Ich war zwar mit dem Naglfar ab und zu unterwegs, bin damit nach München gefahren - aber nachts wieder heim
- bin nach Erlangen gefahren, in die Werkstatt nach Wolkersdorf und sonst wohin, aber übernachtet oder "gewohnt" hab ich nicht drin, weil die Heizung ja nicht geht. Die kaputte Heizung hat mich völlig ausgebremst, sodass ich auch gar keinen Bock hatte, fortzufahren. Also ich wär schon gern fortgefahren, aber nicht ohne Heizung bei der Eiseskälte. In Nürnberg hab ich zwar im Hirsch und Löwensaal ein, zwei, drei Konzis mitgenommen, aber mein Bock zum Fortgehen wurde immer weniger, ich konnte mich nicht mal mehr aufraffen, auch nur ins Sugar zu gehen, und die letzten drei Wochen war ich dann nur noch ganz selig daheim gesessen und habe gehäkelt. Das hat mich total beschwingt, ich häkelte jede freie Minute und jetzt hab ich sogar heute im Naglfar auf dem Braincrusher mein Häkelzeug dabei
. Muss ich mir um mich Sorgen machen?
Ich hatte in meinem Leben schon mehrere so "Altersschübe". Also ich fühl mich ne Weile immer ganz frisch und schau auch so aus, aber dann erlebe ich innerhalb weniger Wochen und Monate einen Schub und werde zusehends alt . Das renkt sich dann nach einer Weile schon immer wieder ein, dann hält es wieder ein paar Jahre - bis zum nächsten Mal. So einen Altersschub erlebe ich gerade, und so häkelte ich vor mich hin - eins zwei drei vier, eine zunehmen, Luftmasche - und dachte während dieser meditativen Tätigkeit über mein Leben und DAS Leben überhaupt nach. Das gibt mir zwar unheimlich viel und ich glaube auch, ich brauche das, aber es zieht mich halt auch unheimlich runter. Man wird ganz blöd davon und depressiv
. Dazu noch der Winter mit seiner Kälte und Finsternis, alles grau in grau, dreckig und trist … nein, mir geht's irgendwie grad nicht gut.
Zeit wird's, dass ich wieder auf die Autobahn komm!
Hätt ich kein Ticket gehabt, wär ich wieder nur zuhaus geblieben, hätte gehäkelt und mich in meiner Depri-Bubble zamgesponnen - also raus aus'm Haus und ab nach Hirschaid!
Auch wenn noch kein Laub an den Bäumen ist und auch die Wiesen nur grau und braun statt grün ausschauen, aber wenigstens schien die Sonne und es war auch gar nicht kalt, man konnte tatsächlich schon ein wenig draußen sitzen. Als ich ankam, packte ich drum auch gleich den kleinen Kugelgrill aus und den Campingstuhl, setzte mich hinter das Naglfar und grillte. Was ich wieder Verbranntes zusammen-gegrillt hab, wollt ihr nicht sehen, glaubt's mir, und es schmeckte noch nicht mal nach was, selbst wenn man den Ruß abkratzte. Also das war nix und so ließ ich es unter dem Naglfar stehen, vielleicht wollen's in der Nacht ein paar wilde Tiere?
Der Chris aß drei Bratwürst, dann war er "satt"
, sag bloß. Also gingen wir mal besser zum Saufen über, hockten uns ins Auto und quatschten.
Dann aber ab in die Halle, weil um 17 Uhr ging es los mit der ersten Band, Asmoday.
Danach kamen the Omega Swarm, dann Wode, aber welche Band das hier im Bild war, weiß ich jetzt gar nimmer.
Das waren allemal dann Varathron, die mir recht gut gefallen haben. Aber nein, ich kaufe mir keine CD, nein, weil ich weiß schon bald nimmer, wohin mit all den CDs, und nein, ich kauf mir auch kein T-Shirt, genau aus demselben Grund.
Weil mir die Varathron echt gut gefallen haben, merk ich sie mir aber mal und guck dann mal zuhaus, ob ich mir ein Album aus Amazon downloade.
Das erste Festival im Jahr und alle Metaler wachen aus dem Winterschlaf auf. Da sind sie natürlich nix mehr gewöhnt und müssen mal erst wieder auf Touren kommen. Ja, und dann meint man(n), man trinkt 10 Bier wie immer, ist aber schon nach dem 5. hoffnungslos platt
, gell Greimi
.
Ja, und ich halt auch nix mehr aus, denn obwohl ich freitags extra Urlaub genommen hatte und früh bis 10 geschlafen hatte, wurde ich abends trotzdem müd
.
Ich guckte mir noch die Fleshcrawl an, die gefielen mir dann aber gar nicht so. Bier hatte ich auch genug und irgendwie freute ich mich auf mein Naglfar. Es war nämlich gar nicht kalt, hatte doch schon ordentlich Plusgrade und ich würde auch ohne Heizung im Bett nicht frieren. Also ging ich nach den Fleshcrawl heim zum Parkplatz.
Tatsächlich war's relativ mild, gar kein Eis auf den Scheiben und im Naglfar hat's mich selbst im Nachthemd gar nicht gefroren. Ein ziemlicher Wind ging und das Naglfar wurde immer wieder von Böen durchgeschüttelt. Eh, das ist sooo gemütlich und sooo schön. Ich schlief selig ein wie in einer Wiege . Schon lang nimmer so gut geschlafen!
Na, ich hoffe doch, dass mit der Festivalsaison und den kommenden Konzis meine Winter-Depris wieder verfliegen.
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