Mittwoch, 1. Januar 2014

Silvestergrill

Michi und Sophia kamen heute Rainer-Mama besuchen und aus dem Grund wollten wir im Hof grillen. Ich hatte zwar das ganze Grillzeug und die Bierbänke längst für den Winter im Keller eingemottet, aber da der ja offensichtlich aus bleibt, der Winter, kramten wir halt alles von unten wieder hoch.

Als ich des Nachmittags in den Hof runter kam, kokelte und rauchte der Grill vor sich hin, aber kein Mensch war da. Ja, da schürte ich halt a weng rum an dem Feuer und wartete. Rainer-Mama kam dann runter, half mir beim Aufbau der Biertischgarnitur und meinte, Rainer, Michi und Sophia seien zum Kaufland vor gegangen, Fleisch zu kaufen.

Vom Einkaufen kamen sie auch bald zurück. Dominique brachte noch ne große Schüssel Kartoffelsalat mit, Ralf schürte derweil am Grill rum und da hockten wir am Tisch und warteten, dass das Essen fertig wird.

Alles ein bisschen kalt, nä. Im Sommer war das immer schöner! Aber wir haben ja auch schon mal mitten im Schnee gegrillt vor ein paar Jahren. Zum Essen sind wir damals rein, diesmal blieben wir draußen.

Na, das wurde dann doch auf die Dauer ordentlich kalt. Wir standen um den Grill rum und wärmten uns die Finger.

Naja, lang blieb ich da nicht. Ich futterte meine Bratwürst' und dann schaute ich, dass ich wieder nach oben kam.

Oben war es dann sooo gemütlich! Ich wärmte mich ordentlich auf, machte mir nen heißen Tee, chattete ein bisschen rum und dachte mir, dass ich dann wohl später ins Castle geh, ins Sugar oder in die Kofferfabrik.

Dann war es später geworden, aber ich hatte überhaupt keinen Bock, fort zu gehen und dachte mir, es reicht auch, wenn ich noch später erst gehe.

Gegen 23 Uhr gestand ich mir dann ein, dass ich einfach überhaupt keinen Bock hab, fortzugehen und deswegen zuhause bleib. Das ist jetzt meine 1. Amtshandlung aka "guter Vorsatz fürs neue Jahr": Ich werde mehr darauf achten, auf was ich überhaupt Bock hab und mir nicht immer reindrücken, ich müsst jetzt feiern, weil grad wasweißich ist.

Ja und jetzt hock ich da vor'm PC, außen knallt's und kracht's und mein Lieblingsjahr geht zu Ende, oooh. 2013 war sooo toll, Mensch, und es hat auch viel in mir verändert, was schon lang fällig gewesen ist.

Allemal hat sich meine Tarotkarte "die Liebenden", die ich noch 2012 als Jahreskarte für 2013 gezogen habe, wirklich auf ganzer Linie erfüllt: Ich habe im Lauf dieses Jahres jetzt endlich nach 29 Jahren Hickhack den Zugang durch das "Tiergärtnertor" aus der "Stadt" hinaus gefunden, durch das ich 1984 im Traum zu Satan-Ahriman gegangen bin - und ich liebe, ja, tatsächlich! Endlich ist das erfüllt! Puh, makaber, ich hätt nicht gedacht, dass ich das in DEM Leben noch auf die Reihe krieg.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Rafa,

was meinst Du damit, dass Du den "Zugang nach draußen" gefunden hast und wen oder was kannst Du jetzt lieben? Satan Ahriman, oder meinst Du Liebe als elementares Gefühl? Nächstenliebe oder Liebe zum Leben?
Oder ist das jetzt zu privat?

RAFA hat gesagt…

Ich hatte 1984, wenige Wochen nachdem ich zum ersten Mal eine spirituelle Begegnung mit Lord Satan hatte, einen Traum, der mich tief berührte und mich und mein Leben auch ganz gewaltig prägte. Es war damals Winter, ich hatte die Renate besucht, mit ihr natürlich die halbe Nacht über Religion getratscht, so wie wir noch heute fast jeden Samstag im Cafe hocken und über Religion und Philosophisches tratschen - und weil es so kalt war, wollte ich nicht mehr heim fahren und übernachtete bei der Renate im Wohnzimmer auf dem Sofa. Ich war damals noch Studentin und ich jobbte nebenher bei McDonald's, wo eben auch die Renate arbeitete. Auf alle Fälle träumte ich in der damaligen Winternacht auf Renates Sofa folgendes:

