Samstag, 16. März 2013

von wegen: ich werde NICHT tanzen...

Eigentlich hatte ich für den letzten Urlaubstag gar nichts vor. Es schien zwar ein bisschen die Sonne und machte den Tag etwas freundlicher, aber natürlich war es auch wieder bitter kalt. Da packte ich mich ganz warm ein und radelte in die Stadt, ein bisschen shoppen.

Ich wollt schon lang mal wieder ne neue Chapati-Samtjacke - sind ja sooo geil, die Teile! Also spazierte ich zum Chapati Nürnberg und wühlte dort die Jacken und Mäntel durch. Ich hab mich dann für das da entschieden. Das war natürlich sau-teuer: 98 € - aber man gönnt sich ja sonst nix, nä. Ich zogs gleich an und stopfte meine alte Fleecejacke in den Rucksack.

Nachdem ich dann mit allem Geshoppe fertig war, hockte ich mich auf ein Bierchen ins Brown Sugar. Da saß ich so und surfte noch ne Weile auf dem Smartphone bis es endlich 21 Uhr war und das Nachtleben los ging.

Ich radelte in die Pegnitzbühne, denn der Uli von den alden Daggeln hatte dort ne Veranstaltung beworben und alle alden Daggel herzlich eingeladen zur "Beatparty". Echt daggelig!

Der Uli und der Wackel-Daggel waren nun schon wieder in der Zeitung. Den "Groupie-Part" hat nun nach mir ein anderes altes Hippie-Mädchen übernommen und Uli ist wieder glücklich.

Die Pegnitzbühne ist eigentlich gar keine richtige Location, sondern nur so ein ausgebauter Keller, wo grad mal höchstens 30 Leute reinpassen - echt 70er-Jahre-Style - so war das damals! Im Eck standen 2 Plattenspieler und da legte so ein betagter DJ der Generation "Children of the revolution" wirklich superschöne uralte Sachen auf.

Da tanzten die ganzen alten Hippies wie früher, ist das geil!

Die alden Daggel belegten die Ecke vor dem DJ und feierten da wie in alten Zeiten.

Naja, ich wusste ja, dass ich mit dem Fahrrad wieder heim musste, dass das Energie braucht, dass es außen bitterst kalt ist, dass ich mich deswegen nicht so durchschwitzen sollte, ... aber ich konnts nicht lassen. Nur ein klein bisschen wollt ich tanzen, auf dieses eine Lied oder vielleicht auch ein zweites. Ja, und dann hupfte und wirbelte ich doch wieder fast den ganzen Abend auf der Tanzfläche rum.

Mei, das war wirklich wie in alten Zeiten - voll das 70er-Jahre-Groovy-Feeling. Um das 70er-Feeling perfekt zu machen, fehlte jetzt bloß noch einer, der mich fragte, ob ich schon 18 bin, weil es schon nach Zehne ist und mich rausschmeißt.

Am Ende war ich natürlich patschnass geschwitzt. Da half auch nichts, die letzte halbe Stunde bloß rumzusitzen und sich auszulüften. Aber ich hatte ja eigentlich Ersatzklamotten dabei, nämlich mein Longsleeve und meine alte Fleecejacke, die ich vorher ausgezogen hatte, um das neue Chapati-Teil anzuziehen! Also riss ich mir die ganzen patschnassen Klamotten einfach runter und zog mich vor der Heimfahrt um.

Dann radelte ich los. Es war bitterlichst kalt. Ich radelte über den Pegnitzgrund und später dann an der Fürther Straße bis nach GoHo entlang. Das Palais Schaumburg hatte schon zu - hey, wie spät war's denn?? Ich radelte weiter, immer strampel strampel strampel, Meter für Meter, irgendwann würde ich heim kommen. Meinen Kopf konnt ich schon kaum mehr hochhalten vom ganzen Moshen und Haare-schütteln, was meine Genick-Ressourcen wieder mal restlos verbraucht hatte. Aber irgendwann war ich dann zuhaus.

Wenn ich mir JETZT keine Erkältung geholt hab, dann weiß ich aber auch nimmer. Mein Urgroßvater fiel mir ein: Der war 1912 als 27jähriger auch völlig durchgeschwitzt in der Nacht unterwegs und hat sich dabei ne Lungenentzündung eingefangen, an der er dann gestorben ist. R.I.P.

1 Kommentar:

yerlik@gmx.de hat gesagt…

>> ... das 70er-Jahre-Groovy-Feeling. Um das 70er-Feeling perfekt zu machen, fehlte jetzt bloß noch einer, der mich fragte, ob ich schon 18 bin, weil es schon nach Zehne ist und mich rausschmeißt.

Jaja. Wer es schaffte sich an der Inge vorbei zu mogeln wurde vom "Sheriff" wieder rausgeworfen.
Das waren halt funktionierende Überwachungsstrukturen damals.
Geile Zeiten ...