Letztes Wochenende war ich - nach meiner letzten großen Tour - mal zuhause in Nürnberg geblieben. Drum freute ich mich jetzt ganz arg auf das Break Out. Ich hatte noch kein Ticket, wollte das Wetter abwarten, weil das ist ja jetzt doch ein bisschen ein Wagnis um die Jahreszeit. Es war zwar Regen gemeldet, aber freitags gegen 16 Uhr sollte der aufhören und dann blieb es weitgehend trocken lt. Wetter-App.
Ich hatte ursprünglich Urlaub eingetragen für den Freitag und auch den Montag, denn eigentlich wollte ich ja auf das Mediaval, Selb, entschied mich dann aber doch für das Break Out und löschte meinen Urlaub wieder, denn dafür reichte das Wochenende, wenn ich freitagmittags in der Arbeit einfach eher ging. Ab ins Naglfar und auf die A9! Dort durchfuhr ich dann mehrere Wetterfronten, teils mit Starkregen und eine Weile war auch Stau. An einem frischen Unfall fuhr ich vorbei, ein Auto hing in der Leitplanke, aber die Polizei war schon vor Ort. Das Unfallauto hing mit dem Heck noch ein wenig in meiner Spur, Leute liefen auf dem Standstreifen bis in die Fahrbahn rein, und beinahe wäre ich dem Nebenmann reingefahren als ich an der noch nicht gesicherten Unfallstelle spontan ausweichen musste.
Mein Navi hat einen Treffer. Schon seit einigen Fahrten (Rock Harz) meldet es immer wieder "A9 (bzw. A3, A73 oder wo ich halt grad fahre) ist gesperrt, Ausweichroute wird berechnet" und ich schreie dann "neiiin!", aber das versteht es wohl nicht
. Ich blieb auf der A9: gar nix war gesperrt! Ich fuhr bei Schleiz ab, kam durch Mösen-Dorf (Möschen, Mösching, oder so ähnlich) und dann durch das Dorf mit dem Baum. Der Baum ist ultrawichtig, an dem darf ich auf keinen Fall links fahren, weil da komm ich auf einer für dicke Autos kriminell schmalen Serpentinenstraße an den See mit dem Staudamm/Talsperre und dort gibt es keine Wendemöglichkeit. Das ist mir 1 x passiert, welch eine Höllenfahrt, und nie wieder fahre ich da hin! Also: beim Baum rechts, unbedingt rechts. Aber da war kein Baum mehr
. Der Baum war weg! Ich erkannte die Stelle, weil ich höllisch aufpasste, aber der Baum fehlte. Das war doch das Zentrum von diesem Dorf! Ein Kramladen und dieser Baum davor? Sie hatten ihn wohl gefällt und einen neuen gepflanzt, aber das war noch ein Babybäumchen, keine 2 m hoch, stand noch im Laufgitter (Pflanzpfosten). Ich fuhr rechts
.
Ich kam direkt nach Crispendorf. Hier war ich schon Jahre nimmer, seit eben das Wolfszeit umgezogen ist.
Jedes mal wenn ich den kriminell schmalen und holprigen Weg ins Ferienland runter fahre, den auch bloß die Eingeweihten kennen - ein schmales Gässchen, ein größerer Feldweg, grad so, dass er überhaupt asphaltiert ist - wird es mir in meinem Schiff mulmig: hier ein tiefes Schlagloch, da ein fetter Hubbel durch eine Baumwurzel, Bäume und Sträucher hängen in den Weg rein, daneben sumpfiger Wiesengrund, Schlamm, ein paar Kühe … ich klammere mich jedes mal an den Gedanken: "Auch Heimdall, der Bus, ist diesen Weg gefahren! Dann schafft es auch Naglfar, das Wohnmobil!"
Als ich auf den Campground einfuhr, hörte der Regen auf, und die Sonne kam raus. So muss das!
Es war schon ordentlich voll und ich fuhr den Weg weiter an Harrys Van vorbei, an Frohwalds Zwillings-WoMo und fuhr mal lieber bis hinter, denn da ist - oder war mal - asphaltiert und das bildet noch heute einen festen Untergrund. Ich hab nämlich die Schnauze voll von Sumpfwiesen und Traktoren, die einen rausziehen müssen. Ich fand noch 1 Platz, drin war ich. Den Platz mochte wohl keiner, denn es war eigentlich kein Platz, sondern nur eine große Pfütze. Vor der Tür hatte ich meinen Bierkasten als Trittbrett, aber der war nur wie eine Insel inmitten des Sees.
Da entdeckte ich gegenüber am Waldrand ein paar Häufchen gemähte Wiese. Ich holte mir gleich einen Haufen und verteilte ihn um meinen Bierkasten. Damit war der durchnässte Boden und der Schlamm ganz gut abgedeckt. Man muss sich bloß zu helfen wissen
.
Jetzt ging ich mal gleich rein auf das Infield, denn da kamen Nornir, und die wollte ich sehen. Nornir gefielen mir recht gut, da kaufte ich ein Shirt von ihnen. Ich hatte nämlich zuhause gesucht: Außer von Behemoth - und das lag dreckig in der Wäsche - habe ich kein einziges schwarz-weißes Shirt. Alle Bandshirts, die ich habe, sind mehr oder minder bunt. Nur ein Schwarz-weißes von Varg hatte ich noch gefunden, das hatte ich an, ist ja jetzt aber auch nicht Black Metal oder Thrash
. Jetzt habe ich mit dem Nornir-Shirt endlich ein echtes Black-Metal-Shirt. Ich zogs gleich an
.
Dazu radelte ich zurück zum Naglfar. Weil ich am Campground so weit hinten stand, hatte ich das Fahrrad ausgepackt, denn der Weg war mir sonst zu weit
*Luxustussi*. Wenn ich schon beim Naglfar war, grillte ich auch gleich eins auf. Da saß ich so und futterte und guckte den Nebelschwaden zu, die aus dem Wald stiegen. Dort wohnten die Seelen vom alten Wolfszeit und ich legte eine Gedenkminute ein für den Andre, der nicht mehr unter uns weilt, und für seine arme Mutter, die damit klar kommen muss
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Es wurde kühl und klamm. Ich zog meine Motörhead-Jacke (!) an und radelte wieder vor. Die Jacke konnte ich gut vertragen, ja, doch, der Sommer war wohl vorbei. Auf der Bühne standen nun Ellende. Als der Gig fertig war, suchte ich mal diese "Hallstage", also hier musste es noch eine zweite Bühne in einer Halle geben. Das konnte doch nur das Haupthaus sein, wo sie früher die Kneipe und Küche drin hatten. Tatsächlich, da ging es weiter!
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Nun kamen da Gernotshagen. Die haben mich dann gar nicht so weggerissen, hm. Ich blieb trotzdem in der Halle auf meinem Stühlchen hocken, denn da war's gemütlich. Allerdings wurde ich nun langsam müd.
Nach Gernotshagen ging ich raus. Auf der Mainstage spielten jetzt Hamferd, 5 kurzgeschorene, "ordentlich und anständig" gekleidete Bübchen, die jeder Schwiegermutter gefallen, aber sie machten eine geile Musik. Ich war ganz erstaunt, welch thrashige Klänge von so spießigen Gesellen ertönten
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Leider war ich müd *gähn*. Es war auch schon halbzwölf, mei, ich war ja heute in der Arbeit und drum schon um halbsieben aufgestanden. Da radelte ich zum Naglfar. Ich wollte heute eventuell mal die Heizung ausprobieren, ob sie ging oder nicht, aber so kalt war's dann doch nicht.
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