Am Wochenende blieb ich zuhause in Nürnberg. Ich hatte für nichts ein Ticket, es wären allerdings einige Events gewesen, wo ich auch noch per Abendkasse hingehen hätt können, z.B. das Krach Open Air in Fürth, aber ich hatte keine rechte Lust. Dagegen hatte ich für den Montag ein Ticket (pah, am Wochenende kann ja jeder feiern, nä) und zwar für Kreator im Airport Obertraubling. Da freute ich mich wieder arg drauf, weil die Location gefällt mir recht gut, und da gings auch endlich mal wieder in die andere Himmelsrichtung, nicht immer bloß in den Osten.
Für den Dienstag hatte ich mal nen Tag Gleitzeit eingetragen, weil Urlaub hab ich dieses Jahr keinen mehr, alles schon verplant. Sollte ich am Morgen doch noch bald genug aufwachen, wollte ich allerdings gleich nach Nürnberg zurückfahren und dann noch in die Arbeit gehen, wenn sich das noch lohnte und dann eben abends einfach etwas länger machen. Das hatte ich vorab schon mit der TLin vereinbart, und das wurde einfach genehmigt, klasse .
In Nürnberg regnete es am Montagnachmittag als ich los fuhr, aber als ich dann in Regensburg ankam, war das Wetter wieder richtig schön geworden. Ich war gut 1 Stunde zu früh dran, und so saß ich auf dem Parkplatz vor dem Naglfar, futterte Chips, trank ein Bier und guckte so zu, wie immer mehr Autos angefahren kamen. Kaum eins aus dem fränkischen Raum war dabei, alle nur aus der Opf. Oh, das wird wieder so eine wowowow-Veranstaltung, wo ich keinen versteh .
Ich machte mich dann langsam mal auf und ging in die Halle. Es war ausverkauft, hieß es, aber sooo voll war es doch gar nicht. In unseren Hirsch stopfen sie da mindestens nochmal 30% mehr Leute auf den Quadratmeter. Beim WarmUp kam man noch richtig weit vor und musste auch an der Tränke nicht allzu lang anstehen, es war richtig schön gemütlich.
Als erste Band kamen Warbringer, und die gefielen mir echt gut. Die haben stellenweise so nen richtig fetzigen Takt drin, also nicht nur Getrashe und Gekrache, sondern auch schöne Breaks, auf die man richtig geil moshen kann *mosh mosh mosh*. Ich ging gleich raus zum Merch und kaufte mir - ja, doch wieder - eine CD. Das war aber bestimmt die letzte CD, aus jetzt mit CDs, es wird ab sofort nur noch gestreamt!
Während des Umbaus saß ich dann draußen und unterhielt mich mit einem Mädel, die anscheinend von ner Band war und die erzählte, dass so eine Band pro gestreamten Song nur 0,0009 ct kriegt (oder so) und meist für das Bereitstellen ihrer Musik eine so hohe Gebühr zahlen muss, dass es sich mit dem Erlös aus dem Stream nicht einmal aufrechnet. Wenn man also der Band was Gutes tun will, sind CDs schon besser.
Als zweite Band spielten Rotting Christ.
Was mir an der Halle wirklich überhaupt nicht passt ist, dass sie einen Sendestörer drin haben, man kann nicht online gehen. Man kann also gar keine live-Videos mitschneiden, so schade.
Neben mir stand der Nachbar vom Parkplatz. "Komm doch später zu uns rüber, wir saufen noch eins auf!" meinte er, aber es tat mir Leid, das ging nicht, weil ich musste ja morgen in die Arbeit . Wie kann man denn auch an einem Montag auf ein Konzert gehen, noch dazu eins, das auch noch so weit weg ist, was hab ich mir dabei bloß wieder gedacht?
Dann wurde es spannend, denn jetzt kamen Kreator. Die legten los mit Konfetti-Kanonen.
