Sonntag, 21. September 2025

Party San Herbstoffensive am Freitag

Ich hatte wunderbar geschlafen. Es war in der Nacht total ruhig, kein Mensch kam hier vorbei, und es war warm und mild, denn am Samstag sollte es sogar noch 30 Grad werden. Der Sommer kam noch mal zurück !

Früh um acht fing es dann aber an: ping! …ping! …ping! ...ping ping! Mein Handy lag zum Aufladen im Schrank und pingte in einer Tour. Ich hatte heute nämlich Geburtstag und alle möglichen Leute schickten mir in aller Früh schon Glückwünsche. Die mussten nämlich arbeiten und waren schon wach; ich nicht, weil ich hatte Urlaub . Ping ! Naja, da konnte ich auch dann bald nicht mehr schlafen.

Ich stand auf, kochte mir einen Kaffee und setzte mich vor das Naglfar. Es dauerte gar nicht lang, da kam der Torsten angefahren, dem ich einen Parkplatz reserviert hatte. Wir frühstückten also gemeinsam.

Weil ich Geburtstag hatte, wollte ich ja was ausgeben. Zuerst dachte ich einen Augenblick daran, dass heute alle Getränke auf mich gehen könnten, aber da werd ich ja arm! Nein, also was die alle wegsaufen, das kann ich mir nicht leisten . Das machen wir anders: Ich zahl die "Mischung", die der Torsten immer im Camp mixt. Also liefen wir mal vor in den Supermarkt, die Zutaten kaufen. O-Saft kommt da rein, Captain Morgan und Wodka. So fing der Torsten an zu mixen. Es war am frühen Nachmittag, 13:30 Uhr.

Weil er mich tödlich drängte und fürchterlich nervte, dass ich auch was von dem Zeug trinken muss (ich muss gar nix!) und er mir extra einen Becher gemacht hat, der nicht gar so stark war, hier - hab ich dann halt höflicherweise tatsächlich was davon getrunken, ein kleines Schnapsgläschen voll, das reicht. Da läg ich ja nach dem Becher um 15 Uhr schon unter dem Tisch und tät nur noch reihern! Pappsüßes Zeug und ewig viel Alkohol drin, den man nicht rausschmeckt, igitt. Sowas ist nun gar nicht mein Fall, aber Torsten kapiert einfach kein "nein" .

In kürzester Zeit hatte Torsten von seiner "Mischung" jedoch selber den ordentlichen Zacken in der Krone, während die anderen nur verhalten an ihren Bechern rumnippelten. Kaum war Torsten mal kurz ums Eck, sagte Ralf: "Das kann ich nicht trinken, voll zu stark!" und kippte seinen Becher unters Auto. Auch Bernds Becher war leer, von einer Sekunde auf die andere *schütt*, so schnell hatte ich gar nicht geschaut. So kam es, dass sich Torsten diesmal selber unter den Tisch soff und alle anderen waren eigentlich noch voll nüchtern .

Wir liefen mal rein in die Halle, denn nun ging es mit dem Konzi los. Die erste Band hieß Jade und gefiel mir recht gut.

Die zweiten waren Carnal Tomb, die waren auch nicht schlecht, aber Jade hatten mir besser gefallen.

Der Torsten war mittlerweile im fortgeschrittenen Nerv-Zustand, und ich verdrückte mich zwischen die Leute und versuchte, ihm aus dem Weg zu gehen. Der kann uuunheimlich nerven, wenn er besoffen ist.

Zwischendrin kamen dann auch allerlei Leute und gratulierten mir zum Geburtstag, einer sang mir sogar Happy Birthday vor. Geburtstag kann auch ordentlich nerven, echt. Bin ich froh, wenn morgen wieder ein normaler Tag ist!

Da sagte einst der LaVey, dass ein Satanist kein Weihnachten oder Ostern feiert, nur seinen eigenen Geburtstag und dass er sich eben am liebsten selber feiern lässt. Echt, LaVey? Das fandest du geil?

Jetzt kamen erst Purgatory, anschließend Non est deus.

Torsten nervte umeinander, es kämen jetzt "non est dois" - oh mei, das heißt "de-us" ! Wie auch immer, die gefielen mir ganz gut.

Benighted dagegen fand ich scheußlich, die waren mir viel zu grindig, gar nicht meins. Der Torsten stand in der ersten Reihe und moshte sich voll einen ab. Dass der überhaupt noch stehen konnte? Nach dem Gig war er dann erst mal richtig aufgedreht, jetzt war er echt unausstehlich geworden. Ich lief nur noch davon und versteckte mich vor ihm, so gut ich konnte. Da fand ich dann in der Halle neben dem Eingang ein dunkles Eck, und so saß ich dann meistens da hinten auf so einem Balken.

Headliner waren the Crown, die waren dann auch wieder besser. Aber mir hat immer noch Jade am besten gefallen .

Ich hatte das heute leider schon ganz falsch angefangen, überhaupt nicht nach meiner Art: Schon mittags saß ich da mit dem Torsten, Bernd und Ralf zusammen beim Feiern, gleich zu Beginn um 16 Uhr ging ich mit den anderen in die Halle … so viel Partystimmung habe ich nicht, die reichte für so einen "langen" Tag nicht aus. So stand ich dann zum Schluss nur relativ still so im Publikum rum, hörte mir halt den Gig an und träumte ein bisschen vor mich hin.

Immerhin hielt ich bis zum Ende durch .

Als ich im Naglfar war (das stand ja direkt vor dem Eingang), mir einen Tee gemacht hatte, den Laptop angeschmissen hatte und hier Blog tippte, kam alsbald der Torsten daher. Er wollte noch weiter feiern, es gäbe noch "Mischung", hier und da, und dann krabbelte er so mit seinen Fingern nach meiner Hand und kitzelte meine Handflächen, also das fand ich schlagartig so abstoßend und widerlich, ich klatsch jetzt beim Tippen noch reflexartig in die Hände, um die Erinnerung an dieses Gefühl zu löschen. Ekelhaft! "Hau endlich ab!" rief ich voller Wut und knallte die Tür zu. Da war er weg. "Dei 'Mischung' kannst selba saffa!" Dass man immer erst grob werden muss, bei dem, Mensch, hey .

Der Lärm von nebenan dauerte nur noch eine halbe Stunde, dann war Ruhe. Torsten hatte wohl niemanden gefunden, der mit ihm noch feiern wollte?

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