber mal im ernst: was machst Du denn mit dem Nachwuchs?

RAFA hat gesagt…

Naja, also ich hab gehört, dass kleine Mäuse ja gern zwischen den Gitterstäben aus dem Käfig hüpfen, d.h. die Hälfte des Nachwuchses gehört sowieso der Katz'. Was überlebt, werd ich im Freundeskreis verteilen und den Rest setz ich drüben am Friedhof aus oder irgendwo.