Ich lief durch die Gassen der Nürnberger Altstadt. Die Altstadt war völlig belebt und überall waren emsige Leute, die irgendwas machten, geschäftig rumwuselten oder arbeiteten. Ich lief da nur so durch wie in Trance und guckte. Nichts von all dem, was da gemacht wurde, interessierte mich. Es war nicht so wirklich, dass ich etwas suchte, aber ich wusste auch nicht, was das alles sollte und was die alle machten und es sprach mich aber auch nicht an und so lief ich da halt durch so halbgelangweilt wie in Trance. Ich lief weiter und kam an einer offenen, etwas altertümlich wirkenden Bäckerei vorbei. Darin buk ein Bäcker zwischen Mehl und Staub mit Holzgeräten sein Zeug. Ein junger Kerl kam mit einer Tüte Pommes auf mich zu und bot mir Pommes an, aber ich mochte keine, lehnte ab und ging weiter. Ich "trancte" so weiter durch die Straßen und kam langsam hinauf auf die Burg, wo der Tiergärtnerplatz ist.
(In Realität: Hinter dem Tiergärtnerplatz ist das Tiergärtnertor, das durch die Burgmauer führt. Es ist sehr lang, denn die Burgmauer ist sehr dick, oben drüber ist der Burggarten, also das Tor dürft schon so 50 m lang sein? Als Kind hab ich mich darin fast immer ein bisschen gefürchtet, auf jeden Fall fand ich es recht unheimlich darin, denn darin war es dunkel und sowohl von hinten als auch von vorn schien von weitem das Tageslicht in das Tor ... naja, JA: am Ende des Tunnels!)

Auf dem Platz hatte gerade ein Zirkus seinen Auftritt. Ein paar geschmückte Tiere (Elefanten und Pferde?) führten da Kunststückchen vor, ein Haufen Artisten sprangen wild durcheinander, einige jonglierten auch mit irgendwas und eine Menge bunter Clowns hüpften und tanzten auf dem Platz herum. Dazwischen hüpften die Zuschauer und es war gar nicht auszumachen, wer jetzt da Artist und wer Zuschauer sein soll. Alle sprangen durcheinandern, lachten und johlten, waren wie besoffen und tanzten und hüpften da durcheinander rum.

Ich guckte nur hin.

Ich weiß gar nicht mehr, ob ich weiter in Richtung des Tors lief, nur auf einmal war ich jenseits des Tors! An den Durchgang kann ich mich nicht erinnern, ich war auf einmal auf der anderen Seite.
(In Realität: Wenn man durch das Tor stadtauswärts geht, kommt eine Brücke, die über den Burggraben führt. Unmittelbar hinter dem Tor rechts, am Anfang der Brücke, ist ein hölzerner Treppenabgang, da kann man in den Burggraben hinunter steigen, in dem Schrebergärten angelegt sind und in dem auch im Sommer heute immer das Mittelalterfest "Tucher Spectaculum" aufgebaut ist. Die Brücke ist also auch relativ lang und sie beschreibt eine leichte Linkskurve. Sie mündet in einen Platz mit ein bisschen Wiese und einer großen, stark befahrenen Kreuzung Vestnertorgraben/Neutorgraben/Bucher Straße, wo auch eine Straßenbahnhaltestelle ist. Das ist dann auch IRL irgendwie "so richtig Neuzeit", während es innerhalb der Stadtmauer recht mittelalterlich aussieht, also fast ein bisschen eine Grenze, zumindest eine Kulturgrenze)

RAFA hat gesagt…

Als ich auf der anderen Seite des Tors stand, war ich auch sofort aus meiner Trance aufgewacht und fühlte mich (in meinem Traum) sehr bewusst und klar. Zum ersten Mal bemerkte ich auch mich selbst und stellte fest, dass ich irgendeine schlabberige Hose an hatte und ein weißes McDonalds-Hemd. Ich glaub, ich war barfuß. Der Platz, heute mit Straßen und Straßenbahn, war fast unbebaut und vielleicht 20 Meter weiter begann ein Wald. Nur eine unbefestigte Straße gleich einem breiten Feldweg war dort, wo heute der Vestnertorgraben entlang führt.

