Oh mei! Der Robbi hat ja mal irgendwann vor einem halben Jahr einen uralten PC von irgendjemandem geschenkt gekriegt und damit wollte er nun endlich ins Internet gehen und für sich die neuen Medien erobern. "Robbi" hab ich gesagt "du machst doch im Internet erst mal eh nicht viel, oder? Da lohnt es sich nicht, einen 16er-DSL-Vertrag abzuschließen oder irgendwas, da reicht auch ein kleiner Prepaid-Stick, so für's Erste." Robbi wollte eh keinen Vertrag und wir schossen uns drauf ein, einen Stick herzukriegen.
Mehrmals rief mich Robbi in der letzten Zeit an, um sich beraten und erklären zu lassen, welches Produkt er denn jetzt nehmen soll. Na dann vielleicht doch einen Vertrag von 1&1? Aber nein, Robbi wollte keinen Vertrag. Aber da gäbs das Internet für nur 9,90 im Monat - leider aber inkl. eines Handyvertrags und ein Handy hat er ja schon, der Robbi. "Latsch einfach rein zu Tchibo und kauf dir für 29 € so einen Stick, dazu 20 € Guthaben und das reicht fürs Erste, echt!" sagte ich. Neulich rief er mich an: "Ich hab mich jetzt für Alice entschieden." Ich hörte nur noch mit halbem Ohr hin, weil mir das Theater langsam auf die Eierstöcke ging und ich auch noch was anderes im Kopf hab als Robbis Internetzugang und freute mich, dass er sich endlich entschieden hatte.
Es dauerte ewig und drei Tage bis der Robbi diese Woche dann anrief und verkündete, dass er nun endlich den Stick geliefert bekommen hat, auf den er noch ewig warten musste und überhaupt - aber das Stück passt nicht in den Stecker rein, ich soll mal kommen.
Also kam ich dann heute zum Robbi. Da lag der Stick... und der passte deswegen nicht in den Stecker rein, weil Robbi 2 USB-Buchsen nebeneinander hat und in der einen schon die Maus steckte und man den Stick daher einfach umdrehen musste, weil er auf der einen Seite zu breit war. Nachdem der Stick nun steckte und der PC hoch fuhr, fand sich aber nur ein USB-Drive und kein Stick. "Er installiert sich nicht richtig" stellte ich fest und Robbi zog eine Lätschn: "Da hab ich mich so aufs Internet gefreut und jetzt das!" "Hast du auch deine SIM-Karte richtig eingelegt?" fing ich an mit den ersten DAU-Fragen. "Jaja, klar!" meinte Robbi. Hier, die Schachtel, da wo der Stick drin war und alles, was da drin war, hat der Robbi zamgesteckt, jo jo freilich. "War da eine SIM-Karte drin?" meinte ich erstaunt: "Hast du nicht noch so nen Brief dazu gekriegt?" "Ach so, einen Brief? Jaja, hab ich auch..." stutzte Robbi und kramte aus irgendeiner Schublade einen Umschlag hervor, den er noch nicht mal aufgemacht hatte. Die SIM-Karte, schau an! Kein Wunder, dass der Stick nicht lief!
"Die Tussi auf dem Umschlag tät ich schon gern mal kennen lernen" meinte der Robbi nur. Au weia, ich ahne Fürchterliches! Kann man den Robbi wirklich ins Internet lassen oder ist das verantwortungslos von mir?
Ich legte die SIM-Karte ein und steckte den Stick wieder in den USB-Anschluss. Siehe da, nun erkannte der schon mal ein Huawei-Modem! Die Auto-Installation lief zwar nicht, aber da stieß ich sie halt manuell an und tatsächlich: Auf Robbis Desktop erschien so ein grünes Ding, da stand "mobile" drauf und da muss er nun immer drauf klicken, wenn er ins Internet will. Leider klappte das noch nicht, weil die SIM-Karte noch nicht aktiviert war. Also rief Robbi an der Hotline an. Kaum hatte er jemanden dran, gab er den Hörer gleich an mich weiter, weil er das sowieso nicht verstand, was ihm die Tussi da sagte. Dabei war das gar nicht schwer: Die SIM wird nun aktiviert und in spätestens 24 Stunden können wir online gehen. Danke und tschüß.
"Lass mich mal die Unterlagen sehen, die du dazu hast!" fragte ich. Da stand: "Sie können 30 MB kostenlos surfen". "Siehste, sogar kostenlos!" freute sich der Robbi. "Neinein, Robbi, Moment mal!" erschrak ich "so nicht! Nur 30 MB sind kostenlos und 30 MB sind gar nix! Da klickst du ungefähr 30 Seiten an und dann sind die schon weg!" "Was? Ich darf nur noch 30mal klicken?" erschrak Robbi. "Nein" meinte ich "nur wenn du im Internet bist. "So" darfst du schon klicken" Ich schärfte dem Robbi ein, dass er bloß nicht damit ins Internet gehen soll, sondern morgen erst mal probieren soll, ob es geht und dann komm ich noch mal. Ich zeig ihm dann den Zähler, auf den er achten muss, dass er bloß nicht mehr als 30 MB versurft.
Am Abend fiel mir erst ein: Hey das ist doch ganz und gar nicht das, was es sein sollte! Robbi soll das sofort stornieren! Wir wollten einen Prepaid-Stick, keinen Vertrag! Es ist völlig verantwortungslos, diesen DAU von Robbi mit diesem Mobile-Vertrag ins Internet zu lassen! Der hat doch keinerlei Plan von der Sache. Der checkt doch das nicht ab, wieviel MB er verbraucht und außerdem sind 30 MB ja gar nix! Mindestens muss er sich unbedingt eine Flatrate dazubuchen lassen! Oh mei, mir wird ganz angst und bang! Hoffentlich hält er sich dran und surft jetzt nicht gleich rum wie doof. Das sind nämlich genau diese Opfer der Mobilfunkabzocke, die dann am Monatsende 3000 € Rechnung hingeknallt kriegen, weil sie für jedes MB über 30 MB 50 Cent Gebühr zahlen sollen. Nee, also sowas gehört echt verboten!
Allemal gab mir Robbi dann auf dem Steiner Weihnachtsmarkt für meine tolle Hilfe einen Glühwein aus. Weil ich noch einen Kater von gestern hatte, wollte ich bloß einen Kinderpunsch.
Sonntag, 28. November 2010
Robbi goes online
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen