Samstag, 25. November 2023

ohne Auto bin ich echt aufgeschmissen

Mir ist doch am Freitag, den 13. Oktober einer in mein Auto reingefahren. Es war kein schlimmer Schaden, nur der Lack ordentlich ab und eine kleine Delle, aber trotzdem ließ ich das jetzt machen. Zu dem Zweck hatte ich einen Termin am Montag und gab in der Früh mein Auto in der Werkstatt ab.

Nun ist die Autowerkstatt zum Glück nur einen 10-min-Fußmarsch von meiner Arbeit entfernt. Da latschte ich nun Montagfrüh in die Arbeit, kam dabei über den Kanal und nahm - zum ersten Mal bewusst - diesen schönen Sonnenaufgang wahr.

Das Auto musste ausgebeult werden, die innere Stoßstange erneuert und der linke hintere Kotflügel neu lackiert werden. Weil da dann ne Lackschicht trocknen musste, bevor die nächste drüber kam, dauerte die Reparatur mindestens bis Mittwoch, sagte der Meister.

Ich rechnete rum: Ich würde mit den Öffis dann jeden Tag auf die Ranch fahren und wieder zurück = 6 Fahrten. Dazu wollte ich mit den Öffis am Wochenende noch auf zwei Konzerte = 4 Fahrten. Eine 4-Fahrten-Streifenkarte kostet 12,20 €, die Einzelfahrt also 3,05 € - das mal 10 Fahrten wären 30,50 €. Eine Mobicard für ne Woche kostet 29,10 € - also lohnt sie sich!

So kaufte ich also eine Wochenkarte und stieg ein in den öffentlichen Verkehr.

Nun ist mein Weg in die Arbeit nur 3,5 km lang. Man müsste aber mit der U-Bahn von St. Leonhard erst mal 1 Haltestelle Richtung Innenstadt fahren, um dort umzusteigen in die U-Bahn, die Richtung Gustav-Adolf-Straße fährt. Dort wiederum müsste man in den Bus bis Südwestpark umsteigen. Hee, Leute, da bin ich die 3 km echt schneller gelaufen!

Ich nahm also lieber wenigstens bis Gustav-Adolf-Straße das Fahrrad, stellte das dort ab und stieg dort in den Bus ein. Heimwärts fuhr ich dann mit dem Bus wieder zurück zum Rad, mit dem Rad nach Hause, dort schnell rauf und die Gartensachen holen (SD-Karten und die ganzen Akkus für die Wildcams, weil sonst müsst ich die ja in die Arbeit mitschleppen), dann wieder rein in die U-Bahn, Plärrer umsteigen in die Straßenbahn, bis nach Thon zum Marktkauf fahren und dort dann auch noch ewig über dunkle Feldwege latschen bis ich in den Garten komm.

Am Mittwoch ging ich dann noch einkaufen, nachdem ich im Garten war. Also Bierkisten, Katzenfutter und alle schweren Sachen hatte ich vorher schon in weiser Voraussicht auf Vorrat gekauft. Man kann ja zu Fuß nur das Nötigste einkaufen, weil es muss ja alles auch in den Rucksack passen. Da latschte ich mit meinem vollen Rucksack aus dem Supermarkt und sah: "Au, da kommt die Straßenbahn!" Also fing ich an zu rennen und der Rucksack rempelte mir bei jedem Schritt in den Rücken, die Sachen drin beutelte es nur so umeinander.

Überhaupt konnte ich auch nicht anziehen, was ich wollte, sondern nur Turnschuhe wegen dem ganzen Gelatsche und immer auch bequeme, warme und wetterbeständige Sachen. Nervig.

Am Mittwoch war mein Auto leider noch nicht fertig.
Am Donnerstag hatten wir Personalversammlung in der Arbeit und die fand in Hof statt. Zu dem Zweck war ein Bus bestellt worden, der fuhr pünktlich um 7:45 Uhr von der Arbeit ab. Also: Hektik, Stress und Gerenne bzw. Geradel, damit ich bloß meinen Öffi-Bus nicht verpass, sonst würde ich ein Taxi nehmen müssen, um ja nicht zu spät zu kommen.

Die Veranstaltung in Hof dauerte bis 15 Uhr, danach noch mit dem Bus nach Nürnberg - es war längst schon finster bis wir angekamen. Dann noch mit dem Öffi-Bus zur Gustav-Adolf, mit dem Fahrrad nach Hause, schnell rauf, Akkus holen, runter in die U-Bahn, umsteigen in die Straßenbahn, bis Schleswiger Straße, dort noch schnell in den Marktkauf, frische Hühnerinnereien für die Viecher im Garten kaufen, dann noch über Feldwege zum Garten latschen... wann war ich dann endlich daheim? Sowas gegen 21 Uhr. Also ernsthaft: so komm ich mit meinem Tag nicht rum.

Was man da Zeit verplempert, nur um dämlich an Haltestellen rumzustehen, um von Haltestellen zum eigentlichen Ziel zu latschen ... und andauernd das Geschleppe von irgendwelchen Sachen, weil man kann ja nichts einfach im Auto lassen und muss alles ständig mit sich herumschleppen.

Naja, immerhin fielen mir manche Sehenswürdigkeiten am Straßenrand auf, an denen ich sonst nur blind vorbeifahre, z.B. dieses wunderschöne Werbeplakat hier links.

Am Freitagnachmittag war mein Auto endlich fertig! Hier seht ihr mein Röhrle mit frisch lackiertem Arsch.

Boah, war ich erleichtert. Jetzt muss ich mal alles nachholen, wozu ich während dieser Öffi-Woche dann gar nicht gekommen bin, z.B. mich zu baden *stink*.

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