Ich stand da und mir gegenüber stand ein blonder, wuschelhaariger, junger Mann (so meines Alters, damals). Er hatte - wie ich - ebenfalls so eine schlabberige Hose an und ein weißes Hemd, allerdings nicht von McDonald's. Er sagte, er sei der Hüter des Tores und grüßte mich wie ein Soldat, so mit Handkante an die Stirn, strammgestanden. Ich lächelte verlegen und sagte: "Äh... ich war nicht beim Bund, ich kann das nicht..." Er fragte: "Warum warst du nicht beim Bund?" Ich antwortete: "Na, weil ich bin eine FRAU!" Da strahlte er mich an und sagte: "Ach so?!" und dann machte er mir einen Heiratsantrag und sagte: "Willst du meine Frau werden?" Ich war total verduzt und wusste nicht, was ich sagen sollte, weil ich wollte doch gar nicht heiraten, sondern... was wollte ich eigentlich? Antwortete ich überhaupt was? Sagte ich "Ja"? Ich sagte auf jeden Fall auch nicht "Nein". Ich sah mich von der Situation recht überfordert um und da sah ich ein paar Jugendliche, die auf der unbefestigten Straße da oben in MEINEM roten Ferrari saßen (IRL fuhr ich damals eine Ente 2CV6) und winkend und feiernd damit davon fuhren. Sollte ich mit? Ich blieb stehen und guckte den Mann an, aber das, was ich für ihn empfand, wagte ich nicht zu haben... da wachte ich auf.

Ich war noch nicht ganz aufgewacht, da wurde mir bewusst, dass der Mann in dem Traum Lord Satan war.

RAFA hat gesagt…

Der Rest des Traums war mir damals absolut unklar - bis auf die Szene mit den Pommes: Da bot mir McDonald's, wo ich damals grad arbeitete, eine Karriere an. Natürlich lehnte ich ab, weil das war mir - wie alles andere später auch - "zu doof", es reizte mich einfach nicht, es sprach mich das alles nicht an, was soll ich da? Auch dass ich im Traum ein Hemd von McDonald's trug, hing natürlich mit diesem Job zusammen, aber genauer deuten konnte ich das damals nicht.

Allemal war ich tief, also wirklich sehr, sehr tief berührt von diesem Mann und seinem Heiratsantrag (ich war damals 23 Jahre alt): Ich nahm das ernst.
Ich nahm das so ernst, dass ich mir damals erst einmal für die nächsten Jahre überhaupt keinen Kerl mehr anlachte, mich auch nicht mehr für Kerle interessierte und dass ich dann auch später überhaupt keinen Draht mehr zu irgendeinem Kerl mehr her kriegte oder irgendeine Beziehung ernst nehmen konnte. Alles, was danach an Beziehungen noch kam (es waren nicht viele, keine länger als ein paar Monate), waren für mich bloß noch "Geschichten", also irgendein Bettgehopse und natürlich auch Rumziehen und Party machen, aber ich habe in keinem Kerl einen ernsthaften Partner für mich mehr sehen können. Weitgehend blieb ich auch allein und blockte alles ab, was sich an Beziehungen ergeben hätte können. Der "Hüter des Tores" ist mein Partner.

Im Kontakt mit Lord Satan, den ich seit dieser Zeit bis heute stetig unterhalte, versuchte ich nun, eine spirituelle Beziehung zu realisieren. Anfangs war ich damit einfach nur totunglücklich, weil ich es in keinster Weise auf die Reihe kriegte und auch nicht kapierte, und ich verzweifelte darin teilweise wirklich endlos. Aus heutiger Sicht ist mir das völlig klar: In meiner jugendlichen Energie meinte ich, ICH muss das machen; erstens ich muss das _MACHEN_ und zweitens _ICH_ muss das machen. Erst jetzt langsam, wo ich anfange, alt zu werden, wo diese jugendliche Energie und das Selbermachenwollen langsam verfliegt, fängt es an zu klappen - weil ich aufhöre, weil ich los lasse und weil nun seinerseits Satan-Ahriman den Platz einnimmt, den ich so langsam frei mache.

Ein paar archetypische Erlebnisse hatte ich im letzten Sommer, als ich allein mit dem Fahrrad in Italien unterwegs war. Ich bin in diesem Urlaub endlich durch das Tor gegangen und jetzt hock ich so an der Kante der Burgmauer...

Anonym hat gesagt…

lieber nicht so viel kiffen vielleicht... wat meenste?

RAFA hat gesagt…

Ha, nein, das hat doch mit Kiffen nichts zu tun :-D. Das ist eine ganz nüchterne Entscheidung, in einer bestimmten Weltanschauung (spirituelle Perspektive) zu leben und die auch zu realisieren. Ich habe genau das schon von Jugend auf gesucht und jetzt scheine ich den Zugang dazu endlich langsam zu finden.