Mittwoch, 24. August 2011

heim mit dem Zug

Auf dem Campingplatz waren des Abends noch 2 neue Gäste angekommen: 2 Kerle rechts neben mir in einem Zelt, von denen der eine schnarchte wie ein Elefant, und ein Pärchen links neben mir in einem Zelt, wo die Frau alle Stunde aufs Klo latschte - also *rrratsch* Zeltreißverschluss auf, verschlafenes Gemurmel "wo sinn meine Schlappen?", *hatsch hatsch hatsch* durchs-Gras-Geschlappe, 3 Minuten später wieder *hatsch hatsch, zurücklatsch*, *rrratsch* Zeltreißverschluss auf, verschlafenes Gemotze des Mannes, leises Zurück-Gemeckere der Frau, Gequietsche aller Luftmatratzen und Gummikissen und Rumgeschottel von Zeltplanen bis eben die Herrschaften wieder zur Ruhe gefunden hatten. Diese fehlte mir reichlich: Ich konnt kaum schlafen.

Außerdem wollte ich nicht heim *heul*.

Aber früh um sieben, da gab ich's denen: *rrratsch* ich riss meinen Zeltreißverschluss auf, hüpfte aus dem Zelt, stolperte über die Zeltstange *klirr*, fluchte lauthals, brabbelte mit mir selber und suchte meine Socken, schmiss das Fahrrad in Position *schepper*...

Ich radelte zum Frühstücken in ein Cafe. Leider war es schier unmöglich, meinen Kuchen zu essen, weil kaum hatte ich den Kuchen abgestellt, bekam ich schon reichlich Besuch.

Ich radelte nach dem Kaffee zurück zum Campingplatz, baute mein Zelt ab, packte meinen Krempel, zahlte und verdünnisierte mich an den Bahnhof. Ach, ich war traurig, weil ich wollte nicht fort! Ich wollte eigentlich weiter an den Gardasee und ans Mittelmeer!

Ich fuhr mit dem Zug erst einmal bis Lindau. Dort stieg ich aus und guckte mir noch ein bisschen die Stadt an und den Lindauer Hafen.


Ha, was es da nicht alles gibt! Naja, da fahr ich heim, da krieg ich die Dinger um die Hälfte und mit original Sauerkraut, wie es sich gehört, nicht so kartoffelsalatig, pf.

Nach kurzem Rundgang durch Lindau und einem bittersüßen Blick an die Alpen, die in der Ferne doch recht massiv zeigten, dass sie eine ewige Schieberei und Schufterei bedeuten, latschte ich zum Bahnhof zurück und machte mich in den Zug.

Am Bahnhof darf man keine Fahrräder abstellen. Ich hab selten noch mehr Fahrräder gesehen als am Bahnhof.

Von Lindau aus konnte ich mit dem Bayernticket fahren und drum führte meine Reise dann auch nach München. Da kam ich durch's Allgäu und guckte mir vom Zug aus so das Bayernland an. Das ist ja auch recht schön, nä.
In München stieg ich um in einen Zug nach Nürnberg und da kam ich dann auch am Spätnachmittag an.

Da saß ich dann gleich im Hof beim Grillen und erzählte meine Anektoden. Gegen 21 Uhr machte ich mich dann rauf in die Wohnung und schmiss mich erst mal in die Badewanne: Ich habe mich seit 9 Tagen nicht mehr gewaschen (außer Hände) und nur 1 x die Zähne geputzt (brauchte das Wasser ja stets zum Trinken, kann man doch keine Zähne damit putzen, viel zu wertvoll). In der Badewanne schlief ich ein und wachte erst um 1 Uhr früh wieder auf. Ich steckte noch schnell alle Steckdosen in der Wohnung voller Aufladegeräte, weil wirklich ALLES leer und abgekackt war: das Handy, die Kamera, der Asus...

Aber ich stellte fest, dass es auch zuhause zu heiß war um zu schlafen und außerdem knallte dann gegen 3 Uhr früh ein fürchterliches Gewitter runter, also erholsam war das alles nicht wirklich.

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