Mittwoch, 20. Oktober 2010

Stromausfall

Was hab ich heute gemacht? Na klar, das Übliche: Flur gestrichen, "Juden"* in Küche und Bad ausgebessert...
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* mein Vater war Malermeister. Wahrscheinlich ist er einst bei nem Nazi in die Lehre gegangen. Jedenfalls nannte mein Vater so kleine Stellen an der Wand, die nicht angestrichen wurden und die man erst am nächsten Tag bei Sonnenlicht sieht, "Juden". Ist schon interessant, find ich: "Juden" sind Stellen, die nicht angestrichen sind

...die Farbkleckse von den Fliesen und den Türen gewaschen und das Laminat im Bastizimmer rausgerissen. Ich hämmerte so an dem Laminat rum und stapelte die Laminat-Teile im Hausgang. Ich war schon fast fertig und schlug wieder kräftig mit dem Hammer zu, da ging auf einmal schlagartig das Licht aus. In der ganzen Wohnung war kein Licht mehr! Hat's die Hauptsicherung durchgebretzt? Kann doch nicht sein! Ich hab doch gar nicht am Strom rumgepopelt...?!

Ein Blick nach draußen klärte die Sachlage: In der ganzen Straße brannte kein Licht mehr, nur noch vorn an der U-Bahn. Aha, ein größerer Stromausfall! Ich liebe größere Katastrophen: Da senkt sich die Wahrscheinlichkeit, dass ICH dran schuld bin .

Schon kamen Ino und Co die Treppe hoch und riefen nach mir. "Ich leb noch! Nein, ich hab nicht in die Steckdose gelangt!" Ich war's nicht, ich war's nicht!

Nach einigen Minuten kam ein Kerzenschein von oben die Treppe runter: Die Sue tastete sich nach unten zu uns. Ich SMSte mal den Klaus an und der SMSte zurück, dass auch bei ihm Stromausfall sei. Ganz Nürnberg Süd hatte keinen Strom mehr!

Da saßen wir nun alle in der David-Wohnung und stellten fest, was wir nun alles NICHT machen konnten:

Wir konnten nicht im Internet nachschaun wie lange das noch dauern würde, wir konnten uns keinen heißen Tee machen und auch keinen Glühwein, nein und wir konnten uns den Glühwein auch nicht schnell in der Micki heiß machen, die Heizung ging nicht und wir froren. Wir mussten an die Türen klopfen, denn die Klingeln gingen nicht und wir konnten nicht auf dem Festnetz anrufen. Ino und ich wollten noch schnell einkaufen vor zum EWS, aber der EWS hatte zu: Sie konnten ja nicht kassieren, die Diebstahlsicherungen gingen nicht mehr und es war finster. Alle Leute gammelten auf der Straße rum, obwohl es so kalt war, aber sie wussten nicht, was sie tun sollten, weil alle Fernseher waren aus, kein PC lief mehr. Ei so ein Scheiß, nichts konnte man machen!

Bis dreiviertelneun, also eindreiviertel Stunden lang, ging kein Strom mehr! Ich fummelte gerade an der Fondue-Maschine in der Küche rum, um mir wenigstens nen Met heiß zu machen, aber die Brennpaste war alle ... da gingen die Lichter wieder an!

Nachtrag: Haha, am nächsten Tag zeigte sich in der Zeitung: der Stromausfall war eine Episode aus der Reihe "LKW meets Bahnbrücke", hier der Artikel in der NN und hier der Artikel in der Abendzeitung.

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