Kennt ihr das, wenn irgendwo auf einer ansonsten sauberen Fläche ein Fleck ist oder ein Fussel dran hängt
? Triggert mich das jetzt, sag ich es dem Typen oder lass ich den einfach so weiterrennen? Sagt mal, wie kann man denn das nicht merken? ...und wenn so ein Schnipsel in den Haaren hängt und man merkts nicht, dann versteh ich das ja noch
. Wie hängt denn das dumme Ding da eigentlich auch dran ohne runterzufallen?
Kreator waren wirklich fein. Man hatte den Eindruck, ihr Gig machte ihnen Spaß, aber das lag wohl mehr an ihrer Professionalität. Die Stimmung war prima und alles passte.
Eine Crowdsurfing-Challenge riefen sie aus und erzählten was, dass sie schon in den 80ern die meisten Crowdsurfer gehabt hätten. Ach, Unsinn, Jungs! In den 80ern hat's überhaupt noch keine "Crowdsurfer" gegeben, auch wenn einzelne ordentlich beömmelte Stars vielleicht mal von der Bühne in die Leute gefallen sind und von den erschrockenen Fans aufgefangen wurden, damit sie sich nicht gar noch den Hals brachen, aber dass man sich als Zuschauer hochheben und über das Publikum reichen ließ? Seit wann gibt es das eigentlich? Wann ist mir denn der Erste mal in den Rücken gefallen? Mann, das waren noch Zeiten, weil anfangs waren das nur Kerle und frau konnte sie so richtig nach Herzenslust abgriffeln, in den A*sch zwicken, die E*** kitzeln, denn sie konnten sich ja nicht wehren, wollten sie nicht fallen gelassen werden . Nie hat sich einer dabei beschwert! ...erst seitdem auch Mädels mitmachen
.
Heute nennt man das darum "s*xuelle Belästigung". Was für eine Spießergesellschaft, Mensch!
Kreator spielten dann sogar auch noch "Satan is real", na klar, ist ja in letzter Zeit ihr erfolgreichster Song gewesen.
In der Halle war es natürlich ziemlich stickig geworden und so drückte ich mich links am Eingang rum, da kam noch halbwegs frische Luft rein. So von der Seite konnte ich mich dann auch richtig vor an die Bühne arbeiten, dass ich auch noch was sah.
Wie lang spielten sie? Ich glaube, sowas 22:30 Uhr ... dann wurde noch die Kreator-Fahne geschwenkt und das war's dann.
Schön war's.
Ja, wirklich schön, es hätte nur Freitag sein sollen .
Ich krabbelte ins Naglfar und legte mich gleich ab, während die anderen alle wegfuhren.
Obwohl direkt hinter dem Parkplatz Gleise liegen und da alle Piep lang ein Zug durch fuhr, habe ich wunderbar geschlafen. Ja, das war mal wieder ein Konzi, das mir super gefallen hat und eine Gesamtstimmung, die einfach nur schön war und meine gewisse Glückseligkeit, die ich manchmal empfinde, wenn ich so im Naglfar liege und denke "es ist wirklich (gerade) alles gut" und dabei einschlafe.
Ich hatte meinen Wecker dabei und wurde um 06:30 Uhr wach. Die Sonne schien, es war ein wenig frisch und ein wunderschöner Morgen. Ich machte mir gar nicht erst einen Kaffee, sondern zog mich nur an, setzte mich ans Steuer und fuhr los.
Frühmorgens ist alles irgendwie anders als später am Tag. Es war eigentlich das erste Mal, dass ich so bald schon mit dem Naglfar unterwegs war. Je weiter ich allerdings nach Nürnberg kam, desto mieser wurde das Wetter und auch der Verkehr. Er staute sich schon auf der A3 ziemlich stark, aber hinter der Ausfahrt Heroldsberg ging der Stau weiter bis rein in die Stadt. Ich bieg ja dann gleich ab Richtung Flughafen, aber auch da war Stau. Sagt mal, was ist denn los? Ganz Nürnberg verstaut? Selbst als ich nach dem Autowechsel dann mit dem Röhrle auf dem Ring war, staute es sich und staute. Ich hätte so herrlich bald in der Arbeit sein können, aber so kam ich dann halt erst um halbzehn. Naja, da blieb ich dann abends entsprechend länger.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen