Sonntag, 7. September 2025

Break Out am Samstag

Strahlender Sonnenschein schien als ich aufwachte.

Ich krabbelte aus dem Bett, schaltete die Kerzchen an meinem baphomet'schen Auto-Altar ab (sie brennen nur nachts) und stellte fest, dass die Häkel- und Plüschpüppchen auf dem Armaturenbrett langsam überhand nehmen . Naja, was soll's, ein paar passen schon noch hin .

Der Hügel im Hintergrund sieht mit den Baumstümpfen schon recht desolat aus. Ich weiß noch, vor ein paar Jahren, als hier das Wolfszeit noch war, lief ich hier mal ein bisschen in den Wald und hatte mich dann beinahe verlaufen. Richtig unheimlich war's in dem dichten Wald, der sogar den Lärm vom Festival dämpfte, sodass ich fast nicht mehr wusste, welche Richtung ich für den Rückweg einschlagen musste. Und jetzt ist alles kahl .

Auch auf der anderen Seite wurde viel abgeholzt, aber der Großteil steht noch. Zumindest hier blieb die Crispendorf-Kulisse erhalten.

Ich spazierte mal so rum, was es denn alles zu sehen gab: den Harry beim Frühstücken.

Da steht der Zwilling vom Naglfar: der Frohwald mit seinem Hamburger Wohnmobil aus Gera . Wenn ich das nächste Mal in Gera bin, soll ich mich bei ihm melden, sagte der Frohwald. Das ist aber erst nächstes Jahr, und um die Häuser ziehen geht dann auch nicht so wirklich, weil da muss ich ja arbeiten, d.h. bald ins Bett gehen. Aber wartet nur bis ich in Rente bin! Dann bleib ich wach so lange ich munter bin und schlaf frühmorgens, so lange ich müde bin. Aber da komme ich dann auch nicht mehr nach Gera .

Ich kam zum Bahnhof, und da stand die Crispy-Bahn . Später würde ich mal fahren!

Erst aber spazierte ich weiter und fand dieses Auto, das hier sogar ein Carport hat .

Die Metalmom war auch am Start. Auf dem In Flammen fuhr sie vor mir, ich hatte bei der Einfahrt ein Video gedreht und das Metalmom-WoMo fuhr die ganze Zeit vor mir.

Manche haben ein begehbares Dach.
...oder ein besetzbares Dach.
Zumindest ein Saufgelage-fähiges Dach .

Der Norman hat mir erzählt, das Ferienland stünde zum Verkauf. Es sei voll das Schnäppchen, nur 52.000 € würde es kosten. Aber es sei halt viel zu machen, man müsste ordentlich investieren.

Naja, so sieht es aus: Man muss da schon ganz arg "ordentlich investieren" .

Hier hat schon jemand zu investieren angefangen. Die Front ist doch schon recht nett geworden.

Ein Stück weiter steht das Toilettenhaus. Hier wurde auch schon viel gemacht. Ich weiß noch: Bei meinem letzten Besuch vor Jahren regnete es hier rein und eine Kabine war gesperrt, weil das Dach drüber einzustürzen drohte. Da konnte einen tatsächlich der Blitz beim Sch*** treffen . Aber das ist jetzt geflickt und die Decke ist neu geweißt. Das schaut schon alles jetzt viel freundlicher aus. "Es ist beeindruckend" sagte eine Metaline zu mir: "...und das Beeindruckendste ist, dass das alles auch noch funktioniert!" Die hatte wohl nur die Häuschen hinten beim Schwimmbassin noch nicht gesehen, das ist erst beeindruckend!

Hier seht ihr die Duschkabinen. Ob Kärchern noch was bringt?

Ich ging mal vor auf's Infield. Da spielten nun diese kleinen "Hais" (die Band hieß Humiliation); sie sehen doch allesamt aus als wären sie die Söhne von unserem Hai, oder? Sie waren richtig gut, Hai wäre begeistert gewesen. Mir gefielen sie allemal, und so ging ich zum Merch und kaufte mir eine CD von ihnen. Die war zumindest günstig, noch echt archaische Preise, 15 € kostete die neueste CD.

Pappa Dieter schaute sich die Vorstellung auch an.

Während Humiliation noch spielten, hatten in der Halle Unheil ihren Auftritt. Da ging ich anschließend hin.

Danach war auf beiden Bühnen Umbau, da guckte ich so ein bisschen rum. Es ist faszinierend, was man auf so bösen Metal-Festivals oft für Bandshirts findet: Rainbow! Vermutlich hatte die Frau das Shirt wohl an, weil es ihr Geburtsjahr markierte . Der Wahnsinn, die Schallplatte hab ich gehabt und hörte sie damals rauf und runter, die Titel stehen auf diesem Shirt. Das war noch Qualität, denn das Shirt ist noch richtig schwarz, nach fast 50 Jahren noch nicht mal verwaschen, da lösen sich heutige Shirts längst in ihre Bestandteile auf.

Das ist der Jens. Seit geraumer Zeit seh ich den immer wieder auf allen möglichen Festivals, aber diesmal haben wir uns auch mal richtig unterhalten. Jetzt hab ich ihn auch fotografiert und versuche, mir das Gesicht einzuprägen, weil wenn ich den mal seh, ohne dass er diesen Hut auf hat, würde ich ihn gar nicht mehr erkennen, gesichtsblind wie ich bin .

Jetzt aber ab auf die Crispy-Bahn!

Am Wolfszeit war natürlich immer mehr los in der Bimmelbahn, denn das Break Out war längst nicht so voll. Drum war auch die Crispy nicht voll besetzt. Sie fuhr ja um die ganze Wiese, aber nur die vordere war mit Campern besetzt; hinten standen nur ein paar VIP-Autos. Also gab's auch kein großes Geschrei bei der Fahrt über den Campground.

Aber hinten in der Kurve entdeckte ich was: Es waren Schildchen auf den Schwellen!

Als wir am Bahnhof zurück waren, stieg ich gleich aus und begab mich auf eine Schwellenwanderung. Ich hatte nämlich vor Jahren eine Schwelle gekauft. Ich hatte 50 € gespendet für eine Schwelle, und ich war damit Schwellenpate. Eigentlich sollte ich drum auf eine der neuen Schwellen stehen. So lief ich die Schwellen ab. Interessante Sachen fand ich da: eine politische Partei, eine physiotherapeutische Praxis, eine Menge Privatpersonen und Gnadenhof-Events hatten hier ihre Schildchen, aber meins fand ich nicht. Naja, vielleicht haben sie meine 50 € noch nicht ausgegeben? Oder irgendwo anders verbaut, was ich nicht gefunden hatte?

Ich musste mal auf Pipi. Da hock ich mich doch hinter dieses Gebüsch in die Wiese. Aber halt, hier stand ein Masten, ist hier vielleicht Videoüberwachung? Aber nein, nicht doch! Dieser Masten stammte wohl aus Zeiten, wo es noch gar keine Videoüberwachung gab, höchstens DDRlerische Selbstschussanlagen .
+

Hier seht ihr das Eisenbahnhäuschen, worin die Crispy wohnt. ...die Crispy und die wilden Tiere. Mit Sicherheit überwintern hier auch Marder, Füchse und allerlei Waldgeister.


Nachdem ich meine Schwelle nicht gefunden hatte und es auch langsam zu finster zum Suchen wurde, lief ich wieder vor aufs Infield. Dort spielte nun Afsky.

In der Halle traten Doublewide auf und außen dann anschließend Schammasch.


Durch die beiden Bühnen verliefen sich die Leute etwas, richtig viele waren eh nicht da. Ich fand es aber gut, dass es auch eine Hallenvorstellung gab, denn mit dem Wetter konnte man ja nicht rechnen, und wenn es geregnet hätte, wären wir um die Halle recht froh gewesen.

Vermocracy gefielen mir recht gut.

Wieder draußen stellten wir fest, dass es ja Vollmond war! Das war ja eine heimelige Kulisse .

Hate spielten dann draußen und anschließend Soul Demise drinnen. Mensch, die hatte ich doch letztes Jahr in Erlangen auf dem Scheppercore gesehen, oder? Allemal waren sie recht lustig, auch wenn mir dieses New-Metal-Zeug nicht sooo gefällt.

Es war nun schon spät und außen fingen Unleashed an. Es war auch kalt und feucht, naja, ein wenig herbstlich, eben. Müd war ich auch und so lief ich dann halt mal heim zum Naglfar.

In der Nacht, besser in den Morgenstunden war es erstmals so kalt, dass ich aufwachte, weil es mich an der Nase fror. Das Kopfkissen war kalt, dort wo ich nicht lag, also richtig eisig. Beim Umdrehen, wenn ich eine neue Stelle berührte, fror's mich. Es wäre Zeit für die Heizung gewesen, aber mit der versuchte ich mich jetzt mitten in der Nacht nicht. Vielleich schalt ich sie dann in 2 Wochen mal ein, wenn ich auf die Herbstoffensive nach Weimar fahre.

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