Freitag, 4. Juli 2025

Rock Harz am Mittwoch

Ich schlief nicht besonders gut und wachte sehr früh auf. Der Wecker zeigte noch nicht einmal 7 Uhr, da kann man doch noch nicht aufstehen?! Also nochmal rumgedreht, aber das nützte nichts, es war langsam einfach zu warm. Also machte ich das Fenster auf, damit's ein bisschen durchzog; das war zuerst recht angenehm, und ich döste noch eine Weile. Gegen neun stand ich auf, weil es war jetzt echt zu heiß geworden im Auto. Boah, was für ein Brutofen, Tür auf! ...aber draußen war's noch heißer, Tür schnell wieder zu!

Ich kochte meinen Kaffee und richtete mir hinter dem Naglfar im Schatten einen Platz ein mit Campingstuhl und Obstkisten-Tisch. Da saß ich dann und frühstückte. Ah, kein Zucker im Kaffee, nochmal ums Naglfar rumlaufen und rein, Zucker holen - und stets das Handy mitnehmen, weil jeden Moment könnte ja der Mann vom ADAC anrufen.

Es war echt abartig heiß geworden, und ich pflunzte erledigt in meinem Schattenplatz rum und häkelte. Da kamen die ersten Autos, die heute anreisten und reihten sich in den Stau. Eine Menge Staub wurde aufgewühlt. Ich fand noch aus Corona-Zeiten so eine FP2-Maske in einem Fach und zog sie mir über. Da kamen plötzlich eine ganze Menge Leute die Straße entlang gelaufen: Die liefen da wohl einen Wettlauf? Joggen bei der Affenhitze? Ich find ja schon hinsetzen und Kaffee trinken zu anstrengend !

Ich wartete auf den Anruf vom ADAC-Mann, aber der rief nicht an. Es war schon 13 Uhr durch, da tauchte in einer Staubwolke das schwarze Werkstatt-Auto auf. Ich sprang gleich auf und freute mich, aber der Service-Mann musste mich enttäuschen: Das Ersatzteil war noch nicht gekommen. Es wird morgen da sein, dann ruft er mich an, haben wir vereinbart.

Das war also dann schon mal geklärt und ich begann dann mal meinen Tag. Erst radelte ich zu den Freunden, die auch nur schlapp unter den Pavillons hingen. Heiko und ich gingen dann runter aufs Infield, weil wir wollten Tyr sehen.

Tyr waren echt klasse, aber es war einfach zu heiß. Da unten auf dem Infield war es nochmal ne Ecke heißer als oben im Camp. Das hältste nicht aus!

Ei guck, da liefen welche in Fellen rum!

Wie die das aushielten, ist mir ein Rätsel, allemal kippte einer nach dem anderen um, und die Sankas fuhren mit Blaulicht rein und raus im Minutentakt.

An der Bändchenausgabe stand jetzt eine Schlange, die ging bis hinter und dann noch ums Eck. Die Leute standen in der prallen Sonne!

Es war auf dem Infield einfach nicht auszuhalten, schade um Tyr, aber ich machte mich wieder raus und rauf ins Camp.

Da hat jemand seine Zelt-Heringe gesichert mit Plüschkatzen, deren Augen im Dunkeln leuchteten. Dafür war ein kleines Solarpanel angeschlossen. Naja, nicht dass einer drüber stolpert.

Eine Weile hing ich im Camp ab, dann lief ich aber doch wieder runter.

Der Mann mit dem Wasserwerfer hielt direkt auf mich, klatsch, voll die Breitseite, ich kreischte laut, war patschnass und tropfte wie das Naglfar. In gefühlten 10 min war aber alles schon wieder trocken.

Es kamen dann Dark Tranquillity und Clawfinger, aber beide Bands reißen mich jetzt nicht so weg. Was ich aber echt überhaupt nicht leiden kann, sind Apocalyptica, die danach noch kamen. Das ist echt überhaupt nicht mein Stil, ich kann mit diesem Geschrubbe über einen klassik-akustischen Bass nichts anfangen, find diesen Sound einfach voll blöd. Also verzupfte ich mich ins Naglfar, sortierte meine Fotos und schrieb meinen Blog-Bericht (ich stehe schließlich auf dem Presseparkplatz, da muss man sich auch pressemäßig benehmen ).

Was ich dann noch sehen wollte, waren Saxon. Die hab ich zwar schon x-mal auf dem Pyraser Classic Rock gesehen, aber hier standen sie auch auf dem Plan und so radelte ich kurz vor Mitternacht wieder vor auf die Area und sah mir ihren Gig an.

Der war recht gut, find ich. Also zumindest mir hat es richtig gefallen.

Nach Saxon ging ich dann aber wieder zum Naglfar und legte mich ab. Es hatte Sturmwarnung gegeben und starke Windböen fegten über das ebene Land. Der Sturm traf das Naglfar und schaukelte es hin und her wie eine Wiege . Die Temperaturen fielen jetzt - zum Glück - und morgen sollte es 20 Grad weniger haben. Es fing sogar an zu regnen. Die Tropfen prasselten leise gegen das Dach und es wäre unheimlich heimelig gewesen, würde ich mir nicht die ganze Zeit unentwegt Sorgen um meine Panne machen .

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