Sonntag, 24. November 2024

Baphofest, Würzburg

Das Baphofest in der Posthalle Würzburg begann schon um 15 Uhr. Die spinnen ja! Da liegt der gemeine Metaler doch noch selig im Bett! Also musste ich an meinem heiligen Wochenende wohl oder übel früh aufstehen und kämpfte mich schon um 12 aus den Federn.
Ja, dann musste ich aber erst mal frühstücken.

Weil ich ja nicht so lang durchhalte und mir rund 10 Stunden Konzert sowieso zu viel sind, plante ich eh, erst gegen Abend anzutanzen. Zudem ist bei den Nachmittags-Bands selten was dabei, um was es wirklich schade wär, wenn man es verpasst.

Anders sahen das Torsten + Clique. Die fuhren schon frühmorgens los und machten am Vormittag erst mal eine Sightseeing-Tour durch Würzburg. Gegen Mittag hatten sie schon den ordentlichen Zacken in der Krone und ich erhielt um 14 Uhr - bei meinem Frühstück - schon ein Bild auf WhatsApp, das mir verdeutlichte, dass ich mich schleunigst aufmachen sollte, wenn ich die Freunde noch halbwegs lebendig antreffen will . Also Kaffee reingeschüttet, auf, auf, und los!

Erst mal fuhr ich natürlich auf die Ranch, wenn auch nur kurz, weil da will ich doch meine beiden Streunerkatzen füttern. Die warteten schon mit vorwurfsvollem Miau, wo ich denn heute bleib, hey!? Streicheleinheiten und Geknuddel gabs diesmal nur im Schnellverfahren, dann aber gleich weiter zum Naglfar. Als ich dann dort war, meinen Krempel vom kleinen ins große Auto umgepackt hatte und den Motor anwarf, stellte ich fest, dass ich noch auf Tanken fahren sollte. Mit dem Tank käm ich vielleicht noch knapp nach Würzburg, aber niemals mit der Heizung noch durch die Nacht. Also machte ich noch einen Umweg an die Tanke. Mei, bis ich immer erst mal aus Nürnberg rauskomm...

Als ich ankam, war es schon finster, obwohl es erst kurz nach fünfe war. Also kramte ich das Fahrrad aus dem Laderaum, klappte es auseinander und radelte los. Auf halbem Weg fiel mir auf, dass ich das Fahrradschloss im Auto liegen hab lassen. Also radelte ich wieder zurück, weil sonst hätt ich ja das Fahrrad nicht absperren können. Dann nochmal los...

Da kam ich gerade richtig zu der ersten Band, die ich dort wirklich sehen wollte, nämlich Boötes Void.

Kaum hatte ich die Halle betreten, standen dort schon die Freunde - hackedicht . Naja, kein Wunder: Seit 15 Uhr am Nachmittag feierten die schon. Genau das ist es, was ich nicht brauch: Um 18 Uhr schon banane wie a Päckla Resi und um 20 Uhr dann im Zombiemodus in einem Eck liegen und die ganzen guten Bands verpassen. Man meint, ihr seid erst 16 ohne jegliche Party-Erfahrung?

Als Torsten mich sah, drückte er mir gleich ein Bier in die Hand und wollte mich sofort nach vorne vor die Bühne zerren. "Halt, halt, ich muss doch noch meine Jacke abgeben" wehrte ich mich. Grad so, dass er mir das gewährte, aber dann gings gleich los: vor in die 1. Reihe und ab die Post!

Ich feierte und hüpfte ein bisschen, aber in der erstbesten Umbauphase ging ich dann mal raus an den Imbiss und bestellte mir einen Cheeseburger.

Wenn so ein Burgerpatti auf dem Grill liegt, muss es ja festgepresst werden. Dafür gibt es z.B. von Weber-Grill so Pressteile für rund 30 €. Das Zeug ist völlig überflüssig, denn der Grillmaster an der Bude nahm einfach einen alten Aluminiumtopf und klatschte damit das Patti platt. Hat aber super geschmeckt! Vielleicht grad deswegen, weil das Hackfleisch wirklich total zerquetscht war, man könnt meinen, es stammte aus meiner Küche . Mampf mampf - und gleich wieder rein.

