Drum riss ich heut in der verbalen Gruppe gleich wieder das Wort an mich: Die ganze Zeit versuchten diverse Mitpatienten mir einzureden, dass ich nicht an meine zwischenmenschlichen Gefühle käme und gar nicht wüsste, wie schön ne Partnerschaft sei und was ich da groß verpasse und wie traurig das sei. Nun, dann heult mal ein bisschen: Das wollen die mir echt erzählen, obwohl hier 50% der Leute wegen Beziehungsproblemen und Scheidungsaffären da sind? Haha, Traumtänzer! Da hab ich nun mal klar gestellt, dass ich ein sozialer Kaktus bin (sowas gibts halt auch). Ich brauch schon auch ein bisschen Wasser, aber eben nicht so viel. Rationale und funktionale Unterstützung ist mir einfach wesentlich lieber (da effektiv) als irgendein blödes Gekuschel. Je mehr Probleme ich habe, desto aggressiver macht mich das unfunktionale Getätschel: Sowas löst doch keine Probleme! Das ist doch echt wie Saufen. Das mach ich, wenn ich gut drauf bin, weil es lustig ist, aber Probleme packe ich an und mach Nägel mit Köpfen!
Jetzt sind meine Mitpatienten fast alle platt (bis auf den Käpt'n) und verstehen die Welt nicht mehr. Aber Hauptsache, ICH versteh mich.
Am Abend ging ich mit der M. und der A. mal auf eine der wahnsinnig toppen, kulturellen Veranstaltungen. Ein Pfarrer las in der Kirche da hinten in der alten Burg von Michael Ende die Geschichte "Ophelias Schattentheater". Das war's dann schon wieder an Happenings, denn morgen ist wieder Thearpiestunden-freier Feiertag und es ist wieder nur Löcher-in-die-Luft-gucken angesagt...
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