Arbeitspolitik

Die Renate holte mich nach der Hausordnung schon um 13:30 aus dem Bett und wir gingen vor zum Entner, frühstücken. Da sagte sie: "Mir gehts jetzt so wie dir, ich bin jetzt arbeitslos." Was?? Wie das?? Naja, also irgendwie vorgestern hatten sie ihr von der Ivi die Kündigung aus betrieblichen Gründen vor den Latz geknallt. Renate schätzt zwar, sie sei in Misskredit gefallen, weil sie dieses Jahr schon ganze 2 Wochen krank war, aber nachweisen kann man natürlich niemandem was.

Der Joke bei dem Ganzen: finanziell macht es gar keinen Unterschied, weil Renate eh unterhalb der minimalen Einkommensgrenze verdiente, also kriegt sie jetzt für's Nixtun genausoviel wie für's Arbeiten.

Irgendwann tauchte noch der David auf und zahlte mir seine Miete. Die wollte er gleich abdrücken, weil er nämlich sonst kein Geld mehr hat, weil er seit neuestem wieder einen Job hat und nun erst irgendwann am x. seinen Lohn kriegt. Und wisst ihr wo? Beim Marktkauf! Meine Güte, was spielt denn der Marktkauf für ein Kasperle: Seit 2 Jahren stellen sie den David ein, entlassen ihn wieder, stellen ihn wieder ein über Zeitarbeit, entlassen ihn wieder und jetzt hat er grad mal ne befristete Stelle für 2 Wochen. Muss man das verstehen?

Jedenfalls haben die, die arbeiten, kein Geld und die, die nicht arbeiten, haben auch kein Geld... Wen wundert es da, dass die Leute irgendwann einfach keinen Bock mehr haben, dieses dumme Businessspielchen mitzumachen? Und dabei gehts echt nicht um die Arbeit selbst, sondern nur um das ganze Theater außenrum!