Jetzt standen Nornir auf der Bühne. Die Sängerin war eine kleine Frau, aber hatte ne tolle Ausstrahlung und sang richtig gut, kein Gequietsche, kein verkrampftes Gegrowle (das ja die wenigsten Frauen gut hinkriegen), sondern einfach guten Metal. Also Nornir gefielen mir richtig gut.

Dann kamen Endstille. Die hatte ich schon vor 20 Jahren mal gesehen, seitdem jedoch nicht mehr. Da war ich ganz gespannt drauf. Ja, man konnte sie immer noch gut hören.

Javy war nun schon im Endstadium. Er wollte nur noch schlafen. Da bat er nun den Torsten, ihm das Auto aufzumachen, damit er sich ablegen konnte, aber Torsten meinte, bei der Kälte sei das viel zu gefährlich. Wie? Was meint er da? Es hatte noch nicht mal richtig Minusgrade. Was ist da gefährlich, sich ins Auto abzulegen? Aber nun ja, Torsten entschied das so, und der arme Javy stolperte dann nur noch in der Halle rum und hockte sich letztendlich auf eine Stufe, wo er dann hocken blieb und wegpennte. Das ist dann besser als im Auto? Na, ich weiß nicht...

Ich spazierte auch mal durch die Halle. Da hatte einer bei diesen "gefährlichen Kältegraden" nicht einmal Schuhe an! Bestimmt ein Klimaerhitzungsgläubiger: Es hat einfach seit Beginn der Wetteraufzeichnungen der heißeste November in diesem Hitzewinter zu sein, und da läuft man dann halt barfuß rum .

Die Metal-Barbie vom Dark Troll hab ich da auch wieder getroffen, sieh an.


Mir gings gut .

Auf der Bühne gings jetzt weiter mit Desaster. Die gefielen mir richtig gut.

Dann kamen Batushka, der Headliner.

Die hab ich mir noch nie wirklich anschauen können, bin immer schon beim Intro gegangen. Am Wolfszeit (oder wo ich sie da das letzte Mal gesehen hab) fiel mir halb der Arm ab mit meinem Handy beim Filmen bis der Gig denn mal endlich anfing. Das Intro lief und lief und lief... so auch heute.

Ich mein, ja, es ist schon stylisch ... diese ganze russisch-orthodoxe Deko (oder was das da für ein christoider Aufzug ist), dabei sind Batushka doch aus Polen. Hee, in Polen gibt es fei viel geilere Bands, z.B. Behemoth .

Nach dem langatmigen Intro, das bestimmt ne Viertelstunde lief, fingen Batushka dann mit dem ersten Song an. Man hörte harte Riffs, ok, aber insgesamt war das alles viel zu langsam und meditativ. Javy, der nun langsam wieder aufgewacht war, brachte es auf den Punkt: "Lahmarschig." Meins ist das auch nicht, aber das wusste ich ja. Zudem war es eh schon Mitternacht und so verabschiedete ich mich von den Freunden, schwang mich auf mein Fahrrad und radelte zum WoMo-Stellplatz über den Main.

Da klappte ich das kleine Fahrrad auch gleich wieder zusammen und stellte es in den Laderaum. Am Sonntag wollte ich dann auch gleich fahren und nicht noch groß aufräumen müssen.

Einen Drumstick hatte ich ergattert - von Boötes Void. Den hab ich gleich meinem Abbath in die Hand gedrückt.

Nachts träumte ich, es würde an der Wohnung klingeln. Wer will denn schon wieder was von mir? Aber dann fiel mir ein: "Geht ja gar nicht, ich bin ja gar nicht daheim!" Das ist das Schöne am Naglfar: keiner weiß, wo ich bin, niemand stört mich, keiner kann was von mir wollen, leckt mich alle a.A., so herrlich !

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